Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-05-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189505125
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-05
- Tag1895-05-12
- Monat1895-05
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1895
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3417 emch der alten Stadt Leipzig an sich schon in mächtiger Ent wickelung begriffen war und die Einflüsse der Aufnahme der Bororte in den Stadtbezirk sich nicht ganz isolirea lassen, ganz abgesehen davon, daß sie nicht immer sofort zur Geltung kamen. So trug die Leipziger städtische Verwaltung kein Bedenken, mitten in dieser großen Umgestaltung vom 1. Januar 1891 an eine Neuregelung der Besoldung «verhalt nisse der städtischen Beamten vor zunehmen, die eine jährliche Mehrausgabe von mehr als 200 000 >4 bedingte. Andererseits nähern sich die Besol- duaaSverhältnisse der von den Bororten übernommenen BolkSschullehrer erst allmählich dem bi- dahin größeren Besoldungsstande der Lehrer Alt-LeipzigS. Und endlich kommen große Capitalaufwendungen für städtische verzinsliche Unter nehmungen im Haushalt überhaupt nicht zur Erscheinung, obwohl sie io ihrem Umfange durch die Erweiterung des Stadtgebiets bedingt sind, wie die in den jüngsten Jahren getroffenen Einrichtungen eines Vieh- und SchlachthoseS, einer großen Markthalle, vor Allem aber die Aus dehnung der Wasserleitung auf ganz Neu-Leipzig. Daß eS möglich war, die Wasserleitung sofort auch dem räumlich größeren und ebenso volkreichen Neu-Leipzig zu bieten, ist namentlich in dem trockenen Sommer 1893 als ein besonderer Vorzug der Einverleibung in den Vororten empfunden worden." DaS Budget der Stadt Leipzig hatte im Jahre 1840 bie erste Million Mark, im Jahre 1866 die zweite, 1872 die dritte, 1875 die vierte, 1878 die fünfte, 1881 die sechste. 188? die zehnte Million Mark erreicht. Im Jahre vor der Einverleibung (1888) belief eS sich auf über 11 Millionen Mark und ist nun infolge der Einverleibung gestiegen 1889: 12,7. 1890: 14,9, 1891: 17,2, 1892: 18,3, 1893: 19,3, 1894: 19,8, 1895: 20 Millionen Mark. ES stieg dabei der städtische Zuschuß (wir setzen an Stelle der von Herrn Professor vr. Hasse benutzten Zahlen für 1894 die neueren von 1895): 1888 1895 Rechnung) (Budget) j« de« Schulen 1 786 348 3 688 730 zur Straßenreknigung und Sprengung . 192 386 435150 zum Feuerlöschwesen 161 494 237 421 zur Polizei 514 481 1186 842 zur Straßenbeleuchtung 319 40? 408520 zur Armenpflege 349 393 1123119 zu den Krankenhäusern . 370 040 486 754 zum Zwangsarbeitshaus — 69112 zu milden Anstalten . 47 310 , 138994 Der Verfasser geht nun näher auf Einzelheiten ein namentlich die Armen- und Krankenpflege betreffend. An dieser Stelle genügen die Hauptergebnisse bezüglich der Armenpflege, die sich am Besten in der Zahl der Wochen - Almosenempfäuger widerspiegeln. Dieselbe war im Durchschnitt folgende: .uristischer Personen aufzuweisru hat, so dürfte sich dasselbe I einen eingehende» Bortrag über „Kleine Mittel für die »ezüglich der physischen Personen (auf die «S ja allein an-> AgrarkrtsiS — oder Lösung der Währungsfrage". kommt) auch im Bortheil befinden. Die verhältnißmäßig Der Redner wie» zuuüchft ans d,e außerordentlich« Dichtigkeit größte Zunahme unter den Steuerpflichtigen hat übrigen« in U r» Vororten seit 1885 der mittlere Stand (uut 1100 I bi» 2S0» -»> -u!l»w°!,-» g-b-bt - u-d da« !» dL7°> .1?" ,°-L Ä," das günstigste Zeichen für dieselben. I messer zu bekommen, daran habe vor allen Dingen auch DaS Endurtheil de« Herrn Professors vr. Haffe ist I die Landwirthschaft ein eminentes Interesse. Mit dev kleineren olgendeS: . I Mitteln, die man zur Lösung vorgeschlagen habe, komme man nicht „DaS Hauptergebniß aller dieser Untersuchungen über die I aus; eS müsse ei» radikales Mittel geschaffen werden, das sei die Steuersähigkeit in Alt- und Neu-Leipzig läßt sich dahin zu- Lösung ?.'r Währung-frag-' Nur durch die H'bung d,S sammenfasien daß sich auch auf diesem Gebiet ein Au«-1 