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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189506307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-30
- Monat1895-06
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1895
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4642 . . , «ehrt» Zucht edlere« Pferd« im »-»lgrelch Gachle, irptrd«^ beabsichtigt der Dresdner «„»-Verein t» »i»er 4« Monat Orteber dieses Jahres stattfindrudru großartigen Pserd«zucht-A»-strll»»g z» dir tu», Ans derselbe» wird nicht »», etndeimisches Zachimaterial zur Schau und Ankauf gelange», sondern vor Allem verthvoll»« Zucht- material au« Ostpreußen. Hannover »»d Oefterrrtch-Ungar» zur Et»- führ»», »»L «»«itelluna Io«»«,. I» Berbiuduug hiermit findet ei» Verkauf diese« Material« a» einheimisch« Pftrdezüchter u»d eine „Pferdrzucht-Lotterl," statt, «vorüber demnächst weiter« ver üffentlichuuge» erfolge» werden. Literatur. Pt. H«tert»», wöchentlich «rscheiueuhe ttk«strkrt« Lek», schrist für Jagd u»d Hundezucht, Fischerei und Natur kunde. Organ vieler jagdlich« »ud khnologischer Vereine. Verlag von Pa»l Schettler» Erbe», stächen (U^att) Nr. 86. Inhalt: Juuuenarbeit. Gedicht von W. «rmiuiu«. — Beim Viene-valer. Bon Juli»« Stinde. Mit Original-Illustrationen voo H. Haase. — Da« Eiuödweseu und die Jagd. — Pürschzeiche». — DaS Betreten bestellter Feld«, vom Amtsrichter a. D. De. vrandiS-Verlin. — Fischerei. — Lustige Jagd. — Au« dem Rucksack. — von unseren Hunde» — Jägerheim. — Ei» SoaMag. von v. von Preffentin- Rauffrr (Fortsetzung). JlluVrattouen: Bei gut« Lege. Rach einer Zeichnuna von Ernst Brllecrvst. — Ein« KuustbeÜage: Di« fünf Sinn«. Bon H. Sperling. Haus- und Grundbesitzer-Verein in Lindeuarr. o. Leipzig-Linden«», SS. Juni. Di« «» Donnerstag Abend vom hiesigen Hau«- »nd Grundbesitzer^««!, i» de» Drei Ltudea aögeholten« Monat-Versammlung war gut besuch»: di« Leitung drrselbrn hatte der Vorsitzende. Herr wettzbach, velch« vor Eintritt tu die geschäft-müßige Togrsoronuug beka»»t gab, daß mit de» 1. Juli or. in Lindenau et» „Wohnuna-nachwets" vom B««t» eröffnet wird, d«ff«» Benutzung « bei Bedarf «»Pfahl. Fern« gikbt et bekannt, daß der diesjährig» verbo»d«tog de« stentrai- verbände- der Hau-- und Grundbesitzervrrrine Deutschland- vom IS. bi- 1L. August in Pot-dam abgrhalte» wird u»d daß Auwel düngen zweck» Betheiligung daran vt« z»m L). Juli zu erfolge» habe». Da« Andenken de« verstorbene» Mitglied«. Mitbegründer« »ud langjährigem Vorsitzende» de« Verein-, Herrn Amt-bamneifter Fr. Pätzig ehrt vir Versammlung durch Erheben von de» Plätze». De» im Mittet- punctr der Verhandlungen stehende» Bortrag über städtische Angelegen heiten hatte Herr Echuldirectnr Stadtverordnet« Pach« übernommen. Derselbe bringt zur Kruntniß, daß für den S. Dermin der städtischen Einkommensteuer nur 6 Einheitssätze erhoben werde» solle», sowie daß Rath und Stadtverordnete für de» Ba» de« Elster-Saale» Eanal« S Millionen Mark bewilligt habe». Au« dem Entwurf de« neuen städtischen Einkommensteuer-Regulativ», da« i« Herbst zur Berathung im Solleglu.n kommen soll, hob Referent dt« wichtigsten Bestimmungen heraus, um sodann t« möglichst übersichtlicher Weis» über da« Grassi-Museum, besten Bestimmung, Verwaltung, Etu- uahmen und Au»gab«, x. z» berichte». Des Fernere» «ging sich der Herr Redner üb« di« Nothwendigkett der Erricht»»- einer Heilanstalt für Lungenleidende: ein« solch« ist bekaxvtlich tu Retbold-grün geplant: dt« -oft«» dafür find mit LLOOOO -st. da« Bett für den Krankt» mit 8000 ^ »««»schlaf. Der Rath hatte nun beschlossen, zu diesem Unternehme» 80000 — 1b Betten zu bewilligen. Da nun aber festgestillt ist, daß die Stadt Leipzig mt»desteu« 60 Betten beuöthigt, so soll bet der am nächsten Mittwoch stattfindenden Sitzung d« Stadtverord neten. in welcher diel« Rathsvorlag« ans d« Tage-ordnnng steht, beantragt werd«», diesen