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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-12-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189512276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18951227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18951227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-12
- Tag1895-12-27
- Monat1895-12
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1895
- Autor
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Riesaer H Tageblatt Freitag, 27. Dezember 18S5, AbeabS r Bor« Die zum Neubau eines L-afferthurmeS für das Wasserwerk aus dein Truppen» Ucbung-Platze Zeithain erfordcrlihen Arbeiten, als Laos I., Erd«, Maurer- und Ltrinmetzarbeiten im Gesammtbetrage von ca. 13 600 Mark, Loo» II., Zimmerarbeiten im Betrage von 4100 Mark, sämmtlich einschließlich Materiallieferung, sollen in össentlicher Lerdingung vergeben werden. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Da, Abends mit Ausnahme der Kmm- und Festtage. Vierteljährlicher »ezngSprei» bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den AuSgabestell«, samir am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch die Träger frei ins Hau« 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei in« Hau» 1 Mark SV Pf. tlnzeigen-Amtahme für die Ruma« deS Ausgabetages bi« Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und «erlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: «astanienstraße v». — Kür die Redaktion »irantwerttich: Herma», Schmidt in Riaf«. Die auf Sonnabend, den 28. dies. Mon., Bor«. LL Uhr, tm Gesellschaftshause zu Nünchritz angesetzte Versteigerung ist aufgehoben Riesa, 27. Dezbr. 1895. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsger. Sekr Eidam. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten Bau- beamten, Dresden-Albertstadt, Administrationsgebäude, Flügel >Pch>I, 94 an Wochentagen während der Äeschäftsslunden 8—4 Uhr zur C »sicht -">« und Nnd .-r^'k Derdingungsanschläge gegen Erstattung der Selbstkosten vom 28. Dezemb. ' a '^24, Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift A>5- daS Wasserwerk auf dem Truppen-Uebungsplatze Zeithain, Eid-, Maurer-, Stein». gZ xgfbezw. Zimmerarbeiten, Loos I, bezw. Loos II bi» Freitag, den IO. Januar L tler. Z für Erd-, Maurer- und Steinmetzarbeiten Loos I, — 'r Bor«. - Zimmerarbeiten Loos II II',. - , postsrei an die vorbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Die Auswahl unter den Be werbern ist Vorbehalten. * Dresden, den 21. Dezember 1895., Königl. Garnison-Baubeamter III Dresden. « « d Anzeiger Mtblatt und Anzeigers. Telegromm-Adrrff« I! Kemsprechü-I- rag.blatt Rt sL «'S der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des Köuigl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 80». Freitaa. 27. Dezember 18S5, Abends. 