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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189305096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-09
- Monat1893-05
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1893
- Autor
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iefterG Tageblatt Telegramm-Adresse „Tageblatt", Riesa. Ferniprechstelte Nr. 20. und Anzeiger (Clbeblall m- Allfchtl). Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa i- 106 Dienstag, i>. Mai 18S3, Abends. 4«. Jahrg. Tas Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in sRiesa und Strehla', den Ausgabestellen, sowie am Schalter der taiserl. Postanstaltcn I Mark 25 Ps., durch die Träger srei ins Haus 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins Haus 1 Mark 65 Pf. Anzetgen-Anaahme für die Nummer j des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Truck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. MU" Des Himmelfahrtsfestes wegen fällt diese Woche die Ä._ ^1. ans. Verordnung an sämmtliche Amtöhauptmannschaften, Stadträthe, Bürgermeister und Gemeindevorstände, die Wahlen zum Reichstag betreffend. Nachdem durch Kaiserliche Verordnung vom 6. laufenden Monats der Reichstag auf gelöst und zur Vornahme von Neuwahlen der 15. Juni dieses Jahres festgesetzt worden ist, so werden die Gcmeindeobrigkeiten, — als welche in dieser Beziehung für die Städte, in welchen die Revidirte Städteordnung eingeführt ist, die Stadträthe, für die Städte, in welchen die Städteordnung für mittlere und kleine Städte gilt, die Bürger meister, und für das platte Land die Amtshauptmannschaften zu betrachten sind. — hierdurch angewiesen, unter Beobachtung der in dem Wahlgesetze für den Reichstag vom 31. Mai 1869 (Bundesgesetzblatt vom Jahre 1869 Seite 145 flg.) und in dem zu Ausführung dieses Ge setzes erlassenen Reglement vom 28. Mai 1870 (Bundesgesetzblatt vom Jahre 1870 Seite 275 flg.) enthaltenen Bestimmungen, und zwar zugleich für die in ihren Bezirken gelegenen exemten Grundstücke, die in den 88 6 und 7 des angezogenen Reglements Vvrgeschriebene Abgrenzung der Wahlbezirke vorzunchmen. Hiernächst haben die Stadträthe, Bürgermeister und Gemeindevorstände in Gemäßheit von 8 8 des Wahlgesetzes und tz 1 des Reglements die Wählerlisten aufzu st eilen. In Gemeinden, welche in mehrere Wahlbezirke einzutheilcn sind — 8 7 Absatz 3 des Reglements —, hat die Ausstellung dieser Listen für jeden Bezirk gesondert zn erfolgen; es sind daher die Gemeindevorstände von den Amtshauptmannschaften wegen der geschehenen Bczirkseintheilung rechtzeitig mit Anweisung zu versehen. Die Auslegung der Wählerlisten hat spätestens am 18. Mai dieses Jahres zu erfolgen und es ist deshalb von den Stadträthe», Bürgermeistern und Gemeindcvorständen vorher die im 8 2 des Reglements vorgeschriebene Bekanntmachung zu erlassen. Die für die Wahlhandlung benöthigten Protokoll- und Gegenlisten-Formulare werden für die städtischen Wahlbezirke den Stadträthe» und beziehentlich Bürgermeistern, für die Wahlbezirke des platten Landes den Amtshauptmannschaften zur Behändigung an die Wahl vorsteher zugehen. . Tie Amtshauptmannschasten haben anher anzuzeigen, welche Anzahl der bezeichneten Formulare sic für ihren Bezirk bedürfen. Dresden, am 8. Mai 1893. Ministerium des Innern. v. Metzsch. Paulig. Bekanntmachung, die Volksbibliotheken betr. Gesuche um Unterstützung zur Unterhaltung und Erweiterung der Volksbibliotheken sind unter Benutzung des nachstehenden Formulars bis zum 1V. Juni 18S3 tabellarisch anher einzureichen. Großenhain, am 6. Mai 1893. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 974 ö. V. Wilucki. O. Gesuch um Unterstützung zur Unterhaltung und Erweiterung der Volksbibliothek zu Bezeichnung der Nach suchenden. S!!!U.,n» Die BibNoihck Mittel zur Unterhaltung der Bibliothek. der zu unterstützenden Bibliothek. umfaßt Bünde. wurde gegründet. wurde benutzt. Bisheriger Beitrag der Gemeinde re. Betrag des Lescgeldes. Bisher bewilligte Staats beihilfen. Verdingung. Die zur Erbauung von Schießplatz-Tepot-Gebäuden und Munitions-Magazinen auf dem Schießplatz bei Zeithain erforderlichen Arbeiten und Lieferungen und zwar: die Erd-, Maurer-, Asphalt-, Steinmetz-, Zimmer-, Schmiede- und Eisen-, Tischler-, Schlosser-, Glaser-, Anstreicher- u. Steiusetzerarbeiten einschließlich der Lieferung der Materialien sollen im Wege öffentlicher Verdingung in einem Loose am 12. Mai Vormittags 11 Uhr im Geschäftszimmer der Militär-Baudirection Dresden-Albertstadt, Administrationsgebäude Flügel 6 vergeben werden und liegen Zeichnungen und Verdingungsunterlagen in genanntem Geschäftszimmer zur Einsicht aus. Verdingungsanschläge sind gegen Erstattung der Selbst kosten zn entnehmen. Angebote sind versiegelt mit der Aufschrift: „Depol-Oebäude Zeithai« Loos Re. 1" bis zu obengenanntem Termin bei der Militär-Baudirection in Dresden einzureichen. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Dresden, den 2. Mai 1893. Militär-Baudirection. Kirchliche Bekanntmachung. Die diesjährige Diöcesanversammlung der Ephorie Grossenhain (Mitseier des 25 jährigen Bestehens der Kirchenvorstandsordnung) findet Dienstag, den 1«. Mai, Vormittags */,11 Uhr im Saale des llütol äo 8kL0 Hierselbst statt. Zur Theilnahme an derselben werden alle Herren Kirchenpatronc, Geistlichen und Kirchenvorsteher der Ephorie freundlichst eingeladen und ersucht, der Versammlung im Saale beizuwohnen, während für andere Zuhörer, die ebenfalls herzlich willkommen sind, die Galerieen des Saales geöffnet sein werden. Königliche Superintendentur Großenhain, den 8. Mai 1893. I). Harig, Sup. TageS-eschtchte. Nach der Auflösung des Reichstages zieht der große Krach mit dem die freisinnige Partei in zwei Lager zerfallen ist, die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich. Wenige Stunden nach der Auflösung des Reichstages hat, wie schon gestern gemeldet, die deutschfreisinnige Partei zu existiren aufgehört, sie ist in die zwei, im Jahre 1884 vereinigten Bestandtheile zerfallen: in die Fortschrittspartei und in die Liberale Ver einigung. Nicht nur die sechs Abgeordneten, welche für den Antrag Huene gestimmt, scheiden aus, es ist dies auch von 16 anderen bereits sicher; 18 Fraktionsmitglieder fehlten. Zur neuen liberalen Partei werden alle noch dem Parlament angehörigen Deutschfreistnnigen treten, die früher Mitglieder der nationalliberalen Partei gewesen sind. Damit ist das Wesen der neuen Parteischöpfu.ig bestimmt. Sie sagt der Richter'schen Politik Valet, nationale Lebensfragen vom Par teistandpunkt zu behandeln und die Forderungen des eigenen Programmes in dem Augenblicke, wo sie erfüllt werden sollen, zu verleugnen. Tie Betrachtungen der freisinnigen Presse über ihren im Reichstag noch erfochtenen „Sieg" durch Ab lehnung der Heersvorlage klingen kleinlaut, sehr kleinlaut. Keine Spur von Siegesgefühl der gar Ueberhebung. Nur die „Freis. Zg." ist einigermaßen guter Dinge, aber auch sie zieht nicht die sonst bei ihr üblichen lauten Register. Das schlechte Gewissen, das die Partei drückt, zeigt sich am deut lichsten in der auffälligen Einmüthigkeit, mit der ihre Blätter die Militärfrage ganz fallen lassen und ihren Lesern klar zu machen suchen, es handle sich jetzt nicht mehr darum, son dern um — Freiheitsfragen. So ruft z. B. das „Berl. Tagebl." „Das allgemeine Wahlrecht ist in Gefahr. Unserer Entwicklung zum Rechtsstaat droht eine Unterbrech, ung. Man drängt auf Ausnahmegesetze, auf Beschränkungen des Vereins- und Bersammlungsrechtes hin. Und in wirih. schaftlicher Hinsicht frißt sich die Selbstsucht wie der Schwamm im Rcichsgebäude ein. Antisemiten und Agrarier sind im Werke, unser Volksleben zu vergiften. Das Junkerthum will wieder zur alleinherrschenden Macht im Staate werden." Genau solchen Unsinn reden andere Organe der Partei. Der Jubel der Franzosen ist natürlich der freisinnigen Presse überaus unangenehm. Aber auch damit weiß man sich ab- zufinden. Aus der „Freis. Ztg." ist ersichtlich, daß der Abg. Engen Richter für den Fall der Ablehnung seines in der Fraktions sitzung gestellten Antrages mit seinem Austritt aus der Partei drohte. Dieser Schreckschuß hat nur noch bei der großen Hälfte der Versammlung gewirkt. Auch ein Zeichen der Zeit! Der „Dossischen Zeitung" sendet Richter eine detaillirte Er klärung über die Gründe seines Vorgehens in der Sonn abendsitzung der Partei. Richter bemerkt ferner, daß es ihm ohne starken Rückhalt an einer, an den Grundsätzen der alten Fortschrittspartei festhaltenden Mehrheit in seiner Partei, nicht möglich wäre, den bevorstehenden schweren Wahlkampf gegen die rechtsstehenden Parteien und die Sozialdemokratie durchzuführen, daß er auf die Unterstützung der süddeutschen Volkspartei rechne, und daß vor den Neuwahlen ein Partei tag stattfinden wird, um über Organisation, Programm und Parteibezeichnung endgiltig Beschluß zu fassen. Ueber das weitere Vorgehen der Minderheit der freisinnigen Partei liegt noch keine 'Nachricht vor, da die Entscheidung wegen der Abwesenheit der beiden Abgeordneten Rickert und Or. Barch erst heute stattfindcn soll. Die Sozialdemokraten wollen mit ihren Vorbereitungen für die Neuwahlen im Großen und Ganzen bereits fertig sein; in über 200 Wahlkreisen ist die Aufstellung derCandi- daten bereits erfolgt oder steht fest; keiner von den 39 7 Wahlkreisen soll diesmal unbesetzt beiden. Die Wortführer und Leiter der sozialdemokratischen Bewegnng geben sich der Hoffnung hin, daß der neue Reichstag mindestens 60 ihrer Leute sehen und daß 3 Millionen Wähler sich am 15. Juni mit solzialdemokratischen Wahlzetteln an der Wahlurne ein finden werden. In den nächsten Tagen werden die sozial-
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