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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.05.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-05-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189505043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-05
- Tag1895-05-04
- Monat1895-05
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.05.1895
- Autor
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Riesaer K Tageblatt rrr»d A«r»ts»r WrUM «lß Lychn). KmLsökatL -rr- »er «Wgl. »mtshauptmMnschaft Grobenhain, des KSntgl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Ms«. 103. Sonnabend, 4. Rai 1885, Abends. 48. Jahr,. Da, Msaer Tageblatt «schttnt jeden Ta, Abend« mit Ausnahme der Sou«, und Festtage, «^jährlicher Be»»««drei» bei Abholung tu deu «rptt>t»i»neu in Msa und Stnhla, den Au^abchM». am Schalter der tatjerl. Postauftaltrn 1 Mark 25 durch di. rräger fiel M« Hau« 1 Mart 50 durch dm Brtchttäger frei in« Hau« I Mark « Ps. «nzei,«.Annah«, für die M»«« de« Ausgabetage« bi» ««mittag S Uhr ohne Sewllhr. Dnuk md «ala, »« «»«er ck «int.rttch «» »»es«. - «eschaft«sttlle: «astaui.ustra»« 5» - Für btt «chactto» damttoottNch: Her«. Schmidt kn Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Dienstag, den 7. Mai 1895, von Borm. r> Nhr an, ca. 140 Meter Hemdenbarchent, 11 P. Stoffhosen, 3 P. engl. Lederhosen, 35 Kinderhemden, 9 P. Frauen- und 5 P. Herrenunterhosen, 45 Päckchen wollenes Garn und 6300 Stück Cigarren gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 4. Mm 1895. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsgerichts. Sekr. Eidam. Im Gasthofe zu Radewttz kommen Mittwoch, den 8. Mai 1895, MittaaS 1» tlhr, 1 Gieß- und 1 Wasserkanne, 1 Winter-Ueberzieher, 1 Axt, 1 Beil, 1 Gebett Betten, 2 Paar Stiefel u. A. m. meistbietend gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 4. Mai 1895. Der Gerichtsvollzieher doS Königlichen Amtsgerichts. Sekr Eidam. Bekanntmachung. Die Einlage- und Quittungs-Bücher der Sparkasse zu Riesa, Nr. 32 787 auf „Martha Helm in Kobeln", dir. 33 254 auf „Eva Jentzsch in Kobeln" und Nr. 34 307 auf ,Jda Beyer in Kobeln" lautend, sind als verbrannt angezeigt worden. Etwaige Ansprüche an diese Bücher sind bei deren Verlust binnen drei Monaten, vom Erlaß dieser Bekanntmachung au gerechnet, hier anzubringen. Riesa, am 24. Apnl 1895. Der Stadtrath. Klötzer, Bürgermeister. * Bekanntmachung. Der Marketendereibetrieb der Kantinen L.. und v. auf dem Truppenübungsplatz Zeithain, vom 18. Mai bis mit Ende August 1895 an 2 verschiedene Bewerber, soll am 12. d. Mts. 11 Uhr Borm. verpachtet werden. Bedingungen können bei der Kommandantur in Zeithain eingesehen, oder gegen Einsendung von 60 Pfg. von dort bezogen werden. Postmäßig verschlossene Offerten mit der Ausschrift „Angebot auf Kantineueerpachtung" sind bis zum genannten Termine bei der Kommandantur einzureichen. Kaution von 600 Mt. nöthig. Wohnung in der Kantine. Die Kommandantur. Ortskrankenkasse Riesa. Sonntag, de« LS. Mai d. I., Nachmittag '/«S Uhr im Hotel „Kron prinz" hier »wruororävntUvdv veusrulvorrmuuuluu«. -Tagesordnung: 1. Berathung betreffs Rechnungsprüfung, 2. dergl. über Erhöhung pp. der Kassenleistungen, 3. dergl. über Besoldung der hiesigen Herren Kassenärzte. Die Herren Vertreter werden ersucht, zahlreich und pünktlich zu erscheinen. Riesa, am 2. Mai 1895. Der Vorstand der Ortskrankenkasse daselbst. R. Abendroth, Vors Zur ostasiatischen Frage. Dem heutigen Stande der ostasiatischen Frage widmet die „Köln. Ztg." nachstehende b-merkenswerthe Be trachtung, die, wie wir annehmen dürfen, in Anregungen aus maßgebenden Kreisen ihren Ursprung hat: Die Ereignisse in Ostasien drängen zur Entscheidung. Soll die ausbedungene Ratifikationssrist vom 8. Mai innegehalten werden, so muß Donnerstag der Kaiser von China seine Zustimmung zum Vertrage gegeben haben, da die Fahrt