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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-03-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189403226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-03
- Tag1894-03-22
- Monat1894-03
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1894
- Autor
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Riesaer K Tageblatt und Anzeiger MedlaU md Lqetztt). Tt1egr»«M.»»«ße 8»»sp«chft,ll« r«, d - Rl«I». AH- AA^ Nr. SO der König!. Amtshauptmannfchast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. «7. Donnerstag, ZI. März 1894, Abends. 47. Jahrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten I Mark 25 Ps., durch die Träger srei inS Hau» 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei inS HauS 1 Mark 65 Pf. Anzetgen-Anuahme für die Nummer deS Ausgabetage- bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Sonnabend, den 31. März 1894, Nachmittags V-,3 Uhr im Verhandlungssaale der Königlichen Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung hängt im Anmeldezimmer der Canzlei zur Einsichtnahme aus. Großenhain, am 20. März 1894. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 73. v. Wilucki. O. Dienstag, de« 27. März 1894, von Vormittags 1« Uhr an, sollen im Saale des Hotels zum „Kronprinz" hier 1 Bücherschrank, 1 Verticow, 1 Sopha- tisch, 1 Geschirrschrank, 1 Säulentisch, sämmtlich echt Nußbaum, 1 Sopha mit Plüschbezug und 2 Fauteuils, 4 Stühle, 1 kleiner Schrank, I Spiegel, 1 Plüschdecke, 8 Bände Brockhaus Con ders.-Lex., 1 Fremdwörterbuch, sowie mehrere Klassikerwerke, als: Hein, Schiller, Lessing, Herder, Wieland, Uhland, Göthe, Körner u. s. w. gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 22. März 1894. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. * Sekr. Eidam. den und bei Herren Pani Hotz, Ecke Poppitzer- und Schützenstraße, U. B. Bestellungen auf das mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Abends erscheinende „Kicher Tazeblatt M Ansn-er" für das 2. Vierleljadr 1SS4 werden von sämmtlichen kaiserlichen Postanstalten, Landbriefträgern, unfern Geschäftsstellen in Riesa Strehla, sowie in den Ausgabestellen Hennicke, Hauptstraße, Kaufmann Hermann Müller, Kaiser.Wilhelm-Platz und Paul Koschet, Bahnhofstraße bei Abholung dorcsclbst zum Preise von 1 Mk. 25 Pfge zahlbar pränumeraudo, angenommen; durch unsere Austräger, die jeder Zeit Bestellungen annehmen, frei ins Haus geliefert ist der Preis i Mk. 50 Pf., durch die Post frei ins Haus 1 Mk. 65 Pf., (MU" bei Abholung am Postschalter 1 Mk. 25 Pfg.) finden durch das „Riesaer Tage- blatt undAnzeiger", die im Amts bezirk bei Weitem verbreitetste und gelesenste Zeitung, anerkanntermaßen die beste und zweckent sprechendste Verbreitung. -»LL Di. G.MM.».. TsgeS,«schicht«. Die bereits skizzirten Meldungen der „Köln. Ztg." über die Belastung und Uniform der Infanterie ergänzen wir, da die Angelegenheit von allgemeinem Interesse ist, durch die Wieder gabe folgenden ausführlichen Berichts. Das Blatt schreibt: Die Mittheilungen verschiedener Berliner Blätter über Neu- Uniformirung unseres Heeres haben durch den Reichs-Anzeiger schon eine Widerlegung gefunden. An maßgebender Stelle eingezogene Erkundigungen setzen uns in den Stand, den In halt dieser Mittheilungen noch vollständiger zurückzuweisen und richtige Nachrichten an ihre Stelle zu setz.'n. Die vom Kaiser befohlene Verminderung der Jnfanteriebelastung und die damit zusammenhängende gleichzeitige zeitgemäße Uniform- Aenderung hat der Kriegsminister v. Bronsart mit der ihm eigenen Thatkraft aber auch voraussehenden Bedachtsamkeit gefördert. Allein ein Kriegsminister ist auch in solchen Fragen auf das Gutachten jeder Truppe angewiesen, das auf dem Instanzenweg an die Generalkommandos geht. Diese wurden zunächst um ihre Meinung über die von uns seinerzeit ge- meldete Herabsetzung der Patronen- und Schanzzeugzahl und der eisernen Portionen befragt. Die eingelaufenen Berichte sprechen sich im Sinne der Absichten des KriegSministers aus, so daß die getragenen Patronen auf 120, das Schanzzeug auf 50 Stück für die Compagnie und die eiserne