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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189408219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-21
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1894
- Autor
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Riesaer D Tageblatt « nd A« ret - » r (LAMst M AGtzrch. KmEsVkatt *E der Mnigl. AmtShautmannfchast Gtotzenhain, des Königl. Amtsgerichts Md des Stüdträths zu Riesa. IM. rienstag, S1. MM 18S4, Mead». 47. Katzd».! - -- > >>> >--» >»' " Da» Riesaer Tageblatt «rschrtat jeden L Abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage, vierteljährlicher «eMDpett» bei Abhaltmg tn dm GMedtttou« in Rleja «d Mrchla, t« MMtzMWM smvi« am Schalter der laiiert. Poftanstalt 1 Mart 25 Pf., durch dir Träger ftri in« Hau» l Mart SO Pf., durch den Briefträger frei tu» Hau» 1 Matt « Pf. WGttWGMMH» ftr M WWW» de» Ausgabetage« bi« vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von dngrr 4 Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastauteuftraß» VS. — Für die Rrdactiou verantwortlich: Her». Schmidt « MdI» SRSM--ESSSSSSSSSSSS—-sössssss»-»sMs>«MssMSiR»ssSasM-sii»<-ssssMsü^^ Die bahnfiskalisyen Ländereien und Grasmtzunaen a« der Viseubahustrecke DahlenRiesa solle« «ms sechs Jahre, vom I. Oktober L8V4 bis zom SV. Lepember 1VVV, ««ter de« beim Termine bekannt zu gebenden Bedingungen ftentttch verpachtet werde« «nd zwar. 1. a« der Strecke Lahlen-Oschatz am S. September d. I. Pachtbeginn 8 Uhr 80 Min. vormittags aus Bahnhof Dahlen, L. n« der Streike Oschatz-Riesa am 4. September d. I. Pachtbeginn 8 Uhr 15 Mm. vormittags auf Bahnhof Oschatz. Riesa, am IS. August 1894. . * Königliche Eisenbahn-Bauinspeltion. Das neue norvainerik nische Zollgesetz. Das Mac »Kinley-Gesetz hat ein 4jähiges Leben ge fristet; jetzt hat es der amerikaniscke Kongreßbeseitigt, nach dem es dem wirthschastlichen Leben der Univl in den letzten Jahren schwere Wunden geschlagen hat up auch seine Wirkungen bei uns in Deutschland recht nachthäig empfunden worden find. Es wird jetzt nicht bezweifelt, daß Präsident Cleveland dem Beschluß Les KongresteS durch setze Unterschrift sofort Gesetzeskraft verleiht. Allerdings ist daduch der Streit um die Tarifbill noch nicht zu Ende. DaS ne» Gesetz ent spricht den Borschlägen des Senats, die, wem sie sich auch nicht in allen Punkten mit den Vorschlägen Hs Repräsen tantenhauses decken, ihnen doch sehr nahe koumen und im Vergleich mit dem Mac Kinley.Wesetz durchweg eine große Ermäßigung bedeuten. Liegen z. Z. auch die znauen An gaben über die einzelnen Einfuhrgegenstände noh nicht vor, so geben doch die nachfolgenden Zahlen einen unjefähren Be griff von den Wirkungen des neuen Gesetzes ulld den Vor theilen, die daraus dem deutschen Ausfuhrhandel erwachsen werden. Nach der Berliner..Bank- und Hand.-Zcg" betragen die Zölle nach dem Werth der Waarer: Mac-Kinley-Ges. Neues Ges. Wolle und Wollwaaren 98,62 48,82 Baumwollenwaaren 55,25 43,54 Seide und Seidenwaaren 53,56 46,39 Flachs, Hanf, Jute 45,00 41,05 Chemikalien, Oele und Farben 31,61 24,44 Erden, irdene Waaren u. Glaswaaren 51,20 35,21 Metalle und Metallwaaren 58,33 36,53 Holz und Holzwaaren 31,79 23,62 Tabak und Tabakfabrikate 117,82 105,95 Landwirthschaflliche Produkte 33,21 23,10 Spirituosen, Weine rc. 69,90 61,01 Cellulose, Papier und Bücher 23,85 20,53 Gemischte Waaren 26,80 24,45 Nicht besonders aufgeführte Waaren 18,98 18,73 Die wichtigsten der hier erwähnten Aenderungen sind die, die sich auf Wolle, Wollwaaren und Baumwollwaaren beziehen, deren GesammtauSfuhr au« Deutschland nach den Vereinigten Staaten sich im Jahre 1892 auf 34 Millionen Mark belief. Die Zollherabsetzung auf Wohle und Woll waaren beträgt durchschnittlich 50 Prozent, sie wird unzweifel haft der Ausfuhr von Wollgarnen und Wollgieweben einen bedeutenden Aufschwung verleihen. Nicht so günstig ist das neue Gesetz für Baumwollwaaren, für die eine Herabsetzung von nur 12 Prozent des WertheS eintritt. N ach gröberen Waaren wird sich die Nachfrage vermuthlich »dadurch nur wenig steigern, während für feinere der Zoll unterschied nicht ohne größere Wirkung bleiben kann. , Wichtiger noch als dies ist im großen (Lanzen für Deutschland die Zollerhöhung auf Zucker. Das Mac-Kinley. Gesetz bestimmte den Zoll durchschnittlich auf 14,^55 Prozent des WertheS, nach dem neuen Gesetz soll er auf 3:9,59 Proz. erhöht werde». Mit der dadurch entstehenden Ve>rtheuerung des Zuckers, der drüben eine weit größere Roll^ spielt als in Europa, ist das Volk der Bereinigten Staates durchaus nicht einverstanden und der Hauptkampf zwischen Kem Abge ordnetenhause und dem Senat während der Vera thung des neuen Gesetzes drehte sich daher um den Zucker. LHer Senat, dessen meiste Mitglieder im Dienste des gewaltigen Zucker ringes stehen, bestand auf der Erhöhung des Zolles, um diesem zu nützen. Wenn nun das Haus der Forderung des Senats nachgegeben hat, so darf darin nicht ein un bedingtes Sichunterordnen unter die Wünsche der anderen Kö rperschaft erblickt werden, vielmehr hat er da« nur gethan, x um den Zustand des Zweifels und der Unsicherheit, die aufh da- ge säumte Geschäft-leben de» Landes lähmend wirkten, ^ein Ende zu bereiten. Sobald es daher die Vorschläge de-' s Senat» m der Absicht, damit dem Mac kinleyismu» den TavdeSstoß 98,62 48,82 55,25 43,54 53,56 46,39 45,00 41,05 31,61 24,44 51,20 35,21 58,33 36,53 31,79 23,62 117,82 105,95 33,21 23,10 69,90 61,01 23,85 20,53 26,80 24,45 18,98 18,73 zu versetzen, angenommen hatte, eröffnete es einen neuen Krieg gegen den Senat, tn dem es Zollfreiheit für Zucker verlangte. Wie bereits mitgetheilt, nahm das Abgeordneten haus einen Beschluß an, wonach Zucker, kohle, Eisenerz und Sticheldraht zollfrei zugelasten werden sollen. Diese Forde rung ist entschieden im Sinne des amerikanischen Volke-, dessen Entrüstung sich nicht so sehr gegen die jetzt zuM Gesetz erhobene ScnatSbill als vielmehr gegen einzelne ihrer Posi tionen wandte. Bisher sind alle Versuche, die Differenzen zwischen dem Hause und dem Senat beizulegen, erfolglos ge wesen. Der Senat hat-den neuen Fehdehandschuh der ihm zugeworfen ist, aufgonommen. In der ersten Lesung hat er die vom Haus genehmigten Anträge angenommen. Damit ist natürlich durchaus nicht gesagt, daß sie zum Gesetz er hoben werden; bei der zweiten Lesung werden Vie eingehen den Erörterungen begtnnen, und noch aus neuester Zeit sind Beispiele erinnerlich, wo im Senat, der eine Beschränkung der Redefreiheit feiner Mitglieder nicht kennt, wichtige Vor lagen „todtgereder" worden sind. Jedenfalls wird um den Zuckerzoll noch ein heißer Kampf zu führen sein. Ebenso wie für den Zucker liegen die Sachen für Eisenerz und kohlen Auch hier sind es die Monopole der großen Gesellschaften,' die ein Eingehen auf die Wünsche des Volkes bisher zu hintertreiben gewußt haben. Ob allerdings, selbst wenn diese Artikel auf die Freiliste gesetzt werden, daraus sofort eine merkliche Zunahme der deutschen Ausfuhr abzuleiten sein wird, bleibt mehr als zweifelhaft. Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. Die Kommission zur Berberathung der Maßregeln gegen die Cholera ist am Montag Vormittag unter dem Vorsitz des Direktors im Reichsgesundheitsamt Dr. Köhler wieder zusammengetretcn. Unter änderen war zu dieser Konferenz der Oberprästhent von Ostpreußen Graf Stolberg-Wernigerode erschienen. Der Hauptzweck der neuen Sitzung besteht darin, die Kommission von dem bisherigen Stande der Verbreitung der Cholera in kenntniß zu setzen und ihr da- eingelaufene Material zu unterbreiten. An den vorliegenden Berichten ersieht man, daß das Umsichgreifen der Cholera hauptsächlich den Osten in Mitleidenschaft ge zogen hat, aber keineswegs als so bedeutungsvoll sich herauS- stellt, daß weitgehende Besorgniß Platz greifen dürfte. Die drohende Gefahr ist wesentlich dadurch abgeschwächt, daß das Reichsgesundheitsamt bereits vor dem ersten Zusammentritt der Kommission am 1. August d. I. die einschneidensten Schritte ergriffen hatte, um der Weiterverbreitung der Cholera vorzubeugen. Die Kommission schloß bereits am Nachmittag ihre Berathungen. Verschiedene Blätter hatten kürzlich gemeldet, die von I der russischen Regierung beabsichtigte Aufhebung der Halb pässe für Grenzbewohner sei mit der Einschränkung erfolgt, daß derartige Pässe fortan nur drei Mal im Jahre mit je achttägiger Dauer verabfolgt werden. Nach der „Nord deutschen Allgem. Zeitung^ haben jedoch eingezogene Erkundi gungen ergebet», daß von den bisher bestehenden Bestimmungen über die Halbpässe nicht- geändert worden ist. Vielmehr werden einer Person, gegen die sonst nichts vorliegt, nach wie vor Halbpässe ausgestellt, so ost sie es wünscht. Den Inhabern von Halbpässen ist es gestattet, während deren GiltigkcitSdauer beliebig oft die Grenze zu passiren. Die „Berliner-Börsenztg." will wissen, daß bei der Audienz des Reichskanzlers beim Kaiser am vergangenen Sonnabend von den etwaigen Konsequenzen des japanisch chinesischen Kriege» für Deutschland und dessen Stellung zu Rußland, England und Frankreich die Rede gewesen sei. Zwischen den Mächten de» Dreibunde» fände dieserhalb ein lebhafter Gedankenaustausch statt. Ferner erwarte man vom Kaiser eine Lösung der Frage, bett, die Trennung der Aemter de» Reichskanzler» und de» preußischen Ministerpräsidenten. Luch nach dieser Richtung soll die Audienz die Lösung spruch reif gemacht haben; indessen würde der Kaiser noch den Grafen Eulenburg und den Finanzwinister Dr. Miquel hören, denen Graf v. Caprivi in manchen Fragen gegensätzlich gegen überstehe. Ueber ein Gespräch des Fürsten Bismarck tnit eine« ihrer Mitarbeiter berichtet« vor esttitzer Zeit die „Magdeb. Ztg." Der Altreichskanzler sollte u. a. auf eine Frage de» Besuchers die Aeußerung gethan haben, er habe seine Anar chisten eingesperrt, womit er die Schtveine seine» Gutshofe« gemeint habe. Jetzt schreiben die „Hamb. Nachr.": „Der Bericht beruht auf Erfindung. Auch der Vergleich der Anarchisten mit den Schweinen oder irgend «in Wort, an das erlich knüpfen ließe, rührt nicht vom