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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189912283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18991228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18991228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-28
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1899
- Autor
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und Anzeiger Metlitt »tt Aazki-tts. rckgnnum-Adeefie: .r»2t4l«tt'. »t«sa. AmLsötaLL ffencfprechDMr -dc. ». der KSnigl. AmtShauptmannschast Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts md des Stadtrath- zu Riesa. svo Donnerstag, S8. Deeemöer 1899, Abends. SS. Jahr». i Da» Riesaer Tageblatt erscheint srde» Lag Abends mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage. BirrtrljShrltchrr vegngSprai» bet Abholung tu den Expeditionen tu Riesa Strehla oder durch unser« TrSg« ft»t tu» Hau» 1 Mart SV Pfg., bei Abholung am Schalter der Dais«!. Postanpaltm 1 Mart LS Psg., durch den Briefträger frei tu» Hau» 1 Mark üö Ps. A»t»tgru Anuahuu sttr dt» Ruuouer de» AuggabadNW» ! bt» vormittag S Uhr »hu« GewLhr. «ruck und »«lag vm Sa«,«, S »interttch tu Ri«f». - SeschSft»stell«: SaKaul.uftra»« MMir die «rdurtt» v«mtw»rt»q: Her«,,« «chmttzt «n M«ha. Der seitherige Gendarm Herr Franz Theodor Reinhardt in Röder«« ist al» Gemeindevorftand sür Röder«« auf die nächsten sechs Jahr« in Pflicht genommen worden. Großenhain, am 20. Dezember 1899. Königliche AmtShauptmarmschaft. 3104 L. Vr Uhlemarm. Mke. Auf Grund von § 105 d der Novelle zur Gewerbe-Ordnung vom 1. Juni 1891 wird gestattet, daß im Stadtbezirk Riesa nächsten Sonntag, den 31. Dezember 1899, dir Beschäf tigung von Gehülfen, Lehrlingen und Arbeitern im Handelsgewerbe zu folgenden Tage», zetten stattfinde: 1. bei dem Verkauf« von Brod und weißer Bäckerwaare (ausschließlich der Couditorei- waaren): ohne ZeitbefchrSnkvug. 2. Bei dem Handel mit Milch: mit Ausschluß der Zeit des Bormittagsgottes dienstes ohne ZettbeschrSnknng. 3. Bei dem Handel mtt Butter, Sahne, Köse, Eiern, Grüuwaaren, Eß- und Material- waarrn, Heizung-- und Beleuchtungsmaterialien, Fleisch, Wurst, Fischwaaren aller Art: von 7 bis S Uhr Bormittags und von 11 Uhr Bormittags bis 7 Uhr Nachmittags. 4. Bel dem Handel mit Fleisch- und Wurstwaaren, und von zum menschlichen Genuß be stimmten Fettwaaren: in Fleischereien nnd Schankwirthschaftev: von '/,7 bis /,V Uhr Vormittags, von 11 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Mittag- »md »»« l » bis 8 Uhr Nachmittags. 5. Bei dem Handel mtt anderen al» den vorstehend genannten Gegenständen, z. v. Con- ditorel-, Zucker- und Ehocoladenwaaren, Cigarren, Manufaktur- und Schnittwaarm. Kürschnerwaaren, Salanterirwaarm, Bücher und Papierwaareu, RoheiS, Blum«, Pflanzen usw.: von Bormittags 11 Uhr bis Nachmittags V Uhr. Während der Zelt, in welcher Gehülfen, Lehrlinge und Arbeiter im HaudelSgevmrba beschäftigt werden dürfen, darf auch der Gewerbebetrieb in offene« Berkaustläden stattfludeu. Riesa, am 28. Dezember 1899. Der Rath der Gtadt. VoeterS. Sch. Bekanntmachung. Die auf den Termin Weihnachten lfd. I. fällig werdenden Landrenten find baldigst längstens aber b!S ^777^-7 zum 5. Januar MV au die Stadtstruereinnahme abzuführe». Riesa, am 27. Dezember 1899. Der Rath der Stadt. Vr. Wegelin, St.-R. «- vertttches und Sächsisches. Riesa, 28. December 1899. — In der dritten Etage des Seurig'schen Hauses an der BiSmarckstraße kam gestern Abend in der sechsten Stunde Feuer zum Durchbruch, das bereits vor dem einige Zeit geglimmt hat. Ein Hausbursche hatte nämlich, wie man erzählt. Asche, statt sie in die Aschengrube im Hofe zu schaffen, in leidiger Bequemlich keit unter den Küchenofen geschüttet. Die jedenfalls noch glüh ende Asche hatte »un an besagter Stelle Dielen, Balken - und Decke durchgekohlt. Gestern Abend entdeckte man in der zweiten Etage den Brand, nachdem sich vorher schon Brandgeruch be merkbar gemacht hatte. Der sofort benachrichtigten Feuerwehr gelang es bald, das Feuer zu unterdrücken. Da die Bewohner des LogiS, in dem der Brandheerd war, tagsüber nicht zu Hause anwesend sind, so war daS Feuer zunächst unbemerkt ge blieben. Ter entstandene Schaden dürfte immerhin nicht unbe deutend sein. — Wie aus der in unserer heutigen Nummer veröffent lichten Bekanntmachung ersichtlich ist, gelangt am Sonnabend, den 30. December, die Mark 3,500,000 4'/.