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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189611070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18961107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18961107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-11
- Tag1896-11-07
- Monat1896-11
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1896
- Autor
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... l Uiesaer H Tageblatt Sonnabend, 7. November 1896, Abends 49. Jahr, B. 3389 O. für das „Riesaer Tageblatt" erbitten UN- btt spütesten- " G V T A V SS Vormittags v Uhr de- jeweiligen Ausgabetages. Die GeschöstSsteSe. »a» Riesaer Lageblatt erschttw j»m La« «Lend, mit «uSnahme der Sonn- und Festtag». BietteljLhrlicher v^ngStzret» bei Abholung in den Expeditionen tu Riesa und Strehla oder durch «ff« Träger frei in, Hau» 1 Mart 80 Pfg., btt Abholung am Schalter der kaiserl. PostaNstalten 1 Mark 28 Pfg., durch dm Briefträger frtt in« Hau« 1 Mark SS Psg. Au»e«^»«»mch», str die Nummer dM ««»gabttage» bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für di« Redaktion verantworüich: Herman« Schmidt' Riesa. vertliches nnd SSchfisches. vom 7. November 1896. — Auf dem Truppenübungsplätze Zeithain finden in diesem Monate und zwar am 16., 17., iS., 20., 21., 23., 24., 2K., 26., 27. und 28, sowie Weiler am 1-, 2., 3. und 4. Dezember Infanterie-Schießübungen statt. — Das zweite Abonnement. Concert vom Trompeter corps des 3. Feld« Art.Reg. Nr. 32 findet nächsten Freitag, den 13. d. M., im Hotel Höpfner statt. — Beim hiefigen Regiment fand heute die Vereidigung der Rekruten statt. — Gestern Morgen ist der Personendampfer „Dresden" oberhalb Zehren infolge plötzlich rinfallenden Nebels auf den in der Thalfahrt begriffenen, »st Kohlen beladenen Kahn des Schiffers W. Krüger aus Sachsenhausen gerannt und hat denselben zum Sinken gebracht. Personen find nicht verletzt worden, ebensowenig liegt ein Verschulden de» Per sonales vor. — Die öffentliche Versammlung des Konservativen Verein» für Riesa und Umgegend, die vorgestern, Donners tag, Abend im Saale des „Wettiner HofcS" strttfand und zu welcher alle Landtagswähler aus Stadt und Umgegend eingeladen waren, war leider nur schwach besucht. Eröffnet wurde die Versammlung von Herrn Schuldirektor Bach, dem Vorsitzenden des Konservativen Vereins, der den wenig zahl reichen Besuch lebhaft bedauerte und Gelegenheit nahm, die Lässigkeit der Wählerschaft der Ordnungsparkeien in berech- tigter Weise zu rügen, sowie darauf hinzuweisen, daß die selbe auch verschuldet habe, wenn der Herr Abgeordnete s. Z. nur mit verhältnißmäßig geringer Majorität gewählt worden sei. Ferner lege man vielfach auch den Arbeiten des Landtages fälschlicher Weise viel zu wenig Bedeutung bei, während dieselben doch hochwichtig seien. H^r Schul- direktor Bach erthetlte alsdann dem Herrn Bürgermeister Härrwig-Oschatz, dem Vertreter unsere» Wahlkreises im Landtag«, da» Wort zu dem angekündigten „Bericht über die letzte L mdtagssesston". In 1'/,stündiger freier, gemäßigter Rede erledigte sich der Herr Abgeordnete seiner Ausgabe. Er dankte zm ächst, daß ihm Gelegenheit gegeben sei, über seine Thätigkeit im Landtage zu berichten, doch sei e» nicht möglich, ein vollständig erschöpfende» Referat über die Session zu geben, da die» viele Siund-n an Zeit erfordern würde. Er könne daher nur einige Punkte herausgreifen. Redner gab dann zunächst einen kurzen lieber blick über die Partei verhältnisse im Landtage und über die Zusammensetzung der Deputationen. Er selbst gehört der Finanzdepmarion A. an. Er behandelte dann de» Näheren einige Stalfragen, wobei er auch auf die umfangreichen Dresdner Bahnhofs bauten zu sprechen kam UN) den Widerspruch, den dieselben in Folge ihrer Kostspieligkeit vielfach in der Provinz finden, al» ungerechtfertigt nachzuweisen suchte, wie er überhaupt manche im Lande verbreitete falsche Auffassung-« und Irr tümer widerleg-«. Weiler sprach Redner auLiührlich über den SulruLetat und wies darauf hin, w lche enorme Summen und Aufwendungen derselbe beanspruch?. Er erörterte dabei auch den brkannten sozioldemokrariichen Antrag, betreffend dir Uebirnahme de- Schulgelde- vom Staat und wie» nach, delr es sich in diesen Fällen, sondern um den