Überpreises könnte auch der Preis der landwlrthschasliichrn Pro- Oll>. I bucte wieder auf eine höhere Stufe gebracht werden. Auch die und Neu.r.e«pzig vollzieht und I Industrie fange jetzt an, mit der Landwirthlchaft in der Währung«, daß der Zeitpunct gar nicht mehr so fern sem dürfte, m I Hand in Hand zu gehen. Der Redner erläuterte die« näher, den» auch die wirklichen Leistungen auf dem Gebiete de-1,r kennzeichnete die Vorthrile, die für die Industrie aus einer Gemeindebaushalts sich gleichmäßig auf Alt» und I baldigen Lösung der Währungsfrage entstehen. Es ist unmöglich, Neu-Leipzig vertheilen. In der Zwischenzeit ist aller» I im Rahmen eine- nach Lage der Sache uur kurzen Referats dinqs Alt-Leipzig der wesentliche Träger der öffentlichen I alle dir Gesichtspunkte und Belege anzuführrn. dir der Redner für lasten" " I die Möglichkeit einer gedeihlichen Lösung der Währungsfrage aus- a stellte. AIS besonder« wichtig führt« der Redner die Worte de- Reichsschatzsecretairs von PosadowSky io der Reichstagssitzung vom 16. Februar d. I. und die Beschlüsse der englischen Bimetallisten- liga vom 3. April o. I. an. Schließlich forderte der Redner alle Landwirthe auf, dem Deutschen Bimetallistenclub beizutreteu. Auch diesen Ausführungen wurde der lebhafteste Beifall der Versammlung, Jahr Alt-Leipzig. Neu-Leivzlg. Zusammen. 1881 1665 562 2227 1888 1691 619 2310 1889 1690 705 2395 1890 1672 913 2585 1891 1745 109? 2842 1892 1885 1360 3245 1893 1895 1509 3406 I. Quartal 1894 1908 1620 3528 Vorstehende Üebersicht gewährt ein Bild, wie gewaltig die Zahl der Almosenempfäuger in Neu-Leipzig gestiegen ist, ohne daß dabei die Zahl in Alt-Leipzig (durch Hinauszug gesunken wäre. Im Berhältniß zur Einwohnerschaft stellt sich allerdings die Steigerung für Neu-Leipzig nicht ganz so hoch, wie bei den vorstehenden absoluten Zif^rn, und zwar auS dem Grunde, weil die Bevölkerung in Neu-Leipzig seit dem Jahre 188? viel stärker angewachsen ist, als in Alt Leipzig. Auf je 1000 Einwohner entfielen Almosenempfänger iu Alt-Leipzig in Neu-Leipzig zusammen 1887: 9,61 4.05 7,14 1893: 10,2? 7,35 8,70 Die Steigerung wird ja nunmehr iu Neu-Leipzig lang samer vorwärts gehen. Immerhin wird eS allmählich dahin kommen, daß sich die procentuale Ziffer zwischen beiden großen Distrikten mehr auSgleicht, obwohl einst Alt-Leipzig gerade wegen seiner geregelten Armenpflege die bedeutendste Zahl der Almosenempfänger aufwies. Herr Pros. vr. Hasse geht sodann in seiner Arbeit zu der wichtigen Frage über: Ob und in welcher Weise die Ein Verleihung der Vororte zu einer finanziellen Mehrbelastung der Gesammtbevötkerung geführt hat, oder nur der Bewohner von Alt-Leipzig oder von Neu-Leipzig? Wir sehen heute davon ab, auf diese Frage näher einzugeben und zwar auS dem Grunde, weil wir den Gesichtspunkten deS Ver sasserS noch andere, die sich namentlich seit 189l aus der Verschiebung in der Zahl der Steuerpflichtigen in Alt-Leipzig und Neu-Leipzig ergeben, hinzufügen wollen. Wir begnügen uns deshalb mit dem (auch schon früher von uns gegebenen) Hinweis, daß die Gesammtsumm deS Einkommens in Neu-Leipzig bedeutend meh zugenommen hat, als in Alt-Leipzig. Berechnet man da- Einkommen pro Steuerpflichtigen, so ergiebt sich daß dann die Zunahme in Alt- und Neu-Leipzig etwa die gleiche ist. Aber da Neu-Leipzig nicht so große Einkommen Laudwirthschastlicher Lreisverein. H Leipzig, 11. Mal. Heute Nachmittag hielt der landwirth. chaftliche KreiSverein Leipzig im weißen Saale der Crntralhall« seine 52. Bezirksversammlung ab. Ten Vorsitz führte Reichs. ^ ^ ^ ^ . - agsabgeordneter Kammerherr vr. v. Frege-Abtnaundorf, der Lieldem^Herr Oekonoimerath Bollsack noch besondere.Worte verlieh, Versammlung bald nach 3 Uhr mit eurer Begrüßung der zahlreich f zu Theil. Erschienenen eröffnet- und sowohl den anwesenden Mitgliedern als auch den Gästen und Ehrengästen, Herren v. Könneritz, Präsident der ersten Ständekammer. Professor vr. Kirchner und v. Watzdorf, den Dank des Vereins für ihr