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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189906020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-06
- Tag1899-06-02
- Monat1899-06
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1899
- Autor
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«nd Anzeiger WrtlM «td Ayrißch. Telegramm-Adrefler .Ta-eblatt«, Riesa. Amtsblatt Fernsprechsiell» Rr. so. der Kömgl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König». Amtsgerichts und des Stadtraths z« Riesa. iss. Freitag, 2. Znui 18VV Meads. SS. Jahr, Sa« Riesaer Tageblatt «scheint jch« Lag Abend« mtt Anrnahm« d« Sonn- «ud Festtage. BierteljShrlicher Bezugi-rt!« bet Adhorung t» o« «xpeomm,«. t» «lesa und Strahl, ob« darq «u « TAig« srei tu» Hau» 1 Marl V0 Pfg., bei Abholung am Schalt« d« iaisrrl Postaustalteu 1 Mark 28 Pfg., durch d«r Brtqrrag« stet la» Hau« I «art SS Pf«» Au^t»» Muehwe fitr di« Rmv»« de» Ausgabetage« bi« vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Laugar t Wtutarlich i« Rias«. — Geschäft-steile Kapauieuprab» 53. - Mk di« Redaertm, m-ramwortlich: Hermann Schmidt tu Riesa. Auktion. Sonnabend, den S. Juni 18»S, Bormittag S Uhr Wen in der Hausflur des hiesigen RaihhauseS 1 Komode, 1 Kleiderschrank, 1 Schreibfecretair, 1 Regulator und verschiedene getragene Kleidungsstücke gegen sofortige Bezahlung an die Meist bietenden öffentlich versteigert werden Riesa, am 31. Mai 18SS. Der Bollstreckungsbeamte des RatheS der Stadt Riesa. Schubert. Die zum Neubau emer Kaserne für 2 Kompagnien in Döbeln erforderlichen Loos I. Erd- und Maurerarbeiten, - IV. Steinmetzarbeilen, - V. Zimmerarbeiten, - VI. Schmiede- und Eisenarbeiten sollen in öffentlicher, unbeschiänkter Verdingung vergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer des Unterzeichneten, Riesa, Bahnhofstraße No. 8 zur Einsichtnahme auS und können Berdingungsanschläge daselbst gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen bezw. bezogen werden. Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Kasernenneubau Döbeln Loos I", bezw. „IV", bezw. „V", bezw. „VI" versehen bis Donnerstag den 15. Juni 18SS Lors I. Vormittag 11 Uhr, - IV. - 11'/. - - V. - 11'/, - - VI. . 12»/i - vertlicheS und Sächsisches. m<1», 2. J»nl »SM. — Herr Pfarrer Friedrich ist bi« 20. Juni beur laubt und hat Herr Diaconu» Burkhardt bi» dahin die Ver waltung de« Pfarramts übernommen. — Der hiesige Guftav-Adolf-Zweigverein hielt gestern Donnerstag Abend 8 Uhr im Wettiner Hofe eine öffentliche Versammlung ab. Der Vorsitzende, Herr Pastor Friedrich, eröffnete dieselbe mit herzliche« Danke an die Erschienenen, daß sie sich -egen ein sehr verlcckende» Covcert und eine« Spaziergaag und fitr den Verein entschieden hatten. Er dankte Herrn Pfarrer von Siydewitz au- Leipzig für sein Erscheinen und ertheilte ihm hieraus das Wort. In reich- illustrirter Rede wi«S Herr von Syrewitz auf da- jüvgst- vergangene Pfingst est, den Grburt-tag unserer Kirche, unserer geistigen Mutter, hin. Unsere Kirche sei eine Fechterschule. Zwar wollten wir Liebe predigen, doch ehr der Frieden käme, winke der Kampf. Die Waffe zu diesem Kampfe sei nicht in der Welt geschmiedet; Soite- Wort sei e-, welche- hinein gelegt sei in die Scheide der Bibel. Diese Fechterschule er ziehe uns sür die Hochschule der Ewigkeit. Luther habe jene Waffe fleißig geschwungen. Nimmermehr aber sei er des- halb ein Raufbold und Sausbold gewesen, wie ihn der katho lische Schriftsteller Jausen nenne. Freilich habe e- damal« noch keine Glacehandschuhe gegeben, mit denen Luther ohne hin nicht zuzegrtffen hätte. Daß er im Kreise der Seinen beim Klange der Laute seinen Krug Eimbrcker getrunken, sei herzerfreuend. Doch weil er der Lüge die Wahrheit «nt- -egengkhalten, habe man ihn au- seiner Kirche hinau-gedrängt. Jur Dienste de- Lutherwerke» stehe auch der Gustav. Adolf- Verein. Leider bestünden noch so viele Unklarheiten über seine Zwecke. Ei« berühmter katholischer Gastlicher habe ihm, Redner, einst gesagt: „Bleiben Sie mir mit ihrem Adolf von Nassau fern! ' Solch grobe Jrrthümrr bet unser« Heinde» zu finden, sei verständlich, doch wenn selbst Eoan- geltsche sagten: „Ich kenne den G.