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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189507278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-07
- Tag1895-07-27
- Monat1895-07
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1895
- Autor
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Uresaer H Tageblatt 48. Jahr« Bekanntmachung 1908 k-. H- Hmtzsch. Die Lieferung von 20 SSO kx Rogqenrichtstroh soll vergeben werden; Bedingungen liegen hier aus. Angebote sind bis AO. d» M, Bor- ^r^taftS 14 Nhr anher einzureichen. Truppen-Uebungsplatz Zeithain, den 27. Juli 1895. 2 Königliche Garnison-Verwaltung. Bekanntmachung. Die Gemeindeanlagen auf den 2. Termin laufenden Jahres sind baldigst, längstens aber bis zum 1. August dieses Jahres bei Vermeidung zwangsweiser Beitreibung an die hiesige Stadthauptkafse abzuführen. Riesa, am 15. Juli 1895. Der Stadtrath. Schwarzenberg, Stdtrth Bekanntmachung. Nachdem das Reichsversickerungs-Amt zur Vereinfachung des Schreibwerks bei den Quittungen . - >. über Unfall-, Invaliden- und Alters-Renten auf eine Seiten des Rechnungshofes des Deutschen s Die Wachmannschaft und die Mannschaft der Feuerreserve haben sich Mittwoch, Reiches an das Reichs-Postamt ergangene Anregung den Berufs-Genossenschaften und Ver- k den S1. Juli, AbendS 7 Uhr am hiesigen Gpritzenschuppen pünktlich zu einer sicherungsanstalten anempfohlen hat, in die Anweisungen zu Rentenzahlungen neben dem Familien- Uebuna einrukinden. * namen nur den Rufnamen des Rentenempfängers als einzigen Vornamen einzurücken, erhalten die Herren Gemeindevorstände und Gutsvorsteher im Bezirke der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft auf Ersuchen des Vorstandes der Versicherungsanstalt für daS Königreich Sachsen hiermit Anweisung, die Aufnahme von Invaliden- oder Alters-Renten-Anträgen den Nufnamen des Ansprechers oder desjenigen, der zur Empfangnahme der Rente er mächtigt ist, durch Unterstreiche« besonders hervorzuheben, damit der Vorstand der gedachten Versicherungsanstalt in die Lage versetzt wird, in die Zahlungs-Anweisungen nur den Rufnamen als einzigen Vornamen aufnehmen zu können. Für die Unterschrift des Empfangsberechtigten auf den Rentenquittungen wird die Zeichnung deS Rufnamens neben dem Familiennamen dann genügen, wenn der Berechtigungsausweis auch nur diese Namen enthält. Großenhain, am 24 Juli 1895. Die Königliche Amtshauptmannschast. v. Wilurki. Uebunz einzufinden. Die Uniform ist anzulegen. Begründete Entschuldigungen sind vorher schriftlich beim Branddirector Schumann Schulstcaße 11 abzugeben. Auf die Strafbestimmungen der Feuerlöschordnung für die Stadt Riesa wird aufmerksam gemacht. Riesa, am 27. Juli 1895. Der Feuerlösch-Ausschuß. Bretschneider, Vorsitzender. Bekanntmachung. Am nächsten Sonntage, den 28. Juli, VII. nach Trin., beginnt der Bor» MittagSgotteSdieust ausnahmsweise in Riesa um 9 Uhr und in Weida um 7 Uhr. Ev. luth. Pfarramt Riesa, den 26. Juli 1895. - i V. Burkhardt. und Anzeiger Wetlatt und Anzeiger). AmLsötatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa 17S. Sonnabend, I7. Julst 18S5, Abend- k«. Rtklon Taylan »AchrRt jü« To- Abend. mit Ausnahme ter Sonn, und Festtag«. BterlelMrltcher BegngS-eet- bot Abholung m dtn Egpebtllonen tu Ri,la und Strehla, dm Ausgabestellen, lowir am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pi., durch die Träger stet inS Hau« 1 M«k 50 Pf, durch den Briefträger stet in« Hau« 1 Mark 65 Pf. «u,etgen.