von Peking nach Tschifu, wo der Austausch der Urkunden erfolgen soll, etwa 6 Tage beansprucht. Es ist schon darauf hingewiesen worden, daß dieser Austausch ohne Einfluß auf die Entwickelung der Dinge ist; die Stellung der Festlandsmächte zum Vertrag wird da durch nicht berührt und bleibt die gleiche wie vorher. Japan hat inzwischen reich- Gelegenheit gehabt, sich davon zu über zeugen, daß es den drei Mächten mit diesem Einspruch voller Ernst ist, daß sie fest entschlossen sind, ihre Forderungen Lurchzusetzen, und daß die Ausstreuungen, wonach die drei Mächte uneinig und unentschlossen sein würden, sobald sie sich zu einheitlichem und kräftigem Handeln entschließen müßten, in keiner Weise den Thatsachen entiprechen und ausschließ lich von solchen Kreisen ausgehen, die im Dunkeln fischen wollen. Japan hat inzwischen auch eingcsehen, daß es am Wenigsten auf England sich stützen kann, wo es nicht an guten Worten, wohl aber an Thaten fehlt. Auch wird es sich sagen müssen, daß die Erfolge, die ihm jetzt unter ausdrücklicher Zustimmung der drei Festland- mächre auf alle Fälle übrig bleiben, weil größer sind, als sie z. B. Deutschland nach dem weit opferrcichern und blutizern deutsch-französischen Kriege zugefallt »waren. Elsaß-Lothringen hat 14 500 Gev.-Kilomtr. mit etwa anderthalb Millionen Einwohnern, die Insel Formosa allein umfaßt 38000 Gev.- Kilomtr. und 3 Millionen Einwohner, von der großen handels politischen und militärischen Bedeutung der Fischer-Inseln mit ihrem ausgezeichneten Hasen ganz zu schweigen. Auch muß Japan sich doch inzwischen darüber klar geworden sein, daß die Besetzung eines Theiles Les chinesischen Festlandes durch Japan in übersehbarer Frist zur Folge haben dürste, daß auch andere Mächte das Beispiel befolgen würden. Daß Las auch nicht im japanischen Interesse liegt, braucht nicht auseinandergesetzt zu werben. Die Japaner haben leider trotz der rechtzeitigen freundschaftlichen Vorstellung Deutsch lands nicht dasjenige weise Maß diplomatischer Vorsicht beim FriedenSabschlusse angewandt, das unter den gegebenen Ver hältnissen doppelt nothwendig hätte beobachtet werden müssen, Loch noch ist es Zeit, diesen Fehler ungeschehen zu machen, und trotzdem für Japan außergewöhnlich reiche Erfolge seiner Siege zu sichern. Man darf annehmrn, daß die japanischen Staatsmänner sich dieser Einsicht nicht verschließen und dem gemäß die Forderung der drei Mächte erfüllen werden. Eine weitere interessante Auseinandersetzung, welche die Auffassung der russischen Diplomatie wiedergiebt, finden wir im halbamtlichen „Journ. de St. Petersburg." Dort heißt es: Schon bei Beginn des chinesisch-japanischen Krieges bezeichnete das „Journ. de St. PeterSb." bei Be- sprechung der durch die Interessen Rußlands gebotenen Haltung die Aufrechterhaltung de« territorialen ststu8 quo auf dem chinesischen Kontinent für eine an erster Stelle stehende poli tische Nolhwendigkeit, welches auch der AuSgang des Kampfes sein möge. Seitdem haben die Ohnmacht Chinas gegenüber den militärischen Erfolgen Japans, Japans überwältigende Erfolge und durch dieselben hervorgerufenen Bestrebungen der Frage eine Wichtigkeit beigelegt, die der Vertrag von Schimonoseki deutlich sehen läßt. Niemand kann es entgangen sein, daß Japan dadurch, daß es den süd-östlichen Theil der Mandschurei in Besitz genommen und dadurch, daß es Korea zwischen diese seine Besitzung und das zukünftig seiner Herr schaft unterworfene Meer einschließt, die scheinbare Unab hängigkeit Koreas auf ein Nichts beschränken würde. Aber außerdem würde Japan auch als Herr des Golfes von Pet- schili und der die Ebenen von Peking beherrschenden strate gischen Punkte den Schlüssel zur chinesischen Hauptstadt in Händen halten. Man kann daher schon jetzt mit Sicherheit behaupten, daß die ehrgeizigen Bestrebungen Japans die Frage des Gleichgewichts im fernen Osten, die Europa nicht