Bettag von 30 000 ^4 «veatnell zum Ba» ein« eigenen Heilaastalt für Lungenleidend« d« Stadt Leipzig z, verwenden. Im Anschluß Hiera» und zu» Schluß sei»«« übersicht lichen Referate« gab Herr Direktor Pach« «in genaue« Bild über die Einrichtungen und Grüß« der städtischen Reconvale«c«»te». Anstalten tu Glre-berg «nd Förstel, deren seaea«r«ichet Wirken « noch besonder« betont«. Im Siame» der a»sm«ksa» de« Vortrag folgende» Mitglieder sprach du Vorsitzende dem 8«sere»t«» de» Dank für seine Ausführungen au«. Rach weit««« G»da»ke»a»-- tausch uuter deu Mitgliedern über verschied«»« städtisch« Auaelegeu- hritru wurde die Versammlung vom 8orsitz«»de» mit der Be merkung oeschlofftu. daß in den Mouate» Jnlt «nd August «MH für deu Verein Ferien herrsch«» und Sitzung» Hatz« nicht ab- gehalten werden. Vermischtes. Sd Anma, 29. Juni. Am gestrige« Nachmittag hatte» Wir hier «in derart heftige« Gewitter, daß schwache Seelen an „der Welt Ende" zu glauben begannen, wie sie nachträg lich bekannten. Mehrmals traf auch der Blitz Gebäude, glücklicher Weise jedoch ohne zu zünden. Dagegen wurde in Gütterlitz e«n Kind erschlagen. Da« «erstorbene, ei, Mädchen von fünf Jahren, war unt dem jüngeren Schwesterchen mit auf die Wiese gefahren und hatte Schutz unter einer Eiche vor dem Regen gesucht. Als der Bater mit einem Fuder Heu an die Kleine» heraukam, fuhr ein Blitz strahl hernieder, durch den er selbst betäubt und zu Boden geworfen wurde. Als er wieder zum Bewußt sein gelangte, lag daS Kind todt neben dem Wagen, während das jüngere unversehrt geblieben war. — Eine große HerzenSrohheit hat «in hiesiger Einwohner bei der Bestrafung seines Kinde- an den Tag gelegt. An läßlich der letzten Gustav-Adolf-Fest-Nachfeier war ein Knabe in die gerade stark angeschwollene Auma gestürzt. Ein Mädchen von zwölf Jahren, daS die» gerade bemerkte, hatte Geistesgegenwart genug, sich sofort in da- Wasser zu wage» und da« Kind mit eigener Lebensgefahr zu retteu. Glück licherweise war auch sofort ein Arzt zur Stelle, welchem die erforderliche Wiederbelebung gelang. Die brav« Leben»- retter in aber erhielt zum Danke für ihre selbstverleuguende Thal vom eigenen Bater Schläge, weil sie bei dem Rettungs werke ihr — Kleid verdorben hatte. --- Hamburg, 29. Juni. (Privattelearamm.) Zn Uetersen (Schleswig) wurde der Sattler NischewSky al» Urheber vieler Brandstiftungen in Uetersen, die seit Jahresfrist große- Aufsehen erregten, verhaftet. ,17. 0, da», «»hb«M «rßitt» «riet ha, zumi junge Latkd i» Steckt darsiber, wsd de» tz-ft» Sand zu einer Baustelle gefahren Hab«. Einer von ihuea, MET O»4»ALä^I GEHETGWWU § MMMENtztz TW>T WWW MTW Andern, deu 17jährigen Sohn d,S Ackerer- Bauern todt zu Boden — Pari«, r». Juni. Im Lurembvragarte» wurbK gestern die Lüste Muraer's, de- Verfassers der-Viv so VodLwa*, von Miaifter P»iucarrs enthüllt. De» Ahfchluß der Festlichkeit bildete ,i»e Abeudfeier, die vou der heutigen Bohäme d«S lateinische» Viertels veranstaltet wurde. Änr« Hauptnummer war ein Festmahl ,n 70 Centimes da» Gedack. Natürlich war eS auch danach und da» war der Humor davon. Eine andere Gruppe von Studenten hatte die 70 Eenti«««- protzen übertrumpfen wollen und ein Bankett zu 3V Centime» augeküudigt. Es fand sich aber kein Wirth, der es um diese» Preis thun konnte. (Boss. Ztg) — Rrrtame! Der durch seine» trockenen Witz bekannt« Humorist Llphouse Allais geißelt in einer sehr «klungen«» Mauderei die unverschämte Reclamesucht gewisser junger Literaten. Ein alter Notarschreiber, der att junger Poet, enttäuscht vou Allem, selbst vou Paris, gestorben «st, hatte unserem Helden folgende Lehre» mit auf den Weg gegeben. „Mein kleiner Freund, Du gehst »ach Pari-, »m in Literatur zu mach«»: sehr schon! Ob Du Talent hast oder keine-, da- ist schnappe! vor Alle« mußt Du daraus achten. Dich bekannt zu machen: aber zähle nm Gotteswille» nicht auf die Anderen, um Deine