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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189912063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18991206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18991206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-06
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.12.1899
- Autor
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Mittwoch, « Decemvrr 1898 AbeudS. SS. Jahrg. Uiesarr TagedIM «nd Anzeiger Mktklt «r Airnzn). ...77^^. Amtsblatt der König!. Amtshauplmamschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtratzS zu Riesa. !VM Riesa« Tageblatt «scheint j^e, La, Abends mit Ausnahme der Sonn, und Festtag«, viateljährltch« »«Ni^nwi» bei Abholung in den «Lpedtttonen in Mesa Strehla ob« durch mrse-e TrSx» frei In» H«, 1 Mart SO Psg„ del Abholung am Schalt« d« Aaiserl. Postanstalten 1 Mark 2S Pfg., durch dm Briestrüg« frei in, Hau» 1 «ar» « Pf. «»»eige^AmahMe PK die Kumm« des Au^dMd-» di« vormittag V Uhr ohne Sewühr. »m« w» Verla, dou Lu«,er » »interttch in Mesa. — Geschäftsstelle: »astantenstraße SS. — Mr die »kdmtwrr vermttwortNch: Hermann Schmidt in N»«f^ Mittwoch, den 13. Dezember 1899, von Borm. 10 Uhr an, sollen im Verstrlgerungtzloka! hier verschied. Möbels, Hängelampen, Bleche, 1 Fahrrad, 1 Bett- pelle mit Matratze, Unterbett, 2 Kopfkissen, Wattdecke, Betttuch u. Bettdecke, 2 Regulator, 3 Kleiderschriinkr, Tische. Stühle, Bilder, 2 SophaS, 2 Spiegel, 78 Rollen Theer« und Holz, crmeutpappen, 76 Rollen NnterlagSvappen, 2 Tonnen Holzcement, 1 Faß Theer, 2 Rollen Holz, rementpapier, 2 Nähmaschinen u. A. m. gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 5. Dezember 1889. . Der Ger.-Bollz. beim «gl. AmtSger. Sekr. Eidam. Die Brot», Fletsch, und Milchlieferuug für das Armen» und Krankenhaus für daS Jahr 1900 soll anderweit vergeben werden. Versiegelte Offerten find in der RathSkanzlrl Zimmer Nr. 5, wo auch die Lieferungsbedingungen eingrsehen werden können, bis zum 11. Dezember diese» Jahre» abzugrben. Riesa, am 5. Dezember 1899. Der Math der Stadt. Boetcrs. Rtr für da» »Rief»»!? Lageblatt- erbitten uns bis spätestens Vormittag» V Uhr des jeweilige» Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. Aufruf! Zum Gedächtnis au den großen Schöpfer des Deutschen Reiches solle» auf Höhen drS Deutschen Vaterlandes mächtige Feuerträger errichtet werden. Als daS Sinnbild der Einheit Deutsch lands soll das gleiche Zeichen durch Beihilfe aller Bolks- kreise erstehen. Wie km ganzen Reiche, so regt sich auch in Sachsen aller orte» ein freudiges Schaffen. Solchem Beginnen darf auch unsere Gegend nicht gleichgiliig gcgenüberstehen. Wohlan I Rüsten auch wir uns, unserem Bismarck, noch bevor daS Jahrhundert zu Ende geht, einen Denkstein zu errich ten, der davon Zeugnis ablegcn soll, daß die deutschen Männer auch unseres Landestheiles in unvergänglicher Verehrung an ihm hängen! Laßt u»S auf der Weldaer Höhe, der größten Er hebung in unserer Gegend, eine große Bismarcksäule schaffen! An alle Einwohner unserer Stadt, an urferr Nachbarge- satteiuden und ihre Bewohner richten w r die herz! Mtte um kräftig« Unterstützung und Förderung unseres Planes und um Gabe« für unsere Bismanksüule. Riesa, den 28. Oktober 1899. Stadtverordneter Schütze. Bürgermeister Boeters. Filiale der Credit-Austalt für Industrie und Handel. Anton Messe. Carl Müller fr. Rechtsanwalt vr Merrde. Expedition des »Riesaer Tage blatt". Expedition des Riesaer Bote. Stadtkasse. Guts- bescher Wilhelm Schlag in Weida. vertliches und Sächsisches. Riese, 6 December 1899. — Der Etat für das Königlich-sächsische Reichsmilitärcon- tingent ist in seinen fortdauernden Ausgaben für das Etatjahr 1900 auf rund 39 Millionen, in seinen einmaligen Ausgaben (Neubauten rc.) auf 12 717 719 — gegen 13 303 081 Mark im Vorjahre — veranschlagt. Aus den beantragten Neubauten für militärische Zwecke innerhalb des Königreichs Sachsen ist bezügl. Mesas gesagt: Die in der Errichtung begriffenen militärischen Anlagen für die Garnison Riesa, bestehend auS Caserne, Ar tilleriedepot und Magazine mit einer Militärbäckerei, rufen einen regere» Transportverkehr hervor. Es empfiehl sich auS wirth- schaftlichen Gründen eine Geleisanlage