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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189510284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18951028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18951028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-28
- Monat1895-10
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1895
- Autor
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Riesaer G Tageblatt n«d A«;etgrr Meblatt md Anzeiger). Telegramm-Adresse „Tageblatt", Riesa. Amtsblatt flrrnspr-chst-"» Nr. 2» der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. SSI. Montag, 28. Oktober.18W, Abends. 48. Aahrg. Das Nicw^'r Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla, den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaisert. Postanslalten 1 Mark 25 Pf., durch die Träger frei ins Hau« l Mark SO Pf., durch den Briefträger frei ins HauS 1 Mark 65 Pf. Anzeigeu-Annahme für die Numm« deS Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Drnrt und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Die zum Anbau der Offizier - Speiseanstalt auf dein Truppenübungsplatz Zeithain erforderlichen Arbeiten als: Loo8 I Erd', Maurer» «. Tteinmetzarbeite» (im Betrage von zusammen ca. 16000 M. Loos II Zimmerarbeiten (6700 M ) Laos III Schmiede- «nd Eisenarbeiten (2100 M.) Laos IV Ofenarbeite« (Grundöfen, 1850 M.) sollen nach procentualen Angebot öffentlich verdungen werden. Zeichnungen und Verdingungsanschläge liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten Baubeamten, Dresden-Albertstadt, Administrationsgebäude Flügel 6. ! No. 94 zur Einsicht aus und sind Verdingungsauschläge gegen Erstattung der Selbstkosten von Dienstag, den 29. dss. Mts. ab daselbst zu entnehmen. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „OsfizierS-Speiseanstalt Zeithai«" und zwar Loos I Erd-, Maurer- und Steinmetzarbeiten, bezw. Loos II Zimmerarbeiten, bezw. Loos III Schmiede- und Eisenarbeiten, bezw. Loos IV Ofenarbeiten bis Montag, den 4. November um 11 bezw. 11* */,, 12, 12^/, Uhr an unterzeichnete Stelle einzureichen^ woselbst Eröffnung in Gegenwart der erschienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagssrist 4 Wochen. Aus wahl unter den Bewerbern Vorbehalten. Dresden, den 25. Oktober 1895. * Der Königliche Garnison-Baubeamte III Dresden. Oertliches uns Sächsisches. Riesa, 28. October 1895. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverord- netensitzung Dienstag, den 29. Oktober, Nachmittags 6 Uhr. 1. Ratvsbeschlüsse, betreffend: a. ein Gesuch um Gehalts aufbesserung, b. Verwilligung von Stellvertretungskosten wegen eines erkrankten Nachtwächters, e. die Einziehung de alten öffentlichen Weges vom Gottesacker nach dem Mergelt- dorser Jahnafußsteig als öffentlichen Weg, und die Beibe haltung des seitherigen öffentlichen Weges von der Schützen straße nach Pausitz als Communicationsweg. 2. Berathung eines Regulativs, das Prostituirtenwesen in der Stadt Riesa betreffend. 3. Wahl eines Rathsmitgliedes an Stelle des mit Schluß laufenden Jahres ausscheidenden, jedoch wieder / wählbaren Herrn Skadlralhs Riedel. , — Zum Reformationsfeft, nächsten Donnerstag Abend, i findet im Saale des Hotel „Wettiner Hof" eine Theater- ! Vorstellung zu Wunften de« WohlihätigkeitS-Vereins > „Stammtisch zum Kreuz" statt, auf die wir b-reils heute em- pfehlend aufmerksam machen. Zur Aufführung gelangt der Schwank: „Die Großstadtluft" von Blumenthal und Kadcl- burg. Das Stück wurde dieser Tage bei einem Vergnügen Les hiesigen Gesangvereins „Amphion" aufgesührt und fand dort allgemeinen, regen Beifall. Hoffentlich wird die nächsten Donnerstag stattfindende Aufführung, deren Reinertrag den ntildlhäiigcn Zwecken des „Stammtisch zum Kreuz" zufließt, durch recht guten Besuch ausgezeichnet. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff" aus Dresden unterm 22. Oktober: Die in unserem letzten Berichte erwähnte weichende Richtung der Bergfrachren von Hamburg hat in den ersten Tagen der neuen Berichtswoche «»gehalten. Da aber der wirklich eingrtretcne Wasierwuchs hinter den Erwartungen zurück blieb, außerdem Schiffsraum in Hamburg wieder knapper wurde, zogen die Flußfrachten in den letzten Tagen wieder an und betrugen gestern für Massenartikel nach Magdeburg 55 Pf., nach Riesa-DreSden 80 Pf., nach Tetschen.Laube 90 Pfg. für 100 Kg. — In Schönebeck wurde Salz nach Hamburg zuerst mit 32 Pfg. abgemacht, später stieg die Forderung der Schiffer auf Grund der erneut eingetretenen trockenen Witterung wieder auf 34 Pfg. für 100 Kg. Im Magdeburger Zuckerverkehr nach Hamburg ist noch nicht viel von Belebung zu spüren. Die für Zucker getroffenen Abschlüsse bastrten auf reinen Frachten von 34 bis 37 Pfg. für 100 Kg. — In Böhmen verlief das Verfrachtungsgeschäft in Kohlen während der letzten Tage in mittelmäßiger Weise. In Aussig wurden gestern für Kohlen auf Basis eines Wasserstandes von 37 Zoll folgende Krachten notirt: nach Magdeburg 63 Pfg., nach Tangermünde 69 Pfg. für das Doppelhcctoliter, nach Lauenburg 29 Pfg. für den Eentner. — Große Schaaren von Schneegänsen, nach dem Süden ziehend, sind hier und da beobachtet worden. Und dabei giebt es an besonders geschützten Stellen der Haide noch blühendes Haidelrautk Schneegänje und blühendes Haidekraut, das sind für unsere Wetteroorhersager die „untrüglichen" Zeichen eines bevorstehenden strengen Winters. Wenn es den hoch in den Lüften dahtnzirhenden Gänsen, de« blühenden Erika, den Bauernregeln und den Wetterpropheten nach ginge, dann müßten wir binnen Kurzem ganz jämmerlich erfrieren. In Wirklichkeit gestaltet sich die Sache meist ganz ander» und deshalb hat 'Niemand vor den Wetterprophezeihungen sonder lich viel Respekt. — E» find neuerdings falsche Fünfmarkstücke sächsischen Gepräge» mit dem Bildniß König Albert» und dem Münz zeichen L, vom Jahre 1876, in den Verkehr gelangt. Die Stücke, die gut nachgeahmt sind, find besonders daran kennt lich, daß, bei sonst scharfer Prägung, auf de» Rand zwischen den Worten „Uns" und «Sott", wo jedenfalls der Sußzapfen abgefeilt worden ist, da» zwischen den übrigen Randworten befindliche kleine Kreuz nebst den beiden Zweigen fehlt. — Da es neuerdings mehrfach vorgekommen ist, daß Loose der Badischen Pferveverloosung im Bezirke der König!. Kreishauptmannschaft Zwickau vertrieben worden sind, so nimmt die genannte Behörde Veranlassung, darauf aufmerk, sam zu machen, daß die Genehmigung zum Betriebe von Loosen der gedachten Art für das Königreich Sachsen nicht ertheilt worden und daher der Vertrieb derselben unstatthaft und strafbar ist. * Seerhausen. Bei der heute stattgefundenen Zwangsversteigerung des Otto'schen Gutes wurde das Höchst gebot von Herrn Gutsbesitzer Pape-Zeithain mit 64500 M. abgegeben und damit demselben das Grundstück zugeschlagen. Die gerichtliche Taxe bezifferte sich auf 