°/« Anleihe der Bank für Bauten in Dresden zum Course von 99»/.°/, hier zur Zeichnung und werden Anmeldungen hierauf am hiesigen Platze von der Creditanstalt für Industrie und Handel Filiale Riesa entgegengenommen. Der Werth des betr. Häusercomplexes Pragerstrabe, Waisenhausstraße und Trompeterstraße ohne Bau ten, also allein der Grund und Boden wurde, nach den uns gegebenen Mittheilungen, vor der Gründung der Gesellschaft und zwar vom Stadtrathe Baumeister Kaiser auf- M. 3,785,040, und von Rigierungsbaumeister Rumpel auf M. 3,763,200 , ge schätzt. Zur Verzinsung der 3»/, Millionen Mark sind bei 4l/i°/o M. 148,750, erforderlich, während die Mietherträgnisse aus den Häusern Waisenhausstraße, Pragerstraße und Trom peterstraße 13 und 15 und Passage allein mit ca. M. 260,000-, in Aussicht genommen werden, wogegen die Erträgnisse aus dem Theaterbetriebe, sowie den gesummten Restaurationsbetrieben (weil in eigener Regie) in dieser Summe noch nicht berücksich tigt worden sind. — Nach den alljährlich gemachten Wahrnehmungen sind sich sehr Biele nach darüber im unklaren, ob und was man auf die Neujahrskarten schreiben darf, um sie noch gegen die Drucksachen taxe versenden zu können. Durch die besonders für den Neu- jahrSverkehr seit vorigem Jahre getroffenen Ausnahmebestimmungen wird dieser jetzt sehr erleichtert. Als Drucksachen können^ be fördert werden alle Arten von. gedruckten (auch mit Kautschuk- stemp ln), autographirten oder hektographirten Karten u. s. w., gleichviel ob sie nur Druck oder auch Abbildungen und der gleichen enthalten. Außerdem ist eS zulässig, auf allen Druck sachen den Ort, das Datum und den Namen und den Stand deS Absenders handschriftlich anzugeben. Dagegen sind Karten mit anderen schriftlichen Angaben, insbesondere auch solche, welche zur Bezeichnung deS Absenders schriftliche Vermerke, wie: »Deine Freundin", „Eure Kinder" u. s. w. enthalten, gegen die Drucksachentaxe nicht mehr zulässig, soudern als geschloffene Briese zu versenden. Als Drucksachen können weiter, versandt werden: I) Gedruckte Visitenkarten, auf welchen die Anfangs buchstaben üblicher Formen zur Erläuterung deS Zwecke-der Uebersendung der Karte, hier also der Ausdruck eines Glückwunsches, wie z. B. „U. G. z. w." oder „x t." u. s. w., handschriftlich angegeben sind. Ebenso kann auf den Visitenkarten ein Glückwunsch vollständig niedergeschrirbcn werden, er darf aber dann nicht mehr als fünf Wörter enthalten. Im weiteren kann auf dm Visitenkarten auch noch Titel und Adresse des AbsmderS nieder geschrieben werden. 2) Gedruckte Neujahrskarten, auf denen eine Widmung niedergeschrieven ist. 3) Offene gedruckte Karten, welche aber die Bezeichnung „Postkarte" nicht tragen dürfen; Karten mit dieser Bezeichnung find, gleichviel ob alles darauf gedruckt ist oder nicht, wie gewöhnliche Postkarten mit 5 Pf. zu srankiren oder sie werden von den Postanstalten mit Strafporto belegt. Es ist gestattet, eine etwaige Bezeichnung „Postkarte" handschriftlich in „Drucksache" abzuändern. — Nun noch einige Winke betreff- der Neujahrsbriefe. Es werden sehr häufig in verschlossene ein fache — mit 10 Pf. frankirte — Briefe Gratulationskarten von höherem Gewicht als 15 A eingelegt, so daß die betreffenden Empfänger dann das leidige Strafporto von 20 Pf. entrichten müssen oder aber die Annahme verweigern. Im letzteren Falle muß der Absender bei der Rückgabe eines solchen Brieses dann das Strafporto noch obendrein bezahlen oder, falls eS aus dem Briefe nicht zu ersehen ist, wird letzterer von der Post ver nichtet. Bei Briefen an Empfänger in demselben Orte oder nach Landorten, die von der Aufgabepostanstalt bestellt werden, besteht diese Gewichtsbeschränkung nicht; solche Briefe kosten bis zum Gewicht von 250 x nur 5 Pf. — Erwähnen wollen wir endlich noch, daß unzulässige Drucksachen den Empfängern nicht mehr gegen Entrichtung eines Strafportos auSgehändigt werden, sondern sie werden nach dem Aufgabeorte zurückgeschickt, und, wenn der Absender nicht za ermitteln ist, einfach vernichtet. An den Eisenbahnzügen ist jetzt eine besonders sür