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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189707280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-28
- Monat1897-07
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1897
- Autor
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Riesaer D Tageblatt Mittwoch, 28. Juli 1897, MeuSS. 50. Jahrs und Anzelger (Wetlall md Aiyeiger). T xmm Sdrasi A HHU sL 6 »U SarosprachsiM« »r.g bl tt « ,L K-K K^ V KD K^ KK K^ K «r.20. drrMnigl. AmtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgericht- und de- StadtrathS zu Ries, I- 172 »a» Riesaer Tageblatt erscheint jede» La, Abend- mit «n-mchme der Son», und Festtage. »trrtrljS-rltchrr »qng»p«G bet Abholung tn dm Axpebttton« t» Riesa und Stuhl, ob« durch a»^>«. Irügrr frei In» Hau» 1 Marl kV Psg., bet Abholung am Schalter der katserl. Postanstaltrn 1 Marl 25 Psg., durch dm Brtestrüg« sut ins Hau» 1 «ar» SV Psg, Anzei^nMmmh», sRr die Rnnm« d-4 Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. LmS und «erlag von Langer Sr «tnterltch in Riesa. — Grsch«ft«stttl, Kastanienstraß« SS. — Mr bi» Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Im Hotel zum „Kronprinz" hier kommt Donnerstag, den 5. Angust 1897, Born». 10 Uhr, «in Fahrrad gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 27. Juli 1897. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Secr. Eidam. Bekanntmachung. Die Expedition des hiesigen Königlichen Standesamts ist vom 1. August 1897 ab nur wochentags von Vormittag s bi- Nachmittag 1 Uhr geöffnet. Eheschließungen be dürfen wie bisher besonderer Anmeldung. - Riesa, am 26. Juli 1897. Der Rath der Stadt * Boeters. Hdr. Oertliches «ad Sächsisches. Riesa, 28. Juli 1897. — ES sei hiermit noch darauf hingewiesen, daß das hiesige Kgl. Standesamt vom 1. August an von Bormittags 9 Uhr bis Mittags 1 Uhr geöffnet ist, am Nachmittag dann aber geschlossen bleibt. Dadurch, daß das Amt über Mittag bis 1 Uhr geöffnet ist, dürfte vielen berechtigten Wünschen entsprochen werden. — Ein aufregender Unglücksfall ereignete sich gestern Abend auf dem Schützenplatze bei den Aufführungen der Gesellschaft Kolter - Weitzmann. Als der Künstler Adolf Schwengber sich auf dem hohen ca. Zoll starken Stahl drahtseil producirte und seine Uebungen fast beendet hatte (er hatte nur noch wenige Schritte zu thun) stürzte er, zum nicht geringen Schreck des zahlreich anwesenden Publikums, ab. Da ein Sicherheitsnetz nicht gespannt war, schlug der Unglückliche mit voller Wucht auf und erlitt dadurch einen doppelten Bruch des rechten Unterarmes, einen Bruch des linken Handgelenkes und innere Verletzungen. Anwesende Lazarethgehilfen schafften den Verunglückten in die Garderobe und nach alsbald erfolgter ärztlicher Untersuchung erfolgte die Ucberführung ins Krankenhaus. — An der Submission auf Ausführung der Erdarbeiten rc. zur Erbauung einer Bahn von Röderau (Bahnhof) nach Truppenübungsplatz Zeithain haben sich 12 Firmen beteiligt. Die Eröffnung der eingegangenen Offerten fand am Montag Vormittag 10 Uhr bei der König!. Garnison-Bauinspcction in Dresden in Gegen-rart der fast vollzählig erschienenen Submittenten statt. Die Resultate dürften wegen ihrer ganz bedeutenden Preisunterschiede vielseitig interessiren. Es waren dies folgende: Bratfisch, Dresden M. 28178,60 Philipp. Löbau - 29209,26 Muschter, Mühlberg - 31518 25 LeimLRiedel,Freiberg- 34222,60 C. F. Riemer Großen ¬ hain - 34 61,00 Thilo, Jacobsthal - 34883,00 F. Otto Müller, Dresden M. 37366,50 Binns, Mühlberg - 39694,05 L. Schneider, Riesa - 4'162,50 Kaul, «troßenhoin - 42600,50 M. OS. Helm, Riesa - 45566,00 Ücbr. Eichler,Dresden- 53328,25 — Zu dem Verlauf des bereits erwähnten Distanz- Rittes sächsischer Kavallerie. Offiziere um den Kaiserpreis wird ze mclder: Der Start war Oschatz, gleichzeitig das Ziel für di- Rittmeister und PcemierlieutenantS, die sich an dem Ritt betheiligen wollten. Dis den Herren gestellte Aufgabe be dingte einen Ritt von 145 Kilometer, der am schnellsten von Herrn Premierlieutenant Ebert vom Königin-Hus-Regt., und zwar in 13 Stunden zurückgelegt wurde, während die übrigen Teilnehmer etwa eine Stunde mehr dazu brauchten. Das Ziel für die SekondelieutenantS war in Chemnitz; die Strecke — über Rosien-Freiberg-Marienberg-Annaberg — betrug hier rund 170 Kilometer. Der beste Reiter war hier Lieutenant Erbgraf Schönburg vom Königs.Huf.. Regt., der nur 14 Stunden 55 Minuten brauchte. Die Herren Lieute nants Graf Schimmelmann (königS-Hus.-Reg.), Dr. Gysae (17 er Ulanen) und Schulz (Königin Hus.-Regt.) legten den Weg in knapp 15*/, Stunde zurück, während die übrigen Herren nur kurze Zett mehr brauchten. Ein Theil der Rei ter wurde von Radfahrern begleitet, die aber auf den bald vom Regen -erweichten, bald außerordentlich bergigen Straßen mit den Herren Militärs nicht Tempo halten konnten, die übrigen» gruppenweise halbstündlich von Abend» 8 Uhr an von Oschatz abgelassen wurden. Zieht man in Bettacht, daß die Distanzreiter zum größten Theil bei Nacht und ein ihnen meistens unbekanntes, noch dazu terrainschwieriges Gelände durchritten, so präsentiren sich die erzielten Leistungen al» durchaus und im höchsten Grade anerkrnnen»werth, umsomehr, da die Pferde sämmtlich, wie Herr General Kirchner aus drücklich erwähnte, in tadellosem und dienstbrauchbarrm Zu stande ihr Ziel erreichten. * Hirschstein, 27. Juli. Sestern Nachmittag brannte die aus hiesiger Rittergutsflur befindliche, dem^Osstpächter « Donat gehörige Kirschbude total nieoer, während der Eigen- I thümer in geringer Entfernung mit Kirschenpflücken beschäf- I tigt war. Wie man hört, ist das Feuer durch Kinder, welche i einen Spirituskocher anzünden wollten, entstanden. Der . Kirschpächter soll zwar durch die Versicherung ziemlich gedeckt sein, soll sich aber bei den Löschversuchen beide Hände nicht unbedenklich verbrannt haben. * Niederlommatzsch. Vorige Woche verunglückte hier ein 12jähriger, bei einem hiesigen Kirschpachter beschäf tigter Knabe aus Seußlitz, indem er, beim Baden aus einer Schluppe in den Strom springend, sich entweder an einem auf dem Grund liegenden Scherben oder, was wahrschein licher, an irgend einem Nagel des Kahnes dermaßen dk ! Bauchwand ausriß, daß Nachts darauf die Eingeweide her vortraten. Glücklicher Weise bestätigt sich das Gerücht, der Knabe sei gestorben, nicht; vielmehr soll es ihm wieder ganz gut gehen. f -j- Dresden, 28. Juli. Prinz Friedrich August traf s heute früh 1 Uhr 46 Mm. von Norderney kommend, auf ' dem Leipziger Bahnhofe hier ein. Nach Uebernachtung im k Taschenbergpalais begab sich dec Prinz im Lause des Vor- i mittags nach Königsbrück. Dresden. Die Internationale Kunstausstellung findet s außer in zahlreichen deutschen und