48. Fahr-. r«D«»ßefchichle. Das Weihnachtsfest ist ohne Störung vorüber gegangen, weder in der »hohen Politik" noch sonst „im Lauf der Welt" haben sich Zwischenfälle ereignet. Um die Weihnachtszeit herum pflegt ja im öffentlichen Leben immer eine gewisse ivohl- thuende Ruhe einzutreten. Dir Reichsboten sind daheim unterm Tannenbaum bei den Ihren, der Hader der Parteien schweigt für eine — nur zu kurze — Spanne Zeit und wenn sich auch in den Zeitungen noch Nachklänge aus der Parlamentarischen Kampfzeit vernehmen lassen, so betrifft es doch nie Haupt- und Staatsaktionen, sondern meist untergeordnete Dinge und Personen. Es ist dabei als ein Anzeichen von Stofferschöpfnng zu be trachten, wenn sich die Presse auf Kombinationen und Zeichen deuterei verlegt, wie gegenwärtig, wo wieder allerlei über den Zweck des Kaiscrbesuchs beim Fürsten Bismarck gefabelt wird. Noch ist die „Köller-Krisis" kaum beendet, noch die Frage, ob Hofprediger a. D. Stöcker diSziplinirt werden sollte, nicht er ledigt; aber sie sind jetzt beiseite geschoben, wie denn auch Kinder einen komplizirtcn „Teufelsknrten" achtlos in die Ecke werfen, wenn es ihnen nicht bald genug ihn zu lösen gelingt.— In der auswärtigen Politik geht es leider nicht so ruhig zu, wie im Innern. Die armenische Frage ist noch immer ungelöst und wird auch wohl — trotz der stets betonten Einigkeit der Großmächte noch für lange Zeit Ungelöst bleiben. — Auch die „Venezuela Affaire," die jo plötzlich zwischen England und Amerika „feindliche Brüderschaft" schuf, ist noch nicht geregelt. Es ist zweifellos, das; ein Theil der europäischen Diplomatie dem stolzen England die etwas grobe amerikanische An- rempching gönnt. Indessen das Gefühl macht eine schlechte Politik. Tie europäischen Großmächte mögen sich Dorschen; ein unzweifelhafter politischer Erfolg über England würde die Nordamerikaner übermülhig machen und wir wissen, daß Deutschland schon etwas früher als England Spuren dieses Uebermulhes zu erdulden gehabt hat. In Miltelamerira, auf Cuba, kämpseu die Spanier einen Vcrzioeiflungskampf, um sich im Besitze der Perle der Antillen zu behaupten; Brasilien hat sein europäisches Herrscherhaus vom Throne verstoßen; in Kanada macht sich feit Jahren französischer Einfluß geltend, nm den Anschluß dieser englischen Kolonie an die Ver. Staaten hcrbeizuführcn, und so sehen wir überall die Amerikaner be müht, sich von Europa unabhängig zu machen, „Amerika für die Amerikaner" zu gewinnen, wie die Monroe-Doktrin besagt. Auf houdclspvlitischem Gebiete gelingt dies fast noch leichter, wie die Mae Kinley-Bill gezeigt bat. Aus diesem Grunde können wir eine Demüthigung Englands nicht wünschen, denn ganz Europa würde indirekt davon mit betroffen. — In Ost- asicn vollziehen sich die Tinge äußerlich ganz glatt. Ohne Widerspruch räumen die Japaner die Halbinsel Liavtong, die Chinesen zahlen unter großem Zeremoniell (in London) die Kriegskosten-Entschädigung und beide Länder bemühen sich, ihre Kriegsrüstungen wieder auszubessern und zu vervollständigen. Doch, wie gesagt, das sind äußerliche Dinge. Der große Ge gensatz zwischen russischen und englischen Interessen, der bisher nur im Norden von Indien bestand, hat in China und Korea ein zweites Feld der Bethätiglmg gesunden und in der arme nischen Frage leider noch ein drittes. Und in dieser hat Eng land ganz offenbar den kürzeren gezogen. Der Sultan kann nicht jo, wie die Engländer wollen und Rußland giebt weder eine allgemeine europäische Einmischung (woran übrigens außer England selbst keine andere Macht denkt), noch eine Sonder einmischung Englands zu. Will also England wirklich zum Ziele kommen, so kann es dies nur nntrr Preisgabe seiner Stellung im Morgenlande, dann muß es den Zaren zum Schutzherrn aller Christen im