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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189909296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-09
- Tag1899-09-29
- Monat1899-09
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1899
- Autor
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und Anzeiger Wkdlatt Md Mkign). rckgrEal-wn-rsie: S«mlp«chftk» .»«,«I tt «1 f» «r.LV. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. 227. Freitag, 29 September 1899, AvendS. 52 Jahr-. Da« Rtesa« Lagebtatt erschein jede« Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expedition«, in Riesa und Strehla oder durch mchE LM-er HM in» Hau» 1 «art 00 Psg., bet Abholung v» Schalter der kaiserl. Pastanstalten 1 Mark LV Pfg., durch den Briestrtger frei tn« Hau» 1 Mart SS W. A»-«i^»Auuah»e Pir die Rum»« dB Ausgabetage« bi« Vormittag S Uhr ohne Gewähr. DmM web V«M>- M» S»«-«r S »tuterttch tu Mrs«. — «chchtlftitftchk: »»ßauirustraße VS. — Mk «e Redaction verantwortlich: Har». Schmidt tu Utes«. Bekanntmachung. Die Landrente« auf den Termin Michaelis dss. I. und die Brandversicherungs- beiträge auf den 2. Termin, letztere nach 1 Pf. für die Einheit, find bis zum ». Oktober lfd. I. und die Einkommensteuer auf den 2. Termin c. ist mit der Hälfte des JahrekbetragS bi« zum 1«. Oktober lfd. I. an die Stadtsteuereinnahme abzuführen. * Riesa, am 28. September 18S9. Der Rath der Stadt. vr. Wegettn, St.-R. Rdl. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, de« so. September d. I., von Vormittag 8 Uhr ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof das Fleisch eine» Rinde» zum Preise von 40 Pfg. pro »/, kx zum Verkauf. Riesa, den 28. September 1899. Die Direktion des städt. Schlachthose-. Meißner, SanitätSthierarzt. SschchOMtuAMch» Pir da» „Riesaer Tageblatt- erbitten UN» HP spätesten» Vormittag» 0 Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Di« Uesch»ft»lkM. Oertliches und Sächsisches. Rtesa, 29. September 1899. — Landtagswahl. Bei der heute stattgefundenen Wahl der ersten Abtheilung sind als Wahlmänner gewählt worden die Herren Commerzienrath Otto Heyn, Kaufmann Otto Braune, Fabrikbes. Reuschel, Stadtrath Emil Gasch ütz, Kaufmann Oswald Raffs, Apothoker Nake und Buchdruckereibes. Schmidt. Es sind also die Wahlen gemäß den vom konservativen Verein bez. den Ordnungsparteien ge machten Vorschlägen erfolgt. Auch die aus den anderen Städten des Wahlkreises uns zugehenden Nachrichten melden die Wahl der Conservativen bez. der ordnungsparteilichen Wahlmänner. — Die Hauptwahl, in welcher von den Wahl männern der Abgeordnete gewählt wird, findet bekanntlich am 10. October statt. — Zur weiteren Bekanntgabe geht uns folgende Mit- thcilung zu: Um dem Publikum die Möglichkeit zu gewähren, in dringenden Fällen Einschreibbriefe stets mit den nächsten, also auch mit solchen Postbesörderungsgelegenheiten zur Ab sendung zu bringen, welche außerhalb oder kurz nach Beginn der für den Verkehr am Postschalter festgesetzten Dienststunden sich darbieten, besteht die Einrichtung, daß derartige Sen dungen bei den Postanstalten ausschl. der Postagenturen außerhalb der Schalterdienststunden bis spätestens eine halbe Stunde vor dem Abgänge der nächsten Beförderungsgelegen- helt gegen Zahlung einer Gebühr von 20 Pfg. eingeliefert werden können, sofern zu jener Zeit ein Beamter im Dienst anwesend ist. Es ist ferner zulässig, außerhalb der Schalter dienststunden auch dringende Packete, deren Beförderung mit den sich darbietenden schnellsten Postgelegenheiten, also auch mit den Schnellzügen stattfindet, gegen Entrichtung der gleichen Gebühr und der tarifmäßigen besonderen Gebühr von 1 Mk. zur Auflieferung zu bringen. — Der nahende 1. Oktober bringt für die Geschäfts stellen verschiedener Behörden und Verkehrsanstalten einen späteren Beginn der Geschäftsstunden. So werden die Schalter des Kaiserl. Postamts von genannten Tage ab erst um 8 Uhr Morgens geöffnet, desgleichen beginnt auch der Dienst des Fernsprechamts erst um diese Stunde. — Heute, am 29. September ist der St. Michaelistag. Sanct Michael ist bekanntlich einer