ausländischen Blättern S auch in den Organen für die bildende Kunst eine ganz her- vorragende Würdigung. So schreibt u. A. die „Deutsche H Kunst" in einer ihrer letzten Nummern: „Der künstlerische i Erfolg der Dresdner Ausstellung ist ein unbestrittener. Wir Z haben seit dem Jahre 1897 ein Kunstcentrum ersten Ranges j mehr, das sich gleichberechtigt neben Berlin und München ! stellt." Auf dieses Lob in einem der hervorragendsten deut- i scheu Kunstblätter darf sowohl Dresden als auch die Aus- ! stellungskommission mit Recht stolz sein. lab. Mittweida, 27. Juli. Nachdem am heutige n ; Vormittage in den frühen Morgenstunden durch die Fest ig theilnehmer am 11. Sächsischen Gaftwirths-Verbandstage gruppenweise eine Besichtigung der Mechanischen Kratzenfabnk l und der weitbekannten Stuhlwannenfabrik von Fraoz Winkler i. u. Sohn erfolgt war, wurde Mittags >/zl2 Uhr die Haupt- s Versammlung des Verbandes eröffnet. Nach Ausweis der - Präsenzliste waren über 350 B-russgenossen zu dieser Sitzung z anwesend. Als Ehrengast war Amtshaupimann Dr. Hall- f bauer-Rochlitz erschienen. Nachdem durch den Vorsitzenden i! des Mittweidaer Gastwirth-VereinS, Herrn Hellriegel, den ' auswärtigen Berufsgenossen ein herzliches Wilkommen ent boten worden war, sprach der Verbandsvorsitzende, Herr FaciuS-Leipzig dem Vereine, den Behörden, der gesummten Einwohnerschaft Dank aus jür die hierorts gefundene Aus nahme und schloß mit einem Hoch auf Se. Majestät unfern König, dem treue» Förderer aller Gewerbe. Ein weiterer Dank des Vorsitzenden galt dem erschienenen Amtshauptmann und dem Ehrenvorsitzenden, Bürgermeister Apelt. Der Vor- sitzende erstattete hierauf Bericht über die Thätigkeit des Ver bandes im abgelaufenen Vere nSiahr, dem sich alsdann ein gleicher kurz-sachlicher Jahresbericht des Schriftführer Händler, sowie des VerbandSkassirerS Jabin anschloß. Recht günstig laut te auch der Jahresbericht der Redaktion de» Central« blatte». Zu den eingegangenen Anträgen übergehend, wurde beschlossen, die von den Vereinen Pirna und Limbach gestell ten Anträge, welche Beide das Abhalten öffentlicher Tanz musiken betrafen, zusammen zu verhandeln. Nach längerer Debatte wurde ein Beschluß gefaßt dahingehend, diese Ange- legenheit an den Gesammtausschuß zur Ausarbeitung einer Petition zu verweisen. Der nächste Punkt der Tagesordnung betraf einen Antrag des 1. Verein» Dresdner Gast- und Schankwirlhe, welcher bezweckt«, eine Petition bein Ministe rium bez. Landtag einzureichen, gegen die Verordnung, wo nach Wirthen verboten ist, Struerrestanten etwas zu verab reichen oder daß die Wirthe, denen aus der Befolgung be- Hörbücher Verordnungen Schaden erwächst, entschädigt werden. Nach längerer Erwägung des Für und Wider wurde ei» Antrag des Referenten Wielisch-DrrSden angenommen, wel cher den Gesammtvorstand mit Absendung einer.Petition be- k auftragt, um einen Beschluß de» Landtages herbeizuführea, s durch welchen den Behörden untersagt wird, Steuerrestanten t öffentlich bekannt zu machen. Ein Antrag des geschäftSfüh- ii renden Vorstandes auf Einrichtung einer Haftpfltchtoerstcher- s ung auf Gegenseitigkeit wurde einstimmig angenommen. Es liegt nunmehr an der Opferwilligkeit der Mitglieder, in dir Kasse einzntreten. Hinsichtlich des KonzesfionSwesens wurde der Reformentwurf de» Vereins gegen Mißbrauch geistiger Getränke als das Beste anerkannt, was je gemacht wurde und dementsprechend angenommen. Die Frage, wie dem Mangel an weiblichen Gasthauspersonal abgeholsen werden könne, I wurde als eine öffentliche bezeichnet. Diese Klage brsteht nicht nur im Gastwirths-Gewerbe, sondern auch in den Pri vatkreisen. Dem Bunde deutscher Gastwirthe soll in Er wägung gegeben werden, Mittel und Wege zur Abhilfe des Dienstbotenmangels ausfindig zu machen. Weiter wurde be schlossen, daß der Bund deutscher Gastwirthe eine Medaille stiften soll, die nach 10 Jahre treuer Dienstzeit zuerkannt wird. Ein von Kämpf-Letpzig und Genossen gestellter An trag: beim König!. Ministerium eine Petition einzureichen, daß auf den für Gastwirthe üblichen polizeilichen Führungs attesten der Vermerk der Uebertretung der Polizeistunde a.s Strafe künftig unterbleibe, wurde nach langer Debatte gegen 9 Stimmen abzelehnt. Als Ort für Abhaltung des nächsten Verbandstages wurde mit großer Mehrheit Meerane ge wählt, nachdem die Delegirten von Roßwein, Limbach, Glauchau, Oederan zu Gunsten jener Stadt zurückgetreten waren. Nach kurzen geschäftlichen Mittheilungen wurde dem Vorsitzenden des Mittweidaer Gastwirth-Vereins, Herrn Hellriegel, als i sichtliches Dankeszeichen für seine Bemühungen die silberne Verbandsmcdaille verliehen. Bei der Neuwahl des Vor- standcs erfolgte per Akklamation die Wiederwahl des Ge- e sammtvorstandss Der Verbandsvorsitzende Ficius schloß f hierauf mit DankeSworten die Hmptversammlung. — Abends Z von 8 Uhr an fand im Saale des SHützsnhauseS eine reich ? besetzte Festtafel statt, der sich ein animiner Festball anschloß. Wilsdruff. In dem Keller eines Gutes in H-rzogk- walde hielten jüngst 3 gefürchtete Einbrecher bei Marter Be- f leuchtung ein „frugales Mahl". Der Nachtwächter des Octes wurde dies gewahr, er ging zum Gutsnachbar und weckte H denselben und dessen Gesinde, mit dessen Hilfe die 3 Diebe abgefaßt und in sicheren Gewahrsam gebracht wurden, von f wo aus sie den anderen Morgen unter starker Begleitung nach dem Amtsgericht Wilsdruff geschafft wurden. Löbau, 26. Juli. Am Sonntag früh in der dritte» Stunde ist in Lawatve bei Löbau die sogenannte Mittelmühle abgebrannt. Die Kinder des Besitzers, sowie des Mierhbe- wohnerS Vetter konnten nur dadurch vor dem Verbrenne» bewahrt werden, daß man sie vom Fenster aus herabließ. Löbau, 26. Juli. Ein eigenlhümlichrr Streik ist ia Ebersdorf ausgebrochen. Die freiwillige Feuerwehr hat ihr Amt niedergelegt und die Sachen abgegeben. Die Mitglieder der Feuerwehr beabsichtigten s. Z. mit einem Leiterwagen zum Bezirksoerbandsfeft nach Ruppersdorf zu fahren. Eia Mitglied spendete au» seinem, ihm gehörenden Busche die erbetenen Birken al- Wagenschmuck. Aber o weh, dir Birke» waren trrthümlicher Weise au- des Nachbars Busch und der Gemeindevorsteher, der Eigentümer verstand keinen Spaß, sondern dictirte jedem der Birkenräuber eine Geldstrafe zu. Die Folge war der Streik der freiwilligen Feuerwehr, an deren Stelle nun unausbleiblich eine Pflichtfeuerwrhr sofort zu treten hat. Löbau. Auf dem hiesigen Schlachthofe fand der Be- zirksthierarzt, wie die „Berliner Thier ärztliche Wochenschrift" berichtet, in einem Bullenviertel eine tuberkulöse Lymphdrüse. Die genaue Besichtigung ergab aber, daß sie alt und faulig und unzweifelhaft künstlich tn da» Nierenfett eingesetzt war<
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