Delete Search...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.10.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931006014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893100601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893100601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-06
- Monat1893-10
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
VolksmrWastliches. Wl» für tzi»s« HHiil Eephung«, f,»d z» richte» «a dm verantworilichen Rchacirur drstelbea T. G. Laue io Leipzig. — Sprechzeit: oar von 10—11 Uhr Vor«, «ud VV» tz—L Uhr N«ch«? Telegramme. IMS. vertt«. S. October. Beschlüsse der Sachverftän Lkgrn Commission. vom 6. Octob« d. I. ob »ersteh, sich di» Notiz für Berliner Product««, und Handelsbanl-Actien nur kür solch« Actien, auf welche disher vt«r Rückzodlunqr» v»o zusammr» 200 ^l v«r «cti« geleistet «ordm sind. — Im Hand»! von Ldariottev- dur^r Waffenoers-Actte, sind di« Actien Nr. 73S2-S331 gleich d«n alt« Ncti«ll an hieslaer Vürs« lirsrrbor. E- ' Fr«,tk»r1 «.«.,5. Octob«r. Li« „Frks. Zta." m,ld«t über di« gestrig« Tendenz d«r New-Horker Foudsbörse: Hauff«. Operationen in Industriewertheu und wrichend» Sterling-Lourj« stimmten den ganzen Markt fester bi« gmen Schluß, wo Realisirungen Abschwächung verursacht«. D»r Jahresbericht der Louirvill« Nasdviü« ist unerwartet günstig; di« Nett«. Betrieb«. Einnahme beträgt 8 OSO SS? tz, der Ueberichuß über Last« und Dividenden 410 SSV tz. Für mehrere Lasten nicht verdienende Zwelglinien der Northern Pacific werdea Receiver« verlangt. Umsatz 101000 Shares. VIP. Franksuri «. ».. 5. October. Nach «iver Meldung der „Fronksutter Zeitung" au« New-Pork »rgiebt der Iabre«- bericht der Lout«vtll» and Nash,Nie «ailroad eine Netto- betrieb«,inaahm» von 8 OSO VS? d«r Ueberschuj, über die Losten und Dividend« betritgt «10 550 tz. — Kür mehrere di« Last« nicht verdienend« Zweiglinien d«r Northern Pacific Railrvad wird die Einsetzung von Neceiver« verlangt. WID. Dußeldars, 5. October. (Amtlicher Börsenbericht) Der Bersaudt von Sohlen ist auünordentlich stark, so daß fich «Sagen, inangel fühlbar macht. Der Etsenmarkt ist still bei unveränderten Preisen. V. Pose», 5. October. (Privat-Lelearamm.) Di« h«tr Nach- mittag stattgefunden» außerordentlich« General-Verjammlung d«r Landschastlicheo Bank (Bank Ziemski) beschloß «in» Erhöhung Le» «ctieucapilal« von 1200000 ^l aus 2 000 000 ^l. sowie dt, Äerthrilnna einer Dividend« von t Proe. wie i« Vorjahr. VV-n. Prag, 5. October. lPrivai-Delegramm.) Di« Negulirung der Maieinnahmen der Buschtiehrader Etseabahu ergab aus der Linie G rin Plu« von 7856 fl-, ans der Ltai« v et» solche» von 1? 780 fl„ daher betrug da« Gesammtpiu» aus dar Lini» ch 217182 fl. und aus der Linie L 271SLS fl. Wrs. veter»b»rg, 5. Oktober. Der neu« «m IS Proceut er» mäßigt« -istnbahntaris sür den DranSport de« russischrn Betreib«» ria Oesterreich nach Italien, d«r Schwtiz und Krank- rrtchift deute veröIeatlicht worden. Kiew. 5. October. (Privat-relegramm.) Nach amtlich«. Mit. theNuna soll di« Siew.PSoronesch.Bahn am 1b./L7.November d.J. dem öffentlichen Verkehr ttbergeben werdea. VVDV. Washington, 5. October. Ler Schatzfecretotr CarliSlr hat der Nepräsentontrnkammrr dir Antwort aus di» Fraae zugehe» laffa, warum da« Schatzamt »icht tu den Monaten Juli und August dem Besetz entsprechend 4 500 000 Utwen Silber ans«, kauft hat. In der «ntwort heißt «», da Amerika der größt« Silber-Käufer der Welt sei, so wüste der Schatzserretair »ach Prüfung Le« Angebot« »nd der täglichen Preis« entscheiden, welche« der richtige Marktprei« sei, er müsse entweder die 4500000 Unzen zu den «ngebottpreisen. so hoch dies, auch wären, kaufe», oder er müfi» Li« ihm versagbar«» Mittel anweudea, um de» reellen Marktprei» zu machen. Die« Hab« da« Departement grthan. indem et zu diesem Preis» lauste. Vom Welt-Getreidemarkt. k. 0. „Mit der amtliche» Schätzung der «ordamerikanischrn Ernte ist gewissermaßen der Eckstein geliefert für di« Tontoare» der neuen Campagne. Dt« Seschicht« der abgelauseneu läßt sich kurz dahin resumir««: st« bot da« Bild constante» Pr»i»drucke«, per- anlaßt durch de» Reichthnm der beiden Ernten 1881 und 1898 in Amerika und durch den Finouzkroch diese« Laude«. Jedwede« Element de« Drucke« macht« sich im Aieizenhandet fühlbar, gleichsam nm zu zeigen, wir wett der Werth diese« besten ÄahrungSkorne« i derhaupt berunirrgedrückt werden köna«; billig» Krachten »ad niedriger SilberstanL trugen dazu bei, dem ohnehin geschädigten Verkehr weiter« Wunde» zu schlagen. U»t»r solchen Umständen