Erscheinen abstattete. Sodann hielt der Rechtsanwalt am königl. Kammergericht zu Berlin, Herr Eschenbach, einen Vortrag über die Börsen- eform und die deutsche Landwirthlchaft. Der Redner chickte zunächst einige persönliche Bemerkungen voraus: er habe !rst aus dem gegentheiligen Standpunkt gestanden als jetzt, er sei tellvertretender Syndikus der Berliner Kaufmannschaft gewesen. Bald habe er aber sein Damaskus gesunden, aus dem Paulus sei rin SauluS geworden. Die Verhältnisse, daS Leben und Treiben an der Börse selbst haben ihn zn anderer Ueberzeuqung gebracht, als er sie früher hatte. Auf Grund dieser seiner eingehenden Er- ahrung sei er wohl in der Lage, zur Sache selbst zu sprechen. In der Erwägung, daß die Verhältnisse nicht mehr so fort gehen könnten, und indem man dem immer allgemeiner gewordenen Drängen nachgab, wurde im Jahre 1892 eine Bürsenenquete veranstaltet, die zwei Jahre dauerte und deren Ergebniß der Börsengesetzentwurs war. Der Redner bezeichnete diesen Entwurf als außerordentlich zahm. Man könne ihm gegenüber nur einen zweifachen Stand- punct einnehnien: entweder man wolle damit nur einen Scherz treiben, oder aber er sei ernst gemeint, und da wisse man nicht, was man dazu sagen solle. Ein kolossaler Apparat sei in Bewegung gesetzt, um etwas völlig Nichtssagendes zu erreichen. Ter Inhalt des ganzen Geietzentwurss sei Schall und Rauch, er entspreche vor allen Dingen durchaus nicht den Pr» Gegen 6 Uhr fand die Versammlung ihren Abschluß. Leipziger Lehrerverein. In der Bereinssitzung am 9. Mai kam eine Sache zur Ver Handlung, welche auch für die Eltern unserer Schulkinder ein sehr naheliegendes Interesse hat. Es wurde gesprochen über „die ärzt- liche Untersuchung der neu eintretenden Schulkinder". Reserent war O. Meyrich. Er gab erst einen geschichtlichen Ueberblick darüber, was auf dem Gebiete der ärztlichen Schulkinder- Untersuchung in verschiedenen Ländern schon geleistet worden ist, und wie sich daraus die Nothwendigkeit einer solchen Untersuchung immer mehr ergeben hat. Er erwähnte besonders die Untersuchungen des Prof. Cohn, die sich auf die Augen, die Wirbelsäule und die Zähne erstreckten, ferner die hauptsächlich iu England Mode gewordene und bis zur Forderung eines „Schulzahnarztes" gediehene specielle Zahn Untersuchung, sowie die überraschend ungünstigen Ergebnisse, zu denen vr. Axel Kay bei seinen Untersuchungen kam (z. B. rn einer Klasse 33 Proc. krank, in einer Mädchenclasse sogar 6l Proc.). Daß Krankheiten der Schüler den Erfolg der Schularbeit sehr beeinträchtigen, und daß der Lehrer deshalb darüber orieutirt sein muß, liegt aus der Hand. Nicht minder auch, daß umgekehrt die Anstrengung der Schularbeit den Zustand kranker Kinder noch ver- schlimmer», was durch Kay's ll sterjuchungen genau nachgcwiesen ist. Was geschieht nun iu Leipzig zur Ausklärung der Lehrer und zur Schonung der Kinder? Znm ersten Zwecke besteht innerhalb dncenten, denen er doch in erster Linie hätte nützen sollen. Der I ^ >, --- ,, Entwurf werde nicht die socialen und ethischen Wirkungen haben, des L-brerv-relus e.ne „AblheUung iur Schulze,unohe.tspflege . ----- -- Der Redner I l5tzter Bcrathungsgegenstand betraf „du Rrconvalescenten unter die man von einer Börsenrcform erwarten müsse, ging näher aus die Ergebnisse der Enquete und die einzelnen Bestimmungen des Entwurfs ein und kritisirte ihn mit znm Theil sehr scharfen Worten. Längere Zeit verweilte er bei den voraussichtlichen Wirkungen solcher gesetzlicher Bestimmungen für die Fondsbörse. Sodann hob er hervor, daß sich ein kaum minder erfreuliche- Bild biete, wenn man den Börsengesetzentwurs speciell unter dem Gesichtswinkel der Productenbörse betrachte. Fast nichts von alledem, was die deutsche Landwirthlchaft an berechtigten Wünschen und Forderungen aufstellte, ist irgendwie berücksichtigt worden. Der Redner hob hervor, daß heute der Weltmarktpreis maßgebend sei, wonach sich auch die Landwirthschaft zu richten habe. Jahrzehnte lang seien alle Dinge nur unter dem