65 279 Mark. Meißen, 26. Oktober. Herr Bürgermeister Schiffner, der erst vor ungefähr 2 Monaten nach einem längeren, durch ein Nervenleiden nothrvendig gewordenen Urlaub seine Amlsthätigkeit wieder aufnah«, ist leider abermals erkrankt und hat sich gestern Nachmittag in da« städtische Irren- und Siechenhaus zu Dresden in die Behandlung des Oberarztes Dr. Ganser begeben. Die Symptome der fortschreitenden Krankheit waren schon längere Zeit bemerkbar und daraus erklären sich auch verschiedene auffällige Vorkommnisse, die in jüngster Zeit von hier aus in die Öffentlichkeit gebracht S wurden. Das Mitgefühl mit der schwcrgetroffemn Familie ist allgemein. Bürgermeister Schiffner steht Mitte der vierziger Jahre und amtirt hier seit 1886. f Dresden. I» feierlicher Weise vollzog sich heute Mittag 1 Uhr in DreSden-Albertstadt die Grundsteinlegung der Garuisonkirche, nachdem zuvor besondere Weihefeierlich' keilen für den evangelischen und für den katholischen Thcil der Kirche unter Theilnahme von Offiziersabordnungen rc, stattgefunden hatten. Der Stadtkommandant Generallieutenat von Zechau verlas die Urkunde. Gesänge und Orchesterwusik begleiteten die Feier. Um 1 Uhr Mittags traf der König Albert auf dem Festplatze ein. Alsdann begann die Weihe des die Kirche schmückenden Thurmes. Die dienstfreien ak tiven und inaktiven Staabsofftziere der Garnison hatten Aufstellung genommen, ebenso Abordnungen der Offiziere und Mannschaften, sämmtlich in Paradeuniform. Ein Bataillon des Leibgrenadierregiments präsentirte beim Eintreffen des Monarchen. Nach dem Gesänge des „Ave verum" von Mozart hielt der Kriegsminister Edler von der Planitz eine Ansprache. Nachdem die U künde verlesen war, wurde dieselbe in einen Kasten gelegt, der Kasten wurde verlö het und in den Grundstein versenkt. Archirelt Lossow überreichte dem König die Kelle, worauf Garnisonbauinsoeklor Müller nach dem Versetzen der Deck platte dem Monarchen den Hammer überreichte. Während dieses Aktes präsentirten die Truppen und wurden 21 Ka nonenschüsse gelöst. Nachdem die Hammerschläge der einzelmn Ehrengäste beendet und das niederländische Dankgeber ver klungen war, brachte der KrttgSminister das Hoch auf den König aus. Die Kirche wirb mit einem Kapital von einer Million gebaut und dürfte in 3 Jahren fertig sein. Dippoldiswalde, 24. Oktober. Gestern früh wurde in Possendorf hinter der KirchhofSmauer der Leichnam eines alten Mannes gefunden. Der Mann hatte sich, wie die so fortige ortsbehördliche Besichtigung ergab, mit einem Terzerol getödtet. In der guten und durchaus sauberen Bekleidung des Unbekannten fand «an die Buchstaben 6. S. verzeichnet, sowie ein Portemonnaie mit 1,55 M. Inhalt. Das sorge- fundene Notizbuch enthielt die Worte: „Ich bitte um ein Mrs Plätzchen auf diesem Kirchhofe. Der liebe Gott mag mir verzeihen, daß ich eher komme, als er mich ruft. Die jenigen, die mich alten, kranken Mann in den Tod getrieben, haben «S zu verantworten. Ich habe ihnen vergeben, denn unser Heiland hat gesagt: Vergebet, so wird euch auch ver ¬ geben. Ich bin geboren am 23. Januar 1823." Vermuth. lich stammt der Entseelte aus Böhmen. Zittau. Dem bei einem Rechtsanwalt in Großschönau beschäftigten Schreiberlehrling Richter von hier wurde gestern Abend ein Geldbrief mit 400 M. Inhalt zur Ablieferung auf der Post anvcrtraut. Der vielversprechende Jüngling zog es jedoch vor, das Geld für sich zu behalten und. damit zu