gewährt r« »inen gewisse» Drost, betreff« der neuen Campagne be- baupten zu können, daß man ihr mit weniger Furcht und mehr Hoffnung entgegensetze» dars. Zum Glück sür di« Weizen-Producrutru Ler ganzen Welt hat Amerika nach zwei großen Ernten Heuer «ine recht armselige «ingeheimst, welche kaum mehr al« deu eigenen Bedarf Leckt, und lassen dl« alten Bestände auch Export zu, so werdea sie doch »icht mehr auf die Preis« drücken." Borstedrnd« Sätze bilden da« Resum« de« Londoner Fochblattes ..Beerbohm'- Cor» Drob« List", welchem sich eine Bilanz über Bedarf und Ueberschuß der größere» Länder »»schließt. Bei den guten Jnsormalione» de« genannten angesehenen Fach, blatte« mag dies« Ausrechnung zutrrffeu, momentan reicht sie aber nicht über den Rahmen einer intereffanten Neberficht dinous. Di« Eonsequenzen daran« zn ziehe», muh der Zukunft überlasten bleibe». Für jetzt rechnet der wrltmarkt immer nur mit den großen Maste» waarr, welch« an ollen Haudelsplätzen lagern, und mit ihrem Druck aus de» Handel. Dir Posten Welzen, welch« ,n den Hauptortr» der Berlcht-länder ausgetzaptlt sind, lasten sich aus etwa 18 Millionen Quarter« (englisch» Viertel gleich etwa« üb« 4 Lentuer) beziffern. De» Quorter Weizen »ach Welt, marktstnud mit 25—26 ^l angesetzt, würden di« Caätalir», welch« in diesen Weizenmasten stecken, sonach circa '/»Milliarde Mark repräsenttrr». Kür die Begriffe, mit welche» der Seltmarkt rechnet, wäre da« keine übergroße Summe, in normalen Zeiten macht da« Ueberhaltrn solch« Lapttalirn kein» Schwierigkeiten, aus dem Weizen- Erntrum der Welt, in der Union, liegen aber dir Verhältnisse eben nicht normal, wob« soll rechte« vertraue» kommen, wenn den zuversichtlichste, Berichten immer widersprechend« Nachzügler folgen? E« ist schon sehr möglich, daß üb« kurz oder lang der Wende- vunct kommen wird, wo da» Verschenke, der schönsten Weizenposten einmal gründlich eia Ende hat. daz» muß sich ab« «st di« Grund- sttmmung umkehren und di« Erkenntnis» von der veränderten Loge Lurchdriugen Nach et»« Periode größten Tiefstandes vollzieht sich ab« solch« Umschwung nur langsam. Der Handel hält sich zunächst daran, daß d« Cousu« die sorcirteu Verschissungen uur schwersällig ansnimmt, zum großen Lhrtl mußten diese aus di« ohnehin schon überfüllten Läger. E< kommt Hinz», daß e» ja mit der Union alles» nicht ob- gethau ist. Auch and«« Länder warten daraus, mit ihrem Urb«, schuß au Weizen an den Markt zu kommen, sie haben seither nur d« geworfenen Preis« wegen damit zurllckgebalten. Außerdem m»ßte» sich di« Ding« in der Union erst adklären. Lediglich Argentinien hat trotz d« Spottpreise ständig verschifft und seine Wetzeu-Ladungen trotz exquisit« Qualität aus den englische» Märkten halb verschenkt. In Rußland, wo dt« bester», Preis« früher« Jahr« im Bedächtniß find, konnte man sich bi«her noch schlecht znm Per- schleudern entschließe«. Mit dem vorrücke» d« Zeit drängt nun ober dort der Bedarf nach «eld, »ad so wrrde» die russischen Exporteure nicht »och «tue ganz« Campagne mit dem warten aus best«« Preise verstreilbea lasten können. Au» Ftnauzgründen muß der russische Weizen früh« oder spät« üb« die La»de«gr»»z«n hinan«, und dadurch bleibt « rin Factor sür die Preisbewegung. Rußland hat in guten Jahren dt« 50 und 60 Million«» Centn« Weizen exportirt. Im Hintergrund« steht dann noch Ostindien, welche« Heu« circa 20 Million«» Centn« m«hr al« 1882 riogebracht hat und a»ch nur auf bester« lohnend« Preise wartet, am stärter abzuladen. An» allem vorstehende» ist wohl der Schluß gestattet, daß noch einige Zeit »«gehen wird, eh« wrseutlich best«« Preis« durch. zusHe» sind. Ja England wird vielseitig die Frage diöcntirt, wirpiel die eigene Ernte dort definitiv erbracht Hot und wieviel Zufuhr vom Auslände g«hr,»cht wird. Bei der »otorisch schlechten Ern« he,er war bereit« von 120 Millionen Centn«» Zuschuß dir Rede, welch« also etwa 700 Millionen Mark Answond «fordern würde». Be«- doh»'« jüngst« Schätzung beziffert da« aber doch ein gute« Stück niedriger. Üebrr England« Linjuhr an Brodscucht giebt folgend« Statistik Aufschluß: isoge» >«i« issasi Weizen. . . 