Publicität zu machen; mach' sie Dir selbst . . ." Mit diesen vorzüglichen Rathschlägea versehen, sauste unser Held am nächsten Tage in einem komfortablen Waggon dritter Elafle eines ausgezeichnete» Bummelzuges nach Paris. Dank seiner Unverfrorenheit wußte er sich schnell Beziehungen zu schasse». WaS die Publicität anbelangt, so setzte er sofort die Rathschläge seine« MentorS in die Praxi- um. Einige Tage nach seiner An kunft in Paris la« er in den Heilungen, daß ei» Dienstboten- »immer von eine« Diebe auSgeplündert worden, daß dieser Dieb aber von zwei ganz zufällig dort herumbummeladrn Wachmänner« sestgenommeu worden war. Dieser verstockte Verbrecher nannte sich Durand. Unser Musensäugliag, der sich Cäsar Durand nannte, tippte sich mit seinem genialen Finger an deu Kopf und schrieb folgende Notiz, vie er an 80 Zeitungen versandt«: »Herr Redacieur! Sie erzählten gestern in Ihrer geschätzten Zeitung, daß ein gewisser Durand »m Augeahlick verhaftet wurde, da er eia Dienstboteuzimmer auSplünderte; wollen Sie die Gefälligkeit haben, meine Familie und mein« freunde durch die Ankündigung zu be ruhigen, daß ich unt jenem bedaurrnSwerthen Anonym«» nicht« gemein habe. Genehmige» Sie u. s. w. Cäsar Durand, Schriftsteller." Diese Berichtigung wurd« in mehr als zwanzig Zeitungen ohne Weitere« aissgenommea und diese« Debüt rrmnthrgte Durand» bei jeder Veranlassung, bei jedem Morde, bei jeder Hinrichtung u. s. w. Berichtigungen an die Zeitungen zu senden. Im Lauft der Zeit begann diese- Mittel mcht mehr zu ziehen. und unser Durand warf sich ans eia andere- ähnlichen Genre«. Sobald die Nachricht von einem neuen Stück« erschien, sandte er eine wild« Protestnote, daß auch er eia ähnliches Stück geschrieben und daß er seine Rechte wahre» wolle. Darin ist er aber nun doch etwa« zu weit geaanaen. Auf eine jüngsthin erschienene Nachricht nämlich, daß Sardou au einem neuen großen Stück arbeitete, dessen Stoff, Titel und Bestimmungsort noch geheim gehalten würde», griff er zu seiner Feder und schrieb: „Herr Redacteur I Sie bringe» eine Rote: Herr Sardou schreibt u. s.w.... Nun schreibe aber auch ich an einem großen Stück, dessen Stoff, Tttel und Bestimmungsort geheim gehalten werden. Ich will mit Herr» Sardou den alten Streit nicht wieder beginnen; aber für jeden ehrlichen Menschen handelt e« sich diesmal um etwa« ganz Andere« als um einen bloße» Zufall. Ich erwarte furchtlos die Antwort de» Herrn Sardou." — Diese Berichtigung wurde nicht ausgenommen. Literatur. Unter de» Titel Unter»«»- und Daheim veröffentlicht di« Schlesisch« Verlag« - Anstalt von S Echottlä«d»r. vreSlau, ein» eigenartig« Unterhalt nngS-vtbliothek, dt« den äußer lichen Borzug eine« sehr handlichen Formate-, sogenannte« Makart- Format, besitzt «ad sich darum vorzüglich znr Mitnahme ans dt» Reise »nd i» die Sommerfrische eignet. Daß st« auch tnhaltlich TrefflicheS biete» wird, dafür bürgen dt« Name» der für diese« Unternehmen gewonnenen Mitarbeiter. Es seien davon «nr genannt Pool Heyse, Kourad Telmann, Georg Eber«, Heinrich Bulthoupt. Paul Lindau, Mar Nordau. Jda Boy-Etz, Ol» Hausso» «nd Moritz Jokat. Die Bibliothek wird in Ärlen ä 13 Bäad«, im Umfang« vou 8 bi< IS Bogen »or A«-gabe gelangen. Der Prei- de- broschirten Bande- beträgt 78 -st. in sehr elegantem Origiaal- Elnbaud 1 ^4 Dt» Subscrtbeute» einer solche» Serie erhalten de» 13. Band gratis; im klebrigen ist aach jeder Band einzeln käuflich. Die erste Kummer der Bibliothek ka»u gleich al« ein sehr glücklicher Treffer bezeichnet werde»; sie macht u»S mit einer Novell« vo» Fra», Koppel-Ellfeld, „Der sütze Kratz", bekannt, a» dm dt« flotte Erzähluvg-mmtter, der keck« Wurf der Pointe» und der reiche Gehalt a» warmer Empfindung übern»- fesselnd wirken. Der Antor bevorzugt eine» ftnilletouistisch gearteten, muntere» Piaaderton, um da- modern» gesellschaftliche Lebe» »n veran schaulichen. I» anscheinend