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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1899
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990128011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899012801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899012801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-28
- Monat1899-01
- Jahr1899
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Nr. 3S5, SS6 und 397 an der Delitzscher Chaussee zum Kaufpreis» von IN OVO wird beschlossen. Zu den Beschlüssen unter 3, 10, 11, 12 und 13 ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen. Di, io die««» «Udrik «u,eihril»n>. wL-rend de« Drucke« einzel-ufenenDelVMM' l sich der Jungtscheche Abg. Kramarcz zum Wort. (Lärm und Zwischenrufe links.) Unter stetem Tumult auf der Linken und Beifall auf der Rechten führt Kramarcz auS, der Antrag Daszynskk sei geschäftsordnung-widrig. Die Schuld an der Fruchtlosigkeit der parlamentarischen Verhandlungen trage die Link«. Der 8 14 sei das einzige Mittel, um die staatlichen Functionen aufrecht zu erhalten. Während der Rede des Abg. Kramarcz ist Beifallsklatschen in der Journalistenloge rechts ver nehmbar. Die deutschen Abgeordneten rufen gegen die Journalistenloge gewandt: .Hinaus mit diesem Journalisten!" Ali diesen bezeichnete man den anwesenden Korrespondenten der „Narodni Listi". Einige deutsche Abgeordnete eilen in die Journalistenlog« und fordern ihn auf, sich zu entfernen; er weigert sich jedoch. Inzwischen eilen einig« tschechische Abgeordnete in die Journalistenlog«. ES kommt im Eorridor zu einem heftigen * Tre-den, 27. Januar. Das .Dresdner Journal" ver öffentlicht folgendes kaiserliches Handschreiben an die Königin von Sachsen: . Durchlauchtigste Großmächtigste Fürstin! Freund lichst liebe Muhme und Schwester! Auf den Antrag Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, Meiner Gemahlin, als Protectorin der Vereine vom Rothen Kreuz habe Ich für besondere Leistungen im Dienste de« Letzteren und der ihm verwandten Aufgaben ein neues Ehrenzeichen unter dem Namen „Rothe-Kreuz-Medaille" ge stiftet. Bei dem hohen Jnterefle, welches Eure Majestät in der Sacke de? Rothen Kreuzes jederzeit zu brthätigen Wortwechsel und sodann zu einem Handgemenge, bis der Ordner Gras Vetter die Streitenden von einander trennt. Di« Sitzung wird unter großem Lärm geschlossen. Nächste Sitzung Dienstag. — Nach der „Wiener Allg^Atg." entspann sich auf dem Corridor infolge des Eingreifens des Abg. Wolf eine mehrere Minuten dauernde regelrechte Schlägerei. Abg. Wolf oll geschlagen worden sein. Abg. Pospischil habe geblutet. Aba .karmarcz habe infolge des Lärmes seine Rede abbrechen müssen Nach Schluß der Sitzung wurde ein Protokoll ausgenommen und ^>ir Augenzeugen verhört. . * Part», 27. Januar. Proceß Henry-Reinach Saint-Auban, der Rechtsbeistand der Frau Henry, bekämpfte die Vertagung und griff Reinach heftig an, der sich der Verant wortung entziehen wolle, indem er ihm seinen Preßfeldzug gegen die Arme« zum Vorwurf machte. Redner fügte hinzu, man habe Furcht, weil man den versprochenen Beweis nicht erbringen könne. Er behaupte, die Unschuld Dreyfus' würde noch nicht die Schuld Henry's beweisen, und verlang«, daß, da alle Zeugen zugegen seien, Reinach den versprochenen Beweis liefere. Labor, erbat daS Wort zu einer Replik, aber der Präsident Poupardin ertheilte dem Generaladvocaten Lombard das Wort, was eine lebhafte Auseinandersetzung zwischen dem Präsidenten und Labori zur Folge hatte. Als Labori schließlich die Absicht kund gab, Anträge zu stellen, erklärte ihm