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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189412184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-18
- Monat1894-12
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1894
- Autor
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üh er n. Riesaer K Tageblatt «red A«r»1g»r MMM mß Aqetzer). , Amtsötatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadrrathS zu Riesa. Dienstag, 18. Dezember 18S4, Abends. 47. Zn-rg. Da» Rirlaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn« und Festtage. BterttljShrltchrr vegngSprri» bei Abholung in den Egpebitimmn in Riesa und Strehla, de» WMWhHMW^ sowie am Schalter der kaijerl. Postanstalten 1 Mart 22 Ps., durch di« Träger frei in« Hau« l Mark 50 Ps., durch den Briefträger frei tu» Hau» 1 Mark Ai Pf. T'nzrigi» Amiihn» pr di» Mm»» de» Ausgabetage« bi« vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer - Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastauieustraßr 5V. — Für bi« Redactio« verantwortlich: -er» Schmidt tu Mal» Konkursverfahren. - In dem Konkursverfahren über das vermögen der Schnittwaarenhändlerin Auguste Gmilie verehel. MöbiuS geb. Wolf in Glaubitz ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters Schlußtermin auf den IS. Januar 18V5, mittag- 12 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Riesa, den 17. Dezember 1894. Tanger, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Bekanntmachung. Aus Anlaß des bevorstehenden Weihnachtsfestes sieht sich der unterzeichnete Stadtrath veranlaßt, bekannt zu geben, daß der Verkauf von Christbäumen innerhalb des hiesigen Polizei bezirks nur Waldbesitzern und solchen Personen gestattet ist, welche sich über den rechtlichen Erwerb der zum Verkauf gestellten Bäume schriftlich ausweisen können. Personen, welche diesen Erfordernissen nicht entsprechen können, haben eine Geldstrafe bis zu 20 Mark eventuell entsprechende Haft, sowie Confiscation der Christbäume zu gewärtigen. Riesa, den 10. December 1894. Der Ltadtrath. Klötzer. Sch. Bekanntmachung. Für zwei Knaben im Alter von 4 und 2 Jahren, welche nicht getrennt werden sollen, werden geeignete Zieheltern gesucht. Angebote sind baldigst anzubringen und werden im Rathhaüse Zimmer No. 5 entgegen genommen. Riesa, am 17. December 1894. Der Stadtrath. 3680. H. Schwarzenberg, Stadtrath. ses rr- Me. rgem liebe 894. cke er. am» ZN vi ¬ er a ir- ^vr in ¬ en. )vil att. unseres Lchwie- meisrers If, unseren sprechen, uns in zmniger besondere e Herzen nft Ent- für die i Schuh- M seiner ntschlafe- ' in die sseaea. Bestellungen auf das mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Abends erscheinende „Wester Tageblatt aad Ayester" für das DU" 1. Vlortoljabr 1895 "MW werden noch von sämmtlichen kaiserlichen Postanstalten, den Landbriefträgern, unfern Geschäftsstellen in Riesa und Strehla, sowie in den Ausgabestellen bei Herren Paul Holz, Ecke Poppitzer- und Schützenstraße, A. B. Hennicke, Hauptstraße, Kaufmann Herman« Müller, Kaiser-Wilhelm-Platz und Paul Koschel, Bahnhof straße bei Abholung dortselbst zum Preise von 1 M. 25 Pf. «ahlbar pränumeraudo, angenommen; durch unsere Au-träger, die jederzeit Bestellungen annehmen, frei ins Haus geliefert ist der Preis 1 M. 50 Pf., durch die Post frei ins Haus IM. 65 Pf (WM-bei Abholung amfPost- ischalter 1 M. 25 Pfg.). Das „Riesaer Tageblatt", von keiner Partei ab hängig, aber Hand in Hand mit den staatserhaltenden Ordnungs parteien gehend, für Kaiser und Reich, König und Vaterland, Kirche und Haus eintretend, wird wie bisher bestrebt sein, allen wichtigen localen und öffentlichen Angelegen heiten aufmerksame Beachtung zu widmen und insbesondere auch allgemein verständliche Leitartikel, klare und umfassende Politische Uebersichtcn, lehrreiche Feuilletons rc. rc. bieten. Das „Riesaer Tageblatt" unterhält behufs schnell möglichster Berichterstattung einen ausgedehnten Depeschen- dienst und bringt die bezügl. Nachrichten ebenso rasch wie theuerere Zeitungen. — Der Coursbericht der Dresdner Börse über die wichtigsten Papiere erscheint ebenfalls