übermüthiger Scherzhaftigkeit geht er au dt« schwierigsten Problem« «nd überrascht dann plötzlich durch eine» Erust der Auffassung, de» der voraugegangkue Eindruck nicht vermutheo ließ. Geiegratttch wirkt dies« Eigenart amb störend. So in vorliegender Novelle, wenn er schildert, «te der Held vo» seinem Plane die tu ihrer Unschuld bedrohte jung« Netsraesährttn zu schütze», abläßt, weil ihm i« einem Nebeacoapä ei» „Scat «tt »SfflAWMGHN- »P» M Wtz« «ch« HMWtz «m» «Ach ws «mmw tzm d»S AlttmG, «», »^eublichllch «ML «4» tritt später t» ihrer d»rcha»s vornehme» UrschetMl», »SLg ßnnck »or de» L«i«r Hw; letzterer mnß sich an sie «rst Meder m» gewöhne» «ch venuig Ach mir aAWIWch w Den »an »»» a» „«trübt günstige» Eindruck g» find«». Sie ist von de» Antor geschildert «iS wr DhL« ewmtzlaA«»»» Gmmßmeusche», der da» kläglich. Resultat aäuzlich verfthtter «r^rhnng-mrthode, deren Klattegnua et» AtetstrHück zettgeuMr Sattt» ist, «« d«ch «w«, »nverwäfibavr, wnerni Ach» vor mmakischer verkomme»wtt hemahtt bktdt. g» der dann «wtretenw» Wend»»- von üwr- mächtiger LodeStePchlcht », n«, «nwckter Ldb«aSkraft bemähr» er sich al« tt« Persönlich!«« vo» gewwnendfie« Wese», derr» ver- körpernng w» »nwr vorzüglich gelnag«» ist. vo» de« ' eigentlicher, lteben-würdtger Krotzmwr muat «nch dt« op AnffaAnng der Arbetterftag«, di« episodisch in de» Gang w» wng mtt ein greift. Ais Mnzelbett vo» markig«» SchSnhett sei »och di« Schilderung der Etseubahnsahr» durch die «tfia» Wiotenmcht hervorgehobr«. Daß der Antor für diese Artest vt» »nklnr» „d uazutrrffeude Bezeichn»ng „Episode" wähltt, »olle» «vt» de« Voll ständigkeit wegen erwähne». AR. Uhs«. » * » Hermann Ende»»«««. Di« vchmesterssna-schlacht. Komödi« W vier Acten. Zweitt Auslage. Stuttgart iRlk. Verlag der I. S. Lotta'sthe» vuchhandluag, Nachfolger. „Di, Schmetterling», schlecht" ist bemstg »ach ihrer Anstiche,»» a, hiesiger vüha» «in- geheud despröch«» ward«». ES wird wdeß Alle», dk« sich für S»d«r«„p'S schöne- Talen» tnöemssiren, Willkomm«» sew. da« vühneubtld n»S de» gedeckten Werk sich »och «tmuat vor Angen zu stelle», »der weun sie dt« Anffilhrung »tcht mitaugesehe», die GestaUeAtvelt dieser Komödie »ach dm Lektüre dies« vachaaSgab« w »m Phantasie aachznschaffe». Doch daraas «äffe» wir aufmerk sam machen: da« Stück ist et» Theaterstück nnd anch dt« Vacha»«, gäbe bietet die knappe Faff„g dm Bühmneiurtchtung. I» frühere» Zeiten war da« a»b«rS: da sa»d «a, bet der Lrctür, manch« dichlerisch« Schönheiten, »m»ch« «tstreich, Gedanke», dt« de« Rothsttft d«S Reaisirur- zu« Opfer gefalle» waren. Die- ist bei d«n Werke, der rralislische» RtchtMlg. welcher G»d«r- «a»n doch znaereihuet »erdeu muß. wenn er auch »ach der Saficht der Realisten der strikte» Observanz g» sehr mit der französische» Geiftretchigkeit kokettirt, nicht der Fall: namentllch w dieser Kolnödi, vermeidet er fast all« längere» Red«, di« doch u» der französische» oom-ch« nicht fehle». Bet de» jungen DnmaS findet man oft langathmige Ergüsse de« ESprst. Die Mus« Sudenuanu'S w der „Schmettrrlingsschlocht" Ist durchweg kur» aagtb»»de»; fi« beschränkt sich auf da- Epigramm und manch« Pointe» bedürfe» der Schau spielkunst. der charakteristische» Einkleidung durch de» Darsteller, um ihre zündend« Wirkung au-»»übt». Wohl aber wird »o» bet der Lectüre viel« Feinheit» der Charakteristik heran», fühle»; namentlich sind dt« drei Töchter der Wtttw« Hergeutheim. in eine» Eontrast gestellt, der eine» künstlerische» Eindruck macht. Eis«, di« junge Wtttwe, welch« fortwährend ihren Gatten beklagt, der durch Selbstmord geendet, sich aber al- Kran glaubt, Maache« hrrausuehme, z» können; Lanra, da« schöne MLLch«», d«< sewr, Grafen w vstto hat »nd sich vo, einem Oberlehrer, deu es sehr betläufia behandelt, den Hof machen läßt, nnd dnu» Rosa, hi« tolent- volle Schmetterltug-malertn, das naive Mädchen, da« für di« Schwester Else tu