der Präsident, er werde das Wort erhalten, wenn die Reihe an ihm sei. Hierauf entwickelte Lom bard seine Schlußfolgerungen. Er sagte, Reinach habe das An denken Henry's grausam beleidigt, er müsse dafür Rede stehen, vor derselben Gerichtsbarkeit, die er selbst gewählt habe. Der Gerichtshof müsse die Angelegenheit in der Hand behalten, weil er in regelrechter Weise damit befaßt sei. Das Geschworenen gericht sei competent, weil Henry Officier sei. Lombard schloß mit dem Antrag, den Antrag Labori's auf Vertagung abzulehnen. Labori erwiderte, die Vertagung des ProcesseS würde dem Lande Aufregungen ersparen, die mindestens keinen Nutzen brächten. Wenn die Vertagung abgelehnt werde, so werde der Proceß trotz dem nicht stattfinden. (Murren im Zuhörerraum.) Der Ge richtshof zog sich zur Berathung zurück. Nach einviertelstündigcr Berathung fällte der Gerichtshof seine Entscheidung dahin, daß die Vertagung abzulehnen sei und sofortige Verhandlung statt zufinden habe. Labori stellte neue Anträge und verlangte, man möge ihm bescheinigen, daß sein Client gegen die Entscheidung des Gerichtshofes die Nichtigkeitsbeschwerde einlege. Saint Auban beantragte in seiner Entgegnung, daß die Nichtigkeit- beschwerde keine aufschiebende Kraft haben solle. Der Gericht hof erkannte schließlich darauf, daß die Beschwerde Labori's gegen die Ablehnung seines Vertagungsantrages aufschiebende Wirkung habe. Der Proceß der Frau Henry gegen Reinach ist somit vertagt. * Paris, 27. Januar. Gegen 2 Uhr Nachmittags erschienen vor dem Justizpalast lärmend mehrere Trupps von Personen, um zu d c m o n st r i r e n. Sic wurorn von der Polizei alsbald ver trieben. * Paris, 27. Januar. Die von den Zugängen zum Justiz palaste zurückgedrängten Antisemiten, die Kundgebungen verursachten, sammelten sich von Neuem auf der Place Chatele: unter den Rufen: „Nieder mit den Juden! Es lebe die Armee!" Unter den Anwesenden bemerkte man den Deputirten Huber:. Die Polizei drängte die an der Kundgebung Betheiligten nach dem Marchß aux Fleures hin, wobei mehrere leichte Ver wundungen durch Stockschlägc vorkamen. * Paris, 27. Januar. (Deputirtenkammer.) Castelin wünscht die Regierung zu interpelliren, ob sie gedenkt, der Criminalkammer des Cassationshofes die Revision des Dreyfus-Processes zu entziehen. Ministerpräsident Dupuy fordert zur Vertagung der Interpellation einen Monat. Castelin erklärt sich damit einverstanden. * Douai (Departement Nord), 27. Januar. In der hiesigen staatlichen Patronenfabrik erfolgte heute Vormittag eine E x plosion, durch die drei Personen schwer verletzt wurden. * Rom, 27. Januar. Wie der „Agenzia Stefani" aus Massauah von heute gemeldet wird, schließt sicheren Nach richten zufolge der zwischen Ras Makonnen und Ras Mangascha abgeschlossene Friede die völlige Unter werfung Mangascha's unter Menelik in sick Mangascha hat seine Soldaten entlassen und sich bereit erklärt, mit Schoa zu Menelik überzugehen. Die Truppen Makonnen's sind auf dem Rückmarsch« begriffen. Da Makonnen den Wunsch geäußert hat, man möge ihm einen Militairarzt senden, so be auftragte der Gouverneur den Capitain Mozzetti, sich zu ihm zu begeben. Makonnen sandte ihm Geleitmannschaften und er leichtert in jeder Weise seine Reise. * Petersburg, 27. Januar. Zur Feier des Geburts tages des deutschen Kaisers wurde heute in der Petri kirche ein Festgottesdienst für die deutsche Coloni« abgehalten, dem der deutsche Geschäftsträger Legationsrath v. Tschirschky und Bögendorff, der deutsche Generalconsul Legationsrath Maron und die anderen hier anwesenden Mitglieder der deutschen Botschaft und des deutschen Consulates, ferner der Hofminister Baron Fredericks als Vertreter des Kaisers von Rußland und zahlreiche hohe Persönlichkeiten beiwohnten. Später fand beim Kaiser in ZarSkoje Zelo «ine Frühstückstafel statt, an der LegationSrath v. Tschirschky und Bögendorff theilnahm. Kaiser Nicolaus brachte den Trinkspruch auf Kaiser Wilhelm auS. Am Nachmittage veranstaltete die deutsche Coloni« in den festlich geschmückten Sälen des deutschen Clubs ein Festmahl, bei dem Legationsrath v. Tschirschky einen Trinkspruch auf Kaiser NicolauS ausbrachte. Der bayerisch« Gesandte Frhr. v. Gassen brachte einen Trinkspruch auf Kaiser Wilhelm au». Nach dem Festmahl wurde ein Commers veranstaltet. * Queenstown, 27. Januar. Der Dampfer „Alesia" der Hamburg-Amerika-Linie, der den hiesigen Hafen angelaufen hatte, um einen erlittenen Schaden auszubessern, setzte heute Nachmittag seine Reise fort. * Tflntanfort, 27. Januar. Der GebckrtLtag des Kaisers wurde hier durch Zapfenstreich, Reveille, Parade der Garnison und Abgabe von Salutschüssen gefeiert. DaS Officier corps veranstaltete ein Festessen. Im kaiserlichen Gouvernement fand ein Festmahl statt, an dem die Beamten und deutschen An siedler theilnshmen. In den Forts wurden Festvorstellunge» -«- . geben, zu denen di« deutschen Lolonisten geladen waren. Die , Stadt und die Forts waren illuminirt. die Gnad« haben, kann Ich «I Mir nicht versagen. Eurer Majestät die Erste Tlafle dieser Medaille zu verleihen. Es gereicht Mir zur besonderen Freude, Eurer Majestät die Insignien dieser Claffe, sowie diejenigen der Dritten Claffc, welche nach den Bestimmungen der Stiftungsurkunde auch beim Besitz einer höheren Elaste angelegt werden, hierneben zu übersenden. Gern ergreife Ich diese Gelegenheit, um Eurer Majestät die Versicherung der vollkommensten Hoch achtung und Freundschaft zu erneuern, womit Ich ver bleibe Eurer Majestät freundwilliger Vetter und Bruder Wilhelm ft. Berlin, Schloß, 27. Januar 1899. An die Königin von Sachsen, Majestät. * Berlin, 27. Januar. Der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge verlieh König Albert von Sachsen dem Staatsminister v. Bülow den Goldenen Stern zum Großkreuz des Albrechts- ordens. * Berlin, 27. Januar. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht ein« große Reihe von Auszeichnungen und Ordens verleihungen. Den Schwarzen Adlerorden erhielt der Herzog Albrecht von Württemberg, der Wilhelmsorden wurde an die verwittwete Frau Geh. Rath Henschel in Cassel und an Geh. Rath Wilke in Guben, das Großkreuz des Rothen Adler ordens mit Eichenlaub dem Staatsminister v. Köller, der Rothe Adlerorden I. Classe dem Fürsten zu Fürstenberg in Donau eschingen, der Rothe Adlerorden II. Classe mit Eichenlaub dem Heroldsmeister Kammerherrn v. Borwitz und Harttenstein und dem Hofmarfchall Freiherrn v. Egloffstein, der Kronenorden H. Classe dem Direktor Kübler in Berlin, der Charakter als Wirkl. Geh. Rath dem Oberpräsidenten der Provinz Posen Frei herrn v. Wilamowitz-Möllendorsf, der Charakter als Wirkl. Geh. Rath mit dem Prädicat Excellenz dem Erb-Oberlandmundschenk Grafen Guido Henckel v. Donnersmarck, das Großkreuz des Rothen Adlerordens mit Eichenlaub und der Krone dem General adjutanten General Graf Wedel, der Rothe Adlerorden I. Claffe mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe und der Krone dem Generaladjutanten v. Pleffen, der Rothe Adlerorden II. Claffe mit Eichenlaub und der Krone dem General v. Villaume, der Stern zum Kronenorden H. Claffe den Generälen v. Kessel, v. Engelbrecht und v. Deines verliehen. Oberst Mackensen wurde in den Adelsstand erhoben. Der deutsche Botschafter in Rom Freiherr Saurma v. d. Jeltsch erhielt den Rothen Adlerorden I. Claffe mit Eichenlaub, der Staatssecretair Tirpitz den Stern zum Rothen Adlerorden II. Claffe mit Eichenlaub, der deutsche Gesandte in Stockholm v. Wallwitz, der Gesandte Wolff-Metter nich und Geh. Rath Philippsborn den Rothen Adlerorden II. Claffe mit Eichenlaub, der Viceadmiral v. Diedrichs den Kronenorden I. Classe. Besonders zahlreich wurden Rothe Kreuz- Medaillen verliehen, darunter solche I. Classe an die Königinnen von Sachsen und von Württemberg, an die Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin, an die Prinzessin Ludwig von Bayern, an die Herzogin von Anhalt, an die Fürstin zu Hohenlohe-Langen burg, an den Prinzen Herrmann von Weimar, an den Prinzen Moritz von Altenburg, an den Prinzen Nicolaus von Nassau, an den Reichskanzler Fürsten zu Hohenlohe, an den Obersthof meister Grafen Castell in München und an den Generalleutnant I Ritter v. Zlylander. Eine Anzahl Damen erhielten den Lüften der Taniende im sonatischen Haffe daS Bestehende vernichten "wollen I orden. Redner und sudelnd stimmte die Berzammlung in die deutsche National-! * Berlin, 27. Januar. Zu Ehren des Geburtstages 21„ --hi-,ich- «i.g,i-d-- d.s gehören dem Vorstand 2ü Jahre an, die Kameraden H. Schmidt, I Reichstages zu einem Festessen. Präsident Graf H. Arndt und R. Pörschmann, dir gleiche Zeit dem Verein. Den I B a l l e st r e m toastete auf den Kaiser und hob die allgemeine als Vertret« von Sachsens M.l.w.roer.insbund, Glückwnn.ch^nd! Er gab Diplom, außerdem wurden ihnen vom Vorstand und Verein I einen Rückblick auf die zehn Regierungsjahre des Kaisers, der Mittheilungen aus -er Nathsplenarsthuug vom 21. Januar 1899.*) Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister Or. Georgi. 1> Die Stadtverordneten haben in ihrer Sitzung vom 2. dieses Monats ihr» Herren 'Vorsteher wiedcrgewählt. EL ist ein Begrüßungsschreiben zu erlassen. , - . - > » , — 2) Der Herr Staatssecretair des Reichs-Zustizamtes hat demI heiteren Stimmung beobachten. Rath« ein Exemplar des Werkes: „Der Reichsgerichtsbau in Leizpig» I --- Mailand, 27. Januar. In der Nähe von Como ^Cr"istl',u danken wurden gestern acht Grenzwächter auf einem Patrouillen- 3) Tie Anpflanzung von Baumen in der Ostheimstraßc wird im Gebirge von einer Lawine sortgerissen und Sinne des Gutachtens der Gartendireetion beschlossen und werden I oOO Meter tief auf die Fahrstraße herabgesturzt, Zwei hierfür 1568 <K a conto 36 „außerordentlich" verwilligt. I blieben sofort tobt, t " " 4) Der Verordnung der «önigl. KreiShauptmannschast, betr. einige I verwundet. (Boss. Ztg.) Ergänzungen zu dem Erlasse anderweiter Vorschriften über die s Benutzung der Hunde als Zngthiere, ist nachzugehen. 5) Die Aufnahme von Hospitanten in das Iohannishospital er folgt in der beantragten Weise. 6) Man nimmt Kenntniß von dem Verzeichniß der wegen ver botswidriger Einführung von Fleisch in den Stadtbezirk im Jahre 18V8 ergangenen Anzeigen. Tas Verzeichniß liegt 8 Tage lang aus. 7) Die Vergebung der Lieferung und Ausstellung von Wagen für di« zweit« Großviehschlachthalle im Lchlachtyofc zu Leipzig erfolgt in der beantragten Weise. 8) Man nimmt Kenntniß von der Verordnung Les königlichen Ministeriums deS EultuS und öffentlichen Unterrichts, da» neu errichtete Lehrerinnenseminar in Leipzig vetresfend. Di« Verordnung ist den Stadtverordneten und dem Director mitzutheilen. S) Die Stadtverordneten hatten die Erbauung eine» provisori schen Schuppens für di« Unterbringung von Marftallgeräthen auf dem sogenannten Mühlberg'schen Grundstück abgelehnt. Auf Antrag der Straßenbaudeputation beschließt man, gegen den AblehnungSbeschluß zu remonstriren. lyz Der Bebauungsplan für die Klingenstraße in Leipzig-Plagwitz wird genehmigt. 11) Die Einführung der Wasserleitung in die Straße an dem Güterschuppen zwischen Brau- und Markranstädter Straße kn Leipzig-Plagwitz wird a conto Stammanlage genehmigt. 12s Gleiches gilt von »er Einführung der Wasserleitung in die Wiesen-, Lothringer und Geibclstraße, sowie von der Verbindung de» lyy mm weiten Zweigrohres zwischen den Endposten in der Wiesen straße und dem Rohrstrange in der Gcibelstraße in Leipüg-Eittritzsch. 13) Der Ankauf der weiteren drei Möfe'schen Feldparzellen *) Eingegangen bei »er Redaction am 27. Januar. Entscheidungen -es Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) 1-. Leipzig, 27. Januar. Etue Beschimpfung riurr Ein^ richtuug der jüdischen Kirche hat da» Landgericht zu Lands, berg a. W. in einem antifemitifcben Flugblatte erblickt, welches von dem Verlage der Geschäftsstelle deS deutschen Anti. srmitenbundeS (Vorsitzender Wildelm Kretzer in Charlotten« bürg) unter dem Titel „Der Werth des Mischen Eides" heraus, gegeben worden ist. Durch Unheil vom 11. November hat da genannte Bericht daS Flugblatt im objectiven Verfahren »ftigezogen. Hiergegen richtete sich dir Revision des Interessenten W Kretzer, welche gestern vor demL Strafsenate des Reichsgerichts zur Verhandlung kam. ES handelt sich in dem Flugblatte um eine au- dem hebräischen Originale übersetzte BebrtSformel. Wenn Jemand ein Gelübde in Erregtheit, Uebereilung und drrgl. grtha» hat, so soll er nach jüdischer Auffassung nicht daran gebunden sein. Nach Ansicht de» Gerichts prägt sich in dieser Anschauung große Gewissenhaftigkeit aus und es liegt kein Anlaß vor, deshalb aggressiv gegen die jüdische Lehre vorzugehen. Die Einziehung erscheine geboten, da da§ Flugblatt eine Beschimpfung rnthalte, indem e- jene Ge- brtSsormel als „das Heiligste der Juden" hinstrlle. Ein indirecter Angriff gegen die jüdische ReligionSgesellschast liege vor, aber auch eine Einrichtung derselbe» sei beschimpft, weil gesagt ist, daß dieses Gebet bei dem höchsten Feste der Juden, dem Ver- söhnungSseste, gebetet werde. — Der Vertreter des Revidenten wendete sich gegen den materiellen Inhalt der Entscheidung und führte aus, daß eine besonder- rohe Form nicht vorliegr, auch nicht die ReligionSgesellschast, sondern di« Rasse getroffen werden sollte. Dies gehe deutlich hervor au- der Gegenüberstellung von Juden und Deutschen in dem Flugblattr, während von Christen gar nicht dir Rede sei. — Dem Antrag deS Reichsanwoltes entsprechend, er. kannte das Reichsgericht auf Verwerfung der Revision. schon übliche« nationalen Feste unteriitzen wolle und schlage vor, > auch das Wort „geplante" zu streichen. Nach einer weiteren Debatte, die sich im Wesentlichen um die Auslegung deS Aus schusses der deutschen Turnerschaft und um die Beseitigung deS Wortes „geplanten" drehte, schlug der Vorsitzende schließlich vor, dos Wort „geplanten" durch das Wort „beabsichtigten" zu er setzen. Nachdem von verschiedenen Seiten klargestellt worden war, daß der Annahme des Z 2 in der abgeänderten Fassung für die deutsche Turnerschaft weder sachliche noch formelle Be denken entgegengehalten werden könnten und betont worden war, daß die deutsche Turnerschaft durch ihre Betheiligung an den beabsichtigten Nationalfesten auch einen maßgebenden Einfluß auf deren Gestaltung gewinnen werde, wurde der 8 2 in der vorgeschlagenen Fassung mit großer Mehrheit angenommen. Die übrigen Paragraphen wurden mit großer Mehrheit angenommen Am Schlüsse der Versammlung erfolgte di« Constituirung des Ausschusses. (Wiederholt.) ZX Dresden, 27. Januar. Gestern Vormittag wurde Herrn Bürgermeister a. D. I)r- Nake die große goldene Ehrendenkmünze, die ihm von der Stadt Dresden ver liehen worden ist, mit einem Schreiben des Rathes und der Stadtverordneten, das folgenden Wortlaut hat, übersandt: „Dem zweiten Bürgermeister der Stadt Dresden, Herrn vr. zur- Ernst Heinrich Nake, Comthur des königl. sächs. Albrechtsordens 2. Classe, Ritter des königl. sächs. Verdienstordens 1. Claffe, dem während zwanzigjährigen Wirkens als Mitglied des Rathes in aufopfernder, vorbildlicher Hingabe an den Beruf, in Charakterfestigkeit und strenger Gerechtigkeit, in unermüdlicher, erfolgreicher Mitarbeit an der Stadtverwaltung, treu bewährten Mitbürger, dem warmherzigen Förderer des Wohles seiner Vaterstadt, wird anläßlich seines durch Gesundheistrücksichten veranlaßten Ausscheidens aus dem Amte in dankbarer An erkennung seiner hervorragenden Verdienste um die Stadt Dresden, auf Grund einstimmiger Beschlüsse beider städtischer Körperschaften die große goldene Ehrendenkmünze der Stadt Dresden verliehen. Dresden, im Januar 1899. Der Rath der, > lönigl Haupt- und Residenzstadt Oberbürgermeister Beutler «0lNglllh Aachlischer MllltlttrvereM Die Stadtverordneten, vr. Stöckel." — Auf die Einladung des I ,,, «p Rathes und der Stadtverordneten Dresdens hatte sich heute Nach- I -p.-L-MvkNUU. mittag 2 Uhr in dem festlichgeschmückten Saale der Harmonie- I 0. LinLenan, 27. Januar. Der Bereiu beging am gestrigen gesellschaft eine hochansehnliche Versammlung vereinigt, um bei I Abend sein 37. Stiftungsfest und verband damit zugleich eine Bor» einem F e st m a h l e den Geburtstag des Kaisers zu feiern. !«er des GeburlStages Er. Majestät d»S deutschen Kaisers. Der Neben den Mitgliedern des Raths- und Stadtverordneten- Saat d-rTr« Linden war I Wappen und Embleme zierteo Wände und Podium, aus dem, um- nahmen eine große Anzahl hachgesftllter Reichs- und »on mächiigen Lorbeerbäumen, die Büsten Kaiser Withelm's kon.g . Beamten Vertreter von Kunst und W'ssenschaft. sowie «nb König ^sgestellt waren. Zahlreich war die He.vei- Angehörige der Handels- und Gewerbetreise an der festlichen Ver- I zjgung an dem Feste; zu den Mitgliedern mit ihren Angehörigen anstaltung Theil. Während der Tafel wurde das Hoch auf den I gesellien sich di» Ehrengäste, dir Vertreter der Brudervereine aus Kaiser von Herrn Oberbürgermeister B e u t l e t ausgebracht. I Lindenau, Plagwitz und Leipzig, sowie deS Vorstandes von I Sachsens MilitoirvrreinSbund; eine besondere Auszeichnung I wurde der Feier durch daS Erscheinen mehrerer Lsficiere des OergllNssilNsseu. I 179 Regiments und einer Deputation von Chargirten zu Theil. — Aus dem Bureau des Stadttheaters: Im Neue» Theater I Ihnen allen ries der Vorsitzende des Vereins, Kamerad CariuS, nach, wird am heutigen Sonntag Hauptmann'S Schauspiel „Fuhrmann I bem die ersten Concertnückr der Curth'jchen Capelle (Krönungsmarjch Henschel" wiederholt. — Im Alten Theater gebt beute dl, Operette I ». d. Oper „Die Folkunger", Weber'« Jubelouverttire u. A.) ver- „GaSparone" in Scene. — Morgen, Sonntag, findet im Neuen I klungen waren, ein herzliches Willkommen zu und brachte ein begeistert Thealer bei ausgehobenem Abonnement die Erstauf>! ausgenommen»« Hoch aus den hohen Protector von Sachsens Mili. fübrung der dreiactigen Oper „Der Bärenhäuter" von I ivirveremsbund, ans Er. Majestät König Albert aus. Die Festrede Siegfried Wagner statt und zwar liegen di» Hauptrollen deS I hielt daS Ehrenmitglied des Verein«, Herr Stadtverordneter Schul- „Hans Kraft" und der „Louise" an diesem Abende in den Händen director Pache, welcher nach einem dankbaren Rückblick aus die des Herrn Moers und deS FrI. Serbe. Die Vorstellung beginnt I vergangen« Zeit und aus daS in ihr von dem Verein Erreichte und um tt Uhr. — Im Alten Theater wird am morgigen Sonntag I Errungene in begeisterten Worten die Cordinattugenden der Militai» Nachmittag« 3 Uhr Las Märchen „Die sieben Roben", Abend» I vereine, die Kamerad,chast untereinander und dir Treue zu Kaiser 7 Uhr zum 1. Male der Schwank „Im Fegefeuer" von Ernst I und Reich, König und Vaterland pries und zeigte, wir Se. Majestät Gettke und Alexander Engel grgrben. Die Besetzung ist diel Kaiser Wilhelm II., dessen Geburtstag der Verein heule feiere, von folgende: Kanzleirath Rudolf Grienberger: Herr Krause, Marie, I der Uebernahme der Regierung in schwerer Stunde unS bis jetzt seine grau: Frl. Bus», Anna: Frl. Rudoifi, Ella: Frl. Ebba I allezeit ein Vorbild strenger Pslichterfüllung gewesen ist. Das Ge- Laue, Otto: Frl. Hänselei, Tante Tberese: Frl. Weigel, I >üdde, da« er In seiner Proklamation an dos Leutjchr Volt am 18. Juni Schrader, Bankbeamter: Herr Step Hany, Emil Köhler, sruä. zur.: I 1888 niedrrgelegt, seinem Volke ein gerechter und milder Fürst zu jeiu, Herr Feistel, Klempnermeister Tullinger: Herr Ernst Müller, I «onessurcht und Frömmigkeit zu pflegen, den Armen «in bereiter Josefine, seine Frau: Frau Grunow-Körnig, Christine, seine I Helfer, dem Recht« «in starker Schirmer zu sein, — das hat der Tochter: Frl. Roll, Fritz Dersler, deren Bräutigam: Herr Otto, I Kaiser streng gehalten und erfüllt, und angesichts solcher Pflicht- Ripplrr: Herr Hänseler. Die Regie führt Herr Oberregisseur > «rsüllung geloben auch wir seslzuhaltrn an der Treue zu Kaiser Adler. — Im Carola-Thrater 'findet am morgigen Sonntag I und Mirich, zu König und Vaterland, namentlich in einer Zeit, in eine Aufführung der Operette „Die Fledermaus" statt. I k 7 — LrUstall-Valatt-«ari-te Geleaentlick der am Donnerstaa I Mit «nem Hoch aus Kaiser und König, Reich und Vaterland schloß "NKLK8L, i°,«-?M.L. w." I mit Beftall überschüttet und durch riesige Lorbeerkränze geehrt. — I ss^h^" h'm Boritanb 2ü Jahi« an, die Kameraden H. Schmidt, Carl Maxstodt, sowie daS gesammte derzeitige Ensemble, scheidet am I - i . . 31. d. M. von hier. — Morgen Sonntag finden 2 Vorstellungen,!^^» Kamerad HulZjner, I Betheiljgung an der Feier im ganzen Reiche hervor. Nachmittags '/-4 und Abends '/-8 Uhr, statt. von Sachzens M,l.ta.r°er,.n«bund. Gtuckwumch und i . " _ i I Ehrungen verschiedener Art bereitet, so durch Begründung einer I nicht kriegerischem Lorbeer, sondern friedlichen Zielen nachstrebi Fülle von Abwechselung und Unterhaltung, i° daß dem entiprechend Carius-Stiftung, durch Verleihung der Ehrenm.tgl.ebschaft an di. »..k auch die Frequenz eine ausgezei-^nete ist. In Virginia Ferrando Kamerad Ulrich Die Vereinsjudilare wurden durch das Jubiläums- die Macht des Reiches vermehre. Der Präsident wies auf lernen wir eine ausgezeichnete Drahtseil-Kunstlerm kennen und I geehrt. Nach dem Dank der Gefeierten nahm da« Fest I die Jerusalemreise hin, bei dec der Kaiser den Christten beider Con- auf dein Telephondraht eine Sicherheit bei dem blitzschnelle» Drehen I Stadtlheaters) „Mein Lieben" von^Adam, „Goldene Lebensregeln" H°^h auf den Kaiser, den Mehrer des Reiches und den und Wenden, die erstaunlich genannt zu werden verdient und in I „ad Anderes vortrugen. Herr Degen erfreute noch besonder« durch! Schirmherrn der Christenheit. — Im Abgeordneten- der sie ui der That einzig dazteheu mag. prächtige Tenorjolh Auch der Dichter des Vereins, Ehrenmitglied Hause wurde ebenfalls ein- Feier abgehalien, bei der der Prä- — Die „Drei Linden >n Lindenau laden zum Maskenball > Winter, halte sein Talent zur Berzugung gepellt: sunt geiiiriiiiam I für Dienstag, den 31. Januar, ein. Großartig, wie die gleichen ! gesungene Frsttirder legten Zengniß davon ab Endlich jösle nach I stoent Krocher den Kaisertoast auSbrachte. Die Mitglieder Veranstaltungen der Vorjahre, wird auch der diesmalige Ball sein, I weiteren Concertstücken ein flotter Ball die officirlle Feier ab. I des Herrenhauses versammelten sich im Hotel Bristol. — Die d-, -i,ich-h-u»,st-d.. -°m MM-, certiren. Nach der glanzvollen Polonnaise folgt die Prämiirung I ! begünstigt, bot ein prächtiges Bild. Nicht nur die öffentlichen der 4 schönsten Damen- und 2 originellsten HerrenmaSken. I I Vxbgude,, sondern auch zahlreiche Privathäuser waren glänzend — Das große WoblihStigkeitSfest der „S.ction Leipzig" der i Da« vcifallszeicheu -eS Kaisers. Vor einiger Zeit erleuchtet. In den Schaufenstern vieler Läden waren Kaiser- Internationalen Artlften-Genossrnschast pndet am Mitt-1 trug der ostpreußizche Dialectdichter Robert Johanne- ^'c.^"?.?'E>ru°r, in ,Smmtl,cb-n o deS Krystall- dem Kaiser einige seiner Musenkinver vor. Bei dieser Ge- ^en, Blumenarrangements umrahmt, aufgestellt. Auf n^n begonnen und sind l^^nbeit hat er auch erfahren, wie der Kaiser bei solchen den Straßen des Centrums der Stadt wogt eine ungeheure iolchs an der L. e icrypall-Lolapes zu haben. I s^en Beifall zu erkennen giebt. Der Oberhof-1 Menschenmenge. Bis jetzt ist kein Unfall gemeldet. — Bis in die ! marschall Graf zu Eulenburg gab dem Dichter vor dem! späten Abendstunden laufen aus allen Gegenden des Reiches t'n'S- Anweisungen und erklärte ihm hierbei: Meldungen über festlich^ „Wenn der Kaiser sich nut der rechten Hand auf den I > » Schenkel schlägt, dann sind Sie durch, da- ist nämlich! * Berlin, 27. Januar. Die V. deutsche Geweih- das Zeichen deS Beifalls Seiner Majestät." Und schon bei I a u s st e l l u n g wurde heute Nachmittag durch den Kaiser der Bort^ und gab da- „jftfnet. Den Mtt-lpunct bildet das im vorigen Jahr- vom erwähnte Beifallszeichen. Bei lustigen Stucken im Theater I _ .. , . kann man häufig beim Kaiser da- gleiche Zeichen ej„er Kaft-r'm Rommten erlegte Geweih eines 44-Enders, das außer * Frankfurt a. M., 27. Januar. Die „Frankfurter Ztg." meldet aus Mainz: In einem hiesigen Hotel wurde ein ameri kanischer internationaler Dieb verhaftet, der in Dresden die anderen "sind "schwer! für 10000 c« Brillanten gestohlen hat. Fast alle Brillanten ! wurden bei ihm vorgefunden und beschlagnahmt. * Wien, 27. Januar. Abgeordnetenhaus. Nach Äus -em Geschättsvtr-ehr. einer Reihe namentlicher Abstimmungen schreitet der Präsident k Herr Uhl, der Besitzer de« Restaurant- „Schletterburg", zum Schluß der Sitzung. Socialdemokrat Daszynski er- Schletlerstraße 16, ladet zur Feier des vierjährigen Bestehens dieses I greift das Wort und sagt, da» einzige Mittel zur Sanirung der L7LN'..'." -°g- ,-i »i- A-i. I Hebung de» 8 14, um der Regierung di« Waffe au» der Hand zu c»^., - > » -er t nehmen. Redner verlangt die sofortige Verhandlung der diet- rlach Schluß -er neoacttou emgegangen. j bezüglichen Dringlichleiiranträge. Gegen den Abg. Daszynskl i »«»«, K»°« »er U«»erZ»M er-chtUch, »er R«»«e»im> Xi», » «eft t« miM» sik v^<it»»«lu,«e» io,«rüD»dlich« »atm»«« »ich« ieer-
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