1L6897M 16594201 13 912 874 Quarter» AetznawHl . «876SS4 6KK3S1? KI48 430 - Weizenmehl liegt »och lau«« wie Blei ans de» englische» Märkten. In Frankreich «schnt man Rege», weil die Feldarbeiten nnt« der Trockenheit leiden. Sonst ist r« im Weizenhandel still. Um dr^wöchi^n Zuschuß hm« sorgt sich bet der Füll« vo» Wa«r, In Oefterrerch-Ungorn würde e« dir Handel-weit gern sehen, wen» i» di» Getreideausfuhr eta bi«ch»» m«hr Leben käme, schaa um «eld tW La»d zu ziehe». Die Preis» bieten indessen kein Bei uns in Deutschland müssen die Laudwirihe zu ihr« Ent- täuschung erlebe», was Niemand vermuche» bält», daß nämlich di« Pre»« seit Woche» tangsain immer riet« sinken. Bereit« notirt Berlin Weizen unter ILO. Roggen unter 130 X pe: Tenne, «in Prrisstoad, bei welchem man geradewegs sagen könnte, daß der Markt ta Auflösung begriffen ist. Ja dem Verdruß über diese abnorme Entwendung de» Getreide« ist zwischen Frechund«'.«. und Schutzzoll-Organen eine scharse Polemik darüber im Gauge, aus weu di« Schuld hierau fällt. Di« Zollsrcunde bürde» sie odae Besinnen de» Svecnlantea aus und behaupten, der Tiefstand de« Getreide« sei reine Mach« der Börse. „Wir verharren brr uns«« Ansicht (sagt die „Sreuz-Zeitung"), daß dir Berliner Getreidebörse zum größten Ldeil versixt ist, ohne damit zu behaupten, daß große Engagements »in« einzelnen Firma lausen. Nein, ab« wer deute meint, über KO Mispel Getreide verfügen zu können, liegt, wie der Börjenjargon sagt, nach unten. Dies allgemeine Fixen drängt aus di« Preis» viel mehr al« etazeln« große Baisse. Engagement«." C« mag sein, daß hieran Wahre« ist. Wenn e« sich durchweg bestätigte, würden wir e« natürlich vrrurtdeilen. Die Frag» ist oder die, ob die Lirsspeculatiou ernstlich drucken könnte, wenn sie nicht den Boden dazu vorsäad«. Znm Vorsatz gehört drr Nachdruck aus der gelammten Lage, und der ist zur Zeit wohl nicht zu v«. kennen. Ob mit Recht oder mit Unrecht, es besteht der Glaub«, daß noch große unsichtbare Bestände im Reich« vorhanden sind. Uno zu diesen wirklichen oder vermeintlichen Reserven tritt nv» «tue amtliche Schätzung von aänzltch unverhoffter Größe. Nach der neuesten Publikation de» statistischen Amte« hätten wir in Deutsch, iond Heuer an Roggen ca. l28 Millionen Lentner g». erntet. Dies« Zahl würde d« vorjährigen von IÜÜ Millionen Lentnern, wie man sieht, »ahekommen, vnd die vorjährige Roggen- ernte war dir größte, welche Deutschland seit langen Jahren gemocht hat. Ist die Statistik uuansechtbar — und so mästen wir sie dach onsehen —, so dars e« nicht mehr Wunder nedmen, daß sie auf den Markt zurümvirkt und die Entmuthigung verstärkt. Nach »»ei große» Noggeneruten hinter einander tonnt« allerdings eine starke Nirderganss-Lovjunctur nicht mehr befremden. Mit Rußland beginnen also letzt dle verhandln»«»». Nach den! breite« Debatten üb« diese« Thema wollen wir e« hi« nicht weit« anSsviunen, di» Hoffnung ans ein« Einigung dars wohl aulrecht! erhalten werde». Boa vielerlei Gerüchten, welche neuerding« cot» portirt wurde», mag da» ein« hier erwähnt sein, wonach rin Berliner Großlprcnlont vor Ausbruch des Zollkriege« mit Rußland sür circa 4 Million« Rubel Getreide contrahirt habe, und nun Himmel und Hölle in Bewegung setz», «m «inen Brrtrag zu Stand« zu bringen. Daß man hierbei den Freihandels-Organen ohne Weitere« unter- stellt, sie schriebe» im Dienste der Speculation, womöglich im Sold« «tue» einzelnen Großspeculanten. ist «ine von den häßlichen Er- schrinmiaen, wir sie jetzt Mode geworden sind Uebngrn« reden Berichte davon, daß es im Norden Rußland« seit Wochen Tag für Tag regne«, so daß die schöne Ernte dem verderben nohr ist. Ans den Feldern sollen die Garben vielfach tm Wasser flehen. Goldstock von 788000 000» gegen 860000000^1 in dem Bor-! iabre und 831000000^« im Vorvoiiadrr rin, »m nna im vor-! gestrigen Ausweis (3. October) einen solch starke» Aderlaß ver zeichnen zu müsse». Andererseits Hai der September, wie nicht zu leugnen, der bter l vorgrzeildnelen Entwicklung der Dinge io London wenigstens Lügen gesttait, indem die Hank vo» England-Reierv» gestiegen ist, trotzdem aber war« et vermessen, wenn die Eentcalbanken die Diskonto- schraub« Nachlassen wurden, denn es lst der ganz«, geldadsordirrnd« October vor uns und die außeriaiionqenräßen Ansprüche Italien« I und Oesterreich« sind ebenfalls nicht außer Ang' zu loste». 3. 3. Die Reserven -er Hauptnotenbanken und -er Herbftdedarf. (Nachdruck ohne Quellenangabe verboten. Da« Verschwinde» drr stenersreien Rotrnresrrve bei unserer Reichtbank und die Abgabe von k S2 Proc. Steuer für 39 Mtll. Mark sprechen «ine solch deutlich« Sprache drr Gcldvrrtheurrung, daß wir annehmen dürfe», daß ein« Untersuchuna über die Au«- sichte» de« Zinssußes sür di« nächste Zeit, unter Benutzung einer, ln der deute eingelausenen Lctobernummer des bekannten eng. tischen Fachorgans „The Banker« Magazine' erschienenen Arbeit, unsere Leser interessiren wird. Die allmälige Steigerung der Zinsrate am Londoner Märst hat Niemanden, der den Staad der Tinge vrrsolate, überrascht. Der starke GoldauSfluß »ach den Bereinigten Staaten wurde ausschließlich von England ge. trogen. Di« Bank vo» Frankreich verthridigte ihren Goldvorrath ta der bekannten Weise, indem sie eia Agio sür Gold rechnete, uud dt« andere» großen Notenbanken haben sich ihrer Haut erwebrt so aut sie konnten. So fiel denn England zum »weiten Mal in diesem Jahr die Aufgabe zu, einen Goldbedars zu besciedigrn, der nicht kommerzieller, sondern finanzieller Natur war. Das Jadr begann mit einer Bankrare von 3 Proc. Am 2b. Januar sank sie aus 2,5 Proc., blieb so bi» zum 3. Mai, bi« dann lenes srühsommerlich« Seldbediirfnitz erwachte, das den Ziussuß auf 3 Proc., eine Woche darauf aus 3V, Proc. und dann aus 4 Proc. trieb und derartig acut wurde, daß man in den letzten Maitaoen soaar ein« weitere Erhöhung erwartete. Sie trat aber nicht «in, vielmehr konnte die Bank von Eng. land ihre» Zinsiuß in der ersten Juniwoch« aus 3 Proc. derabsetzen, um dann vom 14. Juni bi« 4. August den mittleren Satz von 2',, Proc. zu fixiceu. Anfang August fing nun dieselbe Geldvertheuerung an wie im Mai, man notirte am 4. August 3 Proc., am 8. August 4 Proc. uud am 23. August 5 Proc.; «m September und zwar am 14. ließ di« Spannung nach, der Discoat fiel aus 4 Proc. «nd am 2l. September aus 8 V, Proc. — Nach früheren Srsahrnngen zu urthei'e«, wird rin» weitere Ermäßigung nicht eintreten. im Gegen- theil einer, wenn auch nur unbedeutenden Erhöhung Platz machen. Die Gründe lieaen in der derzeitigen monetairen Situation aller Sentralnotenbanw» und in den einheimische«, continenlalen und tranSsceanischen Voldbedürfnisten, dir sich alle an dir englische Bank wenden werden. Vor Allem verlang»» di« schottischen «nd irischen Banken in den erste» Octobertaaen ziemlich genau 20 Mill. Mark: der Bedarf kehrt Jahr au« Jahr rin wieder, und wegen der bekannten, starr mechanisch wirkenden Prel'ichen Bankacte von 1844 —45 muß dieser Goldschatz von London nach Edindurg und Dublin geschafft werden, um »otorisch in demselben Geldkasten nnd uneröffnet wieder zurück- zukehren, um nnr dem Wortlaut de« Gesetzes Genüge geleistet zu haben. Hier müßte u. A. eine Rekorm eintreten, denn es ist unerfindlich, worum sich dir Notenbanken de« „Vereinigten" Söntgrrichrs nicht mit Loldcrrtificatrn behelfen; würden doch dadurch die Trantportkosteu, die Abnutzung und schließlich die Be- unrudlguna, die ein solcher, wenn auch saisongemäßer Aderlaß mit sich führt, vermieden werde». — vorerst haben wir aber mit diesem englischen Zopf zu rechnen ; nicht zopfig, sondern in der Natur de« Wirthschasttleben» liegen die Herbilansprüch« der Land- w.rthschast (Entlohnung der Arbeiter), dir Zins- und Capitalien- rückzablungttermine des October. besonders in Nordamerika, und schließlich dir Verzettelung des boareu Geldes sür Spätsommer, vergnugungszwrck», da« leinen Kreislauf zur Lentrolgeldstelle zurück «rsahruagsaemäß erst im November beendet hat. Zohlragemäß drückt sich die« für dt« Vergangenheit wir folgt an«: Die Bank von England-Reserve betrug September .... 14200MOL 167M0ML I78M000L Oktober 10600000. 14OMMO - I56MM0. November .... 11200 MO- 12600 000- 14600000- Mithin —in »Monaten 3000000 L 4 100 000 2 320000Ö2 Di« Coasequen» dieser Schöpfung war ein Steigen des Zin«. fuße« st» Jahr« 1880 von 4 aus 6 Proc., 1891 vo» 2'/, aus 4 Proc. »nd tm Vorjahr von 2 aus 3 Proc. Der Schluß auf 1883 liegt nahe; vorher verlohnt e« sich aber, die Goldreserve der anderen Notenbanken wtederzugebea. Die Bank von Frankreich zeigt folgend« Bewegung, wobei wir au« bekannten Gründen den Geldvorrat- in „Silber" »nd „Gold" unterscheide«. i«o I»I Gel» Luter Sets Silber Gel» Silber «wte-iir b»lk^«v beev^ok» öos^rooo «i'-ei«« keieber . LOXXUXIV b»»«v»0 ««Wut» so,»»«» 87V0VV0» bl«20i«V «-»emder. ««-<XX> «MV,«) »r«k<X>0 bovvvvM «I70UV0W btVV0«X) -1«»««-IS««» -«vooo 4-roo«>i -bi««« 'Ustrem ) —»«»«»L -g«»0« 8 -7««»8 wenn somit dir französische Bank pro 1882 sogar ihren Gold- stock «» 200 OM L in der kritischen Zeit vermehren konnte, so hat sie doch vro Saldo Metall abgeben müssen, wenn auch nicht an- nähernd so viel al« in den Jahren 1890 und 1891. Eia ähnlich« Tabelle läßt sich sür dir Bank von Holland »ui- stellen. 