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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18931018028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893101802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893101802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-18
- Monat1893-10
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7413 -ringt» sich während de« ganzen Abend« vor dem Militair-1 nähme an diesen Festen au«drückea wird. Außerdem wird der > lud. die Marseillaise und die Russrahymae sinkend. I heilige Later eine Encyklika erlassen. Die Stadt war großartig illuminirt. Ein Theil-I * T«re«t, >7. October Admiral Seymonr empfing nehmer de« Festmahl«, welche« d»e Pariser Presse I h,ute noch die Deputationen vrr Arbeitervereine, oen 18 russischen Journalisten, die hier anwesend I blitze rin reich au-gestattete« Album mit Ansichten von sind, gab, versicherte, der Director de« „Swjet » General I Tarent überreichten. Admiral Seymour dankte den Depw Kümo ross, habe einen vomPrLsideatrn de« französischen PrcßcomitS« au-gebrachten Toast folgendermaßen erwidert: .Ich hoffe, daß die Allianz, die wir heute besiegelt haben, schon demnächst ein Resultat und zwar in einer Abänderung der geographischen Tafel von Europa haben wird" (?!). Bei dem Festmahl sagte ferner der Direktor de« Peter-burger .Nouveau Temps": .Wir haben soeben eine erste Schlacht gewonnen; ich hoffe, wir werden bald andere liefern.- Dieser Toast, sowie tationen herzlichst. Später besichtigte Admiral Seymour unter Führung de« Admiral« Turi da« Arsenal. Dem Bürgermeister gegenüber sprach Sevmour seinen Dank für den herzlichen und enthusiastischen Empfang au«. Die englischen Officirre werden überall mit Sympathie» Bezeugungen empfangen. Heute Abend findet an Bord der „Itatia" rin Mahl statt und im „kleinen Meere'" eine Serenade bei Fackel - Beleuchtung. — An dem Mahl an Bord der „Jtalia" nahmen außer dem Admiral General Kumoroff'S eben erwähnte Andeutung betreff« einer l Leymour die Eommandanten der englischen Kriegsschiffe und baldigen Veränderung ^der^ geographischeu -dasel Europa-j pie Spitzen der Behörden von Tarent Theil. Admiral ^ ^ Eorsi brachte einen Trinkspruch au«, in welchem er sagte: „Ich bin glücklich, al« Erster da» englische Geschwader im Namen de« Marineminister« willkommen heißen zu können. Nehmen Sic, bitte, diesen Gruß entgegen, welchen die italie nische Marine durch mich der englischen und Ibnen, ihren Admiral, darbringt. Der Empfang, welchen wir Ihnen be reitet haben, ist derzlich und aufrichtig, wie die« stet« zwischen unserer beiderseitigen Marine war. Sie, Sir Seymour, haben in Ihrer Familie die Devise: ,.kc>i pour ckevoir". Diese Devise drückt da« Gefühl au«, da« un« Seeleute dazu inspirirt, unserer Flagge in allen Meeren Achtung zu vrr erregten die peinlichste Sensation und die anwesenden Journalisten verständigten sich dahin, den Zwischenfall geheim zu Hallen. Die Zeitungen heben die ruhige Haltung der Volksmenge während der Festlichkeiten hervor. Nirgends sind Ruhestörungen vorgekymmen, obgleich die Menge immer mehr durch die ankvmmcnden Fremden aus der Provinz anwächst. — Das Stadthaupt von Petersburg übermittelte dem Präsidenten de« Municipal- rathe« Humbert ein Telegramm, worin derselbe seinen Dank sur den herzlichen und großartigen Empfang der russischen Seeleute ausspricht. Aehnliche Telegramme gingen von mehreren Städten Rußland« ein. Der Präsident Humbert betonte in einem Antworttrle- aramm Len friedlichen Charakter Le« Empfanges. — Nach Eintreffen der Nachricht von dem Tode des Marschalls Mac Mahon übersandte der Präsident Car not der Wittwe desselben ein Telegramm folgenden Inhalt«: .Ich erfahre mit tiefem Schmerze, daß Frankreich soeben eine» seiner ruhmvollsten Söhne in einem Augenblicke ver loren hat, der seinem patriotischen Herzen theuer gewesen wäre. Gestalten Sie mir, meine ausrichtige Theiluayme an Ihrem großen Schmerze auSzusprechen.