Hang zu de» ungebundenen, abw-chselungSrcichen und vielfach auch lieder lichen Leben der Großstadt handelt es sich! Mag man den jungen Leuten fern von Berlin, Breslau oder Hamburg höheres Salair oder besseren Lohn bieten — die Ver gnügungen, die reichen Gelegenheiten zu« Ausrutschen auf der Bahn der Solidität und Ehrbarkeit, die ihnen in der Großstadt geboten werden, versagt ihnen die Provinz! Des halb bleiben sie in der Großstadt und nähren sich kümmer lich und liefern den HumanitätSduSlern Aktenstöße an Ma terial zu den beweglichen Klagen über das „soziale Elend" und oft auch gleichzeitig den Kriminalstatistikern die gewal tigen Ziffern, mit denen die Zunahme der Verbrechen und Vergehen bewiesen wird!" * Stauchitz, 4. November. Herr L^ndwirthschaftS- lehrer Schilling-Wurzen hielt heute in der Sitzung des land- wirthschaftlichen Verein- einen Vortrag über „Milch und Milch fehl er", aus dem wir Folgendes msttheilen. Die hohe Bedeutung, welche die Milch nebst den au» ihr her- gestellten Produkten für die volttemährung hat. wird leider noch immer nicht genug gewürdigt. Sie ist nicht nur da« vorzüglichste Nahrungsmittel, welche» alle für die Ernährung wichtigen Stoffe enthält, fondern sie liefert auch diese Stoffe am billigsten. Dieselben Nährstoffe, welche man in einem Pfunde besten OchjenslrischeS mit 1(0 Pfennigen bezahlt, kaust man in der Milch urtt «2 bi» SO Psg. Daß dieser hohe NSHrwerth der Milch nicht allgemeiner anerkannt Konkursverfahren. lieber das Vermögen des Fleischers Hugo Elemetts Müller in Niest», wird heute am 6. November 1896, Nachmittags */,5 Uhr da- Konkursverfahren eröffnet. Der Lokalrichter Glauch in Riesa wird zum Konkursverwalter ernannt. KonkurSforderunaen sind bis zum 1. Dezember 1896 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in tz 120 der KonkurS- vrdnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 8. Dezember 1896, Bormittags 11 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den For derungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 24. November 1896 Anzeige zu machen. Königliche- Amtsgericht z« Riesa. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber ESrrger. Bekanntmachung. Auf dem Truppenübungsplätze Zeithai» werden t« M-»at Rovember am 1«., 17., IS., »O., »1., M., »4., LS., SG., S7. ««d S8., 1« Monat Dezember am 1., s., s, «ab 4. täglich von 8 Uhr vormittag« bis 8 Uhr Nachmittags Jufanterie-TchieftübUttge« ab gehalten und wird der Platz jedeSmal 2 Stunden vor Beginn des Schießens gesperrt. Unter Hinweis auf die amtShauptmannschastliche Bekanntmachung vom 27. April 1896 — Nr. 99 des Riesaer Amtsblattes — wird Solches hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge bracht und werden die Ortsbehörden der umliegenden Gemeinden veranlaßt, die Einwohnerschaft der letzteren auf dem vorgeschriebenen Wege auf gegenwärtige Bekanntmachung ausdrücklich hin zuweisen. Königliche AmtShauptmarmschast Großenhain, am 3. November 1896. I. B: vr. Haberland, Bez.-Ass. , waagerechten, zur Bremse gehörigen Tritthebels mittels de« Fuße- leicht auslösen und in selbstthätige Wirksamkeit setzen läßt. Außerdem ist es möglich, durch Anheben de- Gewichts- Hebel- vom Fußtritte au- die Bremswirkung während de- Laufe- zeitweUig zu mäßigen oder ganz zu unterbrechen, um den wagen wieder in größere Geschwindigkeit und damit dem gewünschten Aufstellungsorte näher zu bringen. Die Bremse wirkt mittelst zweier eiserner Klötzer an eine« Rade. Im t geöffneten Zustande der Bremse sollen sich die Klötzer in I 5 nun Abstand vom Rade befinden. Nach Maßgabe der i Abnutzung der Bremsklötzer senkt sich allmählich der Ge- I wichtshrbel. Sobald sich derselbe bis 3,SO wr» unter der Unterkante der eisernen LängSträger herab gesenkt hat, muß ein Nachstellen durch Anziehen der Schraubenmuttern an den Stangen, welche die Bremsklötzer verbinden, rechtzeitig er folgen. — In einem Hamburger Blatt war neulich Folgendes zu lesen: „Auf ein in einem hiesigen Blatt erschienenes In serat, in dem eine Arbeitskraft gesucht wird, meldeten sich etwa 300 und gestern etwa KOO, also i« Ganzen 800 Per sonen. Unter den Stellensuchenden befanden sich Leute au- allen Lebenslagen, Kasfirer, Buchhalter, Kommis, Handwerker, H Arbeiter u. s. w." — Hierzu bemerkt das „Hirschberger r Tageblatt" sehr richtig: „Wir find der Meinung, daß der- r artige Vorgänge als Beweise sozialen Elends völlig hinfällig Z sind; man sollte die Spitzmarke so setzen: „Beiträge zur s Anziehungskraft der Großstadtlust." Während in den Groß- » stävten Ueverfluß an Arbeitskräften jeglicher Art ist, ist die H Beschaffung von Arbeitskräften in der Provinz mit den grötz- ? ten Schwierigkeiten verbunden. Viele Tausende «nseldstän- i diger Existenzen verhungern lieber uno verbummeln noch I lieber in der Großstadt, al» daß sie sich dazu entschließe« und Anzeiger Weblatl md ÄMigerj. Awtsötatt der Königl. «mtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts Md des Stadtraths zu Riess 269 weshalb die- unthuulich und nicht zu empfehlen und zu^ge- nehmigen sei. Auch den Steuern widmete er eine eingehen dere Betrachtung und betonte, daß dieselbe« bedingt würden durch die vielfachen und sich stetig steigenden Anforderungen, welche da- Volk an die Regierung stellt. Schließlich behan delte der Herr Abgeordnete noch besonder- die bedeutungs- volle WahlrechtSsrage. Er verwies dabei auf den von den sozialdemokratischen Abgeordneten wiederholt und in besonder eifriger Weise eingebrachten Antrag auf Herabsetzung de- Alter- für Wahlberechtigte von 25 auf 21 Jahre und auf da- anmaßende Auftreten rc. der sozialdemokratischen Abge ordneten. Die- habe die Anregung zur Aenderung de- WahlrechtS geboten. Die Initiative hierzu sei von den Kar tellparteien au-gegangen. Redner erklärte dann eingehend das neue Wahlverfahren, da- ziemlich complicirt ist. Be kanntlich findet durch die Wählerschaft nur die Wahl von Wahlmännern statt, während durch diese dann die Wahl de» Abgeordneten selbst erfolgt. Es würden nun beispielsweise in Riesa nach ungefährer Schätzung 21, in Oschatz 18, i« Wurzen 30, in Strehla S, in Dahlen S und in Mutzschen 3 Wahlmänner zu wählen sein, »eiter wurde sehr instruk tiv die Eintheilung der Wählerschaft nach Klaffen erklärt. Es würde zu wett führen, dies hier ausführlich zu wieder- holen, wir behalten uns vor, bet paffender Gelegenheit darauf zurtckzukommem Redner wünschte und hoffte schließ lich, daß die getroffene WahlrechtSänderung sich bewähren möge, daß wohl noch mancher jetziger Gegner ihr noch zu stimmen »erde und daß dieselbe de« gesawmten Volke und dem Baterlande zu« Segen gereiche. — Herr Schuldirektor Bach stattete hierauf für seinen klaren Bericht dem Herrn Abgeordneten den Dank de« Vereins ab und theilte mit, daß derselbe sich b-reit erklärt habe, noch Auskunft auf er- _ . .... . . waige zur Sache gehör'ge Fragen zu geben. ES wurden ! könnten, in einer Prooinziaistrdt in auskömmlicher Stellung solche indeß nicht gestellt. Nachdem Herr Schuldirektor Bach l sich solide zu ernähren. Also nicht um soziales Elend Han- dann dem Herrn Abgeordneten noch volle Anerkennung Über ' ... ... seine Thätigkeit im Landtag und speciell in der Deputation gezollt, wurde die Versammlung geschloffen mit eine« drei- fachen Hoch auf de» geliebten LandeSfürsteu, Se. Majestät den König Albert, der stets bestrebt ist, da- Wohl seine- Volke» zu fördern und dessen Wohlstand zu hebe«. — Zwölf Jahre werden e» am 1. Dezember d. I., daß da- KrankrnversicherungSgesetz als erste» der sozialpoli tischen Gesetze in Wirksamkeit trat. Es hat sich in dieser Zett die wohlthätige Wirkung des Gesetze» in den durch das selbe gezogenen Grenzen und davon bettoffenen Kreisen ge wiß überall bemerkbar gemacht, und es genießt, nachdem es durch die Novelle dazu vom 10. April 1892 den mittler weile an den Tag getretenen Bedürfnissen eutsprechend ge ändert worden ist, unter den bisher bestehenden Arbeiterver- stcherungSgesetzen unbestritten die größte Anerkennung. — Die königl. sächsische GtaatSeisenbahnverwaltung läßt demnächst SO offene Wagen für den Kohlenverkehr mit einer neuen Rangirbrrmse (Bauart Weber) ausrüsten, welche sich wwohl vom Erdboden aus, ohne daß ein Besteigen des Wagen» erforderlich ist, durch einen einfachen Schlag oder Stoß an den auf bciren Langseiten angebrachten, durch wei ßen Anstrich auffallende» abwärts gerichteten Schlaghebel, als auch vom Wagen selbst au- unter Benutzung eines auf jeder Langseite angebrachten Fußtritte- durch HerabdrüSe« eine« ' . V
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