Portion aus zwei Tage festgesetzt wird. Es ist jedoch eine noch weitere Verminderung des Schanzzeugs aus dem Grunde nicht aus geschlossen, weil seine Mitführung für da- Angriffsgefecht sich nicht mehr empfiehlt. Die Deckungen gegen die heutigen Schußwaffen beanspruchen nämlich so bedeutende Profile, daß sie im Gefecht überhaupt nicht mehr herstellbar erscheinen. Das nicht vom Manne getragene Schanzzeug kommt auf Wagen, allein es besteht die Absicht, deren Vermehrung zu verhüten. Die heutigen Compagnie-Patronenwagen können leicht die künftig wegfallenden 30 Patronen des Mannes mehr aufnehmen, so daß die Gesammtschieß - Ausrüstung des -einzelnen Infanteristen unverändert bleibt. Eine wesentliche Veränderung für den einzelnen Mann entsteht daraus, daß nun die dritte, auf dem Rücken getragene Patronentasche über flüssig wird. Hierbei sind auch die Erhebungen des Dr. Fränzel über den Einfluß zu hoher Unterlcibsbelastungen auf den Blutumlauf und die Herzlhätigkeit berücksichtigt worden, und vielleicht können diese berühmten Untersuchungen noch zu andern Gewichtsvertheilungen führen. Doch ist gerade diese Frage am schwersten zu lösen. Allein schon mit dem heule bereiis Erreichten wird Vieles gewonnen. Eine sehr wichtige Ver änderung ist die versuchsweise angeordnete Ummodelung des Tornisters mit festem Traggestell in einen weichen Rucksack, wie wir dies seinerzeit vorschlugen. Der Mann wird auch dadurch wesentlich entlastet, das Gepäck schmiegt sich leichter an den Rücken an; es nimmt weniger Raum ein, so daß der Mann in keiner Kvrperstellung mehr behindert wird, nament lich nicht mehr beim Lngcndschießen. Die Ummodelung hat den finanziellen Vortheil, daß sie an allen bisherigen Tormstern nach dem Muster leicht vorgenommen werden kann. Die Er mittelungen, was etwa von dem Tornister-Inhalt wegfallen kann, sind noch nicht abgeschlossen. Versuche mit den neuen Tornistern sind bei den verschiedenen Bataillonen angeordnec. Zu den Metalltheilen der Ausrüstung wird grundsätzlich, so weit sie nicht ganz entbehrlich werden, Aluminiumbronce ver wandt. Die Feldflasche und Trommeln dieser Art sind be reits eingeführt, der neue Helm mit Aluminiumbroncebeschlag wiegt nur 140 Gramm, ift also leichter als die meisten Civilkopfbedeckungen. Zugleich hat sich dadurch eine gleich mäßige Gewichtsvertheilung auf dem Kopf erzielen lassen, so daß die neue Kopfbedeckunz mit ihrer ausreichenden Aus dünstungsvorrichtung allen Anforderungen an Leichtigkeit und Bequemlichkeit entspricht. Durch die Ummodelung des Tor nisters in einen Rucksack kommt das Gepäck auf dem Rücken erheblich tiefer zu liegen, so daß der Mann beim Liegend schießen nicht mehr durch das Ausstößen des Helmhinterschirmes auf das Gepäck behindert wird. Hiermit ist eine Frage von der größten Wichtigkeit gelöst. Empfehlenswerth wäre viel leicht eine kleine Vergrößerung des Helmvorderschirmes zum Schutze für die Augen. Das uns vorgelcgte Muster ist zu „zierlich." Der Waffenrock behält seinen allgemeinen Schnit, auch die Länge der Schöße. Er wird im Rücken etwas völliger gehalten, auch an den Armgelenken etwas weiter ge schnitten. Beabsichtigt ist, ihn zur Aufnahme einiger Patronen etnzurichten; es wird sich aber schwer ermöglichen lassen. Der Waffenrock erhält Umschlagkragen. Der Kragen ist weich und recht gefällig in der Form. Er braucht nicht ge öffnet zu werden in der Hitze und kann bei großer Kälte aufgcschlagen werden, vorn wird et dann durch eine Vorrichtung geschlossen. Die Hauptfrage wendet sich naturgemäß einer neuen Halsbinde zu. Die heutige ist nicht mehr anwendbar, verschiedene Muster sind an ihrer Stelle in Tragung gegeben. Die Entscheidung wird von dem Ausfälle der Versuche ab hängen. An Stelle des Seitengewehrs erhält der Mann ein Bajonett, wie es in der russischen Infanterie üblich ist. Wie schon angedeutet, sind verschiedene Bataillone mir der neuen Bekleidung und Ausrüstung versehen, wobei die klima tischen Unterschiede in Deutschland berücksichtigt wurden. Diese Truppentheile haben am Schluffe der Versuchszeit über die gesammelten Erfahrungen zu berichten. Alles, was über diese Mittheilungen hinausgeht, entspricht