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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189506241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-24
- Monat1895-06
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1895
- Autor
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und Anzeiger Meblatl «nd Ameiger). Tclegramm-Adresse „Tageblatt", Riesa. Amtsötatt Femsprechstelle Nr. 20. der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. I? 144. Montag, 24. Juni 18VS, Abends 48. Jahr,. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei ins Haus I Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark 65 Pf. Anzeigen-AnnahineIsür die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herrn. Schmidt in Riesa. Zwangsversteigerung. Tre im Grundbuche auf den Namen des Lohgerbers Paul Oswald Jungfer in Mesa eingetragenen, in einem wirthschaftlichen Zusammenhänge stehenden (Grundstücke: 1. Folium 25 des Grund- und Nr. 44 des Flurbuchs, sowie Nr. 36 Abth. A.. des Brand- Catasters für Niesa, bestehend aus Wohn- und Nebengebäuden, in denen bisher die Loh gerberei betrieben worden ist, Hofraum und Garten, 2. Folium 321 desselben Grund- und Nr. 47 und 48 des Flurbuchs, bestehend aus Garten und Mühlgraben, beide Grundstücke 37,4 Ar groß, mit 129,05 Steuereinheiten belegt und zusammen auf 19386 Mk. geschätzt, sollen an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist der 4. Juli 1895, Vormittags 10 Uhr als Versteigernngstermiit, sowie der 15. Juli 1895, Vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des BertheilungSplanS anberaumt worden. Eine Nebersicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnifses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Riesa, am 4. Mai 1895. Königliches Amtsgericht. Ass Reichelt. Sänger, G.-'S. Im Hotel zum „Kronprinz ' hier sollen Mittwoch, den 26. Juni 1895, von Vorm. v Uhr an 60 Paar Hosen und 15 Kinderanzüge gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, den 20. Juni 1895. Der Ger.-Vollz. des Königl. Amtsger. Sekr Eidam. Das zwanzigste Gauturnfeft in Mesa hat in allen seinen Theilen einen geradezu glänzenden, alle Erwartungen übertreffenden Verlauf genommen. Das ist in kurzen Worten das erfreuliche Gesammturtheil, das dem Feste von allen Seiten ausgestellt wird. Alles vereinigte sich zu dessen Wohlgelingen, ein wahres Prachtwetter herrschte während des ganzen gestrigen Tages, ein klar- blauer Himmel wölbte sich über dem Festplatz und gern ertrug man es, daß die Sonne ihre heißen Strahlen intensiv von früh bis Abends herniedersandte, gewährte der herrliche Stadtpark dadurch dem Publikum doch anderseits einen um so angenehmeren Auf- enthalt. Ueber den Verlauf des Festes in seinen Einzelheiten sei in Nachfolgendem berichtet. Am Sonnabend Nachmittag von '/,4 Uhr an trafen die Turngäste mittelst Bahn und Schiff hiersechst ein und wurden vom Empfangsausschuß begrüßt und dann mit Musikbegleitung nach dem Hotel „Kronprinz" geleitet, woselbst die Abgabe der Fahnen und die Vertheilung der Festlichen, Programms nnd Wohnungs- karten erfolgte. Mit dem Commers nahmen Abends gegen 9 Uhr die Festlichkeiten ihren Anfang. Eine zahlreiche Turnerschaar sowie viele Herren aus der Einwohnerschaft unserer Stadt halten sich dazu eingefunden, so daß der stattliche Saal des „Wettiner Hof" dicht besetzt war. Besonders ausgezeichnet wurde die Festlichkeit durch die Anwesenheit des Herrn Bürgermeister Klötzer, Ehrenvorsitzender der Festausschüsse, sowie durch die Gegenwart der Herren Gauvertreter Thiele und Gauturnwart Hickethier-Oschatz. Dem Commers lag ein reichhaltiges Programm