1880 büßt« sie in den drei Herbstinoaatrn 300000 L, 189l aichl«, im Vorjahr aber 500000 L ein. Dir «ereiaigten New-s)ork«r Banken haben in besagter Periode abgeben müssen: 1882 3 700 000 L und traten am 8 September er. mit IS3M0M L (argen 27MOOOO 2 am 3 September I8S2) in den Vergleich «in, so daß von dort Alle« »her denn vaargelö zn erwarten ist. Unser« Reichsbonk hat In der vergleich-perlode S. September bis 7. November 1880 ca. 58 Millionen Mark, 1881 22 Millionen Mark und i» Vorjahr« 108 Millionen Mark Valoren, »rat ad» in di» Hrrbstcompagne am 7. September 1883 mit einem geschwächten Vermischtes. -Im- Tßemnitz, 5. October. Drr Bericht der hiesiaen Handels, und Gewerbekammer auf da« Jahr 1882 äußert sich über die dauptlächllchslen Zweig« unsere« Bezirk»«, dl» Eisen, und Textilindustrie, u. a wi« folgt: Der Maschinenbau hatte unter den üblen Folgen der mannigfachen siaaaztrllen Unrrgel. «äßigketten verschiedener Staaten der alten and neuen Welt, sowie unter drr allgemeinen potitischen Uosicherbeit und Len dt« Aussnhr beschrankenden Zovmaßreaeln einzelner Länder sebr zu leide». Nur unter Ausbietung größter Mühe und durch Preis. Coacessioaen, in Folg« deren manchmal kaum die Spesen gedeckt wurden, war «S wögltch, da« erforderlich« Arbeitsquaatum zu er- kämpfe». Besonder« m den ersten Monaten blieb da« Geschält äußerst schleppend, und erst am Schluss« de« Jahre» mehrten sich die Anfragen und Aufträge bei allerdings sehr gedrückten Pretsrn wieder. Tveciesi imDampsmaschinenbau war man besriedigt, im Loco, motrvenbou sogar gut beschäftigt durch Aufträge au« drr früheren besseren Eoniuncturperlode. Von deu Werkzeugmaschinen fanden zumeist nur solche sür besondere Zwecke besseren Absatz, während sog. cou rante Maschinen wenig begehrt wurden. Für Braurrrtriurich. tun gen gehört da» Berichtsjahr zu de» ungünstigsten, dt« man seit Langem erlebt ha« Au« derwtchtigstenGruppede« Sammerbezirks, der Textilindustrie, ist zunächst sür dieBoumwollspinnerei hervorzuheben, daß dieselbe mit sebr ernsten Schwierigkeiten zu kämpfen batte, so daß der Geschäftsgang vicl zu wünschen übrig ließ. Bedeutende Urdrrproduetion von Baumwolle, durch ungeahnt große Ernten 1881 in Amerika und Egypten hervorgerufeu, brückt« die Preise in der ersten Jahrrshälste auf einen noch nicht dogewesraea Stand, und erst gegen End« de» Jahre« trat »ine Besserung ein. Di« Nähsadensadrikaten waren zwar überaus stark, aber keinesweg« zu nutzbringenden Preisen beschäftigt. Die Kamm- aarnspinarrei erzielte keine befriedigenden Ergebnisse. In drr Streichgarnspinnerei hat sich nichts geändert. Da« Geschäft der ganzen Lkinenindlistri« scheint nunmehr in gesündere Bahnen einzulenken. Auch die Weberei hat im Allgemeinen sehr unter der Ungunst der Zeiten zu leide» gehabt. Veiimdrr« schädigend wirkt, der dauernde Rückgang in den Preisen der meisten Nah. flösse und Halbfabrikate. Die Beziehungen zum Ausland« sind im verflossenen Jahre eher geringer geworden al« früher. Für Leinen- und Boumwollwaaren war da« Jahr 1882 «inet der schlimmsten, da« je dogewesrn ist, besonder« in Folge drr Miß. eonjunctur des Rohstoffs. Segen Ende de« Jahre« besserten sich di« Verhältnisse. Der Verbrauch und die Nachfrage nach Waaren wurden leddaster, wenn auch normale Berkausswerthe noch »icht Erricht worden. Actien-GrsrNschaft Bernhard-Hütte bei Sonne- berg i. Thür. Für da» Jahr 1992.93 stellt« sich rin Verlust in Höhr von 10519,15 heraus. Berlin, 5. October. Revisoren bei Actien-Gesell- U vkrli», 5. schasten. Wie in Nr. 498 d. BI. gemcldct wurde, finden zur Zeit im prenßischen Handelsministerium statistisch« Erhebungen über di« Personen und di« Thätiakeit der bei Gründungen und Bilanci- ruuge» drr Actien-Gesellschaften verwendete» Revisoren und Taxa- toren statt, weil au« den Kreisen de« HaadelSstandes wiederholt di« ausfallend« Thatlach« bervorgrhoben wurde, daß dabei einzelne Namen allzu häutig wiederkehren. Daraus soll sich, wenn man auch drr Gewistendasligkeft dieser Personen nicht nahe treten w>ll, doch di« Gesabr ergeben, daß sie in allzu mechanischer und gewerbS- mäßiger Weis« thälig sind. Da« gewonnene Material soll der Commission zur Revision de« Handelsgesetzbuches zur gesetzgeberischen Verwertyung übergeben werden. — Hierzu ist zu bemerken, daß der groß» Apparat besonderer Erhebungen durch da« Ministerium gar nicht erforderlich ist, da au» den alljährlich von den Aktien- Gesellschaften veröffentlichten Bilanzen sofort aus« Deutlichste hervorgeht, daß von Jahr zu Jahr dir Actionairr mehr al« Revisoren verdräng« und an deren Stell« gerichtlich« Bücher-Revisorrn genommen werdrn. Unter diese» ist wieder etwa »in halbe« Dutzend Berliner Herren in der Weise de- vorzugt, daß jeder von ihnen etwa 100 Gesellschaften tn Berlin nnd den verschiedensten Theilen Deutschland« regelmäßia revidirt. Außer