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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189909016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-09
- Tag1899-09-01
- Monat1899-09
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.09.1899
- Autor
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und Anzeiger Wetlatt «ld AttD-trs. Freitag, 1 September 1899, Abends La« Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta- Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch uns«« Tvtig« pich s«s Hau« 1 Mach 50 Pfg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mach 25 Pfg., durch dm Briefträger frei in« Hau« I Mark 65 Pf. Auzeigeu-Auuahmr für die Nummer de« Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Vertag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstrahe 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Lelegramm-Adresse: lll I « Fernsprcchstelle ,r», b «t « « L « der König!. AmtshauptmaMschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. ^i» 203 Freitag, 1 September 1899, Abends. S2 Jahr- Mit Rücksicht auf die Weiterverbreitung der Maul« und Klauenseuche im Orte Gröba — dieselbe ist neuerdings auch unter dem Viehbestände deS Gehöftes Nr. 43 daselbst auSgebiochen — wird im Anschlüsse an die Bekanntmachung vom 18. Juli d. I. nunmehr über den ganzen Ort Gröba, einsckließllch dessen Feldmark, die Ortsfperre mit der Maß gabe verhängt, daß das Durchtreiben von Wirderküuern und Schweinen durch den ge dachten Ort verboten ist und die Ausführung von Thieren dieser Arten aus dem gesperrten Orte nur mit Erlaubnis der unterzeichneten Polizeibehörde erfolgen darf. Königliche Amtshauplmannschaft Großenhain, den 31. August 1899. 2312 L. I. A. Schmidt. Mke. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den iS. September d. I., von Vormittag 8 Uhr ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Schlochthof das Fleisch von drei Schweine« in gepökeltem Zustande zum Preise von 40 Pfg. Pro '/, kx zum Verkauf. Riesa, den 31. August 1899. Die Direktion des stiidt. Schlachthofes. Oertlichrs und Sächsisches. Riesa, 1. September 1899. — Bei der Sparkasse zu Riesa wurden im Monat August 1899 1217 Einzahlungen im Betrage von 88 735 M. 60 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 439 Rückzahlungen im Betrage von 61393 M. 61 Pf. Neue Einlagebücher wurden 170 Stück ausgestellt. Kassirt wurden 92 Bücher. Die Gesammt-Einnahme betrug 91 329 M. 47 Pf. und Ge- iammt-Ausgabe 95 831 M. 37 Pf. — In der Nacht zum Montag ist der 31 Jahre alte Steuermanu Hermann Täubert aus Nünchritz, der am Elb- quai der Strohstofffabrik Tännicht bei Kötitz Kohlen auslud, spurlos verschwunden. Er dürfte jedenfalls ertrunken sein. Der Verschwundene trug einen blauen Anzug und hatte unter Anderem gegen 200 Mk. Geld bei sich. —1' Das XIII. deutsche Bundesschießen in Dresden wird, wie der Centralausschuß nun endgültig beschloß, in der Zeit vom 8. bis 15. Juli 1900 stattfinden. — Ein starker Feuerschein, muthmaßlich von dem Brande einer Stroh- oder Getreidefeime veranlaßt, wurde gestern Abend in der Richtung nach Lommatzsch zu beobachtet. — Das K. sächsische Ministerium des Innern bestimmt in einer Verordnung vom 3. v. Mts., daß, nachdem der Reichs kanzler dem Ministerium mitgetheilt hat, daß im Königreich Preußen aufhältliche ehemalige sächsische Staatsangehörige, welche diese Staatsangehörigkeit auf Grund älterer landes gesetzlicher Bestimmungen durch zehnjährigen Aufenthalt in einem anderen Bundesstaate verloren haben, in sinngemäßer Anwendung des 8 21 Abs. 5 des Reichsgesetzes vom 1. Juni 1870 auf ihren Antrag in den preußischen Unterthanen- verband ausgenommen werden, künftig in Sachsen gegenüber ehemaligen preußischen Staatsangehörigen in gleicher Weise zu Verfahren sei. — Bauernregeln für September. Jst's am 1. Sep tember recht rein, wird's den ganzen Monat so sein. — Ein Herbst, der wann und klar, ist gut fürs kommende Jahr.