zu Grunde. Nicht weniger als 18 Nummern im offiziellen Theil wies es auf und es ist daher aus Räumlichkeitsrücksichten nicht möglich, über die einzelnen Vorträge und Ansprachen detaillirt zu berichten. Gleich mit dem ersten Marsche, den die Kapelle unserer I Garnison spielte, zog animirteste Feststimmung in die Ver sammlung ein und stürmischer Beifall wurde, ebenso wie bei allen übrigen Musikstücken, dem wackeren Trompetercorps und seinem Stabstrompeter gezollt. Die stattliche Reihe A>er Trinksprüche eröffnete der Vorsitzende des Commerses, Herr Procurist Kretzschmar. Derselbe begrüßte im Namen und Auftrage der beiden hiesigen Turnvereine die anwesenden Turner, gedachte alsdann unserer Regierung als Schirmerin und Föroerin des Turnwesens und brachte schließlich auf Ihre Majestäten Kaiser Wilhelm II. und unserm allgeliebten Köniz Albert ein dreifach „Gut Heil" aus, das vo.i der I Festversammlung begeistert ausgenommen wurde. Als zweiter I Redner hieß Namens der Stadt und ihrer Bewohnerschaft I Herr Bürgermeister Klötzer die Turnerschaft in gewählten I Worten und in liebenswürdiger Weise willkommen und schloß I seine längere Ansprache mit einem dreifachen Hoch auf die I Turngäste. Ferner nahm das Wort Herr Gauvertretcr I Thiele.Oschatz. Er erinnerte Etngangs seiner Rede an I die Begründung des Gaues vor 33 Jahren, ging dann des I Weiteren auf das gegenwärtige Turnfest ein, sprach seine I Freude über die gelungenen Festvorbereitungen und über die I Bewillkommnung Hierselbst aus, gedachte der liebenswürdigen 1 Worte des Herrn Bürgermeister Klötzer und brachte schließ. I lich ein dreifach „Gut Heil" auf die Feststadt Riesa und ihre I Bewohnerschaft aus. Je ein weiteres „Gut Heil" galt der I Turnerschast des Niederelbe-GaueS und dem KreiAvertreter « 42'/, - 41 mit 57 Punkten » 55'/« - . 54'/, . - 48 - . 47'/, - - 47'/, - - 47'/« - - 46'/, - - 45-/, - - 45'/, - ' 43»/« - - 43'/« - 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. Herrn Bier-Dresden, der zu dem Feste brieflich herzliche Glück wünsche gesandt hatte. Mit großer Freude wurde ferner auch eine briefliche Beglückwünschung von einem ehemaligen Riesaer Vorturner, Herrn Reinhold Müller, der jetzt im fernen San Francisco weilt, entgegengenommen und gern stimmte man allseits in das demselben gewidmete „Gut Heil" ein. Weiter nahm das Wort Herr Gauturnwart Hickethier-Oschatz. Seine längeren rednerischen Ausführungen galten der Turnerei, ihrer Pflege und Förderung und sein „Gut Heil" brachte er aus auf das Gelingen des Riesaer Gauturnfestes. Als letzter Redner endlich trat noch Herr Fabrikant H. Barth auf, er widmete sein dreifach „Gut Heil" den echten deutschen Turnern. Der Gesangverein Amphion trug im Verlauf des Abends einige Gesangsstück- vor, die ob ihrer gediegenen Ausführung reichen Beifall fanden. Auch der Schützenturnverein brachte zwei Gesangsvorträge, die lebhaften Applaus ernteten. Mit besonderem Interesse wurden ferner die turnerischen Vor führungen — Pyramiden, Keulenschwingen und Marmor gruppen — ausgenommen. Drei allgemeine Gesänge ver vollständigten alsdann noch das Programm und brachten in dasselbe weitere Abwechselung. Erst gegen 12 Uhr erreichte der officielle Commerstheil sein Ende und die FidelitaS hielt alsdann ihren Einzug. Manches gnt gemeinte Wort wurde nun noch gesprochen, doch bald lichteten sich die Reihen. Man hielt wohl hier und da in engerem Kreise noch eine Bier probe, oder man stärkte sich für die Aufgaben des Sonntag. Diese waren für die Wettturner keine leichten. Am Sonntag Vormittag '/,10 Uhr traten dieselben zu dem edlen Wettstreite an und es wurde Vorzügliches geleistet. Als Sieger sind, nach der Abends erfolgten Preisverlheilung, hervorgegangen mit dem Preis Alsr. Pein-Mügeln - Eg. v. Rohrscheidt-Lommatzsch - Rich. Caspari-Riesa (Trv.) - Friedr. Rödel-Mühlberg - Otto Metzner-Riesa (Schtz.