der Erzengel, nach einer jüdischen Legende soll er mit dem Teufel um den Leichnam Mosis gekämpt haben. Ihm zu Ehren feierte man ursprüng lich zwei Gedächtnißtage, den 15. März und den 8. Mai. Das Concil von Mainz im Jahre 813 widmete ihm noch einen dritten Tag, den 29. September, der sich bald zur Hauptfeier, zum Fest der Engel, überhaupt gestaltete, während die beiden anderen Tage an Bedeutung verloren. Der Grund hierzu lag darin, daß um die Zeit der Herbst-Tag- und Nachtgleiche schon die heidnischen Germanen ein hohes Fest feierten, das im Michaelistage der christlichen Kirche fortlebte. Mancherlei Gebräuche erinnern noch daran. An vielen Orten, vor Allem in Schweden, werden am Abend die heiligen Michaelisfeuer angezündet. In der Moselgegend steigen junge Burschen auf die Bergesgipfel, lassen brennende Räder thal- wärts rollen und folgen ihnen im schnellen Laufe nach. Da bei tragen sie Fackeln, die, wenn sie verlöschen, den Trägern Glück, andernfalls Unglück bringen. Im Thale wurden die Jünglinge früher von jungen Mädchen erwartet, die ihnen Wein und Kuchen reichten und sich dann'zu lustigem Neigen führen ließen. — Tas Michaelisfest war das Erntefest der alten Germanen. Die Schätze waren geborgen und die glück lichen Bauern freuten sich des Besitzes. Nach den saueren Wochen hielt man ungezwungene Festgelage ab und hatte auch Muße genug, um sich zum Herbstding, der bedeutungs vollsten Gerichtsverhandlung des Jahres, zu versammeln. Ein Gebrauch, der bis vor 100 Jahren in Schweden üblich war, giebt davon Kunde. Im südlichen Schweden, auf der An höhe von Ombergsheden, wird alljährlich um Sie jetzige Zeit ein großer 8 tägiger Jahrmarkt abgehalten. Früher verlegte man den Austrag vieler Streitigkeiten auf diese Zeit, so daß Streitende oft mit den Worten auseinandergingen: Auf Om bergsheden werden wir uns treffen! Das Michaelisfest war auch ein Siegesfest. St. Michael verlieh den Fahnen Sieg, ähnlich wie dies einst Wodan that. Darum nahmen sein Bild die Sachsen mit in die Ungarnschlachten in den Jahren 933 und 955. In zahlreichen Schlachtgesängen erflehte man den Schutz und den Beistand des Erzengels, und das Ver trauen auf seine Hilfe wurde so groß, daß sie oftmals in Sorglosigkeit ausartete. Man geißelte und geißelt diese auch heute noch, wenn man vom „deutschen Michel" spricht. Von den zahlreichen Kampfliedern, die sich an St. Michael wenden, sei nur der Anfang zu einem erwähnt: O unbesiegbar starker Held, Herzog Michael! Führ' Du das deutsche Heer ins Feld, Herzog Michael! O steh' uns zur Seite, o hilf uns im Streite, Herzog Michael, Herzog Michael! — Die Dresdner Radfahrer- und Automobilisten-Ver- einigung „Dresdner Touren-Club", beschloß, um den Auto mobilsport in ganz Sachsen zu heben, einen „Sächsischen Automobil-Club" ins Leben zu rufen und hat als Sitz desselben die Residenzstadt Dresden bestimmt. Dieser „Sächsische Auto mobil-Club" schließt den Gürtel der deutschen Automobil- Clubs und lehnt sich wie diese an den Mitteleuropäischen Motorwagen-Verein (Sitz Berlin). Die Zusammenkünfte der Mitglieder finden regelmäßig jeden Freitag, Abends 9 Uhr, im Hotel „Fürst Bismarck" statt und nimmt Beitrittserklär ungen die Geschäftsstelle Dresden-A., Stephanienstraße 751, entgegen, wie auch selbe gern jede weitere Auskunft ertheilt. — Zur Hebung der Nutzgeflügelzucht im Königreich Sachfen hat der Club Deutscher Geflügelzüchter bei dem Kgl. sächsischen Ministerium des Innern zu Dresden um die Ge währung eines einmaligen Beitrages in Höhe von 1000 M. gebeten, um den sächsischen Landwirthen im nächsten Jahre schon durch den Verkauf von Hühner-Eiern und anderen Ge flügelerzeugnissen zu besseren Preisen nach den größeren Städten hin eine volle Million Mark zuführen zu können. Die Hauptthätigkeit des Clubs richtet sich auf die Hebung der Nutzgeflügelzucht und sind in Folge dessen 20 Central- und 85 Zweigverkaufsstellen von frischen Eiern und anderen Geflügelerzeugnissen in den größeren Städten Deutschlands bereits ins Leben gerufen worden. Die Organisation des Verkaufes von Geflügelerzeugnissen im Königreich Sachsen ist der Firma Oehmichen L Co., Dresden, Pillnitzerstr. 