Orient erklären! — Das sind in der Hauptsache jetzt die Wetterwolken, die am politischen Himmel hängen und denselben umdüstern. Deutsche» Reich. In Bundesrathskreisen ist man der Frage näher getreten, ob von den gegenwärtigen und früheren Mit- gliedern des BundesrutheS ähnlich wie vom Reichstage eme Gedenkfcu r dec Wlederaufnchtung de» Deutschen Reiche- veran- stattetwcroenM. Mrnyu (ich,eheöerBundesrsthrndreFerien griig, nap dein „Haun. Kur." dayin geeinrgr, zunächst abzu warten, «n welcher Wche die Vertreter der verbündeten Re- glerungen an der F-ier, dre der Kaiser am 18. Januar im kontguche» Schlosse in Vertrn veranstalte» wird, vetheiligt sein werd-n, uns e.st später ein Programm für eine etwaige besoude.e Ferer auszustellen. Für otcse rst der 26. Februar, der 25jahnge Gedenktag dec ersten «Sitzung de» BuaocSrathes des DeulscyiN Re-.chiü, Ul Aussicht genommen. Das ReichsverslcherungSamt hat nun auch seinerseits zu der Frage der Regretzuahmr der Berlpsgenossenschaften gegen Unternehmer, die ernen Unfall secschuldec Haven, Stellung gerwmmcn. Nach Ansicht dreier höchsten Instanz rn solchen Fragen genügt nicht oer Beweis, daß der Unternehmer die rtcstmerstuattctt augec Acht gelassen habe, zu welcher er ver möge scrnes Amtes, Berufes oder Gewerbes verpflichtet rst, sondern es mug dlese Thastache auch durch ein ftrairechtli c.es Uctherl f-stgestellc fern. AnöereistullS ift eine Rcgreßberechligung für oie Beliissgenojieuschaft nicht vorhanden. Indessen hält es das Reichsoersicyefung-amr nicht jur geboten, daz die Berussgenosjenschast unter allen Umständen von dem ihr ver liehenen Rechte auch einen thaijächlicheu Gebrauch mache. Dw B.w.y-geudsjen,chafteu kvnncen und ;oll'.en vielmehr Sann, wenn d.'S Wit Rücksicht au,' den verurlhöltren Unternehmer ov r Mil Ruckirchr aus ihr eigenes Intereste wegen Zayrungs- Ilnfählgteil des Veruntzeuten angezetgc erfcheiae, von dem Regctß Abstand nehmen. Auch emMyle es ftch, einen der artigen Beichlug von der Genossin,chastsoeriumuiamg ge nehmigen zu tasten. Krankreicitz. DrM Vernehme» nach üb.rreichte am 24. d. der oeut-chs Vollcharter Glas Muist-er rm Austrage --sr. Majestät des Deulschen Kaisers dem Pläsidenleu Haure cm ELlmplar der von Ln. Majestät dem Kaiser eniworsemn Allegorie; „Böcker Europas, wahret Enre hemgstea Güter!" ILubn. E>» Telegramm aus Haoaunah meldet: Die Äusstänslsche» unter Gomez m crncr Starte von 12 000 Mann mit 6 Kanonen erreichten Jovellanos, westlich von Cvton. Auf ihrem Marsch verbrannten die Ältsttauoischen f zahtrerchc Pflanzungen und zerstörten dre Estenoayneu. Mar schall Marnnez CampoS besah, den Genernteu Barsez, Aldecoa und Navaxro unter auen Umständen tue Ausstan- ijchen anzugreiscn. Die Austtänol,ch.« griffen ore «-panier an und lösten 70 spanische »ol-aten der ,zacan. Cs geht da« Gerücht, daß eme große schlacht tu oer Naye von Mstanza« stattgesundcn statt. Die Au,ständischen sind nur noch 5o Meilen von der «lad' H warmah eülsernr. Rach einem weiter eing .jN-ge.lcll Telegramm aus Havanna), Hal Marschall Martinez Campos dkl, Fahrer der Aufständische» Gomez 21 Mellen von Malanzas elllfc.ut nach eine» verzweifelten Kampf« vollständig geschlagen. Die Ausständigen verloren an Loon.u unb Verwunderen 700 Mann. Die spanffchrn Truppen, deren Verluste uubeoeuleno sind, verfolgen L»e Flüchtigen. Türkei. Dem „Reuter'schen Bureau" liegt eine Meldung au» Konstantinopel vor, wonach die Nachricht von der Einnahme Leitun's durch die türkischen Truppen bestätigt wird. Japan. Uokohama. Der Kreuzer Kwan-ping, welchen die Japaner den Chinesen im japanisch-chinesischen Kriege weggenommen haben, ist bei den PeScadoreS - Inseln am 21. d. M. gescheitert. Mehrere Offiziere und etwa 60 Mann werden vermißt. Amerika. Es ist bereits die Einfuhr japanischer Jndustricartikel nach den Vereinigten Staaten zu beobachten. Vertreter japanischer Geschäftshäuser beginnen die amerika nischen Staaten zu bereisen und durch Angebot fabel haft billiger Erzeugnisse die amerikanischen zu verdrängen. Knöpfe aller Art werden von Japan weitaus billiger geliefert, al» sie in Amerika hergestellk werden können. Dabei tragen die japanischen Fabrikanten noch die Fracht und Zölle. Zünd hölzchen werden zu so geringen Preisen angeboten, daß die amerikanischen Fabriken ihren Betrieb einstellen müssen. Fahrräder bester Arbeit werden von den Japanern für 12 Dollar geliefert, während die Amerikaner sie nicht für den dreifachen Preis herzustellen vermögen. Noch größer ist der Unterschied in Holzwaaren, Fensterläden, Thüren, Vorhängen, Baumwollwaaren und dergleichen, die von den Japanern 30 bis 50 Prozent unter dem Engrospreise der amerikanischen Fabrikanten geliefert werden. Dabei tragen dis Japaner gleichfalls dir Liniuhrkostcn. Bisher blickten die amerika- iilschen Fabrikanten und Arbeiter mit scheelen Augen nach Osten, nach Europa, dcss-n billigere Arbeitskräfte der ameri- kanischcn Jndustcie vielfach Abbruch thaten. Jetzt werden sie sich daran gewöhnen müssen, ibce Bl-cke gen Westen zu richten, wo in dem Mettbewerbe der Asiatei eine ungleich größere Gefahr aufzuzicheu bcg-nnt. Ucbec kurz oder lang wird auch Europa mit dieser !»>e>abc zu rechnen haben. Auf eine Anfrage dec „Ncw-Uork World" bezüglich der Benezuela-Frage aukworrden der Prinz von Wales und der Herzog von Z)srk gemnnschaülich telegraphisch, sis könnten nur glauben, daß dre geg-nwär.ige Krisis in einer für beide Länder ttiirwdensteUcncei! W.'ss bcigelegt und ihr warme Freundschaft, wie sie tnsy.r schon so viele Jahre bestand, folgen werde. Lrrrttches «ad Sächsisches. Rit'fcc, 27. Teccmber 1895. — Oie Sächs.-Böh'.». Dampfschifffahrts-Gesellschaft hat die Dampfschiffs ährten in Folge des Taeiveifes auf der Elbe eingestellt. — Beim Herannahen des Jahresschlusses sei unter ' Hinweis auf das Inserat in h-uriger Nr. nochmals darauf ausm r-f.rru gemacht, daß der „Slimmnsb zun Kreuz" es gern üdsrmmmt, dre Ab ömug der Nmj ihrsgratulatiou-n ' gegen einen Beitrag für seine wohlthäc.gcu ,-Zwecke in be kannter Weise zu bewirken. —* Bobersen: BolkszählungS-Eraebiuß: 1895:863 , (1890 : 898). Gohlis: 1895 : 759 (1890 : 684). — Die Zn Yung der 1. Krasse 129. Kgl. sächs. Landes- lolterie erfolgt am 7. und 8. Januar 1896. — C ; mehr-m sich die seltsamen Fälle, daß Personen, die dauernd cme Unsallrenl« bezieh-», also m ihrer Arbcics- fählgkeit beschränkt sind, zum Militärdienst ausg--hoben wer den. In den meisten Fällen, die bekannt geworden sind, handelt es sich um Leiste ulrrichieiren; aber auch mit andre» Gebrechen bchastete Personen sind ausgehobcn wordLN. Sv
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