nicht den Umständen. Bon einer Uniformirung nach österreichischem Muster kann keine Rede sein. ES braucht aber auch nicht erst noch gesagt zu werden, daß die Zeit für Neuanschaffungen nach dem ver änderten System nicht eher gekommen ist, al« bi« die Berichte der Truppen vorliegen, dir mit den angeordneten Versuchen betraut worden sind. Die Angabe, an Stelle de« Mantels solle eine Litewka eingeführt werden, darf al« irrig bezeichnet werden. Deutsches Reich. Der 22. März ruft alljährlich die Gestalt Kaiser Wilhelms I. mit besonderer Lebhaftigkeit in das Gedächtnis der Nation zurück. Dreißig Jahre hin- durch feierte Preußen diesen Tag als Königsgeburtstag, sieb- zehn Jahre lang war er das Kaiserfest für ganz Deutschland, und so ost der 22. März wiederkehrte, wurden die Bezeu gungen der L ebe und Verehrung des Volkes nur immer noch herzlicher, immer noch begeisterter. Aber auch heute wieder sieht der greise Held, der so hoheitsvoll war, und doch so schlicht, so ruhmreich und doch so bescheiden, so ernst und doch so mild, vor unserem Äuge, uls weile er unter seinem treuen Volke. Es wird niemals seines ersten große,, Kaisers vergessen! Wie uns ^gemeldet wird, hat Kaiser Wilhelm dieser Tage in einem Telegramm an den Kaiser Kranz Josepd seiner Freude darüber Ausdruck gegeben, den ihm befreun deten Monarchen in Abbazia sehen und ihm dann für di, auf österreichischem Boden ihm und seiner Gemahlin ge- währte Gastfreundschaft danken, sowie ihm gleichzeitig der- an Stelle des Prinzen Reuß tretenden deutschen Botschafter, den Grafen zu Eulenburg vorsiellen zu dürfen. Die Handelskammer in Frankfurt a. M. erhielt am eine Anfrage, ob nach Annahme des russischen Handelsver trages für die nach Rußland einzuführenden deutschen Maaren Ursprungszeugnisse erforderlich sind, um die Vergünstigungen des ermäßigten russischen Zolltarifs zu genießen, folgende Antwort des Handelsministers: In den von russischer Seite anläßlich des Zollstreits erlassenen und im deutschen Handels- archiv von 1893 veröffentlichten Bestimmungen über den Ursprungsnachweis hat sich bisher nichts geändert. Da Ruß- land gegenwärtig mit einigen Staaten noch nicht auf dem Fuß eines gegenseitigen MeistbegünstigungSrechte« steht, isi es empfehlenswerrh, die dorthin auszuführenden deutschen Maaren bis auf Weiteres stets mit Ursprungszeugnissen zu versehen. Der Handelsminister wird demnächst auf die An- gelegenheit zurückkommen. UebrigenS behielten sich die ver tragschließenden Thrile in den Artikeln 6 und 7 des Schluß. Protokolls das Recht vor, bei der Waareneinfuhr zum Nach- weis der einheimischen Erzeugung oder Bearbeitung Ur sprungszeugnisse zu fordern. Beiderseits soll dabei Vorsorge getroffen werden, daß die Zeugnisse den Handel möglichp wenig beengen. Zur Hochzeit des Großherzogs von Hessen mit der Prinzessin Viktoria von Sachsen-Koburg-Gotha trifft der Kaiser am 18., die Königin von England schon am 16. April in Koburg ein; die Kaiserin Friedrich und der König von Sachsen werden auf ihrer Reise nach Koburg zu einem Be suche des erbprinzlichen Paares in Meiningen Aufenrhali nehmen. Ob der Kaiser mit der Reise nach Koburg wieder einen Wartburgbesuch zur Auerhahnjagd verbindet, ist noch unsicher. Kaiser Wilhelm traf gestern Mittag pünktlich um 2 Uhr 35 Min. in Fiume ein, von der Kaiserin, dem Erzherzog Josef und der Erzherzogin Clothilde empfangen. Der Kaiser trug österreichische Uniform, begrüßte und küßte die Kaiserin und begrüßte hieraus das Erzherzogpaar, das Gefolge und die anwesenden Behörden. Der Kaiser und die Kaiserin fuhren unter den Salutschüssen des Schulschiffes „Mollke' auf einer Schaluppe an Bord des Schiffes „Christabel" und mit diesem nach Abbazia, wo sie um 4 Uhr ankamen unc- vor der Billa „Angiolina" anlegten. Die ältesten Prinzen erwartete» das Kaiserpaar an der Landungsbrücke. Umer dem Geschützsalut und den Klängen der von der Kurkapell. gespielten deutschen Nationalhymne betrat der Kaiser da» Land. Sin offizieller Empfang war abgelehnt. Unmittelba > nach der Landung traf ein Begrüßungstelegramm des Kaisers Franz Josef ein.
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