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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189305239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-23
- Monat1893-05
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1893
- Autor
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"—v- -.—..^l, Riesaer K Tageblatt «- 116 Dienstag, S3. Mai 1893, Abends 46. Jahrg im Bl. 1329 k'. Gr. TaS Riejaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in jRiesa und Strehla', den Ausgabestellen, >owie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mart 25 Pf., durch die Träger frei inS HauS 1 Mark 50 Ps., durch den Briefträger frei inS HauS 1 Mark 65 Ps. Aazetgeu-Aunahme für die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck'und Verlag von Langer L Winterlich in Riela. — GeschästSstelle: Kastanienstraße 5V. — Für die Redaktion verantwortlich: Herrn. Schmidt in Riesa. Fernsprechstell« Nr. 20. - Verdingungen. Die bei der Erbauung zweier Pferdeställe im Barackenlager bei Zeithain erforderlichen Loos No. 1: Erd-, Maurer- und Steinmetzarbeiten einschl. Lieferung der Materialien. - No. 3: Zimmer- und Tischlerarbeiten einschl. Lieferung der Materialien. - No. 4: Schmiede- und Eisen-, sowie Schlosserarbeiten einschl. Lieferung der Materialien sollen im Wege der unbeschränkten Verdingung am 29. Mai a. e., Vormittag 11 Uhr im Geschäftszimmer der Militär-Baudirection Dresden-Albertstadt, Administrationsgebäude Flügel 0 vergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsanschläge liegen daselbst zur Ein sicht aus. Verdingungsanschläge können gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen werden. Angebote mit der Aufschrift: Ställe, Barackenlager bei Zeithain Loos No. 1, bez. Loos No. 3, bez. Loos Nr. 4 sind versiegelt, postfrei und mit der Adresse des Absenders versehen, bei der Militär-Bau direction bis zu obengenanntem Termine, ebenso wie Proben der zur Verwendung kommen den Maurer- und Steinmetzmaterialien einzureichen. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Dresden, den 19. Mai 1893. * Militär - Baudirection. Auf Fol. 135 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute das Erlöschen der Firma A. Höhmes internationale Maschinenausstellungshalle in Riesa verlautbart worden. Riesa, den 20. Mai. 1893. Königl. Amtsgericht. I. A.: Ass. Oehm, H^-R. Bekanntmachung, die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeiter« in Ziegeleien betreffend. Die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschaft macht die Herren Gutsvorsteher und Gemeindevorstände, sowie die Leiter von Ziegeleien innerhalb ihres Verwaltungsbezirks auf die Bekanntmachung des Reichskanzleramtes vom 27. April dieses Jahres, betreffend die Be schäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Ziegeleien, Seite 148 des Reichs gesetzblattes, zur gehörigen Nachachtung hierdurch noch besonders aufmerksam. Großenhain, am 17. Mai 1893. Die Königliche Amtshauptmannschaft. v. Wilucki. Das unterzeichnete Königl. Amtsgericht hat heute im Handelsregister für seinen Bezirk auf Fol. 254 die Firma Julius Höhme, Internationale Maschinen-Ausstellungshalle In Riesa und als Inhaber derselben den Kaufmann Herrn Heinrich JnliuS Höhme in Riesa eingetragen. Riesa, am 20. Mai 1893. Königl. Amtsgericht. I. A.: Aff. Oehm, H.