bereits am Abend. — Im „Sprechsaal" sollen jeder Zeit auch unsere Leser und Leserinnen über die verschiedenen Fragen, mit welchen sich die öffentliche Meinung beschäftigt, zu Worte kommen, nur müßen die Erörterungen frei von Beleidigungen und persönlichen Gehässigkeiten sein. finden durch das „Riesaer Tage- blatt undAnzeiger", die im Amts bezirk bei Weitem verbreitetste und gelesenste Zeitung, anerkanntermaßen die beste und zweckent sprechendste Verbreitung. Riesa, Kastanienstraße 59. TaaeSgeschichte. Deutsche- Reich. Wie au» Barzin berichtet wird, steht die Abreise de» Fürsten Bismarck nach Friedrichsruh für die nächste Woche bevor; über den Tag verlautet noch nichts, es scheint, daß er geheim bleibe« soll, um Begrüßun gen vorzubeugen. Der Fürst ist zwar nicht krank, aber nach den Ereignissen der letzten Zeit der Schonung bedürftig und auf ärztlicher Seite besteht der Wunsch, daß die Reise ohne Erschwerung vor sich gehe. Der Staatssekretär des Reichs-Marineamt« wohnt« a« 15. d. M. auf dem Kruppsche« Schießplatz« bei Meppea «inem Versuchsschießen auf Rickelftahl-Pau-rrplatten, welche Geschäftsstelle. von Krupp nach einem besonderen Verfahren hergestellt waren, bei. Die Ergebnisse waren außerordentlich günstig. Die nur 142 und 146 mm dicken Platten zeigten einen Widerstand gegen 21 cm Stahlgeschosfe, welcher demjenigen von 240 mm dicken Stahlplatten der bisher angewandten Herstellungsweise entsprach, und wiesen nach Belegung mit je 5 Schüssen aus 15 om- und 21 vm-Kanonen nicht die mindesten Sprünge aiff. Bei den Schüssen aus 15 om- Kanonen wurden sogar Auftreffgeschwindigteiten angewandt, mit denen 270 mm bisherigen Stahls glatt durchschlagen wurden, während hier die Geschosse sitzen blieben. Wie bereits mitgetheilt wurde, hat das Reichsgericht die Berufung des Frhrn. von Thüngen-Roßbach gegen das Urtheil verworfen, durch das er im Mai d. I. wegen Be leidigung des vormaligen Reichskanzlers Caprivi vom Berliner Gericht zu einer Geldstrafe verurtheilt worden war, obwohl ec al« Bayer gesetzlichen Anspruch darauf hatte, sein Delikt als Preßvergehen gemäß der bekannten bayerischen Ausnahmebestimmungen von bayerischen Geschworenen abge- urtheilt zu sehen. Die „Hamb. Nachr." bemerken dazu: „Unseren Lesern werden die lebhaften Zeitungserörterungen noch in Erinnerung sein, die damals, sehr zum Schaden des guten Einvernehmens mit unseren bayerischen Landsleuten, durch das politisch bedenkliche Vorgehen der preußischen Ge- richte hervorgerufen worden waren. An dem Urtheil des höchsten Gerichtshofes ist nun bemerkenSwerth, daß es indirect die von uns vertretene Ansicht der Unzuständigkeit des Ber liner Gerichts als richtig anerkennt, indem es die Berufung des Frciherrn von Thüngen nicht deshalb verwirft, weil das Berliner Gericht von vornherein zuständig gewesen wäre, sondern lediglich deshalb, weil es der Angeschuldigte unter laßen hatte, nach der Zustellung der Anklage und Ablehnung seines Einwandes der Unzuständigkeit Beschwerde zu erheben. Wir nehmen an, daß dieses Erkenntniß des Reichsgerichts hinreichk, die Theorie vom ambulanten Gerichtsstände der Presse und der Wirkungslosigkeit der bayerischen Ausnahme bestimmungen ein für allemal zu beseitigen." Frankreich. Am Sonntag wurde in Paris die Leiche des verstorbenen Kammerpräsidenten Burdeau zu Grabe ge leitet. Zur Uebersührung in den Ehrenhof des Palais Bour- bon versammelten sich schon in der Frühe die Minister, das diplomatische Korps, darunter Graf Münster mit dem Per sonal der deutschen Botschaft in großer Uniform, die obersten Behörden und zahlreiche Abordnungen Nach der Ankunft des Präsidenten der Republik begann die Trauerfeierlichkeit. Der Vizepräsident der Kammer de Mahy, der Vizepräsident des Senats de Mole, Ministerpräsident Dupuy, der Abge ordnete des Rhone-DepartemeutS Berard, der Bürgermeister von Lyon Gailleton, sowie Perrot, Direktor der Normal- schule, deren Schüler Burdeau gewesen ist, hielten Reden, in welchen sie das Leben BurveauS schilderten, der durch die Arbeit von niedrigen Anfängen zu den höchsten Stellen ge langt und ein Opfer von Verleumdungen