— Je rauher der Hase, desto bälder erfriert deine Nase. — Ist Aegidi (7.) ein Heller Tag, ich dir schönen Herbst ansag'. — Mariä Geburt (8.) jagt die Schwalben fort. — Wie sich's Wetter an Mariä Geburt thut verhalten, so soll sich's weiter 4 Wochen gestalten. — Septemberregen — kommt Bauer und Winzer gelegen. — St. Michel's-Wein — Herren wein. — St. Gallns-Wein (16. Sept.) — Bauernwein. — Zu Michael Wind aus Nord und Ost, bedeutet starken Win- terfeost. — Ist die Nacht vor Michael hell, so soll ein strenger und kalter Winter folgen: regnet es aber an Michael, so soll der nächste Winter sehr gelind sein. — Gewitter im Septem ber deutet auf Schnee im Dezember, — Und vom Dezember bis zum März fällt er der Gans auf den Sterz. — Treffen die Streichvögel zeitig ein, wird früh und streng der Winter sein. — Sind Zugvögel nach Michaelis noch hier, haben bis Weihnacht lind Wetter wir. — Bleibt die Schwalbe lange, sei vor dem Winter nicht bange! — Fällt im Wald das Laub sehr schnell, ist der Winter bald zur Stell'. — Ist der Herbst warm, hell und klar, ist zu hoffen ein fruchtbar' Jahr. — Durch Septembers heitern Blick schaut manchmal der Mai zurück. — Späte Rosen im Garten, kommt schöner Herbst und der Winter läßt warten. — Viel Disteln von der großköpfigen Art verheißen einen schönen Herbst. — Sep temberregen ist dem Bauer gelegen. — Viel Herbstnebel bringen viel Schnee. — Wenn Matthäus (21.) weint statt lacht, er Essig aus dem Weine macht. — Matthäiwetter (21.) hell und klar, bringt guten Wein im nächsten Jahr. — So viel Fröste Heuer vor Wenzeslaus (28.) fallen, so viele sollen künftiges Jahr auf Philippi Jakobi (1. Mai) folgen. — Vilmar's Wetterbüchlein sagt noch: Ein durchgängig warmer September läßt fast regelmäßig auf einen kalten, regnerischen und stürmischen October schließen, umgekehrt zwar öfter aber weniger gewiß ein nasser und kalter September auf einen schönen und warmen October. Ein Ende mit Schrecken soll nach den Gothaer Meteorologen H. Habenicht nächstens das schöne Sommer wetter nehmen. Er sagt in seinem neuesten Wetterbericht u. A.: Wenn auch der Termin, an welchem sich der Einfluß der Golfstromschmelzwässer bei uns geltend machen wird, noch nicht mit Sicherheit angegeben werden kann, so ist, es doch wahrscheinlich, daß er in nicht zu ferner Zeit unter katastro phenartigem Temperatursturz und überreichlichen Niederschlägen mit Ueberschwemmungen und Schneefällen in den Gebirgen, vielleicht bei Gelegenheit eines combinirten kritischen Mond- und Sonnentermins sich einstellen wird; dann dürfte das schöne Wetter seinen endgiltigen Abschluß finden. Hoffentlich wird's nicht ganz so schlimm! — Das „Meißner Tageblatt" empfing folgende Zu schrift: „In Ihrem geschätzten Blatte vom 30. August dieses Jahres findet sich ein Artikel über das Auftreten einer argen Obstschädigung im Meißner Bezirke, insbesondere in Ober jahna. Es wird darin berichtet, das die Aepfel und Birnen in Folge einer Pilzwucherung verkümmern, und unmittelbar darauf wird Hüttenrauch als Ursache dieser Erscheinung an gegeben. Das fragliche Obst ging unterzeichneter Versuchs station durch Herrn Gutsbesitzer Gansauge am heutigen Tage zur Untersuchung zu, wobei sich ergab, daß dasselbe in hohem Grade vom Obstroste (Fusicladium pyrinum und dentriticum) befallen ist, und daß hierin einzig und allein die Ursache der Krankheitserscheinung zu suchen ist. Es ist nicht der geringste Anhalt für einen Hüttenrauchschaden vorhanden. Wirersuchen Sie höflichst, diesen Untersuchungsbefund bekannt zu geben, da Ihre Mittheilung zweifellos geeignet war, Beunruhigung in landwirthschaftliche Kreise zu tragen. Herrn Gutsbesitzer Gans auge haben wir direct berichtet. Der fragliche Pilz ist eine Folge des milden Winters, des naßkalten Frühjahrs und der darauffolgenden tropischen Hitze in diesem Jahre außer ordentlich verbreitet. In der Umgegend von Meißen (Leute witz), Döbeln, Wilsdruff (Braunsdorf), Dresden und Pirna haben wir das Auftreten in großem Umfange wiederholt fest gestellt. Die Bekämpfung hat durch mehrmaliges Bespritzen der Bäume, im Frühjahr und Sommer, mit Kupferkalkbrühe zu erfolgen. Gegenwärtig läßt sich nichts mehr dagegen thun als Verhütung der Uebertragung des Pilzes aus die nächste Vegetationsperiode, und zwar durch Vernichtung des abfallenden kranken Laubes, der befallenen Früchte und abgeschnittenen Zweige, sowie das Bespritzen der befallenen Bäume vor Winter mit Kupferkalkbrühe. Bitte, wollen Sie die Landwirthe darauf Hinweisen, daß die unterzeichnete Versuchsstation über etwaige Pflanzenkrankheiten auf Anfrage und Einsendung des Unter- suchungsmaterials jederzeit unentgeltliche Auskunft ertheilt, auch Ihnen stehen wir in solchen Fällen gern zur Verfügung. Hochachtungsvoll ergebenst Landwirthschaftliche Abteilung. Königlich