«imah»>e jfür-die Numrrer de« Ausgabetage» bl« Bvrmsttag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Rieia. - GeichästSstelle: Kastantenstraße 59. - Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Die deutsche Turnerschaft hat zwei Mal in ernsten Zeitläuften am Scheidewege ge standen. Das erste Mal war es, als die französische Phrase von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit im Jahre 1848 durch das deutsche Land erscholl und schwache Gemüther mit sich fortriß, als die Abschaffung des Privateigenthums selbst bis in vornehme Kreise hinauf ihre Anhänger sand und das Könizthum für eine überlebte, veraltete Einrichtung galt, weil die allbewund.rten Franzosen ihren König sortgejagt hatten. Damals haben sich die Männer, die den Sturz des König- thums bei uns in- Werk setzen wollten, alle Mühe gegeben, die Turner für ihre Zwecke zu benutzen, sie mit Freiheits phrasen trunken zu machen und so auf die Barrikaden zu treiben. Turnerkompagnien au- vielen sächsischen Städten waren es, die damals den Insurgenten in Dresden zu Hilfe eilten, und mancher junge und idealistisch schwärmende Turner hat es jahrelang schwer büßen müssen, daß er Leib und Seele in den Dienst republikanischer Advokaten wie Tzschirner und Todt gestellt hatte. Luch der Turnsache s:lbst hat die Leichtigkeit, mit der sich damals die Turner für politische Zwecke ehrgeiziger Parteiführer benutzen ließen, großen Schaden gethan. Die lebhafte Betheiligung von Turnern an den revolutionären Bewegungen der Zeit gab den Regierungen vielfach Anlaß zur sofortigen Auflösung und Beschränkung nicht blos der unmittelbar betheiligten, sondern auch gutgesinnter Vereine, und von den 300 Turnvereinen des Jahres 1849 bestanden nach 10 Jahren kaum noch 100. Der „Vater Jahn" war dem Anschlüsse der Turner an eine politische Partei vielleicht am schärfsten entgegen getreten. Schon 1810 hatte er gewaltsame Umwandlungen mit Aus. brüchen eines Feuerberges verglichen. „Selten sei durch solche Gutes geschehen und das Wenige bleibe auch nur ein Beiläufer neben einem Heere von Gräueln." Seine letzte Rede aus dem Jahre 1848 nimmt jeden Zweifel an Jahns Ansichten. „Ich bin nicht von Such ab- gefallen", ruft er den demokratischen Turnern zu, „Ihr seid es von mir. Noch immer trage ich die deutschen Karben, so ich im Befreiungskriege aufgebracht. Ihr aber habt den rechten Weg verloren, seid zu weit links gerathen, von der Ehrenbahn der Entwickelung auf des Bürgerkrieges blutige Pfade. — Die rothe Freihettelei, Freithuerei wird voüöer- ziehen wie Pest und andere Seuchen." Die Zeit har dem Turnvater, als er seine dlugm ge schlossen, Recht gegeben. Nicht durch die Betheilung an politischen Bewegungen, sondern einfach durch ruhige Ver- folgung rein turnerischer Ziele hat sich die Turnerei wieder emporgearbeitet. Wiederum wandte sich die allgemeine Auf merksamkeit dem Turnen zu, als nach dem unglücklichen italienischen Kriege Oesterreichs gegen Frankreich ganz Süd deutschland in Aufregung gerieth. In den Jahren 1860 bis 1862 wurden nach Georg HirthS Statistik 1000 Turnvereine neu gegründet, aber dieses Mal schlug man andere Bahnen ein. Die Stellung der Turner zur Politik wurde bestimmt durch die Beschlüsse des Ausschusses 1861 in Gotha, die auf Antrag von Or. Goetz folgende Fassung erhielten: „Das Turnen kann nur dann seine reichen Früchte entfalten, wenn es als Mittel betrachtet wird, dem Vaterlande ganze, tüchtige Männer zu erziehen ; jedwede politische Parteistellung jedoch muß den Turnvereinen, als solchen, unbedingt fern bleiben; die Bildung eines klaren politischen UrtheilS ist Sache und Pflicht des einzelnen Turners." Auf dieser vaterländischen Grundlage hat sich im fol genden Vierteljahrhundert die deutsche Turnerschaft groß und einig entwickelt und durch ihre herrlichen BerbrüdcrungSfeste nicht wenig zur Stärkung des deutschen Einheitsgedankens beigetragen. Jüngst war die deutsche Turnerschaft wiederum an einen Scheideweg gelangt, und wiederum waren e- die rothen Feinde des Königthums, welche die Turnsache für ihre politischen Zwecke ausbeuten wollten. Der soeben erstattete Jahres und Geschäftsbericht der deutschen Turnerschaft sagt darüber: „Das politische Parteitreiben, überreizt wie es ist, drängt sich heutzutage immer begehrlicher auch an diejenigen Kreise heran, welche sich ihm mit Fug und Recht grund sätzlich verschließen. Die deutsche Turnerschaft hat es seit ihrer Gründung für ihre Aufgabe gehalten, einen gemein samen Boden zu bilden, auf welchem Mitglieder aller vaterländischen Parteien des deutschen Volkes sich brüderlich die Hand reichen und der kräftigenden und befreienden Leibesübung hingeben können. Sie weist daher den poli tischen Parteikampf, so sehr sie es als Pflicht jedes einzelnen Mannes anerkennt, sich ein klares politisches Unheil zu bilden, von ihrer geweihten Schwelle ab. Gleichwohl haben seine Wogen auch an unsere Pforten angeschlagen. Wenn sie auch bisher an unserem festgefügten Bau abgcprallt sind und einen zersetzenden Einfluß auf größere Theile nicht haben üben können, so haben sie doch immerhin einzelne unserer Vereine nach entgegengesetzten Seiten von der Turnerschaft fort- und in Kämpfe hineinzerissen, welche mit der eigentlichen Aufgabe der Turnvereine nichts zu thun haben. Thatsache ist es, daß sich ein socialistischer Turnerbund gebildet hat, welcher der deutschen Turnerschaft mit Wort und Thal feindlich und mit der ausgesprochenen Absicht, deren feste Burg zu stürmen, entgegentritt und seinen Gliedern jede ! Kundgebung der Liebe zum deutschen Vaterlande verwehrt und dagegen ihnen das Eintreten für die politische Loosung der Partei als Pflicht aufdrängt. Es steht ferner fest, daß einzelne unserer Vereine sich haben bestimmen lassen, in das feindliche Lager überzugehen und aus der Turner- schaft auszuscheiden, darunter sogar einer, dessen Turnhalle mit Hilfe der Stiftung für Errichtung deutscher Turnstätten gebaut worden ist." Die Agitatoren haben dabei ihren Einfluß auf die jungen Leute ganz besonders benutzt. Durch diesen ihren Einfluß auf die unreife und urtheilslose Jugend, durch Einschmuggeln socialdemokratischer Nichtturner und Ueberrumpelung von Verein-Versammlungen bei plötzlich gestellten Abänderung-- anträzen errangen sie ihre Erfolge, die sich bei größerer Aufmerksamkeit hätten vermeiden lassen. Dabei kam ihnen noch der Umstand zu Statten, daß in vielen Vereinen schon 18 jährige junge Leute ohne reiferes Urtheil in den wichtigsten Berfassungssragen Stimmrecht besitzen. Unter diesen Umständen war es die Pflicht des „Aus schusses", auf die von den freien Vereinen drohende G.fahr hinzuweisen und den bedrohten Vereinen Schutz und Hilft zu bieten. Es lag ihm vollständig fern, in die Freiheit uad Selbstbestimmung der einzelnen Vereine einzugreifen, wohl aber mußte er Vertheidigungsmaßregeln empfehlen für schwache Vereine mit oft wechselnder Leitung, die eines Stamme älterer Mitglieder entbehren. Die empfohlenen Bestimmungen stehen schon in den Satzungen vieler Vereine, jedenfalls sind sie, ebenso wie der Antrag aus Aenderung des Grundgesetzes, nur eine weitere Ausführung der grundlegenden Gothaer. Beschlüsse. „Wir sind es", ruft Vv. Schmidt, ein Bremer Ausschußmitglied, mit Recht, „die unsere Freiheit verlheidigen, die Freiheit nämlich, daß überall, wo deutsche Turner bei sammen sind, sie auch deutsch denken und fühlen, deutsch singen und reden dürfen." Die deutsche Turnerschast stand am Scheidewege ; indem der soeben abgehaltene deutsche Turn tag in Eßlingen beschlossen hat, die Pflege des deutschen Volksbewußtseins und vaterländischer Gesinnung als Zweck der Turnerschaft in das Grundgesetz aufzunehmen und alle politischen Parteibestrebungen aus der Turner schaft auszuschließen, hat er in richtiger Erkenntniß seiner hohen Aufgabe festgestellt, daß vaterländische Gesinnung künftighin nicht als Parteipolitik gelten soll und daß die deutschen Turner in der Pflege vieler Gesinnung das höchste Ziel ihres Strebens zu erkennen haben. TageSgeschichte. Deutsches Reich. Der österreichisch-ungarische Mi nister des Aeußeren, Graf^Goluchowsky, hat gestern dem
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