Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189302144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-02
- Tag1893-02-14
- Monat1893-02
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1893
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
aus rr- s u. chcn t) icrit. liun- 5 kli.'r- !§. .'s.«.' i<ch.. Sch«: r iti« ltags l». Be-- a. h?il- > den chlick, ?ohn, ka «ebn -rz- üfke» iain chlief takte, He kack>- . 45, uu» Uten r. !Uo. Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Wetlatt und Ayti-n). Telegramm-Adresse: LL. «H' Fcrnjprechsielle „Tageblalt". Riesa. V R». 20. der König!. Amtshauptniaimschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. Dienstag, 14. Februar 1893, Abends. 4«. Jahr,. Tas Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag Abend» inil Ausnahme der Eunn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Ablwlung in den ^rpedilionen in Riem und Lirebla, den Ausgabestellen, 'rraie am Lckialler der laiierl. Pasianstatten I Mark 25 Pf., durch die Träger srei ins Haus l Mart 50 Pf., durch den Briefträger frei ins Hans l Mart 05 V'. Auzeigea-Annahme siir die Nummer des Ausgabetages bis Varmitlag !> ll!>r atme iVeiväbr. Tniek und Verlag vvu langer ä Winterlich in Rie'a. — (üeschättsstelle: Kaslanlenstraste 5!>. — Für die R'edaelian verantwarttich: Herm. schr.'.idr in Riesa.. Bekanntmachung, den Verkauf von Schwarzbrod betreffend. Auf Grund der Verschroten en tz 73 und 74 der Retchsgewerberrdnnng irerden nach Gehör und mit Zuslimmnng des Bezirksausschusses bezüglich des Verkaufs von Lchn'arzbred für den hiesigen Verwaltungsbezirk folgende Vorschriften erlassen: 1. Jede Person, welche Schwarzbrod (Roggenbrvd) feilhält. Hal die Preise, zu welchen sie dasselbe verkaufen will, nach ganzen oder halben Kilogrammen berechnet, durch einen Anschlag an der Verkaufsstelle in leicht sichtbarer Weise und ui deutlicher Schrift während der Ver kaufszeit zur Kenntniß des Publikums zu bringen. Dieser Anschlag ist so oft als nöthig, mindestens aber aller Monate zu crueueru. und mutz vor der AushLugung der Ortsbehörde zur Abstempelung, ivelche kostenfrei zu erfolgen Hot, vorgelegt werden. 2. Der Verkauf des BrodeS hat nur nach ganzen oder halben Kilogrammen zu erfolgen. Auf jedem zum Verkauf bestimmten Bröde ist dessen Eoügewicht durch Eindrücken ent sprechender Ziffern oder Punkte in den Teich anzugeben. Tas in der Verkaufsstelle befindliche Bpod wird als zum Verkaufe bestimmt angesehen. 3. An jeder Brod-Bcrtaufsftclle muß eine den Vorschriften der Gewichtsordnung entsprechende Waage mit den erforderlichen geaichten ttzewichten ausgestellt sein, und es ist sowohl die Be nutzung derselbe« -um Nachwiegen des gekauften BrodeS dem Käufer zu gestatten, als auch jederzeit auf Verlangen des letzteren vor ihm das Brod nachznwiegeu. 4. Die Vorschriften unter 1—3 beziehet» sich auch auf den Brodverkauf im Umherziehen und auf Märkten. Die Abstempelung des unter I erwähnten Anschlags erfolgt in diesen Fällen von der Polizeibehörde desjenigen Orts, in welchem der Verläufer seinen Wohnsitz hat. 5. Zuwidechandlmtgen gegen obige Vorschriften, sowie der Verkauf von Brod zu einem höheren als dem auf dem ausgehangtcn Anschlag angegebenen Preise werden nach 8 369 Ziffer 2 des Reichsstrafgesetzbuchs beziehentlich tz 148 M. 8 der Reichsgewerbeordnung mit Geldstrafe bis zu ISO M. oder entsprechender Hast geahndet. Zu leicht befundenes Brod ist von der Ortspolizei einmal durchzuschnciden. Tie Trtspolizeibelwrden haben die gehörige Befolgung der vorstehenden Bestimmungen zu überwachen und zn diesem Zwecke von Zeir zn Zeil, mindestens aber jährlich einmal, jede Brödverteinisstelle im Orte einer nnverniukheten Revinou zu unterziehen, bei etwa wahrgenommeuen Zuwiderhandlungen aber gegen die Schuldigen das Strafverfahren einzuleilen. lieber den Erfolg der startgebabien Revisionen und über die etwa verfügten Strafen ist jedesmal knrze Anzeige an die Köngiliche Amtshanplinannschafl zn erstatten. 6. Vorstehende Bestimmungen treten am 1. April dieses Zahres in Kraft. Großenhain, am 4. Februar 1893. * Die Königliche Amtshauptmannschaft. 