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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189805104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-10
- Monat1898-05
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1898
- Autor
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und Anzeiger Meblatt M An;eiger). Lelegnunm-Avrefse ^Tageblatt", Riesa. Amlsötalt Kemsprechpell, Rr. 20. der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des StadtrathS z« Riesa 106. Dienstag, 1«. Mai 18S8, MendS. 51. Jahrg. »a« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezug»-«» bet Abholung in den Expedition« tu Riesa und Strehla oder durch uns« Tröger frei tu» Hau» 1 Mark 50 Psg., bei Abholung am Schalt« der taiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch dm Briefträger frei tu» Hau» 1 «ar» «5 Psg. MvigmAmmh«, für di, Rmnm« bS AuSgadttage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer 5 Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße öS. — Für die Redaktion verantwortlich: Herman» Schmidt in Riesa. I» Folge Beschlüsse» des Königl. Justizministeriums ist der Rittergutsbesitzer Herr Moritz Hugo Oehmichen a«f Oppitzfch als Friedensrichter für den Bezirk Oppitzsch mit Rittergut, Großrügrln und Unterreuße» am S. Mai 18S8 hier verpflichtet worden. «öni-l. Amtsgericht Riesa, am S. Mai 1898. Heldner. Br. Mit Genehmigung der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain werden wegen grund- hafter Herstellung der KommumtattonSweg von Pranptz nach Mehltheuer vom 1V. dis LV. Wstm und von Prnnfitz nach Heyda vom LG. bis HI. Mai dieses Jahres für dm Fährverkehr gesperrt und letzter« über Pahrenz oder Gostewitz beziehentlich Kobeln verwiesen. Prausitz, den 8. Mai 189». Gidner, Gem.-Vorst. nach de» Gabeltberger'schen System in den Lehrplan der höheren Lehranstalten Sachsen» anordnrte. E« hat s. Zt. großer.Anstrengungen bedurft, um der Stenographie die Pforten der sächsischen Schulen g» öffnen, in Bayern «ad Oesterreich »ar sie bereit« eingeführt. — Daß da» Borge« Sorge« bringt, weiß jeder Hand werker, der, »eil er seine» Kunden lange Friste» gewähre» muß, selber Schulden gu »rachen gezwungen ist. Und daß da» Borg Wen, ein sehr «unter Punkt unserer öffentliche» Verhältnisse ist, da» wird von allen Seiten unbestritten an erkannt. Die »«»erbliche Presse beschäftigt sich denn auch sehr häufig mit diese« Kapitel unsere» sociale« Leben«, und besonder- um die „Zeit der unbezahlten Rechnungen' richtet sie an da» Publikum die dringende Mahnung: „Bezahlt Eure Handwerker!" I« diese» Appell liegt freilich ei» gewaltiges Stück der von allen Seiten ausgerolltr« sociale» Frage. Da» liebe Publikum mit seiner brque«lich-n Rick sichtSlostgkeit gegen den Handwerker hat wahrlich nicht wenige Existenzen auf de« Gewissen. Der Handwerker ist nun einmal kein Großkapitalist, der «it eigene« und fremde« Kredit arbeite» kann, und da- Publikum sollte auch nicht vergessen, daß da» Baarzahle» »ur sein eigener Dortheil ist. Gedenkt e» dabei de» richtigen Grundsatz«», daß jede ehrliche Arbeit ihre» Lohne» «erth ist, so »erde» auch Grtnde der Gerechtigkeit e» bestimmen, den ohnehin unter der Miß gunst der Zeiten schwer leidenden Handwerk-man nicht durch ei»e übermäßige Grduldprobe der Vernichtungsgefahr preis- -»geben. Allein — auch die Handwerker begehen in dieser Hinsicht große Fehler, die sich oft bitter rächen. Sie lassen er sehr oft an einer streng geordneten Geschäftsführung fehlen. Senn e» ihnen gerade einmal paßt, schicken sie ihren Kunden die Rechnung, und wenn sie dann vielleicht auf de» Eingang der Gelder noch warten mässe», kommen sie nur zu leicht in Verlegenheit. Ho « Landtag. Die Zweite Ka«»er beschäftigte sich gester» in G.grnwart de» Herrn StaatSuttnister» ». Metzsch zunächst »it de« Gesetzentwurf über da» Verein»- und Ver- sammlungsrecht. Die Mehrheit der Gesetzgebung-deputation beantragte, die früheren Beschlüsse falle» zu lassen und den Beschlüssen der Ersten Kammer beizutreten, eine Minderheit von vier Mitgliedern beantragte jedoch, die von der jenseitigen Kammrr empfohlene Fassung abzulehnen. — Die Kaum» lehnte de« Minderheit-antrag «it 42 gegen 28 Stimme« ab. Der Mehrhritsanttag ward darauf in seine« ersten Lheile etnsti»«ig, in seinem zweiten Theile gegen 27 Stim men angenommen. — Hierauf folgte die Schlußberathung über den mündlichen anderweiten Bericht der Finanzdepnta- tion H der Zweiten Kammer über Lite! 9 de» außerordent liche» Staatthau-hrltSetat« für 1898/99, Erbauung einer neue» Frauenklinik in Dresden bett. Berichterstatter: Abg. Schubart-Euba. Die Zweit« Kammer hat in ihrer Sitzung a« 18. April 1898 beschlossen: die unter Titel S de« außer ordentlichen Staat»hau»hatt»etat» zur Erbauung einer neue« Frauenklinik in Dresden eingestellten 2 644000 Mk. abzu lehnen, dagegen al» BerechnungSgeld -u Um- beziehentlich Eraänznngrbauten für die Frauenklinik in Dresden 1200000 Mr. zu bttvilligrn. Vie Erste Ka«mer hat dagegen in ihrer Sitzung a« 5. Mai 1898 folgenden Beschluß gefaßt: die unter Titel s de» außerordentlichen Etat» zur Erbauung einer neue» Frauenklinik in Dresden eingestellten 2 «44 000 Mk. abzulehnen, dagegen unter Zusti««uag zu der von de« Königliche» Ministerium de» Innern «it de« Stadtrath« zu Dresden neuerdings getroffenen Vereinbarung zum Reubmr einer Frauenklinik auf de« in Aussicht genommenen um rund 8000 qna zu verkleinernden Vauvlatze ein BerechnungSgeld i» HSchstbettagr von 1500000 M. unter der Voraussetzung zu bewilligen, daß hierbei von einer Vergrößerung de« be stehenden Betriebe» unbedingt abgesehen, virtmehr di« der- «alige Kreqnenz der Anstatt zur au-schließliche» Richtschnur e OerilicheA und SäHßscht-. Riesa, 10. Mal 18S8. — Ein 11jährige» aus Limbach stammende» Bürschchen, da» seinen Eltern unter Mitnahme einer klcrneren Summe Gelbe» durchgebrannt war, w irde vorgestern hier angehalten. — In dieser Woche, vom 11. bi» 13. Mai — also am Mittwoch, Donnee-tag uid Freitag — präsentiren sich «n» die sogenannten Frostheiligen: Mamertus, Pankratius und Servatius. Der Landmann, Winzer und Gärtner fürchten sie sehr, weil sie ort noch bei klarem Himmel empfindliche Fröste bringen. Die Maikühle macht sich übrigen« jetzt schon merklich geltend. — Lin blondgelockter Bursche, der in voriger Woche im Gasthose zu Boritz Einkehr gehalten hatte, erregte durch sein Benehmen und durch seine auffallend neue Kleidung die Aufmerksamkeit des WirtheS. Die Bermuthung, e» mit dem GeringSwalder Mörder zu thun zu habrn, bestätigte sich zwar nicht, auf Befragen gab der Fremde an, Neumann zu Heeßen. Der bei dem Wirthe aber immer «ehr aufsteigende verdacht, es mindestens mit einem Gauner oder Dieb zu thun zu habe«, veranlaßte ihn, den Gemeindevorstand herbeirufen zu lassen. Die ausweichende« Antworten auf die von diesem an den Fremden gerichtete« Fragen bestärkten auch bei de« - Gemeindevorstande den verdacht de» Wirthe», so daß schließ lich die Inhaftnahme de» Burschen erfolgte. Bei der Durch suchung fand man bei ih« 1 neuen Revolver, 1 neuen Dolch »nd 13 Mark baare» Geld. Am andere« Morgen erfolgte seine Ablieferung an den anwesenden Gendarme«, wobei sich herausstellte, daß man e» mit dem polizeilich gesuchten Dienst- knecht Patzig au» Hainichen zu thun hatte, der verdächtig ist, dem Dienknecht Beurich au» Ziegenhain einen Geldbetrag von 80 Mark, 1 Taschenuhr und verschiedene Kleidungsstücke gestohlen zu haben. — Der Festausschuß für den V. Artillerie-Brigadetag ladet die Kameraden, welche ehemals den Truppe»theile« Artillerie, Pioniere und Train angehört haben, zu dem von den 4 Königl. sächsischen Militärvereinen „Artillerie, Pioniere und Train" zu Dresden, Leipzig, Chemnitz und Riesa am 5. Juni d. I. im Grwerbrhause zu Dresden stattfindenden 5. j ArtMerie-Brigade-Toge ei«. Derselbe besteht in Frühschoppen- l Coacert von 11—1 Uhr, Festkomwer» von 5—7 Uhr und j Ball. Festzeichen zu« Eintritt L 50 Pf. find bei den »ter ' Vereinen, sowie auch am Festtage i« Gewrrbehause zu ent nehme«. — Die ersten Schulen i« Sachsen waren die von Mei ßen, Geringswalde, Leipzig (1222), Chemnitz, Altz-lla «. A. Die älteste städtische Schule soll die 1162 in Lübeck gegrün dete sei«. Im Jahre 1800 wird ein Dresdener Rektor er- wähnt (die dortige Kreuzsckule erst 1452) Die Schule in Zwickau brannte 1387 ab. Die Chemnitzer Stadtschule exi- stirte 1899 schon geraume Zeit. Ja der Mitte de» 15. Jahrhundert» entstand die Schule von Roßwein (1456 luttl woüsrntor Nikolaus Kink), k«rz vor der Reformation die von Annaberg und Marienberg. Die Schüler dieser ersten Periode brachte der Kirchendienst um ihre beste Zett; so mußten die Schüler von Zeitz jährlich mehr al- 7000 Messen fingen. — Eine versuchsweise Einführung de» SpiritteSglühlichtS auf einzelnen Bahnhöfen bereitet auch die sächs. Regierung vor. Weite soll erörtert werden, inwieweit r» möglich sein werde, diese» Licht in Amt«räu»en einzusühren. — Interessante» Frachtgut wird seit Kurzem auf dem Umschlagsplatz zu Laube verladen, nämlich Munition, welche f für Spanten bestimmt ist. Dieselbe geht nach dem „P. A." in Eildampfern hier bei unserer Stadt vorb-i, direkt nach Hamburg, um vcn do« weiter nach ihrem Bestimmungsorte iranSportirt zu werden. So wurde Ense vergangener Woche ein Eildampfer «it 7 Millionen Patrone« für hebelgewehre, welche in Kitten zu 1000 Stück verpackt find, verfrachtet. — Auch der Antrag zu« mündlichen Berichte der zwei te« Deputation der ersten Kammer über Titel 54 und 55 de» außerordentlichen Staatshaushalts Etat» 1898/99, Er weiterung de» Hafen» in Riesa, einschließlich Gleisherstellungen und Straßenverlegung (erste Rate) und Herstellung einer neue« Verbi»dung»bahn zwischen Hafen und Bahnhof Riesa, einschließlich Herstellung neuer Rangirgleise an diese« Bahn hofe betreffend, befürwortet, coaform den Beschlüssen der zwei ten Kammer, die Bewilligung der «ach der Vorlage erfor derlichen Geldmittel. — Bei der bevorstehenden Wiedereröffnung der Bäder ni««t der Vorstand der Versicherungsanstalt für da» König reich Sachsen wiederum Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß während der Sommermonat« erkrankten versicherten zur Abwendung drohender Invalidität auch der Gebrauch einer Kur in einem Bade und nach Befinden auch in einem Luft- kurorte auf Kosten der Versicherungsanstalt bewilligt werden kann. In der Hauptsache werden hierfür i« Königreich Sachsen gelegene Bäder u. s. w. in Betracht zu kommen haben, wie z. B. Her«a«n»bad—Lanfigk, Linda— Pansa, Kreischa—Lockwitz, Oppelsdorf, Warmbad—Wolken stein. Au,er diese« schon in den Vorjahren benutzten Bädern steht aber von jetzt ab auch da» zu einem größeren Ge nesungsheim bestimnrte Augustusbad bei Radeberg versicherten l der Versicherungsanstalt mit zur Verfügung. Auch ist der Gebrauch anderer und nach Befinden außersächfischer Bäder «it sprcifische» Heilquellen, wenn er z«r Erzielung eine» sonst nicht erreichbaren Heilerfolge» geboten erscheint, unter Bedingungen gestattet. — Zu den Turnfestfahrten nach Ha«burg ist bi» jetzt von der Königl. Generaldirektion der sächsischen Staat-eisen- bahnen in Dresden in der Hauptsache folgendes bestimmt worden: 1. E» «erden von der Generaldirektio« nicht Turner- sonderzüge wie zu früheren Festen, sondern sogenannte Ver- waltung-sonderzüge gestellt, die auch von Nichtturnern benützt werden können. 2. Einige dieser Züge fahren schon am Abend de» 22. Juli, also am Freitag, ab; die Abgangsorte find Plaurn i. V., Chemnitz und Dresden, bezw. auch Zittau. Die Züge von Leipzig werden lediglich von der Königl. preu ßischen Stsenbahndirektion gestellt und fahren am 23. Juli früh weg. 3. Al» Fahrpreis wird für die Hin> und Rück fahrt der einfache Schnellzugspreis berechnet. 4. Die Rück fahrt muß längsten» binnen 30 Tagen beendet sein; sie darf ei»- bi» zweimal unterbrochen werde» und kann auf einer anderen Strecke al« bei der Hinreise geschehen. 5. Auf allen Stationen Sachsen» «erden Anschlußkarten an die Sonder züge für Personen- und Schnellzüge, di« zur freien Rückfahrt gelte«, zum einfachen Personen- bezw. VchnellzugSprei» aur- gegeben. — Die Deutsche Landwirthschaft-Sesellschaft bereitet für diese» Jahr wiederum eine landwirthschaftliche SesellschastS- reise »nd zwar durch Schleswig-Holstein, Dänemark und Süd-Schweden vor. Di- Reisegesellschaft, welche höchsten» 80 Theilnehmer ««fassen kann, wird sich ,« 7. Juni in Hanebnrg vereinigen, mn nach zahlreiche» Besichtigungen in unserer Rordmark landwirthschaftlich interessante Punkte Jüt land» «nd Seeland», dann Kopenhagen «it Umgegend und 5 Tage lang Südschweden kennen zu lernen und a« 29. Juni di« Rückreise von Lrelleborg über Saßnitz (Rügen) auzuttrten. Die Reisekosten «erden etwa 450 Mark betragen. Anmel- düngen, nebst 50 Mark Einschreibgebühr; nimmt, sofern die Höchstzahl vo» 80 Thetlnrhmern nicht vorher erreicht ist, die Hauptstelle der Deutsche» Landwirthschaft« - Gesellschaft, Berlin SV., Kochstraße 78, bi« zu« 20. Mai entgegen. — 25 Jahre finr nunmehr verflossen, daß »»« Säch sischen Kultusministerium di« Herordnung erging, welche die Aufnah«e des wahlfreien Unttrricht» in der Stenographie
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