Fürsten Vi-marck her; der Gedanke, der einem solche« vergleich zu Gtunde liegen würde, wäre unlogisch. Die zahmen Schweine find dem Menschen nützlich und Geschöpfe, die ihren Beruf in dieser Welt, wenn nicht vollständig, so doch nach Kräften durch ihre Leistungen erfüllen. Dasselbe kann man von de» Anarchisten nichk sagen. Der Fürst hat später, als er von de« Bericht kenntniß erhielt, gesagt: „Diesen Vergleich möchte ich doch meinen Schweinen nicht anthun." Der Be richterstatter, welcher die betreffende Aeußerung neben an deren gleicherweise „authentischen" der „Magdeb. Ztg." ge meldet hat, hat den Fürsten Bismarck überhaupt nicht ge sprochen, sondern nur bei einer Ausfahrt im Vorbeifahren gesehen." Wir haben gestern des „bekannten großen Konsortiums" gedacht, das Deutschland jetzt mit einer chinesischen Anleihe beglücken will. Die .Ireuz-Ztg." schreibt darüber in ihrem Wochenbericht: „Zunächst soll nur 1 Mil-ion Pfs. St. auf- genommen werden, weil da- solider klingt: in London macht man aber bereits eine Null an diese Ziffer. Dre Börsen presse lobt die weise Voraussicht unserer Hautebanque, die sofort nach Ausbruch der Feindseligkeiten den Chinesen die Kriegskosten „auf dem Präftntirbrette entgegenbringe"; denn der Abschluß der Anleihe gebe gleichzeitig die Anwartschaft darauf, daß „gleich nach Beendigung des Krieges sich der europäischen Industrie und dem europäischen Handel ein weites Feld in China eröffnen werde." Das ist nicht ganz so dumm gedacht, wie es aussieht. Erfährt China erst, wie leicht in Europa gegen bedrucktes Papier Gold im Uebersluß zu erhalten ist, so wird es wohl auch nach dem Friedens, schlösse damit fortfahren. Als Vorwand dient z. B. der Bau von Eisenbahnen. Ob das Geld wirklich dafür ver> wandt wird, ob die Eisenbahnen, wenn sie nicht wieder von dem fanatischen Volke zerstört werden, sich auch rentiren, ob die Zinsen bezahlt, oder auf Befehl der Götter zurückbehalten werden, darüber braucht sich die Hautebanque wie der ein- zelne Kapitalist den Kopf nicht zu zerbrechen. ES genügt, daß China so ziemlich der einzige Staat ist, der noch pumpen kann (der „Berliner Börsen-Kourier" sagt: „dessen Staat«, kedit sich gewissermaßen noch in vollständig jungfräulichem Zustande befindet"), um die ganze Berliner und Londoner Hautebanque darüber herfallen zu lassen." Aste«. Nach einer Meldung der „Times" aus Shanghai fanden bei Ping-Jang kleinere Gefechte zwischen Japanern und Chinesen statt. — Nach Meldungen au» Uokohama nimmt die Kriegsstimmung in Japan zu. Die Bersassungsreform. Partei erließ ein Manifest, in dem sie erklärt, die japanische Arme« müsse in China einfallen und den Frieden hinter den Wällen von Peking diktiren. In einem der feindlichen Heere in Korea sollen Krankeiten herrschen. In China erwacht der Fremdenhaß wieder. Die Chinesen feuerten im Arsenal von Wei.Hai.Wei auf die wegen de» Kriegsausbruch» entlassenen ausländischen Arsenal-Beamten, größtentheils Engländer und Schotten, als diese das Arsenal verließen; es wurde indeß Niemand verletzt. — Au» Taku wird telegraphirt: Die HaupieScadre der japanischen Flotte ist wiederum im Golf von Pechili gesehen worden. In drei aufeinander folgenden Nächten erzwangen japanische Torpedoboote die Einfahrt in den durch Barrieren und Torpedor» geschützten und für un-
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