-A.-V., mißbillige ihn aber, weil seine Führer Katholikenfreffer stad", so sei da» bedauer lich. Der G..A. V. wolle schützen aber nicht schimpfen. Hin weisend auf de« letzten spanisch-amrrikantschen Krieg, con- statirt Redner, daß die katholischen romanischen Völker zu Grunde ginge«, adrr die evangelischen germanischen Völker auflebten. Dieser Wandel beruhe auf de« Evangelium, nicht auf dem Nationalen. E- bröckele merklich am Bau« der römische« Kirche stn allen Ländern: in Frankreich habe sich eine Association von 80 au- der römischen Kirche ausge tretene« Geistlichen gebildet, mitten in der erzkatholischen Stadt Madrid erhebe sich jetzt rin evangelische- Gymnasium, in Rom selbst bestünden berert- 17 evangelische Kirchen, die eine unmittelbar vor« Vatikan. Ja, der Stiefel von Italien fange jetzt an zu glänzen durch- Evangelium, überall an der Küste entstünden evangelische Ltchtplätze. Schwer sei r«, einen klare« Blick i« Oesterreich zu er halten, in Folge widerspreche«, der Berichte. Wie der Kamps gegen die evangelische Br- postfrei <ru untenbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der erschienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Könistl. Garnison-Baubeamter Riesa. Guftav-Adolf-Feft in Lenz. Der Grossenhainer Zweigverein der evangelischen Gustav-Adolf- Stifttmg feiert, so Gott will, fein Jahresseft am ». Sonntage «ach Trinitatis, de« 11. Juni d. I., in Lenz durch eine» FestgotteLdienst Nachmittags 3 Uhr in der dasigen Kirche (Festprediaer: Herr Pastor Liefers auS Lauda) und durch eine Nachversammlung (Berichterstatter: Herr Professor 0r. Gehre, Herr Oberlehrer M. Lösche aus Großenhain u. A ) Alle Gönner und Freunde der Gustav-Adolf-Sache werden hiermit zur Theilnahrre herzlich eingeladen. Großenhain, den 31. Mai 18SS. Der Zwei-verein der evangelischen Gustav-Adols-Stistung. 8ap. v. Hari«, Bors Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, de« s. Jnui d. 2., von Vormittag 8 Uhr ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof das Fleisch eine- SchtvemeS zum Preise von 45 Pfg pro '/, KP zum Verkauf. Riesa, den 2. Juni 18SS. Die Direktion des städt. Schlachthofes. Meissner, Sanitätsthierarzt. wrgung dort geführt werde, beweis« die Confikcation von Schrift«« in einer evanglischen Buchhandlung Wien-, wobei La- «»»übende Polizeiorgan ein J»raeltt germsen sei, der wohl schwerlich herau-finben konnte, wa« katholisch und was » evargelisch war. Selbst Eicerontsche Briese habe man be» » schlagnahmt. Eine-theil« sei di« Bewegung in Oesterreich / durch den Rafsenkawps zwischen Tschechen md Deutschen ent- standen, zum andern aber auch dadurch, daß die katholische Kirche dort ihre Pflicht vergessen habe. Hier habe das evan gelische Pfarrhaus das Vertraue« erworben, wa« die katho lische Geistlichkeit verloren habe. Gegenwärtig seien etwa 3000 Übertritte erfolgt. Die höhere Aristokratie halte sich allerdings der Bewegung noch fern. Die Bewegung werde wachsen, langsam aber stetig. . Gorte» Mühlen mahle« lang- law, mahlen aber trefflich fein." Sollten in Oesterreich Repressalien eintreten, dann dürfte sich etwa« ereignen, wie in Frankreich z Z. der Hugenotten oder wie seiner Zeit in Salzburg. Nachdem Redner noch den ablehnenden Erlaß de- evangelischen Ober-KirchenrathrS von Wien bedauert, bittet er die Anwesenden, sür die rechte Kenntniß der öster reichischen Bewegung zu sorgen und reichlich Opfer zu bringen. Die Macht der Feinde sei noch groß, so groß, daß der be kannte Geistliche Dr. Dickert I« Wien sich nicht gescheut habe, Majunke« Märchen von Luthers Selbstmord wieder aufzu tischen und hinzuzufügen, jeder Evangelische bekäme zum An- » denken daran eine« Strick mit in» Grab. Zum andern möchten die Anwesenden aber auch beten, daß die Bewegung immer die rechten Bahnen behalte. Redner schloß hieraus seine Ausführungen mtt dem Wunsche, daß der G -A. V. bleib», wa« sein Gründer, Dr. Großmann, gewünscht, „ein Liebling des evangelischen Deutschland." Di« Versammlung dankte Herrn von Seydewitz für seinen begeisterten Vortrag turch Ei heben von den Sitzen, sang stehend die ersten beiden Verse von „Ein fest« Burg ist unser Gott" und wurde »/.IO Uhr von Herr« Prstor Friedrich geschloffen. Zum Besten der Gustav-Adolf-Sache wurde eine Biichsensammlung vorgenomme«. — Dir interimistisch zu errichtenden Wellrnblechbaracken am Wridaer Wege werden von den Pionieren bereit« kom menden 1. October bezogen werden. Für die Kaserne selbst ist «ine dreijährige Bauzeit vor-, sehen worden. Der Bau de- Kasernkmeuta erfolgt bekanntlich vom Reiche. — Der städtische De-tnfektioi-apparat sei wiederholt zur allgemeinen Benutzung empfohlen. Zur De-tafekeion werden zugelassen Kleider, Wäsche, Betten, Matratzen, Kiffen, Decken, Tücher, Vorhänge, Teppiche rc. Anmeldungen haben au Polizeiftelle zu erfolgen. — vorgestern fand, wie schon berichtet, die Feier des SO jährigen Bestehen- de- landwtrthschaftlichea Kret-veretn- für da« Königreich Sachsen in dem Verein-Hause zu Dresden statt. Die Festversammlung war sehr gut besucht. Al« EhrengSste waren anwesend die Herren: Staat-ministrr von Mitzsch, Kceiehaaptmann Schmiedel, Amt-Hauptmann Dr. Uhlemann, Dr. Steinert-Freiberg. Der KceiLvorfitzende, Herr Oeconomierath Andrä, begrüßte mit herzlichen Worten die Erschienenen; seine Ansprache mit einrm Hoch auf den König Albert schließend. An Se. Majestät wurde ein tzul- digung-telegrawm nach Sybillenort gesandt. Se. Excellenz v. Metzsch überreicht« hierauf unter entsprechenden Worten Herrn Oecooomierath Andrä und Bahrmane - Tauscha da« denselben vom Könige verliehene Ritterkreuz de« Albrecht-- orden«. Den Bericht gab Herr KreiSverein-stcretär Dr. v. Littrow. Fitr Verdienste um die Lanvwirthschaft wurde« Auszeichnungen verliehen und zwar 7 silberne, 24 brockens Medaillen und 46 Ehrenzeugniffe. Da« zur Aufführung gekommene Festspiel klang au« in der König-Hymne und fand den ungetheiltestea Beifall. Bon 1 bis 3 Uhr fand die Fest tafel statt. Um 4 Uhr wurde die Dampfschifffahrt nach Pillnitz angetreten. Die Theilnahme an derselben war sehr zahlreich. — Ei« nachahmen-werthe- Beispiel gab ein in der Wurziuer Gegend seßhafter Rittergutsbesitzer. Um der furcht baren Maikäfer plage mit Erfolg entgegenzutrete«, ertheilte er seinen sämmtlichen Arbeitern die Weisung, ihre Kinder anzuhalten, alle auf seinen Fluren befindlichen Maikäfer ein zusangen und zu ihm zu bringen, er würde fi« ihnen ab kaufen. Bald zog die ganze Ktnderschaar de« Dorfe-, mit Cigarrenktsten, Körben, Schulranzen rc. ausgerüstet, hinaus in- Feld, sammelte eifrig die gefräßigen Thtere und über brachte sie dem Besitzer. Derselbe wog sie regelrecht ab, zahlte für jedes Kilo 50 Pfennige und ließ fie dann in seinem Beisein vernichten. Durch diesen uaverhefftrn Verdienst an gespornt, wurde jede freie Minüte zum Maikäferfangen be nutzt und so haben sich die Kinder damit viel« Mark ver dient. Obwohl der Besitzer bedeutende Geldopfer gebracht hat, so find doch seine Obstanlagen in gutem Zustande er halten geblieben und der Nutze» wiegt die gebrachten Opfer doppelt auf. — Das Straßenkehren durch Damen findet in der „Dri-dner Rundschau" eine recht derbe, wenig galante aber doch zutreffende Abfertigung. E» heißt in dem Blatte: So liebenswürdig und rücksichtsvoll da» weibliche Geschlecht i« Großen «ud Ganzen sonst ist, so hartnäckig und rücksicht-los ist es ln diese« Fall«; da» Gtraßenkleid muß, ein Stückchen wenigstens, den Erdboden berühren und dann durch Dick und Dünn ollen möglichen Schmutz breitwischen. Di« freund- l'chen Damen frage« da leider ebenso wenig wie die berufe- mäßigen Straßenkehrer danach, ob fie durch da- Aufwirdeln haktrri»ag«schwävgerter Staubwolken die Gesundheit ihrer Mitmenschen in Gefahr bringen. Man kann die Mod» utchr ander- al- eine Schweinerei bezeichne«. Wie gefährlich ist e« dann, den am Kleid fitzen gebliebenen Schmutz wieder milder Bürste entfernen zu müssen. Di« Polizei sollte da- Tragen schleppender Kleider auf der Straße al« gesundheit-schädlich verbieten. In dieser. Beziehung ist e» immer ein« Freud», die Engländerinnen zu beobachten, wie chic und reinlich diese selbst bei großem Straßenschmutz mit ihren sußfreien Kleidern in der Stadt promeniren. Wenn jeder Ehemann seiner
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