den gerichtlichen Bücher-Revisoren sind in ganz Deulichland kaum 100 Personell bei Revisionen thätig. Dies« Erscheinung ist oller- ding« sehr ausfallend. Die Actionairr haben selbstverständlich ei» bedeutende« Interesse, selbst zu revidirea, und e« kan, gar keinem Zweitel unterliegen, daß sie an diese Arbeit mit viel größerem Eiser al« dt« grrtchillchrn Revisoren deran gehen. Dieser Eiser ist aber den Verwaltungen in der Regel äußerst unbequem, letzter» baden «in Interesse daran, daß nur sormell und unter keinen Umständen materiell revidirt wrrde, und diesen Wunsch erfüllen die gerichtliche» Revisoren in geradezu ideeller Weis». Ti» größte Mißwirihschast ist sicher vor einem Monitum, fall« die Bücher nur sormell nach de» Regeln italienischer Buchsührnng richtig griiihrt sind. Hierfür ein Beispiel jüngster Zelt. Vor 3Jahrrn zeigt« ein Actiouatr drr Löpenicker Verein«, banc der Staat«anwalt,chast die Direktion wegen Betrug«« an. Die Bücher worden sofort mit Beschlag belegt und von einem vereideten Bücher-Revisor im Aufträge der Staatsanwaltschaft unterjocht. Der- selb« bescheinigte, daß Alles tn bester Ordnnng sei, und so mußten dir Vüchrr sreigegebe», di» Untersuchung eingestellt werde». Der betrrffrnd« Bücher-Revisor gefiel der Verwaltung jo außerordentlich, daß sie ihn sosort regelmüßig zum Revisor Vorschlag »nd sein« Wahl durchsetzte. Er brschriniat« dann auch di« Richtigkeit der Bilanzen von 1991 nnd 18i^. Der betreffend« Acttonair ließ aber nicht nach und setzte r« durch, daß seiieus de« Gerichts zwei Bankier« zur Revision ernannt wurden, die keine vereideten Bücher-Revisoren sind. Dies« stellten fest, daß von der Directio» ca. 100000 unter, ichlagen waren. Ein Direktor ward« sofort entlassen und dkk weitere Untersuchung ergab, daß die drei letzten Bilanzen, welch« k, rrsp. 4 «nd 2'/« Proc. Dtvtdrnd« vertheilten, gänzlich grsällch« nnd bedeutend« Verlust« tn allen drei Jahren vorgekommeu waren. Unser Unglück liche« und verkehrte« Actiengeietz machte e« dem größten Actioaoir unmöglich, Einsicht in die Bücher zn bekommen, und dir »eta for- mell» Prüfung de« gerichtlichen Bücher-Revisor«, welch« »ich« «inen Pfifferling «rrth war. gestattete drr Direktion drei Jahr« lang, di« Acttonair« z« betrügrn. Ob Hinz oder Kunz revidtrt, ist Neben- lach«, Hauptsache dagegen, daß den Acnoaatren, den Besitzer» de« Unternehmens, die Einsicht der Bücher nicht verwehrt uud da« jetzige, völlig falsche System der rein formellen Revisionen ge- ändert wird. Materiell muß geprüft werden, den» dies ist der Kernpunkt jeder Revision. Erreich«» läßt sich die» Ziel durch gesetzliche« Verbot drr Revision onrch gerichtlich« Bücher- rrvisoren, weil dlri« nnr einen Stein statt de« Brode« gebe»; durch gesetzlich« Vorschrift, daß die Revision materiell uud sormell zu er- toiaen Hab«, daß nur Actionoir« La«, gewählt werden dürfen, und daß Actionoir», welche zusammen 10 Proc«i-t de« Acttrn-Capital« besitzen, brrrchtiat sind, einen Revisor au« ihrer Mitte zur Mit- Prüfung der Bücher zu wählen. Gegenwärtig wird di« Minorität durch die Majorität, welch« in drr Senrral-Brrsammlung erscheint (oft nur ein» Minderheit der Aktien), in »leader Weis« unterdrückt. Die Mißwirthschasi in Eöpenick, in Gluckaus durch den Betrüger und Selbstmörder Berger, di» traurigen Fäll« von Htrschseld K Wolf, Sommerfeld, Schnöckel »c, sie waren alle nar dadurch möglich, daß der Opposition jede Revision unmöglich gemocht ist, so lang« sie nicht dt« Majorität ha». Unser Actien^tzesetz schützt leider nicht vor betrügerischen Direcloren und ermöglich, thaen Jahr« hindurch den Betrieb ihre« unsaubere» Handwerke«. *— Deutschland»Consecklon».A»«sußr »ach Holland betrug tm Jahre I8S2 nach dem Bericht der Amsterdamer Handel«, kammer drei Millionen Gulden. Ler wahre Werth Ist größer, da »ach Angabe der Handelskammer drr Verth in vielen Fällen zu niedrig declarirt ist. -k- Actien-GrsrNschaft Echloßbronerei Schönrbrrg. Bo» sämmtlichen Berliner Brauereien ist dies« dir einzige, welch« seit mehreren Jahren regelmäßig allmonatlich ihren Absitz oer- östeiitlicht. An« diesen Jaieraten erst den wir, daß trotz aller schlechten Zeit«, in den ersten zehn Monaten de« am 30. September d. I. abgelauseneu GeschäitSsadrcs stets Medrverkänie, drr geringste von 643 kl im Juni, der größte von 2020 kl im März, erzielt wurden Leider gestalteten sich die beiden letzte» Monate wesentlich ungünstiger. indem der August 408, der September sogar 1214 KI gegen da« Voriahr zuruckdlieb. Immerhin bleibt als Gejammtergedniß rin Absatz von 140 545 kl gegen 129 44013 im Aor>adr, also «in Plus von 105 KI Diese» Resultat ist geradezu glänzend, wenn es auch gegen 1891 92 mit 19 982 kl merklich zuruckdlrtbt Di« Gründe warum in der letzten Zeit eine so merkliche Minde rung de« Absatzes «intrat, sind zwar noch nicht von der Directio» öffentlich angegeben, allerWahrscheinlichkeit nach erblicken wir indessen hierin »in« Folge de« vou den Gast- uud Schankwirtheu arge« den Flajchenbirrverkanf der Brauereien unternommenen Kamps»«. Schon tin Sommer vereinigten sich der Verein ber Birr- verleger, di« Gastwirtht-Vereiniguag und die Berliner Gastwirth«. Innung, um di« Brauereien, welch« Flaschenbier »erkauften, zu boycottireu. Sie verpflichteten sich gegenseitig, von denjenigen Brauereien, welche Flaschenbier verkausen, kein Bier mehr zu de- ziebrn. Als dann im August di« Sonjerenz der Finauzminister in Fconksurt o. M. stattsand, überreicht« eine Deputation von Gast- wrrtben dem Finonzininisier 1)r. Miguel und ebenso bei» Freiherrn v. Maltzatzn ein« Beschwerdeschrift, welche sich «beusolls haupt sächlich gegen dreien Flaschenverkaus richtete, v. Maipahn soll in der Thal gesagt haben, daß dieienigeo Brauereien, welch« Bier au Private abgeben, und ebenso dir Eonsum- verrin», Oi.ictrrvereioe und Lautinen dazu eine besonder« Loacession eiuhoiea und «in» besondere Steuer bezahlen müßten, wenigstens werd» er die« dem Reichstag« empfehle». Diese Antwort ist sür Zrttverhältniss« ungemein charakteristisch, denn es ist ersichtlich, daß dadurch die Beschwerden der Bierverleger und Gastwirth« nicht er- iedigt, sondern durch dir neue Steuer nur die Actionairr der Brauereien und da« große Publicum geschädigt werden. Drr Staats- secretoir war sonach taub gegen die ihm vorgetragenen Bitten, de- nutzt» sie jedoch sosort um eine neue Steuer zu bekomme». Darauf scheint jetzt vor Allem die Kunst der Staatsmänner hinauszulausen. Schönederg ist aber seit Jahren auf den Flaschenbier-Verkauf eingerichtet, ja man kanu sage», daß daraus sein Geschäft basirt ist. 2» »erkauft« als solche« in 1891,92 43 170 kl, baut« im lauft »den Jahr« eine» neuen Stall sür 140 Pferd« und hat durch große Opfer dafür mit den Jahrrn eine gut« Kund schaft sich erworben. Ta« Floschenbier-Geschust ausgeben würde sür dies« Gesellschaft einen Verlust der halben Dividende bedeuten. Früher war dieser Berkaus einem Bierverleger übergeben, der indessen kaum 4000 kl un Jahre verkauslr und zu beständigen Klagen Veraniassuvg gab. Dir Kü»d»a verlangten vo» der Brauerei, daß sie selbst da« Bier abzirhe, damit keinerlei Manipulationen, Verdünnungen oder Aehnliche« vorkoinme, und erst dem wiederholten Andrangen der Kunde» Folge leistend, entschloß sich di« Directio» zur Uebcrimdme des Geschäfte«. Dasselbe hat sich zur grüßten ^sriedeuheit de« Publicum« entwickelt; Letztere« ist glücklich, nichts mehr mit den Bierverlegern und Gaslwirthen zu thun zu bade». Daher läßt sich erwarten, daß c« in seinem eigenen Interesse den eigennützigen Be mühungen dieser Clique entschiede» enlgegentrrten wird. *— Künstlich« Mineralwasser- und Bade-Anstalt nach vr. Struve in Liquidation. Aus de» ferner drreiten Beständen »rsolgt von jetzt ad eine zweite Rückzahlung im Betrage vo» 200 aus jede Actie. *— Zuckerfabrik „Union" ,u Grorgenburg. Für das am 1. Juli c. adgrlauseue Bctriebsjahr wurden die Abjchrclbungen mit 99 698,34 beniesten. Von dem verbliebenen Gewinn nwrden Sem Retervesonds 6884.86 >1 überwiesen, der AuisichlSratb erhält 110lö^78 als Tanttame, den Aclionairen wirb eine Dividende ' von 14 Proc. gleich 1l2 000 gewahrt, als Gratistcationen wurden 3900 >! ausaeworsen. Der Rest von 4956.64 wird zum Re servefonds gejchlagc». *— Aus de» Manöselder Erzrevieren berichtet man der „Leipz. Ztg." vom 4. d. M.: Nus Len Schächten der 1. Verg- inspection (Schalbretter, Glückauser und Kuxberger Reviere) konnte auch in der Berichlswoche vom 27. September bis 3. Ociober »in« beträchtlich« Heradriehung bez Eünrpsung der Gewässer erzielt worden. Doch war dieielbe geringer als rn dc.i letzte» Wochen. Aus Otto III. betrug die Avnaüme rund 5 i». — Beide Seen zeigten eine ganz beträchtlich« Zunahme des Wasserstandec. Dieselbe betrug beim Salzigen See im Ganzen 58 uu», beim Süßen Sec sogar 83 mm. Die Hauptzugänge liefert« der starke Londrrge», der un Zuflußgebiete der Seen a:n vorige» Sonntag last nnuuterbrochcn mederging. Di« Zuflüsse, besonder» die Weida »nd die Böse Sieben, schwollen stark au und lieferten sehr große Wasi-ruiastcii. ^ür den Salzigen Ser werde» die letztere» vo» jachkirndiger eite, sür diese» einen Regentag, aus weit über 400 000 > bo> geschätzt. Schon bei oberflächlicher Besichtigung sind die Wirkmrgeii dieser starken Wasserzusuhr zu erkennen, vorzüglich an der Teusel-- spitze und an den stachen Userslrecken bei Wansleben im Osten und bei Erdeborn im Westen. — Die genauen Zahlen der einzelnen Tage der Berichlswoche sind folgende: Der Salzige See batte vom 27. bis-um 29. Sevlcwbcr Stillstand, am 30 wurden 5 >»„> Zugang, am l. October 2 mm und am 2. 