Gesichtspunkt des Handels betrachtet und die Interessen der Producenten vernachlässigt worden. In längere» Ausführungen verweilte der Vortragende beim Terminhandel und dem Termingeschäft, das er in einer Be- zichung als nothwendig bezeichnete, von dem er aber auch anderer- seits die schweren Schäden, die es im Gefolge habe, eingehend be leuchtete. DaS größte Unglück an der Börse sei, daß sich der Termin Handel so von den Maaren selbst loSlöste. Auch berührte der Redner das Commissi ans ge sch äst. Auch hier sei von Dem, waS die Enquete verlangte, nach keiner Richtung etwas er- reicht worden. Schließlich sprach der Redner die Hoffnung auS, daß es doch noch möglich sein werde, etwas Positives zu Stande zu bringen, da ja der Entwurf noch nicht Gesetz geworden sei. Sorgen wir für gesunde wirthschaftliche und sociale Reformen. Nachdem der Vorsitzende dem Redner für die Darlegungen, die wir hier des beschränkten Raumes wegen nur kurz baden skizziren können, im Namen des Vereins gedankt hatte, wurde eine Rejoiutton vorgeschlagen, welche folgende» Wortlaut hatte: „Die Versammlung steht nach dem Bortrage deS Referenten entschieden auf dem Standpunkte, daß die im deutschen Land- wirlhschaftsrath, sowie im sächsischen LandeSculturrath s. Z. über die Börjenreformen angenommenen Thesen der Reform selbst zu Grunde zu legen sind. Insbesondere hält sie unter allen Umständen folgende Maßnahmen für erforderlich: 1) Für daS Termingeschäft sind obligatorisch öffentliche Abrechnung-- raffen mit hohen Ein- und Nachschüssen einzuführen; bei diesen Lassen sind sämmtliche Geschäfte zur Anmeldung zu bringen. L) DaS zur Abwickelung an den Börsen benutzte Getreide muß mahl- und backsähig sein und auf diese seine Eigenschaft vor der Ankündigung von Commissionen geprüft werden, in welchen Interessenten der Landwirthschaft und der Müllerei vertreten sein müssen/' Diese Resolution wurde von der Versammlung ohne Debatte einstimmig angenommen. Sodann übertrug der Vorsitzende Herrn Oekonomierath Voll sack-Großzschocher die Leitung der Versammlung und hielt selbst den Schülern", wie fich die Nachwirkungen von Scharlach» Diphthe ritis rc. an ihnen äußern, und wie statt Schonung gewöhnlich eine Mehrarbeit zum Zwecke des Nachholens einzutreten pflegt. Was die neucintretenden Schüler betrifft, jo ist der Lehrer berechtigt, schwäch, licht und ungesunde Kinder auf ein Jahr zurückzuweisen, ebenso wie die Eltern Ausjchub erlangen können. Von diesem Rechte machen aber die Lehrer, die kein sicheres Urtheil über den Gesundheitszustand der Schüler abgebrn können, ebensowenig Gebrauch wie die Ellern Darum hat eine obligale schulärztliche Untersuchung stattzufinden uach deren Ausfall dann das Weitere veranlaßt werden kann. — Der Referent geht dann näher auf die pädagogischen Gründe ein, welche die ärztliche Untersuchung nothwendig erscheinen lassen und führt aus, wie schwer es in unseren starken Classen hält, die jo ver- schieden beanlagten Schüler alle zu einem gleichen Ziele zu bringen wie aber durch die Ausnahme kranker oder zurückgebliebener Schüler die Ungleichheit noch größer und die Erreichung eines gleichen Zieles noch schwieriger wird; wie der Lehrer sich dann leicht den Borwur der Härte und übertriebener Forderungen zuzieht: wie dabei weder der geweckte noch der zurückgebliebene Schüler angemessen behandelt werden kann; wie sich nach alledem sowohl im Interesse der Schüler bez. der Eltern als auch der Lehrer neue Maßnahmen nöthig machen Weiterhin erörtert Referent, wie sich eine einheitliche Beurtheilung deS Gesundheitszustandes der Schüler erzielen lasse, und er ver langt, daß sich Schulärzte und Lehrer über einen bestimmten Unter- suchungsmodus, über eine bestimmte Reihe von Gcsundheitscensuren einigen (wonach z. B. ein Kind mit der V aus ein Jahr zurück- gcwiesen wird). Zum Schluffe beantragt er die Bildung einer Commission aus Schulärzten und Lehrern, welche die Grundfätze der Untersuchung f'eststcllen mögen, woraus dann der Schulausschug um