Sächsische Versuchsstation für Pflanzencultur Dresden. Dr. Steglich. — Nach Mittheilung des vom Statistischen Bureau des Königlich sächsischen Ministeriums des Innern auf das Jahr 1900 herausgegebenen Kalenders und statistischen Jahrbuchs für das Königreich Sachsen sind im Jahre 1897 1203935 Viehstücke, im Jahre 1898 dagegen nur 1201932, also 2003 Stück weniger, versteuert worden. E« sind nämlich 14000 Stück Schweine weniger, dagegen 3722 Stück Ochsen und 8275 Stück Rindvieh anderer Art (ausschließlich Kälber) mehr versteuert, worden, trotzdem soll der wirkliche Ver brauch an Schweinefleisch nm 29422 kx im Jahre 1898 gegen das Vorjahr gestiegen sein. Trifft dies thatsächlich zu, so würde darin ein Beweis für die erhebliche Zunahme der Einfuhr fremden Schweinefleisches nach Sachsen gegeben sein, und daß dieses meist amerikanischen Ursprungs gewesen sein wird, kann nach Lage der Verhältnisse nicht bezweifelt werden. Die höchst erfreuliche Abnahme der Nothschlachtungen bei Schweinen im Jahre 1898 um 1386 Stück kann in dem Mehrverbranche keinen so erheblichen Antheil haben, wenn gleich das Schlachtgewicht gesunder Schweine in der Regel höher sein wird als das Gewicht von zum Nothschlachten an gemeldeter Schweine. Auch bei den Rindern sind die Noth schlachtungen um 354 Stück im letzten Jahre zurückgegangen; der wirkliche Verbrauch an Rindfleisch im Jahre 1898 ist um 6398 Lx höher als im Jahre 1897 angegeben worden. — Der Werth der staatlichen Gebäude im Königreich Sachsen ist in steter Zunahme begriffen. Er bezifferte sich zu Beginn deS Jahres 1898 nach den Abschätzungen zur LandeSbrandkasse auf 173'/. Millionen Mark. Geht man nur um rin Jahrfünft zurück, also auf daS Jahr 1893, so ergitbt sich, daß damals die staatlichen Grbäude nur einen Gesammtwelth von 140 Millionen Mark hatten. ES ist also in diesen wenigen Jahren, natürlich in der Hauptsache durch Zuwachs, eine Steigerung deS Werthes um 33'/. Million Mark eingetreten. Die dem Fiskus gehörenden Ge bäude unterstehen dem Werthe nach mit: 21 Millionen Mark dem Justizministerium, 100,7 Millionen Mark dem Finanz ministerium, 27,9 Millionen Mark dem Ministerium des Innern, 13,7 Millionen Mark dem Cultus- und Unterrichts ministerium, sowie mit 9,9 Millionen Mark dem Ministerium dls Königlichen HofeS. * Gröba. Der Gottesdienst, der wie bereits mitge theilt wurde, nächsten Montag in italienischer Sprache für die anläßlich der Hafenbauten hier ziemlich zahlreich an wesenden Italiener abgehalten wird, findet Abends halb 8 Uhr im Konfirmandenzimmer des Pfarrhauses statt. Eine besondere diesbez. Anzeige befindet sich im Anzeigentheil d. Bl. * Wülknitz. Ein hiesiger Knabe hatte vorigen Sonn abend ein etwa 14 Tage altes wildes Kaninchen, an denen auf hiesigen Fluren bekanntlich kein Mangel ist, mit nach Hause genommen und legte es dort der Hauskatze, die kürz lich 6 junge Kätzchen geworfen hatte, vor in der Voraus setzung, daß die Katzenmutter das junge Kaninchen als Lecker bissen schleunigst verzehren werde. Dies geschah indeß zu allgemeinem Erstaunen nicht, vielmehr nahm die Katze das kleine Kaninchen in sorgliche Obhut und Pflege und befindet sich dasselbe heute noch gesund und munter. Bon der Rich tigkeit des Erzählten kann man sich in der Behausung des Herrn O. Quasdorf, hier, überzeugen. Zschöllau bei Oschatz, 31. August. Vor wenigen Tagen hat, wie der Dr. Anz. berichtet, Herr Amtshauptmann von Carlowitz hier einen Termin abgehalten. Nach Besichtigung der Schleusen und Wasserverhältnisse ist aus sanitären Gründen die Verbesserung der Schleusen, die Räumung des alten Mühl grabens und die Anlegung eines Schlammfanges für die städtische Schleuse für erforderlich erachtet worden. Durch die Ausführung dieser Arbeiten, welche noch in diesem Jahre in Angriff genommen werden sollen, hofft man die gesund heitlichen Verhältnisse in Zschölkau zu bessern. Eine voll ständige Beseitigung der Typhusgefahr wird freilich nur, rvic von anderer Seite behauptet wird, durch einen Anschluß au die Wasserleitung der Stadt Oschatz möglich sein. Lommatzsch, 31. August. Bei hiesiger Sparkasse haben sich Unregelmäßigkeiten heransgestellt, welche bis auf das Jahr 1885 znrückrcichcn. Die Höhe der Unterschlagungen ist noch nicht bekannt. Die Angelegenheit ist der Staatsanwaltschaft übergeben worden.
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