- * Part«, 18 October. (Telegramm.) Die Blätter widmen Mac Mahon warme Nachrufe. Die öffentliche Meinung habe ihm ihre Hochachtung bis zum letzte» Augen schaffen, und da« unsere beiden Nationen in den Ruf zu-1 zuzieben aus die Zusicherung der 2 sammensassen: „Oock 8avo llor gracious Llasest^ und Lvviva > sckicßung von Rio de Janeiro nicht dulden würden. Da« zur Folge haben. Interessant ist, daß man bei dieser Ge-l legenheit von der Anwesenheit de« russischen General« Bajeff in Darwaz erfährt. Die Russen streben also auch am Oxu« aufwärt« zum Pamir hin, wie sie von letzterem^ herab den Oberlaus de« au« dem vereinigten Murgab und Pandscheh entstehenden Oxu- zu erreichen suchen. Die strom auf- und die stromabwärts ziehende Expedition sollten sich offenbar zu treffen suchen, uud dieser Versuch, die Ver bindung zwischen dem Pamir und dem Westen (Buchara) berzustellen, ist durch dir Leute von Roschan, welche in den Russen eben verdächtige Eindringlinge erblickten, vereitelt! worden. Die nächste Expedition dürste wohl eine stärkere I Bedeckung mit sich sührrn. Amerika. * Rett-Park Nach einer officiellen Feststellung sind von 1 der Gesammtzahl der Mitglieder de« hiesige» Gewerbe- Verein«, welche rund 10V OüO Personen beträgt, gegenwärtig nicht weniger als 36 17? Arbeiter, somit nahezu 27 Procent, > ohne Erwerb. Bei einzelnen Gewerben, wie beim Schneider-, Vergolder-, Schubmachergewerbe rc. stellt sich die Ziffer der Beschästigunzilosen auf 75 Procent. Unter solchen Verhält nissen muß wohl von der Auswanderung von Handwerkern nach New-)')ork entschieden abgerathru werden. * Eine», Telegramm der „World" au« Montevideo zu folge batte die brasilianischeRcgierung eingewilligt, alle ihre Geschütze von Morro de Castello, San Bento. Conceicao.Livramento undBoavista zurück- ^ n Machte, daß sie eine Be il Ke". Die Musik spielte hierauf die englische und dann die italienische Hymne. * Tarent. 18. October (Telegramm.) Admiral Sey mour beantwortete den Toast des Admirals Eorsi mit einem Trinkspruch, worin er Namens der ganzen englischen Marine des in Tarent weilenden englischen Geschwaders uud der hier weilenden Kameraden für die von Eorsi gesprochenen warmen Worte, sowie für den Empfang der ihnen zu theil geworden, herzlich dankte. Seymonr fuhr fort: „Der Anblick, welcher sich unfern Augen darbot, als daS Geschwader den an den Usern dicht von Menschenmasscn umsLuinten Schifffahrt« canal passirte, wird nicht leicht dem Gedächtnis) entschwinden. Bombardement von Nictberoy dauert fort. Die In surgenten besetzten Maira und rückten argen Enhomerin vor, wurden jedoch zurnckgeschlagen. — Der „Polit. Corresp." wird genieldet, daß die >n den deutschen Hauptstädten a»S Brasilien e»,lausenden Nachrichten aus ein langsame» aber stetige« Aortschrriteu deS Aufstande« schließen lasse». Die deutsche Regierung werde sich auch fernerhin, wie bisher, jeder Parteinahme in der einen oder andere» Höhen Entscheidungen haben klar anerkannt, daß Herr vr. Lima» sich der llnrechtinLßigkeit seiner Handlungsweise bewußt gewesen ist 3) Es ist unwahr, Laß Herr vr. Lima» als „antisemitische i Leitartikler" für unser Blatt eagagirt worden sei; derselbe ha» sich vielmehr contractlich verpslichtet, seine Leitartikel mit Bezug auf die in denselben zu Grunde gelegten poli« tischeu Anschauungen jederzeit riuer Lorrectur seiten« des Verleger« de« Blatte« zu unterwerfen. Herrn Vr. Llman'S Stellung uach seinem Lontract ist niemal« eine derartige gewesen, daß er für di« politische Haltung unsere« Blatte« die ausschlaggebend« Instanz gewesen wäre. * Lechzt«, 18. October. Die socialdemokratische Radfahrervereinigung, deren Gründung aus einem Anfang diese« Monat« hier abgebaltener, Eongrrsse deutscher socialdemokratischer Radfahrer beschlossen wurde und sich über ganz Deutschland erstrecken sollte, ist von der Leipziger Polizeibehörde aufgelöst worden. H Lechzt«, 18. October. Gestern wurde am Obstmarkte ein sog. Straußrover, Pneumatik mit Rabmenbau und ver nickelten Speichen, am Hinteren Schutzblech die Firma: „F R. Krauße, Plagwitz-, im Wertbe von 300 verdacht!»« gestohlen. — Der Commis Bernhard Rudolph Otto Mar Klempel au« Wandsbeck, der, wie wir bereit« mitgetkeilt, vor einigen Tagen mit 20 000 .«l au« Hamburg flüchtig wurde, ist, einer anhergelangten Mittheilung zufolge, bereit- ergriffen worden. —* Heute Vormittag wurde im Eonnewitzcr Holze ein junger Kaufmann von hier ausgesunden, der sich zu tödtrn versucht batte. Der Lebensmüde, welcher schwer ver letzt nach dem Stadtkrankenbause gebracht wurde, hatte sich mittels« Revolver» einen Schuß in die linke Brust bei gebracht. — Eine auf der Sidonienstraße wohnende Schloffersehesrau fiel gestern beim Eindängen von Fenstern vom Fensterbrett in die Stube zurück, wobei sie sich einen Bruch deS linken Beine« zuzog — Gestern Abend hatte ein 14 Jahre altes Mädchen in der Tentralsiraße da« Unglück, mit einer GlaSslasche hinzusallen uud sich an den Scherben derselbe» nicht unerheblich zu verletzen — In der Earl Tauchnitzstraße fiel heute früh eia Reitknecht Richtung enthalten. Deingemäß habe sich unter Anderem der I von dem von ihm geleiteten Pferde und brach dabet den linken Eomniandant der deutschen Schiffe in den brasilianische» I Unterarm. Gewässern, in Folge einer ihm ertheilten Weisung, an de» blicke bewahrt. Sie ehrte in ihm stets den ritterlichen ! Dieser Euipsang ist rin Beweis für da« Freundschast-verbältniß. Soldaten und maß ihm weder die Schuld an den Niederlagen Ich danke Ihnen, Herr Admiral, für den liebenswürdige» von 1870^noch^an der Politik bei, dieser später alS^Präsidenl ^ Hinweis aus meine Devise, ich fühle mich Ein- mit Ibnen ^ ^ m der Auffassung, daß diese Devise da« Gefühl auSdrückt, Niemand aber ist von al« die Officirre und Mannschaften der italienischen Marine. Es wird für un« eine große Freude sein, Trient einen Besuch abzustatten, um unsere Brüder von der italienischen Marine kennen zu lernen. Ich spreche nochmal« meinen Dank au» und erbebe mein Gla« aus die italienische Marine. E« lebe der König von Italien, Gott segne die Königin Großbritannien * Lsntza«. 13. October. (Telegramm.) 60000 Ar beiter haben dir Arbeit zu den früheren Löhnen wieder ausgenommen, 211 000 streiken noch Die Kodlen- preise sind um 2 »k per Tonne gefallen und wird allgemein geglaubt, daß die Grubenbesitzer in Lancashire von einer lüprocentigen Lohnreduction absehen und die Arbeit alsdann bald ausgenommen werden wird. Dänemark. * Kaprnhage», 17. October. Der Kaiser von Ruß land, sowie die kaiserliche Familie und die Prin zessin von Wale« mit ibren Töchtern statteten heute Nachmittag der königlichen Familie in Amalienberg einen Besuch ab. Die Abreise der kaiserlich russischen Familie erfolgt morgen Vormittag Rußland. * Die längst widerlegten Gerüchte von dem Anschlüsse Schweden« an den Dreibund geben russischen Blättern Gelegenheit, mit Nachdruck die völlige Umwandlung Ainnlanh« in ein russische« Gouvernement zu fordern. Die vor Kurzem vorgekommenen Streitigkeiten zwischen finnischen und russischen Truppen sollen ohnehin den Anlaß bieten, die Verschmelzung der finnischen Armee mit der russischen vorzunebmen; die Erleichterungen, die angeblich Finnland trotz de« Zollkriege« deutschen Maaren bei der Einfuhr angedeihen läßt, haben zu den deftigsten An vertrat. Sein Tod bedeute eine herbe Trübung der Festtage. ^ Infolge persönlicher Intervention de« General« Saussier wurde I welche« uns Seeleute beseelen muß/ Ni die gerichtliche Verfolgung Eassagnac'« eingestellt. > diesen, Gefühle mehr durchdrungen, a — Ministerpräsident Dupuy gab dem Abgeordneten Mille-> Mannschaften der italienischen Marine, rand da« Versprechen, bei den Au-ständigrn im Departement du Nord zu intervenireu, soweit da« Gesetz über die Schiedsgerichte ihm die« erlaube. — Ta« Kriegsgericht sprach Segonzac von der Anklage de« Morde« an seinem Kameraden frei. — Admiral Avellan besuchte den Präsidenten der Deputirtcnkammer, Casimir Pürier. Letzterer sagte, die Kammer werde glücklich sein, an den Gefühlen theilgcnommen zu haben, welche in diesen unvergeßlichen Tagen die Herzen aller Franzosen den Russen entgeaenschlaaen lassen. — Präsident Earoot gab ein Mahl zu Ehren der russischen Gäste, dem alle Minister beiwohnten. Die russischen Officirre hatten die ihnen vom Präsidenten verliehenen OrdeuSauSzeichnungeu angelegt. Bei dem Mahl brachte Carnot einen Trinkspruch aus und sagte, er trinke aus die Gesundheit de« Kaiser« Alexander und auf diejenige der Kaiserin von Rußland, er trinke auf die brave russische Marine, deren Vertreter unter un- weilen, aus ihre Schwester, die Landarmce, und die ganze russische Nation. Der russische Botschafter, Baron Mobrenheim, antwortete hieraus, e« sei ihm gestattet, seiner Dankbarkeit Ausdruck zu geben für die wohlwollenden, an Admiral Avellan gerichteten Worte, welcher vom Kaiser beauftragt ist, den Besuch von Kronstadt zu erwidern. Diese von so maßgebender Stelle gesprochenen Worte hätten den Sinn dieser großen FriedenS- seier charakterisirt, welche mit so bcmerkcnswerther Ein- müthigkcit und Herzlichkeit gefeiert wurde. Er könne sich dieser Kundgebung nicht besser anschließen, al« indem er mit einem Hock aus den Präsidenten Caruot antworte. Die Anwesenden hörten die Rede stehend an, die Musik spielte dir russische und die französische Nationalhymne. * Toulon. 18. October. (Telegramm.) Die fran zösischen Untrrossiciere gaben gestern Abend den russischen Unterofficieren einen Punch, bei welchem der Versuchen, die Beschießung der Hauptstadt durch die Schiffe der Aujsländischcu zu verhindern, nicht belheiligt. Militainsches. k. Leipzig. 18. October. Am 7. d. M. bat in Wien ein Militarrdesreiungs-Proreß stattgcfunden. Der Sach verhalt ist folgender: Bei drei Wiener Mililairpflichtigcn, die wegen Körpergebrcchrn als waffcnunsähig erklärt worden waren, hat die nachträgliche Untersuchuug festgestellt, daß die fraglichen Gebrechen tdeits überhaupt nicht, theil» nicht in dem behaupteten Grade bestanden haben können. Die Gerichtsverhandlung hat mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit ergeben, daß bei den Gestellungen Unter- 'chirbnngen von inilitairdienstuntauglichen Per- oncn statlgesunden baden. Gegenüber den versteckten Vorwürfen, dir hierbei von politischen Blättern gegen die Acrzte erhoben worden sind, ist darauf hinzuwcisen, daß der ärztliche Aus bebiingSdiensi >» Oesterreich ebenso wie in Deutschland nur darin besteht, die dem Arzte vorgesührten Personen aus Dienst taugtichkeit zu untersuchen. Eine Verantwortung dafür, daß er nur die richtigen Personen untersucht, kann der Arzt nur dort übernehmen, wo die Leitung de« Aushebung« geschästeS in seinen Händen liegt Das ist aber in Oester reich ebensowenig wie in Deutschland der Fall. Hier steht der aushrbente Arzt unter einem militairischen Vorsitzenden, der vorschrist«ge»,äß nicht einmal an die technischen Au« fprüchr des Arzte« gebunden ist. Marine. " Verkitt, 17. October. S. M. Schulschiff „Nixe", Eomman- baut Eapitaiu zur Sec Riebet, ist am 16. October er. tu Fmichal ^Madeira) eingetrojjeii uud beabsichtigt am 10. d. M. nach St. Thomas iWrstiadten) iu Sr« zu gehe». Cholera-Nachrichten. * Stettin. 18 October. (Telegramm.) Zu den gestern geineldetrn 5 sind heute noch 0 Erkrankungen an Cholera und zu den gemeldeten 2 noch 3 Todesfälle vorgekommen. Geh. Rath Koch und Stab-arzt Pfeiffer sind beute au« —Dem Inhaber «ine» sog. Caspariheaters waren während der vergangenen Messe eine Anzahl Puppe.« gestohlen worden, ohne daß es gelingen wollte, der Thdtrr habhaft zu werden. Jetzt nun sind dieselben in zwei I« jährigen Burschen ermittelt worden, die di» gestohlenen Puppen bet ihre» »inderpuppentheaiein verweudei haben. Sie wurden polizeilich zur Verantwortung gezogen. —* Durch Wegwersen eines brennenden Zündhölzchens entstand gestern Nachmittag in einer Wohnung der Hohen Straße rin geringsngigeS Schadenfeuer, da« von den Hausbewohnern alsbald gelöscht wurde. —- In der Eiseubahn st ratze in Neustadt wurde gestern Abend eine ältere Dame von einem Radfahrer umgeriffea, zuni Glück ober nur unbedeutend verletzt Dem Radfahrer kann keine Schuld an dem Unfall» beigemessen werden. * Großzschochrr, 17. October. Gestern Abend ia der zehnten Stunde wurde die hiesige freiwillige Feuerwehr ;n einer Nachtübung alarmirt Man halte angenommen, daß da« Brandobjecl in Windors gelegen sei, bei dem dre Feuerwehr auch nach kurzer Zeit anlangtr und alle ihr« Hebungen sicher und schnell zur Ausführung brachte. Nach Brendigniig dieser Hebung veranstaltete man im Gasthose „Zum Trompeter" noch einige Rettungsversuche mittelst de« ncudeschafften Rettungsschlauches, die ebenfalls aufs Best« gelangen Ueberhaupt legten alle diese Hebungen Zeuaniß davon ab, daß unsere Feuerwehr eine wohlgcschulte Cor poration ist, die allen Anforderungen gewachsen erscheint. * Wermsdors, lk. October. Die in Aussicht stehcuve weitere Belastung des Tabaks resp. die projectirte Fabrikat- sleuer ----- Werthsteuer bewog auch die Tabak- und Cigarrenfabrikante» deS ll. Reichstag-Wahlkreise«, zu dieser Angelegenheit öffentlich Stellung zu nehmen, und e« tras zu diesem Zwecke eine Anzahl Herren aus Grimma. Wurzen, Mügeln, Oschatz, Strebla. Mutzschen und WermS dors gestern Vormittag im Gasthaus „Zum goldenen Hirsch" bicr z» einer Borbespreckung zusammen. Die anwesenden Herren sprachen sich einstimmig dahin aus, daß eine weitere Betastung des Tabak«, gleichviel in welcher Form, die Existenz dieser vornehmlich in unserem Königreich Sachsen hochentwickelten Industrie vollständig in Frage stelle, so daß diese — gleichviel ob Fabrikant, Arbeiter oder Händler — daran verbluten müsse. Die vorgeschlagene Fabrikat- steurr ----- Wertksteuer in Höhe von 40 Proc. bedeute nickt nur eine Belastung de« Tabak«, sondern auch de« Arbeit« lohne-. Es sei dann nicht mebr möglich, mit Südbeutschland General Maillier den Vorsitz führte. Der Commandant d^ Kollwesen aeiiik t e« hier ringrlrosfen. um mit der c-anitätS Commission concurriren zn können; eine Entlassung der Arbeiter müsse des russischen Kreuzer« „Admiral Namikloff-, Eapitain LÄ veÄnai da "K E '« Maßregel« Über d,e Unterdrückung der Cholera ,« derath.u. j pj^ kapitalkräftigen Lawross^. sofvss der Commandeur deS KrmzerS „Pamya-^ auch administrativ und wirthschasllich Rußland gleich ^ ^ I sondern auch administr. >»°" --i.... Ä..,t°... ...-Z., i 1 den StaatSiecretair Moraniew beauftragt, dem russischen ReichSrathe ein Projekt zur Umgestaltung der Codificativn und der Verlautbarung von Gesetzen i in Finnland zu unterbreiten. Gleichzeitig soll eine Commission eingesetzt werden, die sich mit der Lösung der Civil- und Militairbehörden wohnten der Festlichkeit bei. Niederlande. * Wenn der „TempS" recht berichtet ist, hätte die nieder ländische Regierung endlich Aussicht, de« Atschinrsen- ^ „ kriege« ledig zu werden. Im Jahre 1872 zeigten bekanntlich I Frage der fiunläudischen Gesetzgebung ;u befassen bat. Da« die Engländer große Neigung, sich de« nördlichen l Proiect zielt daraus ab, dem sinnländischen Senat und de,» Sumatra zu bemächtigen, um die Straße von Malakka I Landtage die Gesetzgebung zu entziehen und sie dem russischen ^ ^ »ReichSrathe zuzuweisen. * Die polnischen Blätter berichten^ da die Unirtrn ia Podlachien trotz de« Verbotes katholische Kirchen besuchen, bat die russische Regierung die Sperrung derselben augeordnet und die Restaurirung von Kirchen verboten; bau fällige Kirchen müssen niedergrrissen werden. Da in der Ortschaft Rogas die Unirtrn die anbesohlene Nieder reißung der dortigen Kirche verweigerten, wurden sie zu Geldstrafen vrrurlheilt. Orient. * Ksnftauttitsprl, 17. October. Die Meldung auSwLrliger Blätter, daß die bulgarische Regierung LieErrichtunz bulgarischer Consulatr iu Saloniki und Ochrida beabsichtige, wird von unterrichteter Seite für unbe gründet erklärt. * Belgrad. 17. October Da« Konstantinoprler Patriarchat beabsichtigt, wie verlautet, da« ehemalige ser bische Bi-thum in Novibazar wieder berzustellen. — Dir Annabme de« Rücktritt-grsuch« de« Ministerpräsi deuten Do kitsch steh« außer Frage. Doch ist dem Umstande, daß der Führer der Fortsckritlspartri Garaschanin vom Könige empfangen worden, keine Bedeutung beizumessrn, denn e« ist nicht daran zu denken, daß der König da» Eadinet durch Mitglieder der Fortschritt-Partei ergänzen könnte. Asien. * Zwischen Russe« und Afghane» hat auf dem westlichen Pamir, wie auch eine neue Depesche au« Simla vom lü. October bestätigt, ein Rencontre stattzesunden, dem aber keine größere Bedeutung beizumessrn ist. Die betreffende Depesche lautet: Nach genaueren Berichte» über den Zu gegen da« Unwesen der atschinesischen Seeräuber zu schlitzen. Die Niederländer wandten den Streich ab, indem sie Eng land gegen den Verzicht auf jede solche Absicht ihre Be sitzungen in Guinea überließen. Im folgenden Jahre begannen sie dann selbst den Kampf gegen die Aischinesen, denen sie im ersten Anlauf Kota Radscha, die Residenz de« mächtigsten Sultans, an der Nordwestspitze der Insel abnahmen. Von da an aber vermochten sie zwanzig Jahre lang keinen Zoll breit Boden mehr zu gewiuncn, obgleich 100 000 Soldaten und mindesten« 400 000 000 -ck geopfert wurden. Die Schwierigkeiten de« Lande«, außerordentlich in ihrer Art, er klären Biele«, aber, wie der „Temp«" versichert, kommen alle diese Hindernisse gegen den Fanatismus der muhamr- danischen Atfchiuesen nicht in Betracht. Der Krieg wird von ihnen durchaus unter Leitung der Hadschi«, d. h. der au« Mekka zurückgekehrtro, uud der Priester gefübrt. Jetzt uuu lehnen sich einzelne Sultane gegen diese immer drückender werdende Pr-esterherrschaft auf, und einer derselben, TukuOmar, habe den Niederländern bereit« einen lange vergeben« belagerten Platz in dir Hände gespielt. E« muß sich indessen erst zrigeo, ob die Spaltung unter den Ltschinrsrn aahält. Italic». * N««n, 17. Oktober. Da« Amt«blatt veröffentlicht einen Erlaß de« Ministerium«, wonach in Tirilier, zur Ansrechtrrhaltung der öffentlichen Sicherheit und zur Unterdrückung de» RLuberuowefen« Militairbrzirke und Unterbezirke errichtet werden. — Al« E ri«pi sich gestern nach der Galleri« Mazzini, wo ein Fest gegeben wurde, begab, drang rin Individuum aus den Exminister ein und versuchte denselben niedrrzuschlagen Der zufällig anwe- sende französische Journalist Iuvent deckte CriSpi und ,, re ckt r I s^m m?nstrch "zwischen " den'Nüssen und den «sgbanen än'der Cholerasall in Eppentors constalirl worden. * R««, 17. October. In den letzten 24 Stunden sind in Livorno 7 Personen an der Cholera erkrankt, eine Person ist gestorben, und in Palermo l4 Personen erkrankt und 6 gestorben. * L«ntz»n, 17. October. Im Armenhanse in Green wich, welche« >200 Insassen zählt, sind gestern weitere 13 Erkrankungen, aber keine neuen TodcSsällc vorgekomme». Die Epidemie wird jetzt ossiciell al« asiatische Cholera bezeichnet. * Ksnftantinopel, 17. October Am 14. und 15. d Mt« sind in brr Caserne von Skutari, in dem »ahegclegenen Spitale, sowie iu verschiedenen Stadtlheilen vereinzelte Cholera- Erkrankungen und Todesfälle vorgetommen, darunter drei in den höher gelegenen Theilen von Pera. * VelerSdur,, 17. October. An Cholera erkrankte» bezw starben vom 13. bi« 15. d. MlS. in Petersburg 66 bezw 33 Personen, vom 10. di« 13. d Mt« in Moskau 7 bezw 5, vom 1. bi« 7. VS. in Kronstadt 3t bezw. 16, in den Gouver nement« Warschau 6 bezw 5, Wolhynien 5l8 bezw. 238, Grodno 91 bezw. 39, Kalisch 9 bezw 6, Mohilew 79 bezw. 52, Orel 139 bczw. 59, Samara 338 bezw. 142, Sjcdlez 20 bezw. 5, vom 21. bi« 30. September Ljublin 25 bezw 10, vom 24. September bi« 7. October Podolien 563 bezw. 235, Mo-Iau 98 bezw. 48, Kiew 278 bezw. 9l, vom 17. Sep tember bi« 1. October Iekaterino-law 333 bezw- 148. den Attentäter mit einem Schlage nieder. Eri-pi blieb un verletzt. — Die bekannten Artikel de« „Monit. de Rome" uodder„Bocr della Berita" machten in Berlinund Wien einen überau« peinlichen Eindruck. Wir man zuverlässig kört, soll der Papst dem Cardinal Rampolla, der die er wähnten Organe inspirirte, seine scharfe Mißbilligung au«gesprochen haben. Tbatsächlich bat die vatikanische Presse ihre Hetzartikrl anläßlich der Rufseusest« momentan eingestellt. ?. 6. Di« Festlichkeiten anläßlich de« Vifchoss- inbiläum« de« Papste» werdeir mit einem feierlichen Consiftorinm ihren Abschluß finden, in welchem der Papst de» Ständig» der ganzen Welt seinen Dank für dir Theil- bokharischen Grenze begab sich Hauplmaun WaonowSki. ein russischer Stab-osficier, mit geringer BedeckungSmannschaft den Murgadfluß nach Roschan binad und bat den daselbst commandirenden afghanischen Lfficier Löslichst um die Erlaudniß, quer hindurch nach Darwaz gehen zu dürfen, wo er Len General Bajeff aufsuchea wolle Dir Bitte wurde abgeschlagen. Dessen ungeachtet rückte Hauptmann Wannowrki vor, fand aber den Weg von den Leuten an« Roschan versperrt und war zumRückzug gezwungen Nach einem Berichte sollen die Russen, al« sie ausgehalien wurden, einige Schuss» abge feuert baden. Verletzt wurde Niemand, auck fanden keine ernsten Zusammenstöße statt Iminerbin dürste der Vorfall lrussischr Vorstellungen bei dem Emir Addurrahman * Hamburg, 17. October. Von gestern bi- heut« ist ein I Fabrikanten diese» Schlag nicht pariren könnten. Auch würden .......n E> —^... I biE C'garrenhändlt» durch die Nachversteuerung ihrer Läger schwer geschädigt werden Die dadurch nothwendige Ver- theuerung beschränk« außerdem noch den Cousum. Au« Allem werde nur der Tod der Industrie erwiesen, und e« sei nicht zu hoch gegriffen, baß in Norddentschland Zweidrittel der Cigarren arbeiter arbeitslos werden uiüssc. Bei dieser Borbcsprcchuiig gäbe« nur eine Stimme, welche lautete: „Jede Erhöhung der Tabaksteuer ist verwerflich, umsomehr al« seiner Zeit an hoher Stelle versichert worden ist, daß die Kosten der Militairvorlage nicht von der mittleren und armen Bevölke rung getragen werten sollen und von jeder Bertheuerung der nothwendigen Leben«- und Genußmittel, insbesondere auch des Tabak-, keine Rede sei» solle." Gleichzeitig wurde beschlossen, für nächste» Freitag Nachmittag 3 Uhr eine Ver sammlung aller Tabaksabrikanlen de« ll. NcichStagswahl- krciseS nach Wermsdors einzuberuferr, um eine Petition an den Reichstag abrufassen, sowie eine Deputation zu erwählen, welche bei unserem Reichstagsabgeordneten, Herrn Hausse-Dahlen, vorstellig werten soll Ferner soll noch ein gemeinsames Vorgehen aller Cigarren- und Tabat- arbeiter und sonstiger Interessenten angebahnt werden. * Oschatz, 16. October. Vorgestern Abend ist in Naun dorf bei Oschatz da« Schulmädchen Olga Ida Lina Scitcl in einer Sandgrube tobt ausgesuuvcn worden. Tie Unglück liche war durch eine Sandwand verschüllet worden. * Zwickau. 17. October. Der heule früh 7 Uhr ll Mi» von Wiesendurg nach hier abgelassene fahrplanmäßige OmnibuSzug entgleiste jedenfalls in Folge falscher Weichenstellung unterhalb der Bockwa-CainSdorfer Mulde» drücke, wobei dir Locomotive und die zwei anbängenden Personenwagen vom Gleise gedrängt und aus die Seite geneigt wurden. Der Zug war in Folge de- heute hier stattflndenden Jahrmarktes voll besetzt und c» ist zu ver wundern, daß von den zahlreichen Passagieren nur eine Frau verletzt wurde. Dieselbe war durch den plötzlichen Stoß zu Boden geworfen und von den Miisahrcnden derart getreten worden, baß sich ihre Unterbringung im Krciskrankcnstist nöthig machte. Die Locomotive und die Personenwagen wurden stark beschädigt, auch da» Glei« ausgerissen. * Mtldenau bei Aanaberg, l?. October. Gestern wurde eine achtbare Familie unserer Gemeinde, die sich eine« recht glücklichen Familienleben« erfreuen durste, durch einen jähe» Unglücksfall ifire« treusorgrnden Oberhaupt«« beraubt. Der Gutsbesitzer Friedrich Traugott Brückner war gestern Nachmittag mit drei Arbeitern damit beschäftigt, zum Aus- sucken von Brunnenwasser auf seinem am Ostabbange de« Lerchrnhübel« gelegenen Felde einen Graben auSziiwerfen, welcher schon viel Arbeit erfordert und an einer Stelle bereit« eine Tiefe von 5 m erlangt hatte. Während die drei Arbeiter an dem weniger tiefen Ende de« Grabens gruben und Erde auswarfen, arbeitete Herr Brückner an der tiessten Stelle, an welcher kurz nach 4 Uhr die linke der durch den Regen der letzten Tage auf- aeweichlen Seitrnwände einstürzte und idn vollständig ver schüttete. Obwohl sojort Hilse bei der Hand war und er Königreich Lachsen. * Letpzti, 18. October. Wir werden von deu Verleger» der „Dresdner Nachrichten", den Herren Liepsch L Reichardt, init Bezug auf die in unserem Abendblatte vom 16 d enthaltene Mittbrilung über ihren Proceß gegen de» vormaligen Redacleur d. Bl., vr. Lim an, um Abdruck de« Nachstehenden ersucht: Berichtigung. 1) Es ist unwahr, daß unser Blatt ein« politisch« Schwenkung gemacht hat; vielmehr hol dasselbe, durchaus aut seinem Slandpuncl de« ernste» Auttlkinilt«mu« beharrend, nur nicht jene Richtung de« radikale» Anlileini>i«mur versulgl, deren Bertreter ohne jede Be- rechiigung unser Blatt glaubten al« ihr Organ ia Anspruch uehmea zu dürfen. 2) E« Ist unwahr, daß den Anlaß zu dem Proceß der Nachdruck eine« Artikels aus dem „Dresdner Journal", welcher la unserem Blatte mit den A»so»gsduchftab«n de« Herrn De Liman unter, zeichnet erschienen ist, gegeben habe. — Der betreffend« Artikel ist »i keiner Weis, al« rin Herrn vr. Lima» ansgrdrungeneS Plagtal anzuiehen, da di« etwa ein Sechstel de« Artikel« umsassende Einleitung von Herrn l-r Liman selbst geickriebrn und sür di« nachfolgenden Aussiihrungen di« „Schlesische gettung" von Herrn Vr. Liman selbst alt Quelle cittrt worden ist. Ia» Manuskript zu dem Artikel mit der Handschrist und den redaktionelle» Striche» von der Hand de« Herrn Vr Luuau ist bei Gericht aiedergelegt. — Den Anlaß zu dem Proceß aab vielmehr die heimliche Mitarbeiterschaft l»r. Liman « tür ander» Bllttter, obgleich die» nach den coniractliche» Beeein- barungen Herrn vr. Liman verbptru war. Tie bisherige» geeicht.
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