63 min Zunahme gemessen. Ter Süße See sank am 27. und 28. September >e 4 mm, am 29. 3 mm. stieg dann am 30. September und l. October je 2 mm. woraus am 2. die gewaltige Zunahme von 90 mm erjolgte und am 3. Still stand etntrat. Da die Herdstzeit sehr wahricheinlich noch mehrsach ähnliche starke Niederschläge bringen wird, so ist zn bedauern, daß aus Gründen, deren Beieitiguug nicht i» der Macht der Gewerk- schast lag, die Fertigstellung des die Zuslujje de» «al^igcn Sees ad- teilende» Riugcanals sich verzögerte *— Die Ausfuhr nach den Bereinigten Staaten von Nordamerika aus dem Magdeburger Eousulmdistricte betrug vom 1. Juli di« 30 September 668 709,34 tz oder 52 262,55 5 m«hr al« in derselben Zeit 1892. Artiru-Äesellschaft sür Trebertrocknung, Cassel. Der Gewinn-Saldo sür das Jahr 1892 93 stellt sich noch Ab- schreibungen vou 40883,52 Gt aus 73 901,45 -s», wclcve wie folgt Verwendung finden: dein gesetzlichen Reservefonds 3695,22 -X. Tan- tisine dem Butsichisrath 7020,72 >l, desgleichen der Direktion 3510,36 ^l, Uederweisung an den Special-ReservefondS 4000 Gt. 10 Proc. Dividende von 387 500^! für 12 Monate gleich l18 750^1. lOProc Dividend« von 212 500.« sür !> Monate gleich 15937,50^1, Vortrag aus neue Rechnung 990.65 Gl *— Bereinigte Brauereien I. H. Bauer juri, Gräss öt Srrarr, Frankfurt a. M. Der Bierverkaus in dem 14 Monate umfassenden Geschästsjahr betrug 1892,93 54 584 KI, während er sich im Vorjahr sür 12 Monate aus 43 6M KI gestellt hatte. »— Stolper Preßhesensabrik und Molkerci-Actien- Gesellschaft, vormal» G PhilipSthal zu Stolp. Nach Abschreibungen in Höbe von 8035,53 schließt die Bilanz per 1. April 1893 mit cinein Verlust vo» 43 158,41 Gl ad. Westfälische Eisen- und Metall-Gesellschaft zu Dortmund. Aus der Tagesordnung der ans den 30. d. M. einderusenen General-Versammlung befindet sich auch der Antrag aus Auslosung der Gesellschaft und Liquidation des Gesellschosts- vermögeus. -s- Kei»e Gemeiutzesteuern. Früher gab «S ia Deutschland Viele wodlhabeud« Städte und Döner, welche ans ihrem Besitze, gewöhnlich aus Wald und Land bestehend, so viel Einnahmen be zöge», daß alle Berwallungstoslen daraus bestritte» wurden und die Bürger vo» städtischen Abgaben frei blieben. Dies glückliche Ver- dältniß bildet heute eine lehr seltene Ausnahme. Eine solche Stadt ist z. B. Haltern tm Münsterlonde. Die Waldungen bringen der selben so viel ein, daß sie i» diesem Jahre wieder nach Bestreitung oller städtische» Ausgabe» noch 14 0t>0 ^li unter die Bürger »nd zwar 400 berechtigt, Familien verlheilen konnte Für dieie 4M ist das höchst angenehm, namenilich wenn man berückiichiiqt, wie überaus doch in anderea Städten, s» in drr westfälischen Industrikgegeud, dir Lommunalabgaben sich stellen Sie übertreffen oft dir Ltaatssieueril um das Doppelte »ad Dreifache Im Allgemeinen kann man indeffen jener Strurrsreiheit nicht «inen hohen Werth beilegen, da neu Zu- ziehende an diesem Prnnleg keinen Anltieil dabei, Tie Holzgeider werden in der Regel nur aus gewisse aitderechtiqre Häuser verrbeilt, wer kein solches Hans besitzt, »rdalt nichts. Beim Verkante eines HanieS läßt sich selbstverständlich der Besitzcr di« Stencrireiheit lehr anständig bezahlen, so daß drr nene Erwerber durchaus kernen Vor- theil genießt. Immerhin ist es aber besser, daß die Stadtverwal tungen den Besitz zu erballe» verstanden: in den meisten Fällen ist derselbe längst verloren gegangen oder verkauft und unier die Burger der Erlös vertheill. Heute erlauben die Aufsichtsbehörden so etwa- nicht mehr Hamburger Zuckerlagerbeftand Am 4. b M. belirs sich der Zackeriagerbeslanü in Hamburg aus 27 ooO Sack lim Vor- >ahr 53000 Sack , in Lagerkädnen 16001, Sack Om Vorfahre 2l 000 Sack, tu Oriqinaltabnen und noch nicht clarirten Schiffen 25000 Sack ktm Voriabr» 30000 Sach. Im Ganzen 68000 Sack lim Vorjadre 104 000 Sack *— Actrengesellschakt Weser. Bremen. Der An^sichtSraid hat bc'chloffrn. di» Dividende sur 1892 93 mit 8 Proc. rn Vorschlag zu bringe» gegen 9 Pooc. im Vorjahr».
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview