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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189405295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-29
- Monat1894-05
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1894
- Autor
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Riesaer G Tageblatt Dienstag, SS. Mai 1894, AbenSS 1S1 47. Aahrg DaS Riejaer Tageblatt erscheint jede« Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet^Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der laisrrl. Postanstalten 1 Mart 25 Ps., durch die Träger frei ins Hau» 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei in» HauS 1 Mark 65 Pf. «nzetgen-Amiaha« jfür die Nummer des Ausgabetages biS Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanirnstraße 59. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. ««d Anzel-rr Metlsü Mld Lqei-er). Tele^amm-AderM ßU m Etz I* -A Femsprechfiell, r.g b« «asa AT- DßTIVLIlTm Rr. so »er Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtraths z« Riesa. Bekanntmachung. In I. Schweitzers Verlag (Jos. Eichbüchler) in München ist ein vom Königl. Bayrischen Bezirksamlsassessor und Bezirksfeuerwehrvertreter Rudolf Reubold verfaßtes Merkchen: „Feuerlösch- taklik für Landgemeinden" erschienen und zum Preise von 30 Pfg. — 20 Exemplare 5 Mark — 100 Exemplare 20 Mark — zu beziehen. Dieses Merkchen enthält bemerkenswerthe und zweckmäßige Hinweise für die insbesondere von den Commandanten ländlicher Feuerwehren und sonstigen zur Leitung des Ortsfeuerlöschwesens durch das Gesetz berufenen oder nach den Orts feuerpolizeiordnungen dazu bestellten und verpflichteten Beamten in Brandfällcn einzuhaltende Taktik, so daß auf Anordnung des Königlichen Ministeriums des Innern die Königliche Amts- hauptmannschaft nicht unterläßt, die Ortslehördcn des Bezirks auf dasselbe aufmerksam zu machen und dessen Anschaffung anzuempfehlen. Großenhain, am 25. Mai 1894. Königliche Amtshauptmannschaft. 1598 6. v. Witucki. Li. Das unterzeichnete Königl. Amtsgericht hat heute auf Fol. 269 des Handelsregisters für seinen Bezirk die am 10. Mai 1894 errichtete Firma Matthes L Hiekel in Riesa und als deren Inhaber die Kaufleute Herrn Gruft Oskar Matthes und Herrn Anton Julius Hiekel, Beide in Riesa eingetragen. Riesa, den 26. Mai 1894. Königl. Amtsgericht. Heldner. Br. Das unterzeichnete königliche Amtsgericht hat heute auf Fol. 268 des Handelsregisters für seinen Bezirk die am 1. Januar 1894 errichtete Firma Kirsten L Seurig in Strehla und als deren Inhaber vie Kaufleute Herrn Friedrich Emil Kirfte« und Herrn Georg Curt Seurig, Beide in Strehla eingetragen. Riesa, den 26. Mai 1894. Königl. Amtsgericht. Helduer. Br. Wegen Durchbruch der Fahrbrücle des Oelfitz-Jahuishaufeuer Communieattons- Weges bleibt der Verkehr für Fuhrwerk bis auf Weiteres gesperrt. Oelsitz, den 29. Mai 1894. G. Ueurich, G.-Bstd. In Rußland haben die neu entdeckten nihilistischen Umtriebe und Ver schwörungen neue Beunruhigung hervorgerufen und auch im AuSlande haben dieselben berechtigtes Aufsehen gemacht. Ueber die neuen Umtriebe wird der in der Regel gut unterrichteten « „Krz.-Ztg." von ihrem Korrespondenten in St. Petersburg gemeldet' Die Polizei scheint mit Geschick nach einem seit langer Hand vorbereiteten Plane gehandelt zu haben und über die Absichten der Nihilisten ziemlich genau unterrichtet gewesen zu sein. In den Nächten vor dem russischen Oster feste erfolgte die Verhaftung zahlreicher dem technologischen Institute angehöriger Studenten. Diesen Festnahmen folgten solche von Schülern privilegirter Lehranstalten und von einer Anzahl höherer und niederer Beamten. Auch ein am Maxi- milianowski-Hospital «»gestellter Arzt wurde in Polizeige wahrsam genommen. Den Entschluß zum ^Vorgehen der Polizei gerade im jetzigen Augenblicke hat wohl die Ver haftung des älteren Sohnes der Generalin Andrejew bewirkt. Bei ihm fand die Polizei Anzeichen vor, welche auf eine Aktion in der Osternacht hindeutcten und auch Anhaltspunkte für die Annahme ergaben, daß Smolensk, bezüglich Orel zu einem Gewaltstreich während der dort abzuhaltenden Herbst manöver von den Nihilisten in Aussicht genommen seien. Eine in Folge dieser Verhaftung in der Wohnung der Mutter des Häftlings vorgenommene nächtliche Haussuchung lieferte der Polizei mehrere Schriftstücke in Chiffrir-Schrift und den Schlüssel zu dieser Schrift in die Hände. Fräulein Andrejew trug beides auf dem Busen verborgen bei sich. Der zweite durch die bei seinem Bruder gefundenen Papiere verdächtigte Sohn Andrejew's wollte sich schnell entleiben, ein rasches Zugreifen des ihn beobachtenden Polizisten entriß ihm jedoch den Revolver. Beide jungen Leute wurden noch nächtlicher Weile verhaftet, während man die Mutter unbehelligt ließ. Aus den dechiffrirten Schriftstücken ersah die Polizei die Namen fast aller Bethetligten und gewann ein genaues Bild des ganzen Feldzugsplanes. Sie fand auch die ihr bereits von dem Berliner Polizeipräsidium wie von der Londoner und der Brüsseler Polizei gewordenen Muthmaßungen be stätigt. Die Leitung der Verschwörung liegt in den Händen alter gewiegter Nihilistenführer, welche sich bis vor einigen Wochen noch im Auslande aufhielten und seitdem spurlos verschwunden sind. Angeblich sollen dieselben sich entweder schon in Finnland aufhalten oder demnächst dort eintreffen. Die ersten Anordnungen der Polizei betrafen nunmehr die Bewachung des Fremdenverkehrs von Finnland nach Ruß land, zu welchem Zwecke die über die Ssestra bei der Grenz station Bjelo-Ostrom seit einigen zwanzig Jahren dem Fuß gänger- und Fährverkehr dienende Brücke abgerissen wurde. Die Eisenbahn wurde durch Kosaken-Bedetten bewacht und der ganze Verkehr von Finnland herüber, der nicht den Bahn weg benutzte, wurde nach dem an drei Werst entfernten Dorfe Redilul dirigier, woselbst in der Zollwächterbude eine Revi- sion-station eingerichtet und aus Finnland Anreisende und den Signalements der Polizei nur Halbweg« ähnelnde Pe» tonen eurer leiblichen vifitirung unterzogen werden, Männ lein wie Weiblein. Eine Dame, der dieses selbst passirt ist, erzählte, die Beamten bemühten sich bei dieser für beide Theile nicht angenehmen Pflicht erfreulicher Weis- ausge suchtester Höflichkeit. Sodann beschlagnahmte die Polizei in einem aus russischem Gebiete in dec Nähe der finnischen Grenze belegenen Torfe eine Geheimdruckcrei, wobei ihr Proklamationen an den Zaren in die Hände fielen, welche di- allen bekannten Forderungen von Gewährung freicr In stitutionen, Abschaffung der bisherigen Regierungsform u. Ä. enthielten. Ein weiterer Schritt richtete sich nach den Ufern des Dnjepr. Durch das Manöoergebiet zieht sich die Bahn von Witebsk nach Orel. Ungefähr in der Mitte befindet sich Smolensk. In der Nähe von Smolensk ollte in einem dicht an die Bahn anstoßenden Edelsitze das Hauptquartier des Zaren aufgeschlagen werden. Aus den in St. Peters burg aufgefundenen Geheimpapieren, welche die Namen fast aller an der Verschwörung Betheiligten enthielten, ging die Betheiligung zahlreicher Beamten der genannten Bahnstrecke an dem freiheitlichen Unternehmen klar hervor. Naiürlich hatte man in erster Linie die alten, seit der Reorganisation von 1892 noch im Dienste behaltenen politischen Beamten in Verdacht. Diese gingen jedoch sämmtlich frei aus, während eine große Zahl Russen und unter ihnen der Chefingenieur der Bahn Koseloff, ein naher Verwandter des Oberprokureurs des heil. Synods Pobedonoszeff, verhaftet wurden. Einer erschoß sich beim Eintritt der Polizei in das Stationsge bäude. Die bei Koseloff abgehaltene Haussuchung förderte die Pläne einer Untermmirung des oben erwähnten Edel- sitzes und der dazu gehörigen Kirche zu Tage. Hier sollte also zweifellos im Herbste ein Hauptschlag ausgeführt werden. TageSgefchichtt. Deutsches Reich. In der württembergischen Kammer der Abgeordneten wurde am Sonnabend über das neue Ueber- einkommen mit Preußen wegen Beförderung und Kommandirung der Offiziere verhandelt. Ministerpräsident von Mittnacht erklärte, diese Angelegenheit sei von Anfang an eine militär technische Verwaltungsmaßnahme gewesen. Nach Ansicht des Staatsministeriums liege keine Abänderung der Militärkon vention vor. Es bestände keine Bertragsurkunde, sondern nur wechselseitige Befehle des Königs von Preußen und de» Königs von Württemberg. Auch über den Umfang der Kommandirungen sei keine Verpflichtung übernommen worden, und tatsächlich bestehe ein außerordentlich geringer Unter schied zwischen jetzt und früher. Wenn ein den Staat Württem berg oder den Regierungsnachfolger bindender Vertrag vor läge, so wäre c» die Pflicht des Staatsministeriums gewesen, ihn den Ständen vorzulegen. Wieder etwas Neues berichtet die „Münch. L. Z." zum Fall Thüngen: „In der Strafsache gegen den Freiherrn v. Thüngen und Genoffen ist auf Antrag de« VerthndigerS, Rechtsanwalt» Dr. Schinkel, beschlossen worden, eine ergänzende Vernehmung de» Mitangeklagten Redakteurs Memminger und seine« Sohne« vor dem Würzburger Gericht anzuordnen. Der hier aus den si. Mai anbrraunete Verhandlungstermin dürfte daher ausfallen, und von dem Ergebniß der Vorver nehmung wird es abhängen, ob das Verfahren gegen Herrn v. Thüngen und Memming r wegen der angeblich in Berlin durch Veröffentlichung im „Volk" begangenen Beleidigung des Reichskanzlers einzustellen ist." Bei dem Eintreffen de» ehemaligen Kanzlers Leist in Cuxhafen wurde demselben ein Schreiben aus dem Reichs kanzleramt unter schriftlicher Empfangsbestätigung übergeben. Der Kanzler Leist fuhr sofort vom Landungsplatz in Hamburg nach dem Berliner Bahnhof und von dort 9 Uhr 20 Min. mit dem Schnellzug nach Berlin. Oberstlieutenant von Hoepfner, der als Nachfolger de» Majors v. Wrochem a.s stellvertretender Gouverneur von Demsch-Ostafrika bestimmt war, wird, wie jetzt bekannt wird, aus Gesundheitsrücksichten die Reise nicht antreten. Als Nach folger wird Oberstlieutenant v. Trotha genannt. Wie aus Berliner Hofkreisen verlautet, sind Bemühungen von sehr hochstehender und sonst auch einflußreicher Seite im Gange, um den Kaiser zu einer Einladung des bekanntlich auf deutschem Boden weilenden griechischen Kronprinzenpaares nach Potsdam zu bewegen. Bisher sind sie ohne jeden Er folg gewesen. Seit dem 2. Mai 1891, an welchem Tage die Kronprinzessin Sophie zur griechisch - orthodoxen^ Kirche übertrat, hat Kaiser Wilhelm alle Beziehungen zu seiner Schwester sowohl, al» auch zu ihrem Gemahl, dem Kronprinzen Konstantin, abgebrochen, obwohl er beiden bis zu diesem Zeit punkte seine vollsten Sympathien zugewendet hatte. Der Uebertritt erfolgte gegen den unzweideutig kundgegebenen Willen des kaiserlichen Bruders, den vergebens die Mutter und Großmutter zur Nachgiebigkeit zu stimmen versucht hatten, während die Angehörigen des Herzogs von Sparta in dieser Angelegenheit die vollste Zurückhaltung beobachtet haben. Der König von Griechenland ist bekanntlich seiner angestammien lutherischen Konfession bis auf den heutigen Tag treu geblieben. Gerade sein Beispiel beweist hinlänglich, daß der griechischen Bevölkerung wegen eine Verleugnung des überkommenen Glaubens schlechterdings nicht erforderlich ist und daß auch^ sonst eine gemischte Ehe im griechischen Königshause zu keinerlei Unzuträzlichkeiten den Anlaß zu geben braucht. Hierauf war beim Abschlüsse der Verbindung der Prinzessin Sophie init dem Herzog von Sparta besonderer Nachdruck gelegt worden. Wie di; „Nordd. Allg. Ztg." meldet, hat die demsche Regierung sicherem Vernehmen nach der spanischen Regierung gleichzeitig mit der Mittheilung von der Einführung der Zuschlagszölle eröffnet, daß sie sich nach Verlauf der gegen wärtigen Tagung der Cortes an dem vereinbarten Handels vertrag nicht weiter gebunden erachte und, wenn blS dahin die Genehmigung desselben nicht erfolgt sei, den Versuch zu einer handelspolitischen Verständigung mit Spanien als ge- scheitert ansehe. Der Posener Provinzialverein des Bundes der Land- wirthe beabsichtigt, eine größere Deputation an den Fürsten Bismarck nach Friedrichsruh zu entsenden. Der Fürst har den Empfang der Deputation bereit« -»gesichert. Nuftftüch. Ja hohe« Grade bezeichnend für die russische Beamtenwirtyschast istderin den letzten Tagest ergastgent
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