317 k-. v. Bl. Bekanntmachung. Tie Maul- und Klauenseuche unter den Viehbeständen der Gehöfte Nr. 24 in Heyda und Nr. 28 in Prausitz »st erlösche». Großenhain, den II. Februar 1893. Die Königliche Amtshauptmannschaft. L08 L. v. Wilucki. Mkt. Bekanntmachung. Tie in Gemäßheit vvu Artikel ll. ß 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 —"-Aeichsgcsetz-Blatt Seite 245 kg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptnmrktortes Großenhain im Monat Dezember v. I. festgesetzte und um fünf vom Hwchert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp._Ouqrticrwirthen innerhalb der Amtöhaupk- mannschast im Monat Januar ds. Js. au Militär »Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 8 M. 8,5 Pfg. für 50 Kilo Hafer. 4-41 - 50 - Heu. 2-31 - -SO- Stroh. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, am 10. Februar 1893. O. 221. v. Wil««N. * T«. Tagesgeschichte. tigsten ausflammt, beide Rich. Die Kräftigung des Mittelstandes scheint man endlich von mehreren Seiten befürworten zu wollen. Die hochkonservative „Kreuz-Ztg." schreibt: „Die Sozial demokratie, wie sie sich heute darstellt, ist, aller Redensarten und Arabesken entkleidet, nichts als eine Partei des nacktesten Manchesterthums, die es, wie wir erst letzthin wieder ge sehen, selbst dem „Freisinn" an fanatischem Eifer zuvor thut, wo es darauf ankommt, die Herstellung organischer Gestal tungen zu verhindern. Kein Zufall aber kann es sein, daß dieser fanatische Eifer bei „Denen um Singer", wie bei „Denen um Richter" da am heftigsten ausflammt, beide Rich tungen am sichersten zusammenführt, wo es Maßnahmen zur Kräftigung des kleinen Mittelstandes zu Hintertreiben gilt; denn daran kann ein Zweifel kaum bestehen, daß die Schlachten des Antisemitismus — um cs mit einem Worte zu be zeichnen — zunächst auf diesem Felde ausgefochten werden müßen. Bon allen zufälligen Trübungen, Auswüchsen und Anhängseln befreit, hat die so bezeichnete Bewegung eben die Rettung und Erhaltung des kleinen Mittelstandes zum Ziele, zu dem in diesem Sinne auch der bäuerliche Besitz gehört. Späterhin werden andere Aufgaben kommen, aber diese, wie gesagt, ist die erste; bei ihrer Lösung handelt cs sich um die Grmtdlagen des Staates selbst. Gleichwohl hat sie bis jetzt nicht entfernt die nöthige Beachtung gefunden, weil inan eben Kern und Schale nicht gehörig zu scheiden weiß und über dem lärmenden Unfug, der mit den Aeußerungen des Antisemitismus oft verbunden ist, leicht vergißt, daß man es im letzten Grunde mit einem schweren Nothstande, einem ver zweifelten Ringen zu thun hat, bei dem das Größte und Wichtigste auf dem Spiele steht. Aber es darf so nicht bleiben. Sehr zutreffend hat die „Leipz. Ztg." erst jüngst bemerkt, daß jetzt, nachdem man zehn Jahre lang nur für die Arbeiter gesorgt, nur an ihre Bedürfnisse gedacht, die Zeit gekommen sei, auch für den Mittelstand etwas zu thun, der es in dem Sinne unendlich mehr verdient, als er sich seine StaatSgesinnung, sein monarchisches Bewußtsein und zum guten Theil auch sein positives Berhältniß zum Christen- thum, trotz aller Vernachlässigung, die er erfahren müßen, bewahrt hat, während die von sozialdemokratischen Ideen er füllte Arbeiterwelt alle Zugeständnisse, die ihr seit 1881 ge- macht worden sind, lediglich mit einer Steigerung ihrer Ansprüche zu beantwort en weiß und keine Spur von Dank gefühl bekundet. Mag nun auch an dem Parallelismus dieser Erscheinungen für den, der Welt und Menschen kennt, an sich nichts Auffallendes sein, so gebietet doch das Interesse der Sache selbst, daß hier Wandel geschaffen werde; jedenfalls aber gehört es zu den Aufgaben der positiven Parteien, immer wieder von Neuem zu verlangen, daß der Staat seine helfende Hand vor Allem den Elementen reicht, in denen er eine wirkliche Stütze besitzt, die sich als solche durch Jahr hunderte hindurch bewährt, seine Schlachten geschlagen und seine Lasten getragen haben in guter und in böser Zeit." Obwohl die Berathungen des Heeresausschusses von jetzt ab beschleunigt werden, insofern die Sitzungen künftig alle Tage stattfinden, steht doch eine baldige Entscheidung über das Schicksal der Militärvorlage nicht in Aussicht. Nach der „N. Lib. Corr." gilt es in parlamentarischen Kreisen für gänzlich ausgeschlossen, daß die zweite Lesung im Plenum vor Ostern erfolgen könnte. Weiter erfährt die „Freis. Ztg.", daß Erklärungen der Regierungen über Abänderungsvorschläge zur Militärvorlage im Aus schüsse vor Abschluß der ersten Lesung in keinem Falle zu erwarten seien. Der Vollständigkeit halber sei auch er wähnt, daß eine Reihe der gewagtesten Gerüchte umlaufen. So heißt es betreffs der Haltung des Zentrums, daß die Aufhebung des Jesuitengesetzes und die Wiedervorlegung eines Bolksschulgesetzentwurfs nach Zedlitzscher Art die Preise seien, für die das Zentrum die Militärvorlage be willigen werde. Dies sollte aber nicht sogleich geschehen, wird wieder von anderer Seite gesagt, sondern das Zentrum werde zunächs ablehnen und den Reichstag auf lösen lassen, dann aber werde das neugewählte Zentrum der Vorlage zustimmen, vorausgesetzt, daß es die bezeichneten „Preise" erhält und dann im neuen Reichstage auch noch stark genug ist, um den Ausschlag geben zn können. Daß die Rückkehr des Herrn v. Bennigsen nach Berlin Anlaß zu Meldungen über neue Ausgleichsverhandlunge» giebt, braucht kaum gesagt zu werden. Jedenfalls ist die parla mentarische Lage zur Zeit durchaus unklar, während der Umschwung, der sich in der Volksstimmung zu Gunsten der Vorlage vollzieht, unverkennbar immer größere Fortschritte macht, und zwar auch in freisinnigen und ultramontanen Kreisen. Das Parteiorgan der Nationalliberalen hat recht, wenn es annimmt, daß auch bei freisinnigen und klerikalen Abgeordneten Gesuche, Mahnungen und St'mmungSberichte in dieser Richtung für das Gesetz in reichlicher Zahl ein ¬ laufen. Vornehmlich in den westlichen Gegenden des Reiches, die bei einem Krieg, zunächst gefährdet sein würden, herrscht der dringende Wunsch nach einer Verständigung vor, und er beschränkt sich ebensowenig etwa auf national- libcrale Wahlkreise, wie ein französischer Einbruch vor den Grenzen des ultramontanen Einflusses und Besitzstandes stillhalten würde. Unter diesen Umständen ist die Stimmung der freisinnigen und ultramontancn Fr.ktionSpolittker recht unbehaglich. Die „Kreuzztg." spricht dem Zentrum ein dringlich ins Gewissen. Sie findet, die Haltung der Zentrumspressc, die im Bunde mit Freisinn und Sozial- demokratie den Militarismus bekämpfe, fange an, bedenklich zu werden und erwecke Mißfallen in ernsten katholischen Kreisen, gleichzeitig wachsende Mißstimmungen bei den Pro testanten, die sich in der Petitionsbcwegung gegen die Jesuiten ausdrückt. .. Deutsche- Reich. Gutem Vernehmen nach ist her portugiesischen Regierung eine Note der deutschen Regierung zugegangen, in welcher für die ausländischen Gläubiger Por tugals dieselbe Behandlung verlangt wird, welche für di« portugiesischen Gläubiger besteht. Ein von den beiden konservativen Fraktionen einge brachter Antrag zu dem deutsch-russischen Handelsvertrag« lautet: „Das Haus der Abgeordneten »volle beschließen, die Petition 11 Nr. 268 der Königlichen Staatsregierung zur Berücksichtigung dahin zu überweisen, daß diese im BundeS- rath dahin wirke, daß bei den bevorstehenden Handelsver- tragsverhandlungen mit Rußland die Anschlüße an di« Erfahrungen, welche auf Grund der Wirkungen der Handels- vertrüge mit Oesterreich, Ungarn, Italien und der Schweiz gemacht sind, die Interessen von Landwirthschast und Industrie ausgiebig gewahrt werden. Die Budgetkommission des Reichstages erledigte gestern die einmaligen Ausgaben de« außerordentlichen preußischeo HeereSetats, bewilligte von den für Beschaffung von Feld- vahnmaterial geforderten 4 960000 Mk. nur 2960000 Mk. als erste Rate und von den zur Vervollständigung der wich tigeren Festungsvorlagen geforderten b Millionen Mark nur 2'/, Millionen Mark, die Zahlung weiterer 2»/, Mark als zweite Rate wurde auf nächstes Jahr verschoben. Der Kölner Kriegerverband sandte eine von sämmtltch«» Vorständen der neun Kölner Kriegervereme unterzeichnete Eingabe an den Reichstag, welche mit der Bitte schließt: „Der Reichstag wolle der Vorlage der hohen StaatSregic-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview