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Elbeblatt und Anzeiger : 02.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188211029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18821102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18821102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-11
- Tag1882-11-02
- Monat1882-11
- Jahr1882
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 02.11.1882
- Autor
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EMm und AnMr. Amtsöl all der Lömgl. Amtshauxtmannschaft Großenhain, der Königl. Amtsgerichte WM and Strehla, sowie des Äadtraths ;a Riesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Nie-,. Für vie Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. 129. Donnerstag, du 2. November 1882 83. Aahra» Erscheint in Riesa wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. - Advnnememsvreis vierteljährlich l Mark 2s Pfg. — Bestellungen nehmen alle Kaisen. Ponaimatten, die Expeditionen in Riesa und Strebt« (E. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Jnieiare, w.t»e bei dem auSgeoreitetcii Leserkreise eine wirksame 'Veröffentlichung finden, erbitten wir uns bis Tags vorw-i 'lchrmnlagS 10 Uhr. Erledigt hat sich der gegen die Dienstmagd Henriette Jnnkert aus Mühlberg unter dem 21. d. M. erlassene Steckbrief durch deren Aufgreifung. Strehla/ am 30. October 1882. Der Königliche Amtsanwalt. Erchen breche r, Nef. Abonnements nuf das „Elbeblatt «ud Anzeiger" für die Monate November und Deeemver werden noch von sämmtl. kaiserl. Postan. stallen, den Landbriefträgern, unfern Ex peditionen in Riesa nnd Strehla, sowie unseren Boten zum Preise von 85 Pf. angenommen. Die Verlags-Expedition. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin, 31. October. Der Reichskanzler hat unter dem 22. d. M. bei dem Bundesrath beantragt, mit dem 1. April 1883 das kaiserliche Hauptzollamt in Bremen aufzuhcben. In der Begründung wird an den Beschluß des Bundes- rathes vom 15. November v. I. erinnert, der dahin Heht, die kaiserlichen Hauptzollämter in den Hanse städten, so weit sie nicht durch Zollanschluß auf die Staaten übergehen, in denen sie ihren Sitz haben, aufztzlösen. Es sei bereits das Hauptzollamt zu Lübeck aufgehoben worden und nunmehr märe dasjenige zu Bremen gleichfalls in Wegfall zu bringen. Dem Hauptorgan der Freikonservativen darf man vielleicht so viel Fühlung mit den leitenden Kreisen zu trauen, um aus seinen Auslassungen einen Schluß auf die Stimmung derselben ziehen zu können. So schreibt die „Post": Vielleicht noch niemals ist gerade die deutschkvnftrvative Fraktion so sehr auf die Autorität der Staatsregierung, insbesondere auf den Rainen des Fürsten Bismarck gewählt, wie gerade im verflossenen Wahlkampf. Dieft Thalsache ist um so folgenschwerer, als eS zu einer konservativ-nationalliberalen Majorität der Mitwirkung der „Neichsboten"-Gruppe nicht be darf, während die Möglichkeit einer erfolgreichen Koali tion der Extremen mit dem Centrum, wie sie im Reichstage die Annahme des Windthorst'schen Antrages auf Aufhebung des Neichsgesetzes gegen die unbefugte Ausübung geistlicher Aemter h-rbeiführte, völlig aus geschlossen ist. Die Staatsregierung hat der direkten Opposition diese schwere Niederlage beigebracht, indem sie auf das Entschiedenste Front gegen die beiden Extreme machte und auf die gemäßigten Elemente in beiden Lagern sich stützen zu wollen erklärte. Das neu« Abgeordnetenhaus- bittet in ungleich höherem Maße als das frühere die parlamentarische Uüterlage für eine solche Politik. Wir zweifeln nicht daran, daß der leitende Staatsmann die zu positivem Mitwirken bereiten Elemente von rechts und links zu fruchtbarem Schassen zum Besten unseres Vaterlandes zusammen- zufassen wissen wird. ' Der MiMlsächsischd Bezirksasftssvr von Ein siedel, welcher bei der Amtshauptmannschaft Döbeln beschäftigt war, ist dem Vernehmen Koch in daS aus wärtige Amt deSdentsche» Reiches berufen nnd wird in den nächsten Tagen deshalb in Berlin eintreffen. . Nichtofficiöserr Veranschlagungen nach wird der preußische Etat für daS nächste Jahr mit einem Deficit von 30 bis 40 Millionen schließen, welches zum großen Theil durch- Erhöhung der Beamtengehälter veranlaßt wird. Die vor zwei Jahren eingeleitete Verbesserung des Landpostwesens hat nicht allein im Jnlande allseitige Anerkennung gefunden, sondern auch die Aufmerksam keit des Auslandes auf sich gezogen. Augenblicklich weilt der dänische Postrath Schultz in Deutschland, um speciell von den diesseitigen Landvosteinrichtungen Kenntniß zu nehmen. Die Prüfungskommission unter dem Vorsitz des Ministerial-Raths Strenge ist in der Tabaksmanufactur auf solche Schwierigkeiten gestoßen, daß die Regierung die Unterstützung des Rechnungshofes des veutschen Reiches erberen hat, um die gesummte Buch- und Kassenführuug von 1881 zu prüfen. Frankreich. „Viele Privatleute lassen ihre Kellerlöcher vermauern," wird der „Köln. Ztg." aus Paris berichtet und dieser Umstand zeichnet recht deutlich die herrschende Stimmung in der Seinestadt. Eine allgemeine Panik hat sich der Gemüther bemächtigt, die um so niederschmetternder wirkt, als bis vor Kurzem allgemeinste Sorglosigkeit herrschte. Oeffentliche An schläge, die zur Revolution, zu Mord und Brand auf- rezen, gehören zu dem Alltäglichen und Versammlungen revolutionärer Tendenz werden fortgesetzt in Paris und in den Provinzialstädten abgehalten, als existire schon keine Polizei und keine Regierungsgewalt mehr, die für die öffentliche Ruhe einzustehen hätten. Die Regierung des Herrn Grevh hat keine gesetzlichen Mittel, um diesem verbrecherischen Treiben Einhalt zu thun. Dank dem ungestümen Drängen Gambettas hat sie sich aller politischen Handhaben zur Bändigung der Umsturzpartei beraubt. Man glaube auch ja nicht, daß diese Agi tation auf Paris und die großen Städte beschränkt sei. Das revolutionäre Gift hat seine Kanäle bis tief in die Provinzbevölkerung hineingebohrt und die Arbeiter bevölkerung außerhalb Paris ist ebenso fanatisirt, wie in Paris selber. In Vienne Departement Jssre) sagte ein Arbeiterführer seinen Zuhörern: „Keine Ar beitgeber mehr! Keine Reichen mehr! Keine Spieß bürger mehr! Die Arbeiter haben genug gearbeitet! Es lebe das Dynamit! Es lebe die Commune!" Solch' tolles Zeug übertrifft die deutschen radikalsten Social demokraten und dennoch fand es in Vienne, wie der Bericht hinzufügt, den rauschendsten Beifall der Zuhörer. — In einer der letzten Nächte haben lärmende Volks hausen unter Absingung der Marseillaise in feindseliger Weise vor dem Palaste Grevys und der Wohnung Gambettas, der sich auf dem Lande aufhielt, de- monstrirt. Die Polizei hat zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. — Rochefort befindet sich jetzt in seinem Elemente; er ist dieser Tage nach Montceau-les-Mines abgereist, um unter die Angehörigen der verhafteten Arbeiter von ihm selbst gesammelte 4000 Frank zu vertheilen. Der französische Ministerpräsident Duclerc hat an läßlich der anarchistischen Bewegung Rücksprache mit dem schweizer Bundesgesandten vr. Klein genommen. Die eidgenössische Regierung in Bern zeigt sich einer Untersuchung, soweit die Fäden auf ihr Gebiet hinüber laufen, nicht abgeneigt, hält aber die verbreiteten Ge rüchte für übertrieben. — Die Regierung soll beab sichtigen, aus Anlaß der anarchischen Bewegung den Belagerungszustand über die beiden meist unterwühlten Departements zu verhängen. Nachdem in der Nacht zum Sonnabend der Bei von Tunis gestorben, erscheint der neueste Vertrag zwischen Frankreich und Tunis, durch den die gesammte Verwaltung Tunesiens an Frankreich übergeht, von er höhter Bedeutung. Der Telegraph meldet zwar, der rechtmäßige Nachfolger habe die Regierungsgewalt über nommen, aber diese Gewalt ist gleich Null. — Am Sonntag fand das Begräbniß des Verstorbenen statt, bei welchem sämmtliche Konsuln und die französischen Offiziere zugegen waren. Prinz Tajeb, der lange Zeit wegen Hochverrats Gefangene, vertrat den neuen Bei, der durch Unwohlsein an der Theilnahme bei der Be- gräbnißfeier verhindert war. Schweiz. In der Schweiz macht jetzt ein merk würdiges Gerücht die Runde, wonach mehrere hervor ragende Führer der Socialdemokratie sich zusammen- gethan hätten, um das alte Schloß Wyden käuflich an sich zu bringen nnd dasselbe künftighin zum Mittelpunkt der socialdemokratischen Agitation zu machen. Bern, 30. October. Durch einen furchtbaren Föhnorkan und darauf folgenden heftigen Regen sind in Grindelwald fast alle Gebäude zerstört oder be schädigt worden. Die Heuvorräthe haben infolge des Regens schwer gelitten; die schönsten Bergwaldungen sind vernichtet. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Das Schweizer Budget für 1883 schließt mit einigen Hunderttausend Frank Deficit ab. Ein Theil der eid genössischen Presse tadelt, daß der Militäretat mit einem vollen Drittel des Gesammtbudgets, nämlich 10 7e Millionen, angesetzt ist, und stellt als wahrscheinlich hm, daß der Milirärelat zu ernsten parlamentarischen De batten Anlaß geben dürfte. Italien. Am Sonntag haben in Italien zum ersten Male die Wahlen nach dem neuen Wahlgesetz stattgefunden, durch welches die Zahl der Wähler erheb lich erhöht worden war. So weit sich bis jetzt über sehen läßt, ist das Wahlresultat ein der Regierung sehr günstiges. Der Kriegsminister beabsichtigt, demnächst mit der Bildung zweier neuer Armeecorps zu beginnen. Auch für die Marine ist eine Erweiterung des Kriegsmaterials in Aussicht genommen, und hat der Vice-Admiral Acton der Kammer ein Gesetz unterbreitet, welches ihn zum. Bau von vier Thurm-Panzerschiffen, sechs Kreuzern und zwölf Torpedobooten ermächtigen soll. Großbritannien. Am ' Sonnabend Abend traf General Wolseley, vom ägyptischen Kriegsschau platz zurückkehrend, in London em. Trotz herrschenden Regenwetters hatte sich eine große Menschenmenge am Bahnhofe eingefunden, welche den General mit Beifalls bezeugungen begrüßte. Trotz der entschiedenen Ablehnung, den das Project eines unterseeischen Tunnels zwischen Calais und Dover in England gefunden hat, wird die Sache dennoch im nächsten Jahre dem Parlamente von den beiden con- currirenden Gesellschaften vorgelegt werden, indem jede derselben ein Gesetz vorbereitet, in welchem versucht wird, die von der Militärcommission gegen das Project er hobenen Bedenken zu entkräftizen. « Rußland. Die Gerüchte, daß der Kaiser Alexander während seiner letzten Anwesenheit in Moskau im Ge heimen, wenn nicht gekrönt, so doch gesalbt worden sei, tauchen abermals auf und haben an Wahrscheinlichkeit gewonnen. Montenegro. Der Fürst Nikita von Monte negro hat auf Vorschlag deS Staatsrathes beschlossen, ' für Wien und Petersburg je eine Gesandtschaft zu er-
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