gleichgiltig sein kann, auf das Spiel setzen. Die Beziehungen dieses Theiles Asiens zu den europäischen Rationen mehren sich von Tag zu Tag. Für Rußland, dessen Besitzungen im Stille» Ocean in nächster Nähe des streitigen Gebietes liegen, in einer Nähe, welche durch den Bau der sibirischen Eisenbahn bald noch vermehrt werden wird, für Frankreich, dessen indochinesische Kolonien an der Grenze Chinas liegen, ist es wesentlich, von ihren Grenzen jeden dauernden Grund zur Unsicherheit und zu heftigen Krrsen fernzuhalten, Deutschland endlich liegt die Entwickelung seiner Handelsbeziehungen zu diesen Gegenden zu sehr am Herzen, um ruhig zusehen zu können, wie diese Beziehungen stets einer Beunruhigung ausgesetzt wären, welche unablässig die emporkeimenden Niederlassungen deutscher Staatsangehöriger bedrohen würde. Dieser Zu stand aber möchte sehr bald eintreten, wenn die Japaner am Tage nach ihren Triumphen auf dem chinesischen Festlande festen Fuß faßten und jenen Eroberungsgeist dort einführten, der sie stets allem Hasse der gegenwärtigen Besitzer aussetzen würde. E« liegt nicht in der Absicht der drei Mächte, welche ibre Ansichten in Tokio zum Ausdruck brachten und ihnen auch Achtung zu verschaffen wissen werden, Japan der Früchte seiner Siege zu berauben, ja, es könnte ihnen sogar nicht mißfallen, diesen Staat, der seine Häfen der mropäischen Kultur eröffnet hat, ist unwiderleglicher Weise die lebenspendende Kraft der Zivilisation darthun zu sehen, der es seine in so kurzer Zeit erzielten unendlichen Fort schritte verdankt. Diese Fortschritte würden aber früher oder später der Vernichtung preisgegeben, wenn sie nicht auf jenen Grundsätzen beruhen, welche die Grundlage des Konzerts der zivilisirten Nationen bilden. Diese Grundsätze ver langen vor allen Dingen, daß jeder Staat, ohne seine legitimen Interessen zu opfern, sie doch in verständigem Maße dem Interesse Aller unterordne — der Bürgschaft des allgemeinen Friedens nämlich. Dieser Geist hat sich in dem Maße entwickelt, in welchem der Fortschritt der Arbeit und die wachsende Auf klärung diese Interessen mehr und uiehr solidarisch machten. Rußland besonders hat davon denkwürdige Beweise gegeben, die seinem letzten Herrscher den glorreichen Namen eines Friedensfürsten einbrachten. Rußland, das fest ent schlossen ist, auf diesem Wege zu beharren, fühlt sich um so mehr berechtigt, auch von Änderen jene Mäßigung zu verlangen, deren Beispiel es zuerst gegeben hat. Indem Rußland jo im Einverständnisse mit Deutschland und Fraiik- reich handelt, schädigt es in keiner Weise die wahren Interessen Japans, mit dem es freundschaftliche und gutnachbarliche Be- Ziehungen zu unterhalten wünscht. Wenn der erste Sieges rausch erst vorüber sein wird, wird dieses Land, dessen Herr scher noch in seiner letzten Proklamation eine weisheitsvolle Sprache führte, sehr ba d erkennen, daß die Mächte, die es zur richtigen Zeit auf einem Wege aufgehalten haben, auf welchem es seine Macht und seine Zukunft auf das Spiel setzte, ihm einen ganz besonders^ Dienst erwiesen haben. TaaeSgeschichte. De»tscheS Reich. Der Vorschlag des Professors Schmoller, den wir vor einiger Zeit mitgetheilt haben, scheint auf nicht unfruchtbaren Boden gefallen zu sein. Die be- kanntlich in gewissem Sinne immer noch „offiziösen" ,,Berl. Pol. Nachr." schreiben nämlich: „Wenn auch aus naheliegen den Gründen an so weit aussehende Pläne nicht g dacht wird, so steht es doch zur ernstlichen Erwägung, ob nicht Staatsmittel in beträchtlicher Höhe zum Ankauf von länd lichen Großwirthschaften mit der Zweckbestimmung, sie wo. nigstens zum Theil als solche sortbestehen zu lassen zu ver- wenden sein möchten. Man gewönne dadurch den doppelten Vortheil, eine Reihe al« Grundbesitzer ernstlich gefährdeter Existenzen vor dem Ruin zu bewahren und den jetzt durch
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