-Trv.) - Max Marschner-Oschatz - Emil Schneider-Oschatz - Rob. Arrchold-Riesa (Schtz.-Trv.) - Otto Kayser-Oschatz - Wilh. Ockert-Riesa (Schtz.-Tro.) . Rob. Götze-Riesa (Trv.) . Max Müller-Riesa (Tro.) Oesfentliche Belobigung erhielten: Karl Bredow-Herzberg 2. Paul Caspari-Rieja (Trv.) (ES sei hierzu bemerkt: Die turnerischen Leistungen der Preisturner werden nach Punkten gewerthet und zwar so, daß schlechte oder ganz verunglückte Uebung mit 0, vor zügliche Leistung aber mit 5 P. berechnet werden. Da nun jeder Wettturner an Reck, Barren und Pferd je 3 Uebungen zu turnen hat, könnte er sich beim Kunstturnen an den Apparaten bei vorzüglichen Leistungen (15X3) 45 Punkte erwerben. Die besten Leistungen bei den volkSthümlichen Uebnngen werden mit 10 P. gewerthet, das gäbe bei Weit- sprung, Steinstoß und Hangeln abermals (10 X 3) 30 P. Demnach kann ein Wettturner bei durchgängig vorzüglichen Leistungen die Höchstzahl von 45 -s- 30 — 75 P. erringen.) Die Preise bestehen in Eichenlaubkränzen mit Schleife. Den ersten Preis überreichte Fräulein Scherf mit folgenden Worten: Nicht reiche Schütze kann ich bieten, Um diese ringt ein Turner nicht. Er ist schon mit dem Ruhm zufrieden Und mit dem Eichenkranze schlicht. Ich reich' ihn Dir zum Angedenken An Deinen heut'gen Ehrentag: Mög' die Natur Dir Stärke schenken, Die wcit're Siege bringen mag! Den zweiten Preis Fräulein Keiling: Nicht leise tändelnd Spielen Ist eines Dentschen Art, Es zeigt sein Frohsinn immer Sich nur mit Ernst gepaart. Er liebt druin nicht die Kränze In bunter Blumenpracht. Das dnntle Grün de - Eiche Ihm weit mehr Freude macht. So laß auch Du Dir reichen Des Waldes schlichten Kranz, Zu leihen Deinen« Siege Den sinnig-ernsten Glanz. Den dritten Preis Fräulein Pietschmann: Der Lorbeer spricht: „Du list am Ziel, Du darsst nun ruhn!" Die Eiche mahnt: „Noch bleibt Dir viel, Noch viel zu thun!' So nimm den Mahner freundlich an: Streb sort als echter Turnersmann. Den vierten Preis Fräulein Lau sch k e: Der Kranz, den froh ich Dir reiche, Er ist des Turners schönste Zier. Schass weiter, daß nicht bald Auf Andrer Stirn du findest, Was heut' als Siegeslohn Du in Dein Haar Dir windest. Den fünften Preis Fräulein Storl: Nicht im heißen, blut'gen Kam fe, Nicht geschwärzt vom Pulverdampfe, Wurde Dir der Sieg verliehen. In der grünen Bäume Schatten Rangst Du, ohne zu ermatten. Schmuck sei Dir des Waldes Grün! Dm sechsten Preis Fräulein Tipp mann: Wie s Laub verwelkt, die Blum' verblüht, So auch des Menschen Ruhm entflieht. Ein neuer Lenz weckt neues Leben Und neuer Ruhm beharrlich Streben, Und ist Dir dieser Kranz verdorrt, So grolle nicht nnd lämpse sort. Den siebenten Preis Fräulein Scheinert: Der Siege« hört ans Mädchenmunde Sein Lob weit lieber als vom Mann; So hör's zu Deiner Ehrenstunde Und nimm den schlichten Kran hier an. Den achten Preis Fräulein Gante: Im frohen, freien Kreise Ward Dir der Sieg zu theil, In frischer, frommer Weise Biet' ich Dir mein „Aut Heil!" Den neunlen Preis Fräulein Lauterbach: Ernstes Streben, muthig Wagen Siegte heute aus dem Plan. Stolz auch darsst den Kranz Du tragen, Wack rer Sohn des Meisters Jahn! Den zehnten Preis F-äulein Portz: Als Du heut' strittst in froher Schaar, Da schauten Eichen aus Dich nieder; Ich biete diesen Kranz Dir dar; Denk' ost des schönen Tages wieder!
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