die Erlaubniß ersucht werden soll, an einigen Schulen eine Probe damit zu gestatten. In der daraus folgenden lebhaften Debatte wurde unter andern« auch folgender Vorschlag begründet und empfohlen: Da die Ein führung der ärztlichen Untersuchung jedenfalls noch in sehr weiter Ferne liegt, die Uebelsläude aber doch Abhilfe erheischen, so empfiehlt cs sich, von den Eltern die Ausfüllung sogenannter „Jndi- vidualitätslisten" zu verlangen, Listen, welche dcin Lehrer über den gegenwärtigen Zustand, über frühere Krankheiten, über besondere Neigungen und dergleichen Ausschluß geben. Danach möge er von dem Rechte der Zurückweisung häufigeren Gebrauch machen als bisher. — In der Erwägung, daß dieses Verfahren vorläufig ge wiß von Nutzen sein, aus die Dauer aber doch nicht die ärztliche Untersuchung entbehrlich machen könne, wurde zum Schluffe die vom Referenten gewünschte Commission, soweit sie aus Lehrern bestehen soll, gewählt. VV. Aus dem Geschäftsverkehr. e Ein« Neuheit» die i« der Geschäftswelt große« Anklaag ndea wird, sind die vo« der hiesigen Firma OScar Sperling. !eipzia - Reudnitz, auf de» Markt gebrachten Sperling's Original.Relchspostkarten. Der Preis für 50 srancirte Post karten von 1.80 anstatt ./t 2 50, für 100 sraucirte Postkarten von 3.50 anstatt 5.— ist ein so verlockender, daß Geschäfts leute. die viele Postkarten verschicken, der wesentlichen Ersparniß halber gewiß gern lieber Sperliug's Original-Reichspostkarten, als die throrrren Postkarten von der Post bezogen, benutzen werden. !)ie Karlen können bei Herrn Otto Kopsch, Markt, RathhauS. Bühnengewülbe, bezogen werden. k Bei Ausflügen noch den nördlichen Vororten bietet da» Etablissement Obstweinschenke „Schloß Debradof" in Eutritzsch dem erholungsbedürftigen Wanderer einen freundlichen und höchst angenehmen Aufenthalt. Der prächtige, idyllische Garten mit seinen »übschen Anlagen faßt eine zahlreiche Bejucherschaar, die sich dort icherlich wohlsühlen wird, zumal da Herr M. Albrecht ans das Beste ür daS Wohlbefinden seiner Gäste sorgt. Neben dem gut bekomm» icheu Beeren-, Obstwein und Schaumwein steht den Gästen Coa- ditorei-Backwaare zur Verfügung. Die zur Ausgabe kommenden Speisen sind gut zubereitet und schmackhaft. Bei ungünstiger Witterung bietet der nruerbaute Saal zahlreichen Gästen bequeme Unterkunft. Auf die an das Etablissement angrenzende Wiese, welche zu Spiel- und Tummelplätzen für Kinder vorgerichtet ist, mache« wir nochmals aufmerksam. k ES ist recht erfreulich wahrzunehmen, daß sich daS Etablissemeut Patzeuhoser Bierhalen"» Reichsstraße 6, unter der jetzigen Bewirthschaftuna deS Herrn Franz Hartl eines besonderen Re- nom»scS zu erfreuen hat. Bietet doch Herr Hartl Alles aus» um den Aufenthalt des geehrten Publikums durch gute Speisen und Getränke recht angenehm zu macken. Der Mittagstisch ist sehr fre- quentirt, sowie die Abende sehr besucht und man fühlt sich durch die vorzügliche Küche, das gute Bier und die behagliche Ein- richtuug ordentlich heimisch in diesem Local. Literatur. Die illustrirte Pracht-Ausgabe, in der die Deutsche BerlagS-An- talt in Stuttgart den beliebtesten unter den zahlreichen Romanen de» älteren Dumas, „Die drei Musketiere", erscheinen läßt, nähert sich ihrem Abschluß. Soeben sind uns Lieferung 11—18 de» Werke» zugegangen, die das würdig begonnene Unternedmen glänzend weitcrsühren. Wir könne» unsere Leser nur wiederholt auf dies« klassische Ausgabe einer klassischen Dichtung Hinweisen, die in keiner Bibliothek eines echten Literatursreundes fehlen sollte. Immer von Neuem entzückt uns der Geist und die Grazie iu Len Zeichnungen Maurice Leloirs, die M. Huyot iu wahrhaft kongenialer Weise wiedergegeben hat. Es ist geradezu erstaunlich, daß ein künstlerisch und technisch jo reich und so vollendet auSgestattetes Werk für den fabelhaft billigen Preis von 50 für die 3—4 Bogen starke Liefe rung in den Buchhandel gebracht werden konnte. Wir sind über zeugt, daß sich das Prachtwerk die Welt der Bücherfreunde im Sturme erobern