aller Unschuld «in venia kuppelt. da»n aber bereut, «nd schließlich ihr de» Bräutigam veakapert. La« sind di« drei Grazien der Familie Hergeutheim und Rö-chea besonder», die wir hier von Lilli Petri darftellea sahen, ist et»« prächtig« Roll« für die deutsche» wtseuu«; ihr« Vorbilder m»ß um» freilich a» der Seine suche». I« Uebrtge» tp di« Hanbluug selbst sprinamd w ihrem Kortaange »uo nicht gerade sonderlich spannend, wie dte- doch w d4r „Heimath" und der „Ehr«'' der Fall ist. Dudens«»» wollte eben eine Komödie schreiben und der Held derselbe», ein« flotte Lustsptrlfignr, der Reisend« Richard Keßler, hat denn auch eine bi-wetle» höchst ergötzliche Unverfrorenheit. Er isst ein echter Berliner. Gleichwohl ist die „Echmetterliag-schlacht", wie schon Lindau erwähnt, in Berlin verlöre, und tu Men gewonnen worden; wie «- scheint, hat her Larstelle» de« Keßler w wte» de» Bogei abgeschofle». ^ f Thtemgau-Nsvelei» vo, Wilhelm Jesses. Preis S Btkmar, Emil Felder. Wr Hab«, scho» uiehrfach al- aas ein» wahrduft bewunderung-würdige Thatsach« hingewiese», daß Jeasr» trotz seiner e»oo»e» schriststellertich«, Fruchtbarkeit doch iumrrr u»r völlig „-gereiste Arbeite» zur Veröffentlichung brtuat. Sie all«, mag «» sich „u um «tue» große» Roman oder um eine wenig um fangreiche Novell« bandeln, erschein«« sorgfältig durchdacht »ud so formvollendet, wi, der Leser «S vou dteftm Meister dm Erzählung«, tunst nur irgend erwarten kau». Wohl degeaaeu wir mehrfach den- selbe» Motive» und Problem« w seine» Werken, doch weiß er ihnen stet« eine neue Einkleidung z, a«be«, de» zweckentsprecheude» sociale« u»d sittlichen Wondlunge» gemäß, dene» sich set» Empfindung«, und Gestaltungsvermögen jederzeit auf da- Zuverlässigste „paßt. Hierfür erbringt die ob«» genannte Novellensammlung wieder«« eine» glänzenden Vttvei«. Sir umschließt drei Novellen» vo» denen dt« erst« „Die Glocke» vo» Greimharting" im S. Jahrhundert, di« zweUr „Hanse,bist" t» 13. Jahrhundert »nd dt« dritte „As» der vergesse»«» Zeit" während des dreißigjährige» Kriege« spielt. Da« jeweilige Lolortt dieser drei so «nendlich verschtebe» gearteten Zeitbilder ist ans das Stinunnng-vollst« abgetönt »nd weckt ganz des beabsichtigte» wechselvolleu Eindruck. Besondere- biete» diese Novellen aber noch durch ihre sehr glückliche Verbindung von Gestaltnna-kraft und intuitivem Forschergeist, dir dem Buch« »eben dem künstlerische» »vq «w völkergeschichtliche« »ud «tymologische« Interesse sicher», da« o»g«t»«t» „regend wirkt. De» zahllos«» Besuchen» de« LhtemgavS wird e« fichrrltch Geuuß bereiten, an der Hand diese- zuverlässigen Führer« de« Spure» der Völker zu solar», di« 1« Wechsel der Jahrhundert« hier gelebt, ge liebt: gekämpft and gelitte» hob«. Sind e« in der Hauptsache auch »nr phantasievoll« Lombwaüone», die zur Eutstehung-grschichtr dieser oder jener Ortschaft hin letten, so «wehre» sie doch »trgeudS der wissenschaftlich« Grnndiagr. De» eigene» Korschertried des Leser« hanptjächllch Anregend«« bietet btt von Jens« erläutert« Lthhmo- logie der Ort-naa»«, „« der« Eudnnge» „tag" »ud „togea" oder „dorf", „stett", „b««»", „ried", „au". .Fch" u. s. w. »» ersehen ist, ob hier zuerst Sueve« oder germanische Bojar« gehäuft haben. Diese Spur« lass« sich dann in oea typisch« äußer« Erscheinungen der Ortsbewohner noch wett« verfolge». Demgemäß ist da- sehr geschmackvoll an-gestattete Buch olle» Besuche« Oderbayeru« »IS Reisebegleiter „s da» Wärmste zu «npsehle». M. Uhs«. LeMWAAPtz Ms» I» DEtzs«» EMschr«. Vs» U ». Utscher. Preis tlegnM gebuud« 8 Der Verfasser, der be-mnet» Unterstaat-secretatt de- ReichspostaiittS, geht i» telnea Betracht»,-« vo» der Lrkenntuiß au-, daß die weutgste» d« jetzt Art Bescheid wiff«, obwohl»«- »« geeinte Reich doch alle sei»« Auaedörtgen amh t» »msrnd Lina«» de» iüälichea Lebe»- nahe gerückt und ans einander angewiesen hat. Di« Folg« dieser Ua- knmttttß sieht « 1» dm» sich hmtte breit Mch«de» »näftwündelea Pessimismus, der, west «tcht Alle- »ich sofort «uh Wunsch geht, Deutschlands Gegenwart herabsetzt «ch „ Dentschlands Znknnst verzweisett. »ch de, « d«rch «im Weih, van vettachtung« ,» nur, wie jetzt, inmm« des Etseabadaztttallres, gereist wird, sondern mich, was nenn 1» Deutschland ich«, tan», nicht etwa blos « d« so- ^»«»Me» schSn« G«g«dea od« sie d« allgmwin« Ztchmnctea nnserer veranügnngs- nnd Lrholn„srtts«adä», sond«r» all überall, wohin Gesteift. Amt, eigene Wahl oder Neignng d« Vevbachttr siih««. Algemeftt« Made«»Zeit»»» Verlag dir Dikrssch« »»ch. handluug in Leipzig, Qaerstraß« 14. K7. Jahrgang. Ar. 98. Inhalt: Der Ostermora«. Novell« von Z. Krüger (Schluß.) — Ei» Bild. Skizze vo» Marie Delbrück. — Eagetbert Humperdinck (mit Stahlstichs — vllck» i» die Amch«. — Mod«bericht. — Modenblatt Nr. 86: Totiett« für Land, oder Bqd«a«seathalt. — Feuilleton. — Akbumbkättrr. — Räthsel «ch Anfgab«. Vach Schluß -er Ne-acliou eiugegangerr. vi»«» dtepr «M« MtgetR««« »«»rmd »M »mse» a«a-iamm Helm»««« zab». M» «m «» Mr »e»«»i«rik» er-chütch. Me »Wae»«, Mcht Liest tß »trhl» pst «ch m»«MI»»»ch« Mndang» Mcht Mr- «M»»a«ch M mechm * verlt», 29. Jaui. Der ParlamestSberichterstatter meldet, Sardorss legte heute sei» ReichStagSmaodat aieder. * verlt«, 29. Juni. Der »NeichSanzeigexL meldet die Erheßuag de- LandrathS a. D. Lhiele^)inckler zu Mosche» i» Oberschlrflr» i» de» Grafeustaud. * Kiek, 29. Juni. DaS Befinden der Kaiser!» ist ein gute-. Wennj Allerhöchstdiesel-e z. Zt. auch «och das Bett hütet, so ist doch Hoffnung vorhanden, daß Ihre Majestät scho» am Dienstag daffelbewiederwird verlasse» können. Der Termi» ihrer Adresse ist »och unbestimmt. — Der Kaiser wird vennnthlich erst morgeu aus der „Hohrnzolleru" hierher zurückkehre». Allerhöchstderseld« ist. gestern erst gegen 12 Uhr Nacht- von der Segelregatta aus dem „Meteor" in Travemünde ein getroffen. beit gestern herrscht hier Windstille. * vurg Ditt««rsche», 29. Äun» " Heute Nachmittag 8 Uhr passtrte das Panzerschiff „Hagen" und um 7 Uhr LbesdS daS Schulschiff , Stor ^ diesigen Ort aus dem Wege von Kiel nach der * Ltugen, 29. Juni. tag Lrach unweit vo» hier der Dam« d«S R ^ .ualS. DaS Land ist Üdrrfluthet. * Kslder-, 29. Juni. (5 Uh hm.) RelchStagS- stichwahl. Bisher sind gezählt flic Beaoit (ftess. ver ) 7984, für v. Gerlach (cons.) 6183 Stimme». Nur uoch einige lasdlich« Bezirke stehen aus. Li. Vleiwttz, 29. Jusi. (Privattelegramm.) Unweit Eintrachthütte entgleiste heute ein Zug. 10 Wagen wurden zertrümwert und mehrere Personen verletzt. * Eiftmtch, 29. Juni. Der XXM deutsche Aerzte- tag wuxde heute geschlossen. 102 Deftgirt« d«sscher Aerzte-Bereine waren anwesend. Dir Verhandlung«» waren vertrauliche. * Arankfurt a. M., 29. Juni. Der „Franks. Ztg." wird au» Belgrad gemeldet, daß der Präsident der Skupschtina Swetomir Nikolajewitsch heute sei« Abgeordneten- Maadat, welche» ihm vom Könige verliehe» war, »ieder- gekegt hat. -* Lsntza», 29. Juni. Die zurücktreteudeo Minister begaben sich heute Nachmittag nach Windsor, um der Kön igiu ihre AmtSstegel au-zuhändigen, welche vou den neuen Ministern, die kurz nachher dort eiotraft», unmittelbar darauf tu Empfang genommen wurde». * Lsntzo«, 29. Juni. Der Cardinal Bang Han kegle heute den Grundstein zur katholischen Kathedrale in Westminster in Anwesenheit von 8000 Personen, darunter die diplomatischen Vertreter der katholischen Länder, die katho- lischrn Bischöfe und andere Nvtabilitäten. — Der Natur forscher Professor Thomas Henry Huxley ist heule gestorben. * New-Vsrk, 29. Juni. Der Hamburger Dampfer ^Dauia" brach am Mittwoch Abend 380 Meilen von Sandy-Hook da» Hintertheil des PropellerschasteS. Der Dampfer lag bi« zum frühen Morgen still, wo er durch das hinzugekommeue holländische Dampfschiff „Werkend« m" »ach New-Aork bugstrt wurd«. mit an seinen Hof genommen hatte, wäre sie beinahe ihrer Heimath und dem engen Kreise ihres Wirken- entführt worden. Der König bekam emS ihrer Gedichte zu Gesicht, erkannte sofort, daß in der Handarbeitslehrerin ein große- dichterische» Talent der, vollen Entfaltung harre und sprach den Wunsch aus, daS seltene Gewächs in ferne Nähe zu verpflanzen. Dir Ju ngfer BaS aber wollte bleiben, wo und wa« sie war, sie ging nicht nach Athen. Dabei mag auch ihr bei aller Demuth vor Gott den Menschen gegenüber freier und flotter Ginn ein Wörtchen mitgeredet yabrn. Ihr fast männlich«- Selbst bewußtsein kommt zu packendem Ausdruck in dem schönen, von edlem Pathos getragenen Gedichte „Drei Wünsche", dessen etpe Strophe lautet: Eine» Kronen erben mvcht' ich säugen; O, wt« wollt' tch ihm mein Herzblut weih'o. Seiner Fürstrnmutter eS zu zeige», WaS eta Weib kann für dir Zukuuft stink Trinken müßt er au» mtt Seeiengüte. Liebe athmru lehrt' ich srtue Brust, Für da» Recht eutflammt' ich setu Gemüthe, Für dt« Lugeud übt' tch sein« Lust. Wir müssen an» leider versagen, daS freilnÜlhige Lied ganz wiederzugebev, wa» wir vor Allem wegen seines kraft vollen Schluffes bedauern. Die HaudarbeitSschule hatte, obwohl sie Katharina und ihre Mutter viele Jahre laug ernährte, keinen dauernden Bestand. Die Lehrerin wurde schwer krank und die Schülerinnen ver liefen sich. Auch uach der eigeatlichen Krankheit olieb Katharina noch mehrere Jahre kränklich und konnte fast nicht» verdienen. Sie schrieb auS periodischen Schriften und neueren Büchern die schönste» Gedichte zusamme» in Hefte und erhielt für «in Heft von 20 Seiten SO -s. In diese Hefte mischte sie den« ihre meisten eigenen Gedichte und so sammelte sich nach und nach jeder Abnehmer der Hefte einen Baud von 200 bi» 800 Seiten, de» man daun einbinde» ließ. Ju jener Zeit — 1882 — aber begann endlich eine Wendung iu dem Schicksal der damals schon 72jährigen Jungfet BaS eivLutretcn. Sie kam io schriftlichen Verkehr mit einem vrH. w L., der «ine» ihrer Gedichte m der „Garleulanbe", welche ja auch für di« Ambrosius der Herold der Ruhme» wurde, veröffentlichte. Die Holge davon war, daß die Natnrbichterin von der Schillerstiftung eine Ehrengabe erhielt. Weiter vorwärts aber half Schratteathal, dem ebenfalls da» i« verborgenen scheinende Licht nicht unbemerkt geblieben war, und der sich au» in rührender aufopferungsvoller Hingabe der Alternden und Kränkelnden annahm. Er suchte mit unsäglicher Müh« nach einem Verleger für ihre Gedichte, und dä er keine» fand, besorgte er den Druck der ersten Auflage selbst. Nach ein paar Jahren hatte er es so weit aebracht, daß einer unserer renommirtesten Verlag«, der von Pfeiffer L Greiner in Stuttgart, die zweite Auflage unter dem Titel „Mri» Leitstern" berauSgab. Jetzt ist bereits die dritte Auflage*) unter der Presse, welche «n vollständige« abgeschlossene« Bild der Poetin bietet. Die Koch hat dieselbe nicht mehr erlebt, sie starb am 6. Marz 1892, und der Ertrag dieser Auflage soll dazu verwandt «erde», der Dichterin einen einfachen Denkstein in ihrem HeimathSort« zu setze», oder eine Katharina Koch-Stiftung zu gründen, damit ihr Name nicht vergessen werde. Daß die» nicht geschieht, dafür wird da- schoue Denkmal mitsorge», da» Schratteathal mit der Heraus- gäbe der Lieder, ein«, Prosadichtuug und der Lebens beschreibung per hochbegabten Frau au» dem Volke gesetzt bat. Auch ihrer hat sich »eb«n der Schiller- stiftung die LiSdaestiftuag angenomme» und 4war in sehr munificenter Weise, WaS sich«, auch für die Bedeutung der Junafer Ba» sprichs,' Die norddeutsche SangeSgenvsfln ist sa vielseitiger, be» wealicher und gewandter als die süddeutsche Schwester, aber diese kommt ihr vielfach nahe und ist iu manchen ihrer Ge dichte ihr eleubürtig. vortreffliches hat sie i» frommen Lieder« geleistet, und zahlreiche ihrer Poesie» eig,eu sich, worc»»s wir *) Kathorlua Koch, eine botsche Naturblchteri«. Dritte, um de» poettsche» Nachlaß und dir Ertuaeruog»» der Dichterin, ver- mehrte Auflage. Im Selbstverlag de« Herausgebers Professor K. Weiß- Sch ratteuthal t» Pmß-nrg, Kisfalndygaff« LT Brosch, ö »leg. geb. 4 ^ kirchliche Kresse hiermit aufmerksam mache» möchte«, zur Aufnahme in protestantische Gesangbücher, dort werden sie ihren Platz «eben denen eines Paul Gerhard und Paul Fleming zu behaupten wissen. Man lese nur: „Ich glaub a» Dich, Herr Jesu Christ", „Abendmahlsfrier" („De- König- Mahlzeit ist bereit ,e.