verschwinden. Nach dem Flüchtigen wird eifrig gefahndet. Pirna, 26. Oktober. Unter den Petitionen, welche zu der bevorstehenden Periode aus hiesigem Bezirke an den Landtag gerichtet werden, wird sich auch eine von den Stein- bruchsbcsitzern des Liebethaler Grundes befinden. Dieselben wollen bitten, daß eine Eisenbahn-Zweiggleisanlage an der Bahn linie Pirna - Dürrröhrsdorf, dazu eine Zufahrtsstraße auf Liebethaler Flur gebaut werden möge. Durch Genehmigung der Anlage würde der Absatz des vorzüglichen Sandsteins in den dortigen Brüchen vermuthlich ganz bedeutend werden. Mittweida, 26. Oktober. Von der AMtshauptmann- schaft Rochlitz wurde der für Gasthof RöSgen bei Mittweida polizeilich angemeldcte, aus hiesigen Technikern bestehende „Polnische Industrie-Verein" nach vorheriger Beschlagnahme von mehreren sozialistischen Büchern und Schriften auf Grund von tz 31 in Verbindung mit 88 19 und 22 des sächsischen Vereinsgesetzes aufgelöst; der Verein bestand zum Theil aus unmündigen Personen. — Der seit 1888 von der Staatsanwaltschaft w^en Rückfalldiebstahls steckbrieflich gesuchte Schneider Peuthert, gen. Wengner, aus Roßwein, ! kam nach siebenjähriger in der Fremdenlegion zu Algerien verbrachter Dienstzeit nach Sachsen zurück. Prulhert war nicht wenig erstaunt, als ihn am Mittwoch die hiesige Poli zei trotz seiner langen Abwesenheit und seiner bei sich ge- führten französischen Legitimationspapiere wieder erkannte und ihn hinter Schloß und Riegel brachte. Werdau. Die seit 14 Tagen spurlos verschwundene Dienstmagd eines Gutsbesitzers in Langenhessen wurde dieser Tage Nachmittags auf dem Heuboden ihrer Dienstherrschaft, förmlich im Heu vergraben, todt aufgefuuden. Nachdem man die Unglückliche, welche wahrscheinlich im Rausch den Tod gefunden, ortsgerichtlich aufgehoben hatte, wurde sie in die Leichenhalle übergeführt. Mylau, 25. Oktober. Frau Pauline verw. Merkel hier hat zum Gedächtniß an ihren verstorbenen Ehemann, Herrn Fabrikbesitzer Franz Anton Merkel, der Stadtge meinde Mylau ein Kapital von 10000 Mark als „Anton- Merkel-Stiftung" überwiesen mit der Bestimmung, daß die Zinsen dieses Kapitals zur Einrichtung einer Gemeinde- Diakonie für Mylau verwendet werden. Freiberg. Am Donnerstag stieß sich das Kind eines Arbeiters auf der Ziegelgasse in FreibergSdorf mit einer Scheere in das rechte Auge, so daß dasselbe verloren sein dürste. Leisnig, 25. Oktober. Die am 26. September dss. IS. verstorbene Rentnerin und Hausbesitzerin Frau verw. Postmeister Amalie Friederike Clauß geb. Jäger hat in hoch herziger Weise der Stadt Leisnig unter dem Namen „Pol- kenberger Clauß-Stiftung" 15000 Mark testamentarisch ver macht mit der Bestimmung, daß die Zinsen von 9000 Mark an drei alte, würdige, in Leisnig wohnende Beamtentöchter und die Zinsen der übrigen 6000 Mark an andere arme, alte Leute vertheilt werden sollen, ferner «och 2000 Mark der Gtadtgemeinde mit der Bestimmung, die Zinsen davon am Jahresschluß an die Mannschaften derjenigen Leisniger Spritze zu vertheilen, die bei Schadenfeuern in Leisnig oser in den von der Leisniger Feuerwehr beschickten Dörfern zu erst in Thätigkeil kommt, weiterhin noch 1000 Mark dem „Krauenverein" und 1000 Mark dem Verein zu „Rath und That" und 1000 Mark der „Kinderpflege". Lnnaberg. Durch die Fahrlässigkeit eine» Dienst mädchen» brach in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag
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