wird. ** (Eingesandt.) Der Schrecken der Schrecken ist uns, wenn wir aus der Gasch» witz-Meusel witzer Bahn fahren müssen, was öfter geschieht, der Zug Nr. 474, früh 9 Uhr von Leipzig abgeheud. Es ist ja ein gemischter Zug, aber des Wartens uud Langsamfahrens unge mischte Freude wird dem zu Theil, der ihn benutzt. Die Leipziger, die mit ihm fahren, stöhnen ordentlich über die Schneckenpost uud daS Hin- und Her-Raugiren, sowie den übertrieben langen Aufenthalt aus den öden Bahnhöfen. Ueber 2 Stunden braucht er, um fich bis Meuselwitz zu schleppen und dabei ist es der einzige Zug, den man benutzen kann, um Vormittags an Ort und Stelle zu sein. Denn der 5 Ubr-Zug ist einmal für den Größstädter zu früh und auch der Kleinstädter ist nicht erfreut, wenn man ihn Frühmorgens '/,? Uhr bereits mit der Frage überrascht, ob heute ein Geschäft zu machen sei. Unsere verehrliche Bahnvcrwaltung wird sicher genug Stoßseufzer über diesen Zug schon gehört haben. Möge sie den „gemischten" zu einem ungemischten Zug machen, der in einem Stündchen die Strecke durchmißt. Ein Reisender. Nach Schluß der Nedaction eingegangen. * Bcrliu, 11. Mai. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bezeichnet die Mittbeilung der „Frankfurter Zeitung" vo» der Demission des ReichScommiffarS Peters für un begründet. >V. Berlin, 11. Mai. (Privattelegramm.) Nus der internationalen Distanzradfahrt Bordeaux-Paris passirten heute Angoulöme, 127 kw von Bordeaux, als Erste Fischer-München und Gerger-Graz mit acht Minuten Vorsprung. Die Engländer und Franzosen waren weit zurück. Der Distanzfahrer Oswald Grüttuer ist heute Nachmittag 4 Uhr von seiner Recordfahrt Nom-Berlin (2000 km) in Berlin eingetroffen; er setzte den Record auf 7 Tage 10 Stunden, ohne sein Brennaborrad mit dem Exelsiorstreiseu gewechselt zu haben. * Parts, 11. Mai. Gerüchtweise verlautet, daß der Ab bä Broglie, Bruder des Herzogs Lrozlie, von einem weib lichen Beichtkinde, das ihn der Verleumdung beschuldigt, durch einen Revolverschuß ermordet sei. Die Mörderin soll sich der Behörde gestellt haben. von 4 Schiffen mit 1360 Mann Besatzung und 52 Ofsicieren vertreten sein wird. Die freundschaftlichen Beziebungcn, welche seit langem zwischen der österreichisch-ungarischen Marine und ver unsrigen besteben, haben wiederholt ihren Ausdruck in dem Besuche eine- Panzergeschwaders während der com- binirten Flotten- und CorpSmanöver im Jahre 1890 in der Föhrde, sowie in der Theilnahme Sr. königl. Hoheit des Prinzen Heinrich an den österreichischen und deS Erz herzogs Stephan an den deutschen Flottenmanövern ge funden. Durch die Entsendung eines Geschwaders unter dem persönlichen Befehl deS Eontre-Admirals Erzherzog Stephan finden diese Beziehungen, welche sich auf die Waffenbrüderschaft beider Marinen stützen, ihre neue Be stätigung. Erzherzog Stephan setzt seine Flagge auf den 5 270 t großen, geschützten Koeuzer .Kaiserin und Königin Maria Theresia", von 9000 Pferdekräften, zwei 24-om-, zehn l5-cm-Schnellladekanonen und 13 deSgl. kleineren Kaliber- und vier Torpedorohren. Die .Maria Theresia" ist vaS neueste Schiff der österreichischen Marine und eins der modernsten und schneidigsten Kriegsfahrzeuge unserer Tage. Commandant de« Schiffes ist der Capitain z. S. Ritter von Pöltl. Die beiden etwas älteren geschützten Kreuzer „Kaiser Franz Joseph", Capitain z. S. Pirkershausen und „Kaiserin Elisabeth", Capitain z. S- Rezniceck, sind Schiffe neuesten Typs von rund 4000t, 9000Pferdekräften, zwei 24-cm-Gesckützen, sechs 15-cm-Schnellladekanonen, 11 deSgl. kleineren CaliberS und 5 Torpedorohren. Ihre Geschwindigkeit beträgt 19 Knoten. Als Aviso des österreichischen Geschwaders suugirt der 1890 fertiggestellte Torpedojäger „Trabant", Corvetten-Capitain Toppo, von 530 t, 3500 Pferdekräften und 20 Knoten Geschwindigkeit. Nunmehr der numerischen Stärke der fremden Flotten folgend; ist eS das lediglich auS den neuesten Kreuzern be stehende Geschwader der Marine der Vereinigten Staaten von Nordamerika, welches unter dem Befehl des Contre- Admiral Kirkland, zum ersten Male in solcher Stärke die europäischen Gewässer besucht. Vier stattliche Schiffe mit einer Besatzung von 1490 Mann und 75 Ofsicieren werden da« Sternenbanner in der Kieler Bucht entfalten. Mehr noch als das Flaggschiff» der geschützte Kreuzer „New- Nork" von 8500 t, welches vom Capitain z. S. Evan» be- febliat wird, interessirt der 7475 t große Dreischraubenkreuzer „Columbia", welcher als hervorragenster Typ geschätzter Kreuzer gilt. Da« Schiff besitzt die enorme Maschinenstärke von 21500 Pserdekrästen und die ebenfalls ungewöhnliche Geschwindigkeit von 22,8 Knoten, sowie einen für 13 000 See meilen reichenden Koblenvorrath. DaS Schiss ist also in der Lage, zwei Mal die Reise nach Amerika bin und zurück zu macken, ohne seine Kohlen zu ergänzen. Die Armirung der „Columbia" besteht aus 27 Geschützen und 6 Torpedorohren. Der Kreuzer „St. Francisco", Capitain z. S. Shepard, hat hochmoderne Armirung und «in Deplacement von 4083 t. Der kleinereKreuzer „Marbeltrad", Corvetten-Capitain O'Neill, ist nur 2000 t groß, besitzt aber eine Geschwindigkeit von 18 Knoten und eine sehr gute Schnelllade- und Torpedo- Armirung. Es liegt in der Natur der Sacke, daß die Ameri kaner nicht ihre schweren Panzerschiffe die Oceanfahrl zu uns herüber machen lassen, sondern mit ihren besten Kreuzern auswarten, mit denen sie Ebre einlegen werden. Von den Schissen Frankreichs, welche- uns drei Re präsentanten seiner starken Flotte mit 1360 Mannschaften und 60 Ofsicieren sendet, sind daS Panzerschiff I. Classe „La Hoche" und der neue Panzerkreuzer „Dupuy de Löme" von vielseitigem Interesse. Der weit ausfallende Rammbug beider kennzeichnet von vorn herein die französische Bauart. Beim „La Hoche" sind cS außerdem die unförmigen und schwerfälligen Aufbauten auf Deck, sowie die mit drei armirten Marsen versehenen Gefechtsmasten, welche dem Schiffe ein ungewöhnliches und von anderen Schlachtschiffen erheblich abweichendes AuSseben verleihen. „La Hoche" gehört noch den älteren Panzerschiffen der französischen Marine an. Sein Deplacement beträgt 10 650 t, seine Maschinenstärke 11 300 Pferdekräfte. Die Armirung ist sebr stark und besteht auS zwei 34 om-, zwei 27 cm-, achtzehn 14 cm-Ge schützen, 8 Schnellladekanonen und 12 Maximgeschützen. Sein Gürtelpanzer ist 45 om stark. Wegen der ungenügen den Stabilität dieses Schiffe« spricht man ihm keineu besonders großen Gefechtöwertb zu. Ein in Fachkreisen viel besprochene- und hochmoderne- Schiff ist der Drei- Schrauben - Panzerkreuzer „Dupuy de Lüme", daS erste Schiff dieses Typ» der französischen Flotte, welche« von dem eigentbümlichen Geschick verfolgt worden ist, fast drei Jahre infolge schwerer Maschinenhavarien in Reparatur zu liegen und erst kürzlich der aktiven Flotte ein- gereiht werden konnte. Dieser 6290 4 große Panzer kreuzer besitzt eine Maschinenstärke von 14 000 Pferde kräften, hat jedoch nicht die bedungen« Geschwindigkeit erreicht. Dagegen führt daS Schiff eine vorzüglich, Armirung, unter welcher sich auch die uur in der französischen Marine eingrführten langen IS-cm-Schnellladekanoneo, System Canet. befinden. Der Panzerschutz deS „Dupuy de Lome" besteht aus einem 10 om starken Gürtelpanzer und einem Panzerdeck in der Wasserlinie. Diese» beiden Schiffen wird ein Torpedojäger „Cassini" oder ein Kreuzer 3. Classe „CoSmao" attachirt werden. Auch die kaiserlich russische Marine beschränkt sich auf drei Schiffe, die unter dem Befehl deS Contre-Abmiral Skryd- low erscheinen werden, als würdige Vertreter einer starken, sich rasch entwickelnden Seemacht. Die der baltischen Flotte angehörcnden Schiffe sind das Panzerschiff 1. Classe „Kaiser Alexander II." als Flaggschiff, Capitain z. S. Nikonow, der Kreuzer „Rurik", Capitain z. S. Krüger, und das Panzer kanonenboot „Grozpashtchy", Corvetten-Capitain Scharon. Der Panzer „Alexander II." stammt auS dem Jahre 1887, sein Deplacement beträgt 8440 t, seine Maschinenstärke 8000 Pferdekräfte. Die