52, über tragen worden. Sobald aber die Mitglieder den Bedarf an frischen Eiern für die Verkaufsstellen decken können, sollen weitere Verkaufsstellen eröffnet werden. Die ganze Ent wickelung des Clubs hat in ihrem Verkaufe von Geflügel erzeugnissen feste Wurzeln gefaßt, so daß die über 1600 Mit glieder den Bedarf bei Weitem nicht mehr zu decken ver mögen. Die Verkaufsstellen zahlen zur Zeit selbst die Mandel Eier (15 Stück) 1,20—1,50 Mk. In diesem Frühjahre wurde als billigster Preis 0,80 Mk. und im vergangenen Winter als höchster Preis 1,80 Mk. für die Mandel Eier an die Lieferanten gezahlt. Die höchsten Preise zahlen zur Zeit die Central-Verkaufsstellen in Dresden, Frankfurt a. M., Leipzig, Magdeburg und Mainz. Unter den Mitgliedern des Clubs sind die Frauen in der Mehrzahl vertreten. Die vom Club herausgebene 32 Seiten starke Broschüre zur Hebung der deutschen Nutzgeflügelzucht und die Bestimmungen über den Eierverkauf sind von der Geschäftsstelle des Clubs deutscher Geflügelzüchter, Berlin, Potsdamerstr. 82 d, umsonst und postfrei zu haben. — In Leipzig wurde am Dienstag, wie schon kurz ge meldet, in einer von 80 Musikdirectoren aus ganz Deutsch land besuchten Versammlung die Gründung eines Deutschen Musikdirectoren-Verbandes mit dem Sitz in Leipzig beschlossen. Dem Aufruf zum Beitritt sind bereits über 230 Directoren gefolgt. Der Zweck des Verbandes soll erreicht werden 1. durch Einführung einheitlicher Contracte und Disciplinar- ordnungen, damit ein Musiker allerorts gleichgeordnete Ver hältnisse vorfindet, 2. durch Fernhaltung jedweder unwürdigen Concurrenz der Mitglieder, 3. durch Beseitigung unlauteren Gebührens solcher Unternehmer bezw. Directoren, welche durch falsche Ankündigungen unhaltbare Versprechungen und der gleichen Musiker engagiren und dieselben dadurch oft in Noth bringen, 4. durch möglichst kostenlose Vermittelung von Enga gements auf Grund gegenseitiger Empfehlung, 5. durch För derung empfehlenswerther Musiker, 6. durch collegiales Ein vernehmen der Mitglieder. * Großenhain, 28. September. Der Großenhainer Parforcejagdverein beginnt seine diesjährigen Jagden, die sich alljährlich in der Gegend von Folbern, Kalkreuth, Quersa rc. abspielen, am Mittwoch, den 4. October. Am Sonnabend vorher wird eine Probejagd geritten. Diese Jagden, hinter einem regellos fliehenden Wilde her, bei denen die Theil- nehmer im rothen Rock erscheinen, gestalten sich stets zu interessanten. Wie schon in den letzten Jahren, so werden sich auch diesmal Prinz Friedrich August und Prinz Albert, Königliche Hoheiten, an den Jagden betheiligen, die allwöchent lich Montags, Mittwochs und Sonnabends stattfinden. An Stelle des mit Ende dieses Jahres aus seinem Amte scheidenden Hauptkirchners Rautenstrauch ist der bisherige Kirchrechnungssührer Münzner gewählt worden. — Als Pfarrer vom nahen Strießen wurde gestern nach am Sonntag vorausgegangener Probepredigt Pastor Hasche auS Tuttendorf bei Freiberg gewählt. Am 8. October hält Pastor Jentsch seine Abschiedspredigt. Uni die erledigte Pfarrstelle waren insgesammt 43 Bewerbungen eingegangen. -s- Dresden, 29. September. Die Königin beabsichtigt, sich am 7. Oktober, Vormittag 10 Uhr 45 Min., nach Plauen i. V. zur Weihe des König Alberts-Stifts zu be geben. Die Königin wird im „Wettiner Hof" daselbst über nachten. Dresden. In einem Hause der Galeriestraße stürzte gestern Abend eine ältere Frau, die mit dem Aufhängen von Wäsche beschäftigt war, aus einem Fenster des 4. Stockes in den Hof hinab, blieb aber in dem Drahtgeflecht eines Schutz daches hängen, ohne gefährliche Verletzungen erlitten zu haben. Pirna, 28. September. Bei der Stichwahl zwischen dem sozialdemokratischen und dem antisemitischen Kandidaten hat bekanntlich der letztere gesiegt. Der „Vorwärts" be hauptet, die Freisinnigen hätten geschlossen für den Antisemiten gestimmt; dagegen schreibt die „Freis. Ztg.": „Die Zahl der Wahlberechtigten in dem Wahlkreise beträgt rund 31300. Bei der Hauptwahl waren nur 24058 Stimmen abgegeben
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