-R. «nb Anzeiger Metlatt Ml» Anzeiger) Amtsblatt der Königl. Amtshauptmannfchaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa Kirs chen-Verpachtung. Die diesjährige Kirschennutzung in der hiesigen Rittergutsflur und auf der Pausitzer «Chaussee bis zum Grenzstein, soll Donnerstag, den 25. Mai 1893, Nachmittags 2 Uhr, in der Rathsexpedition versteigert werden. Auswahl unter den Bietern bleibt Vorbehalten. Die Pachtbedingnngen können hier eingcsehen werden. Riesa, am 19. Mai 1893. Der Stadtrath. I. A : K. A. Grtindmann. Kirschenverpachtung. Die diesjährige Kirschennntzung an den hiesigen Kommnnicationswegen soll Sonntag, den 28. Mai d. I., Nachmittags 3 Uhr Heunig'fchen Gasthof hier meistbietend verpachtet werden. Poppitz, am 20. Mai 1893. Freuzel, G.-V. Kirschen-Verpachtung. Die diesjährige Nutzung der Röderauer Kirschenplantage (950 tragende Bäume vor züglicher Sorten) soll Donnerstag, den 25. Mai d. I., Vormittag 11 Uhr im „Waldschlößchen" zu Rödera«, unter den zuvor bekannt zu gebenden Bedingungen, meist bietend verpachtet werden. Auswärtigen Bietern ist nachgelassen, ihre Gebote auch schriftlich bei der unterzeichneten Bauinspektion einzureichen; diese Gebote müssen jedoch spätestens Vormittag 8 Uhr genannten Tages^hier eingehen. Riesa, am 15. Mai 1893. Königliche Eisenbahn-Bauinspettion. Tagesgeschichte. Auf politischem Gebiete wird nunmehr der Sturm, in dem die Parteileidenschaften heftig aufwogen werden, nicht mehr flangc auf sich warten lassen und die Hauptsache in dem nahenden Kampfgeschrei wir das Für .oder Wider die Heeresvorlage bilden. Es ist deshalb wohl angebracht, einmal einen lehrreichen Rückblick auf frühere Zeiten zu werfen und z. B. daran zu erinnern, daß es gestern, am Pfingstmontag, zweihundert Jahre waren, daß Heidelberg von der Hand französchcr Mordbrennerbanden in Asche und Trümmer gelegt wurde — ein grauenvolles Wahrzeichen der damaligen Machtlosigkeit des deutschen Volkes, sich gegen ruchlose Vergewaltigung durch äußere Feinde zu schützen. — Damals, im Zeitalter Ludwigs XIV., des „Sonnenkönigs", hatte Frankreich einen allgemein bewunderten Höhepunkt seiner nationalen Kraftentwickelung im allgemeinen, seiner militärischen Kraftentwickelung im besondern erklommen, wo hingegen Deutschland durch die furchtbaren Heimsuchungen des dreißigjährigen Krieges zum völligen nationalen Ruin herabgedrückt war. Den einzigen Lichtpunkt in der Nacht der allgemeinen Trübsal bildete der Staat des Großen Kurfürsten, das kleine, aber kernige Kurbrandenburg, allein dieses junge Gemeinwesen hatte alle Hände voll zu thun, seine Existenz zu behaupten und sich, durch allmähl che Er lösung des deutschen Nordostens von dem Alp der Schweden herrschaft, die Bahnen gedeihlichen Politiken Fortschritts zu eröffnen. — Gleichwohl zeigt schon die Entwickelung Kur- brandenburgs unter dem Großen Kurfürsten, welche identisch ist n.it der Entwickelung der militärischen Institutionen und des militärischen Geistes, das: das Emporkommen eines, wenn auch zunächst noch kleinen, aber in sich gefestigten, tüchtigen Heeres genügte, die angeborene Rauf- und Raublust der Franzosen stufenweise in immer bescheidenere Grenzen zu rückzudrängen. Diese für Preußen-Deutschland vortheilhafte Wandlung der Dinge tritt unter den königlichen Nachfolgern des Großen Kurfürsten augenfällig hervor, am entschiedensten und dauerhaftesten seit dem glorreichen Tage von Roßbach. Die unablässige Arbeit an der Vervollkommnung der Wehr einrichtungen erhob die Armee des Großen Friedrich zum Ideal damaliger Zeitanschauung. — Es folgte das Napoleonische Zeitalter. Preußen war, wie das erkenntniß- tiefe Urtheil der unvergeßlichen Königin Luise lautete, ein geschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs des Großen. Der Tag von Jena besiegelte das Schicksal des fridericianischen Staates und barg doch zugleich schon in sich die Keime einer größeren Zukunft. Diese ivar gesichert, in dem Augenblick, als die Einsicht in die Ueberlebtheit der alten Wehrver fassung und in die Nothwendigkeit einer zeitgemäßen Heeres- reform an maßgebender Stelle gewonnen wurde. — Fünfzig Jahre nach den Großthalen der preußischen Waffen bei Leipzig und Belle-Alliance blieb es dem weitschauenden Geiste König Wilhelms l. Vorbehalten, an dec Schwelle der neuen Zeit, welche zu der nationalen Wiedergeburt Deutsch lands leitete, die schon in Verknöcherung übergegangenen militärischen Traditionen der Befreiungskriege mit frischem Leben zu erfüllen. Seine gegen den erbitterten Widerstand eines kurzsichtigen, engherzigen Parlamentarismus durchge setzte Heeresreform befähigte Preußen erst zur Durchführung seiner geschichtlichen Sendung und schuf jene Heersckaaren, unter deren unwiderstehlichem Siegesschritt die äußerlich gleißenden, innerlich aber verlotterten Prätorianerhorden des zweiten französischen Kaiserreiches vom Erdboden hinwegge- segt wurden. — Seit dem Frankfurter Friedensschluß nun ist unter den führenden Militärmächten Europas ein förm liches Wettrennen um die Palme der militärischen Suprematie entstanden. Die neue Militärvorlage der verbündeten Re gierungen will Deutschland vor der unmittelbar drohenden Gefahr bewahren, von seinen schlimmsten und unversöhn lichsten Feinden militärisch in entscheidender Weise über flügelt zu werden. Die Gegner der Militärvorlage abe möchten, daß Deutschland auf den Lorbeeren Kaiser Wilhelms I. einschlafe, wie einst das Preußen von Jena auf den Lorbeeren Friedrichs des Großen. — Drängt sich nun nicht angesichts solcher Quertreibereien der Opposition un willkürlich die Frage auf, ob denn die Lehren der Ver gangenheit nur dazu da sind, damit sie von den abgesagten Gegnern jedes militärischen Fortschritts, bezw. von den lauen Befürwortern halber Maßregeln mißachtet werden? Redet die Erinnerung an den 22. Mai 1693 nicht deutlich genug? Wenn die Geschichtswissenschaft in der Lage wäre, wie die moderne Witterungslchre mit selbstregistrirenoen Apparaten zu arbeiten, so dürfte es selbst dem blödesten Auge klar werden, wie auffällig die Kurven unseres militärischen Auf- und Abstieges den Wandlungen unseres nationalen Geschicks in Glück oder Unglück entsprechen, und viele, die jetzt auf die Worte Richters-Singers-Liebers schwören, dürften doch wohl zweifelhaft werden, ob die neue Militärvorlage nicht aus anderen Erwägungen entstammt, als aus dem „Uebermuth" eines „volksfeindlichen MilitrriSmus". — Möchten die deutschen Wähler sich das wohl zu Herzen nehmen, wenn sie am Tage der Wahl sich über die Männer ihres parlamentarischen Vertrauens schlüssig machen. Möchten sie insonderheit ihr nationales Gewissen daraufhin prüfen, ob sie die Verantwortung für die Entsendung von Reichstagsvertrelcrn übernehmen könnnen, die in letzter Konsequenz ihrer militärischen Anschauungen über das ganze Deutschland die Gefahr heranfbcschwören würden, das zu werden, was die blühende Neckarstadt Alt - Heidelberg am Abende des 22. Mai 1693 war: ein bluttriefender, rauch geschwärzter Trümmerhaufen! Deutsche- Reich. Eine außerordentliche Kundgebung an das deutsche Volk zu erlassen, war bereit- nach der Auf lösung des Reichstags an leitender Stelle beabsichtigt worden. Dann kamen die Ansprache des Kaisers an die Generalität
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