gewesen sei, aber von der Gerechtigkeit des Landes Genugthuung erfahren habe. Nach den Reden zog der Präsident der Republik sich zurück und der Leichenzug setzte sich in Bewegung. Eröffnet wurde der Zug von einer Abtheilung Kavallerie und Infanterie mit Musik und Fahnen. Dann folgten zahlreiche Wagen mit Kränzen. Hinter dem Leichenwagen folgten die Familie, die Vertreter de« Präsidenten der Republik, die Minister, die Mitglieder de» diplomatischen Korps, di« Senatoren und Abgeordneten, sowie zahlreiche Abordmmaen. Nachdem der Leicheuzug auf de« Kirchhof Per« Lachaffe angelangt war, defilirten die Truppen v.r dem Sarge; damit war die Feierlichkeit beendet. Nach einem au« Madagaskar eingetroffenen und im französischen Ministerrathe mitgetheilten Telegramme wurde Tamatave am 12. d. M. 8 Uhr Morgens fast ohne Schwert streich besetzt. Die französischen Truppen haben sich an dem Platze festgesetzt. Asien. Ueber die Stimmung in Peking und über die Haltung der europäischen Kolonie daselbst findet man interessante Mittheilungen in einem von der „Hamburger Börsenhalle" reproducirten Schreiben eines in Peking in angesehener Stellung befindlichen Deutschen, der durch langjährigen Aufent halt in China die dortigen Verhältnisse gründlich kennt. In diesem Briefe, der von Mitte Oktober datirt ist, wird u. A. darauf hingewiesen, daß das Hauptziel der Japaner natürlich Peking sei. Dann heißt es wörtlich weiter: „Wir sind in einer interessanten, aber trotzdem doch auch etwa« unange nehmen Lage; es sind nicht so sehr die Japaner, welche wir fürchten, als vielmehr :ie geschlagenen chinesischen Truppen und solche Elemente der Bevölkerung, welche bei einer all gemeinen Revolution nur gewinnen können und von denen ja eine Millionenstadt Tausende beherbergt. Der ungebildete Chinese macht nämlich zwischen den Japanern und Europäern absolut leinen Unterschied, beide werden einfach als „WaiknS jen", „Fremde", bezeichnet. Da außerdem die chinesischen Heerführer für jeden ihnen vorgezeigten Kopf de« Feindes eine Belohnung ertheilen, so kann man sich vorstellen, was das eventuelle Resultat bei der Kenntnißlosigkeit des großen Haufens sein muß. Einige deutsche Truppeninstructeure haben sich aus Wei-Hai-Wei, dem chinesischen KriegShafen, nach Tschifu flüchten müßen, weil sie vor den eigenen Leuten nicht sicher waren. Mittlerweile machen wir uns hier auf das Schlimmste gefaßt. Alle Frauen und Kinder werden nach Tschifu oder Shanghai in Sicherheit gebracht, mit einigen wenigen Ausnahmen von ihren Männern begleitet; die Jung gesellen bleiben selbstverständlich auf ihren Posten. Winchester- R -petirgewehre werden eifrig probirt, und um die Sicherheit zu erhöhen, läßt eine jede Gesandtschaft, so weit dieselbe in China militärisch vertreten ist, einen Offizier und zwanzig Mann von den in Tientsin stationirten Kriegsschiffen hierher kommen. Ferner werden wir uns möglichst concentriren und im äußersten Nothfall in einer Gesandtschaft, wahrscheinlich der englischen oder russischen, verschanzen. Das sich hier ab spielende KriezSschaustück ist für den ganzen Osten von weitest gehender Bedeutung. Man nimmt sogar an, daß der Sturz der jetzigen Mandschu-Dynastie möglicherweise die Folge des Streites sein wird. Es ist wohl kein Europäer hier, wie chinesenfreundlich gesinnt er auch sein mag, der nicht Japan den Sieg wünscht. China muß gedcmüthigt werden, das Beamtenthum und das ganze Verwaltungssystem, so wie es jetzt existirt, muß mit der Wurzel ausgerottet werden — nur dann kann einmal au« dem Riesrnreiche ein geordneter Staat hervorgehen, der den Japanern nicht nur gewachsen, sondern ihnen sogar überlegen sein wird. Das Menschen- material ist nicht schlecht, wohl aber die Verwerthung desselben. Ehe der japanische Bevollmächtigte nicht selbst im Palast vor dem Drachenthron steht und dem chinesischen Kaiser die Friedens- bedingungen dictirt, glaubt der chinesische Beamte überhaupt nicht, daß China besiegt ist. So von sich selbst eingenommen und von seiner eigenen Größe überzeugt ist das chinesische Beamtenthum."
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