Armirung besteht aus Geschützen schwersten Kalibers und Schnellladekanonen. Der „Rurik" ist der erste jener großen Kreuzer, in deren Bau die russische Marine alle» anderen vorangeschritten ist. Das Deplacement dieses Kreuzer- beträgt 10 350 t, seine Maschinenstärke 13 250 Pferdekräste uud sein KohlensassungSvermögen ist auf 20 000 Seemeilen bemessen. DaS Schiff führt außerdem eine ganz enorme Artillerie, welche auS vier 24-om- Geschützen, sechzehn 15-cm-, sechs 10,5-cm-Schnelllade kanonen und 18 desgleichen kleineren Kaliber- besteht. Seine Geschwindigkeit beträgt 18 Knoten. Die Besatzung der russischen Schiffe zählt 1300 Mannschaften und 70 Office«. Die nur kleine Marine deS benachbarten Dänemark wird durch die neuen Kreuzer 3. Classe „Geiser", Comman dant Commodore Gad, und „Hekla", Capitain Zachariae, beide 1280 t groß und mit Maschinen von 3000 Pferde kraften, vertreten. Ihre Armirung besteht auS 6 Schnell ladekanonen und 6 Maximgeschützen. Beide Kreuzer werden von den Torpedobooten „Havhestrn" „Narvalen", „Sölöven" und „Stören", sämmtlich englischen Ursprung«, begleitet. Die dänischen Schiffe baben zusammen 370 Mann und 32Officiere. Schweden und Norwegen sind fast mit der doppelten Zahl vertreten. Ihr unter dem Befehl deS Contre-Admiral« Klintebera entsendete« Geschwader führt 675 Mannschaften und 55 Officiere und besteht au- den beiden kleinsten Panzer schiffen „G3ta" (Flaggschiff), Corvetten-Capitain Olsen, und „Thule", Corvetten-Capitain Hagg, den Kanonenbooten „Edda", Capitain-Lieutenant PetersSn, „Viking", Corvetten-Capitain Klinaenberg, und..Sleipner", Corvetten-Capitain FabriciuS. Die Panzerschiffe „Göta" und „Thule" sind nur 3135 t groß Die im Werden begriffene kleine Marine unserer nord westlichen Nachbarn, der Niederländer, sendet die schon älteren Kreuzer „Atjeb" (l876), Capitain z. S. Wanig, 3565 t groß, und „Alkmaar" (1874), Capitain-Lieutenant Afferden, 10l0 t- groß. Beide Schiffe führen 413 Mann schaften und 25 Officiere. Die spanische Marine erscheint dagegen mit seinem größten und stärksten Panzerschiffe, dem „Pelayo", von 9000 t, 8000 Pferdekräften, 23 Geschützen uud 12 Maximgeschntzcn, dem neuen 7000 t großen Stahlkreuzer „Infantin Maria Theresa" von 13 750 Pferdekräften, 20 Knoten Geschwindig keit. 12 Hontaria-Geschützen und 16 Schnellladekanonen. Die „Maria Theresa" ist einer der besten Kreuzer der Gegenwart und wird viel Bewunderung erregen. Der Aviso „MarquöS de la Eusenada" von 570 t ist diesen beiden Schiffen bei- gezeben. Zusammen zählt das spanische Geschwader 1232 Mannschaften und 56 Officiere. Selbst Rumänien sendet sein größte» Schiff, den ge schützten Kreuzer „Elisabeth»" von 1320 t, und die Damps- brigg „Mircea" von 350 t mit 400 Mannschaften und 23 Ofsicieren. Die „Elisabetha" wird vom Capitain z. S. Urseanu, die „Mircea" vom Corvetten-Capitain Coanda be fehligt. Den Schluß bildet die kaiserlich ott omanische Marine mit der neuen Corvette „Heibet-Numa" von I960 t, 2500 Pferdekräften, 15 Geschützen, 300 Mannschaften und 15 Ossicieren. Eine solche Zahl von Kriegsschiffen von 12 verschiedenen Nationen ist noch nie versammelt gewesen unv es ist ein bemerkenSwcrtheS Ereigniß, daß diese 12 Marinen, die Gäste der jüngsten, unserer vaterländischen Flotte sein werden und der Kaiser über diese 52 fremdherrlichen Schiffe mit 810 Ofsicieren und 18 500 Mann Besatzung die Revue abhalten wird. Man stelle sich vie Kanonade vor» wenn sämmtliche Schiffe beim Erscheinen der deutschen Kaiser-Dacht den üblichen Salut feuern und das tausendstimmige Hnrrah der in Paradeausstellung stehenden Seeleute von l2 ver schiedenen Nationen, welches sich mit dem Donner der Ge schütze vereinigen wird. ES muß da- Alles sich zu einem Schauspiel von unbeschreiblicher Großartigkeit und unvergeß lichen Eindrücken gestalten und die kommenden Feiertage werden für alle Zeiten in den Annalen unserer vaterländischen Marine verzeichnet bleiben. B. Deaninghofs.
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