^, ,^aS Schiffleia Christi" (Herr Christ, da- Meer ist ungestüm x ), „Psalm 31, 14—17" (Auf Dich, Herr, boff ich nur allein x ), „Osterwunsch" (So oft, so oft scho» hört ich klingen re), „Himmelfahrt" (Wir sehn Dir nach, Herr Jesu Christ x), „Am Trinitatisfeste" (Jthovab, der vor aller Zeit x ), „Nach dem heiligen Ave»d- mahl" (Nein, e« ist nicht umsonst aewef«» »c.), „Gebet" (Mein Gott, erleuchte mich! x.), „Neujahr", ,^8ater Unser" v. U. «. Da- sind wahre Perlen vou Kirchenliedern, derr» Ton vo» den Dichter» der Gegenwart so selten, w:n» über haupt «och, getroffen wird, von den geistlichen Gedichten, die sich weinger für de» Gesang i» der Gemeinde eignen, führen wir nur da- eine gewaltige, vo» echt protestantischem Kreiheitsgeist durchathmete „Der groß« Dom" a», deffr« zwei erste Strophen lauten: Ihr Tempel vo» der Meuscheuhand. Wie seid ihr doch so e»g umspaunt Für hohe- Götter«»»»»: Jdr Priester in de« Hetlsgthum. «ie schwach töut euer Wort »ud Ruh» Deß. de» die Donner ne,»«. wie zitternd hallt der Glockenklmeg, Wte leis« tönt der Lebgeftng 5ft> bildbehaug'm» Hollen; Wie ängstlich kriecht, Katt rasche» Fing, Gedank und Seel» ans de« Puch, Aus Zetleu und auf Zahle». viele Gedicht« der Katharina Koch charakteristrt ei» Zug uagesuchter, uuausdrinalicber Didaktih st« dürft« sich des halb i» unsere» Schullesevücheru mit der Zeit eiabürger». Echt nationale Gesinnung, Lieb« »am engere» u»d weiteren Vaterland zeichnet wx di« Ambrosi»», so auch di« Katharina Koch aus. Sie hat patriotisch« Lieder gedichtet. der«» sich unsere vatrrläudsscheu Vereine bei festliche» Ge legenheiten bemächtigen sollten; so: „Der sterbende Bayer", „Den Hinterlaffrnen der im Kriege Gefallenen", „Einem Sohne wahrend de« Krieges t870-71", „Psalm" („Wer reine« Herzen« ist und reiner Hand, — Der heb' sie hoch empor zum Wolkenreigen — und lasse sein Gebet zum Himmel steigen. Ein heiße» Fleh» für» theure Vater land" re.) nnd „Sedan". Wir glauben durch die wenigen Citate aus dem Lieder schatz unserer beide» BolkSdichterinnen wenigstens einigermaßen glauvhaftgemacht zu haben, daß auch unter de» deutsche» Frauen mauch 8m« ist, der mau den Ruhm einer echten, gott- begnadeten Dichterin nicht absprecheu kann. Katharma Koch ist ja lediglich Naturdichterm, der Kreis ihrer Anschauung ist ein eng begrenzter, aber gerade i» ihrer Eiusachheit und Schlicht- he«t hat fi« Große» geleistet. Alle« ist wenigste»- tief und warm empfunden, individuell erlebt und meist glücklich aus gesprochen: wirklich» Poesie, die «auch gleichgestimmte» Herz entzücken und mau wird eS Schrattenthat Da« wissen, daß er di« Dichterin «rkauute und ihr zu der gebührend» An erkennung verhalf, daß er Winter um Wiuter für me Greisin sorgt« und ihren Lebru-abeud zu eine» glückliche« gestaltete. Jungfer BaS ba?S ihm auch vergolten i» auem ihre): letzten «ad charakteristischste» Gedicht«: Mti» und matt »om llMae» walle« SH di. Ptlgrtu da, Blickt, sehnsucht-voll »och vor«: „Wär da» Ziel doch »atzt" Ach tu ihrer Ptlgertasch» Trug ste Sorg«, schwer. Und der Stab, der sie sollt stütze», vo- sich schon so sehr. Sieh', da «cht, «te gottgesendtt, Ur et» edler Mauu, Rahm da« Schmmft, ab: bat somndllch Rene» Gtab ch, „ «„ «tt «uAärt»»« Adttha Zieht »tt Pilgri» smt. Wird uoch ihren Helft, ftg«n . Selbst am Ziel« dmt.
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