von der Magazinanlage in Riesa nach der Staatseisenbahn herzustellen. Die Kosten hier für find auf 105 000 Mark veranschlagt. Gefordert werden als erste Rate 13000 Mark. Zum Neubau der Garnison- Bäckerei in Riesa werden als zweite Rate 32 500 Mark ver langt. Für den Neubau einer Pioniercaserne in Mesa, die ins- , gejammt 1330 000 Mark kosten soll, werden als zweite Rate U450 000 Mark gefordert. Zu Erweiterungen deS Garnison- -lazareths in Riesa werden 85 000 Mark gefordert. Diese Er weiterung ist nothwendig, weil sich durch den Hinzutritt eines Pionierbataillons zur hiesigen Garnison die Normalkrankenzahl des Lazareths von 52 auf 78 Betten erhöht. — In Plauen i. V. ist der Neubau eines Casernements für ein Regiment In fanterie erforderlich. Der Anschlag beträgt drei Millionen Mark. Als erste Baurate werden gefordert 525 000 Mark. — Für Zittau werden 10000 Mark als erste Rate zu Neu- und Erweiterungsbauten an den Casernenanlagen, einschließlich des Neubaus eines Offizierscasino beantragt. Die alte, aus dem 14. Jahrhundert stammende Caserne war schon mehrmals als ungeeignet aufgegeben worden, ein längeres Verbleiben der Com pagnie dort ist aus Gesundheitsrücksichten unthunlich. "^- Für Pirna wird der Neubau einer Caserne für eine fahrende Ab teilung Feldartillerie beantragt; die Gesammtkosten sind auf 1150 000 Mark veranschlagt. Als erste Rate werden ange fordert 600 000 Mark. — In Wurzen soll das Ganisonlazareth erweitert werden. Die Notwendigkeit hierzu ergiebt sich aus der Aufstellung eines Feldartillerie-Regiments in Wurzen. Die Gesammtkosten betragen 135 000 Mark. Angefordert werden 85 000 Mark. — Auch für Dresden und Leipzig sind be deutende Forderungen eingestellt. — Des Weiteren werden Gar- nisonlazarethe für Chemnitz und Zittau beantragt. - Der Vortrag, den vorigen Montag Herr Dr. Siegfried Passarge aus Königsberg i. Pr. in der Abtheilung Riesa der deutschen Kolonialgesellschaft hielt, währte reichlich eine Stunde und wurde von den anwesenden Damen und Herren hinsichtlich seines Inhalts mit Beifall ausgenommen. Vortragender sprach über die im Westen Afrikas gelegene Landschaft Adamaua, wovon der größte Theil zur deutschen Kolonie Kamerun gehört, über diese Kolonie selbst und ihre Beziehungen zu den in ihrer näheren und weiteren Umgebung liegenden Ländern, indem er sich zunächst über die Lage, die oro- und hydrographischen, wie auch über die klimatischen Verhältnisse des Landes und die infolge dieser Grund lage vorhandene reiche Flora und die Fauna des Landes ver breitete, die Bewohner nach der Verschiedenheit ihrer Abstammung, Religion (Mohammedaner und heidnische Sudan- und Bantuneger), Kleidertracht und sonstigen Gebräuche charakterisirte, die staatlichen und socialen Verhältnisse beleuchtete und sie mit dem Feudal oder Lehenssystem mit seinem Vasallenthume, wie es sich im mittelalterlichen Deutschland entwickelt und lange bestanden hat, verglich. Dabei wurde auch darauf hingewiesen, daß in Afrika die Sklaverei nicht ohne Weiteres abgeschafft werden könne. Man müsse erst wissen, welche Verhältnisse, etwa unser Miethssystem, wie es dort nur bei Trägern auf Reisen angewandt werde, man an Stelle der Sklaverei setzen könne, ohne schwere Schädigungen hervorzurufen. Uebrigens würden die Haussclaven gut behandelt und befänden sich recht wohl, wodurch sie einen Gegensatz zu den gefangenen Kriegssclaven bildeten. Man solle die Haus sclaven lieber als Hörige bezeichnen. Sie leben in einem ähnlichen AbhängigkeitSverhältniffc von ihren Herren, wie die Hörigen der alten Deutschen von den Freien abhängig gewesen sind. Derartige Verhältnisse aber lassen sich nicht mit einem Schlage beseitigen. Redner gedachte auch des im Lande blühenden Binnen- und belangreichen Außenhandels und seiner Aenderung infolge des Ein- und Vordringens europäischer Kultur. Auch Industrie ist im Lande vorhanden. Sie besteht hauptsächlich in der Herstellung schmaler Gewebestreifen, woraus die eine vor geschrittene Kulturstufe bekundende Bekleidung des Theils der Bevölkerung, der dem Islam angchört, zusammengesetzt wird, ferner in der Gewinnung von Farben, der Färberei, der Gewebe und in einer ziemlich hoch entwickelten Schmiedekunst. Gläserne Schmuckringe, die am Arme oberhalb des Biceps (zweiköpfigen Muskels. Red.) getragen werden, verstehen die Bewohner äußerst zierlich mit großer Geschicklichkeit und Gewandtheit aus europäischem Flaschenglas herzustellen. In Ermangelung von Flaschen ver stehen die Bewohner selbst, hauptsächlich aus Potasche und Sand, Glas zu erzeugen. Als Münzen werden Kaurimuscheln benutzt; außerdem kursiren österreiche Maria-Thercsiathaler. Zum Schluffe führte Vortragender aus, die Kolonie Kamerun könne vermöge iher Fruchtbarkeit für Deutschland daS werden, was Indien für England sei; aber zur Besiedelung durch deutsche Auswanderer eigne sie sich nicht. Man müsse sämmtliche Ober- und Unter häuptlinge (Emire) unterjochen, Stationen gründen, allenthalben Frieden schaffen und die Gnwohner nach und nach daran ge wöhnen, daß deutsche Jndustrieartikel bei ihnen Bedürfniß werden, und daß die Bevölkerung dem Lande so viel Erzeugnisse abgewinnt, daß Deutschland seinen Bedarf an tropischen Rohstoffen dort decken kann und in dieser Beziehung von Amerika vollständig unabhängig wird. Dazu aber ist eine geraume Zeit erforderlich. In einem Zeiträume von 10 bis 20 Jahren dürfte dieses Ziel schwerlich zu erreichen sein. — Die am 5. d. Mts. abgehaltene außerordentliche General versammlung der Creditanstalt für Industrie und Handel, Dresden war von 20 Mionären besucht, welche 18380 Stimmen vertraten. Die vorgeschlagcnen, auf die neue Aktiengesetzgebung sich beziehenden Aenderungen der Gesellschaftsstatuten wurden einstimmig genehmigt. Zum Aufsichtsrathe wurde der bisherige Direktor der Sächsischen Bank zu Dresden, Her Gcbeimer Commerzienrath Clemens Heuschkel ebenfalls einstimmig zugeioählt. — Eine nahezu vollständige Mondfinsterniß steht für den 16. d M. bevor. Die Beobachter werden allerdings einen Theil ihrer Nachtruhe opfern müssen. Der Anfang ist 12 Uhr 44 Min, die Mitte 2 Uhr 26 Min. und das Ende 4 Uhr 18 Min. nach mitteleuropäischer Zeit. Für die Ausrüstung einer Sanitätskolonne nach dem südafrikanischen Kriegsschauplätze seitens der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz gingen der Expedition d. Bl. weiter zu: 2 M. F. Lange. 20 M. A. W. L S. 3 M. vom alten deutschen Anke. 25 Pf. I. k. 2 M 10 Pf. (L 50 Pf. Popp, Wünsche, Hahn, Franz, 10 Pf. W. Hen.). 2. Rate aus Bahra. Summa: 26 M. 35 Pf. Gesammtergebniß der Sammlung bis jetzt 241 M. 80 Pf. Wir gedenken Ende der Woche die bis dahin eingegangenen Gelder nach Dresden abzuliefern. Wer der Sammlung noch eine Spende zuzuführen gedenkt, sei um deren baldmögliche Uebermittelung gebeten. — Die ersten Schneeflocken sind nunmehr auch bei uns gefallen. Am Montag Abend mischten sie sich unter den Regen. Aber an diesen ersten Flocken war kein Halt. Sie verschwanden so schnell wie sie gekommen. Die Meteorologen verkünden jedoch, daß der Eintritt kalter Witterung bevorstehe. Nun, vielleicht haben wir einmal „weiße Weihnachten". Unseren Geschäftsleuten wäre es zu gönnen. Aber auch für alle übrigen wäre es eine große Freude; denn unter dem Tannenbaum sitzt eS sich nimmer traulicher, als wenn draußen eine Schneedecke liegt, der Schellen schlitten auf der Straße klingelt und in der Nacht die goldenen Sterne über der weißen Schneedecke flimmern! — Vom Landtag. Die Zweite Kammer beschäftigte sich gestern in Gegenwart Sr. Excellenz des Hrn. Staatsministers v. Metzsch mit der allgemeinen Borberathung über das König!. Dekret Nr. 18, den Entwurf zu einem Gesetze über die Ab änderung deS Gesetzes vom 22. März 1888, die Regelung der Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirthschast- lichen Bettieben beschäftigten Personen, auf Grund des ReichS- gesetzeS vom 5. Mai 1886 betreffend, sowie über die Kranken- versicherungSpsiicht der häuslichen Dienstboten. Vor Eintritt in die Tagesordnung machte Hr. Abg. Leithold als Vorsitzender der 4. Abtheilung Mittheilungen über vorgenommene Wahlprü- sungcn. Nachdem zum Gegenstände außer Sr. Excellenz dem Hrn. Staatsminister v. Metzsch die Herren Abgg. Dr. Kühlmor- gcu, Fräßdorf, Stöckel, Gräfe, Dr. Schill und Hähnel gesprochen hatten, wurde daS Dekret auf Antrag des Hrn. Abg. Dr. Kühl morgen der GesetzgebungSdrpatation zur Borberathung überwiesen. — Nächste Sitzung Donnerstag.
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