das rauchende Publikum begrüßenswerthe Neuerung an gebracht worden, nämlich lange Tafeln mit gelbem Unter gründe, rothem Rande und schwarzer Aufschrift in großen Buchstaben „Nichtraucher". Diese Aufschriften gelten gleich für mehrere Coupees. Bisher waren an einzelnen Wagen- abtheilen nur kleine Täfelchen dieser Art angebracht, die von den Rauchern oft übersehen wurden. Erst im Wagen oder während der Fahrt wurden sie auf das Verbot auf merksam gemacht und müssen dann entweder das Rauchen unterlassen oder auf der nächsten Station umsteigen. Die sem Uebelstande ist somit abgeholfen worden. Großenhain. Anläßlich seines 40jährigen Amts jubiläums, welches der Superintendent von Großenhain, Herr D. Harig, soeben beging, wurden dem allbeliebten und hochverehrten Seelsorger der wohlverdienten Aufmerk samkeiten mancherlei zu theil. Zunächst gratulirten na mens des Kirchenvorstandes die Herren Kirchenvorstands mitglieder Oberamtsrichter Scheufflcr und Stadtrath Leip- scher, dann nahte dem Jubilar eine Deputation von 20 Geistlichen der Ephorie, an ihrer Spitze Herr P. Pötzsch- Skäßchen, der dem Herrn Superintendenten mit einer ge haltvollen Ansprache einen kostbaren Ring als Zeichen liebevoller Verehrung überreichte. Auch sonst wurde dem Jubilar noch eine Fülle von mündlichen und schriftlichen Glückwünschen aus allen Bevölkerungsschichten an seinem Ehrentage zu theil. (Tagebl.) * Großenhain, 28. December. Der Conrector an der hiesigen Realschule, Herr Prof. Dr. Gehre, wurde zum Direktor der Realschule in Werdau gewählt. Er dürste kommende Oster« sein neues Amt antreten. — In Gävernitz brannte gestern Nachmittag das Wohnhaus des Wirthschaftsbesitzers Grünberg aus noch unbekannter Ursache völlig nieder. — In der ganzen Großenhainer Pflege herrscht jetzt die schönste Schlittenbahn. In vergangener Nacht hat es wiederum anhaltend geschneit. * Strehla. Zu einer Darbietung erhebender Art haben sich selbstlos und opferwillig weihnachtsfrohe Leute aller Stidükr vereinigt. Nachdem früher schon daS Herrigsche Christspiel hier zur Darstellung gelangt ist, wird gegenwärtig „Friede auf Erden" von H. Bauer hier aufgeführt. In tiefsinniger Weise war der Verfasser bestrebt, die Grundgedanken der heiligen Geschichte mck ihre Heilsbedeutung kräftig in die Verhältnisse der Gegenwart zu rücken, und das ist ihm schön gelungen. Der Ton der alte» Volksspiele ist vorzüglich getroffen. Die Darsteller, zumeist schlichte Leute, die auf kurze Zeit daS scenische Kostüm mit dem Arbeitsgewand vertauschen, haben sich vortrefflich in Sinn und Sprache des Spiele» eingelebt. Die lieblichen lebenden Bilder prägen sich tief ins Herz hinein. Kein Besucher, der nur etwas von Christstimmung mitbringt, hat die bisherigen Darstellungen verlassen, ohne tief ergriffen und erbaut zu sein. Da nur noch eine Aufführung — Sonnabend, den 30. Dezember, Abende r/,8 Uhr — bevorsteht, so sei der Besuch derselben dringend empfohlen. Meißen, 27. December. In der Nacht zum 1. Weib- nachtsfeiertage spielte sich in einem Hause an der Webergasie eine trübe Familienscene ab. Ein daselbst mit seiner Ehest« e und seinen Kindern, darunter einem 21 Jahre alten Stiefsohn. wohnhafter Fabrikarbeiter befand sich, wie die- schon öfter» dec Fall gewesen sein soll, in betrunkenem Zustande. Die Fcunllce war bereits zu Bett, als der Mann an seine Ehestau da» Ver langen stellte, Polizei herbeizuholen. Die Frau ist aufgestaude, und nach der Stube gegangen, wohin ihr der Mann gefolgte. Nach einem weiteren Wortwechsel, in welchem seitens d«S Manne > die Worte: „Stirb, Du Hund" gefallen sind, hat der Stiefsohn einen heiseren Hilferuf und Schläge vernommen, waS ihn ver anlaßt hat, hinzuzuspringen, da er sah, wie der Mann die Fra - hinter dem Ofen am Halse gewürgt und geschlagen hat, hat er in seiner Angst und Aufregung zum Beistände der Mutter einen am Ofen liegenden Hammer ergriffen und damit seinem Stich vater mehrere Schläge auf dm Kopf versetzt, sodaß dieser einen Schädelbruch erlitten und in daS Krankenhaus hat ausgenom men werd« müssen. — Gestern Abmd in der siebenten Stunde hat sich ein hier wohnhaft gewesener lediger, 47 Jahre alnr Arbeiter von der Eismbahnbrücke hinabgestürzt. Da die Elke zur Zeit zugefroren ist, ist er auf daS EiS aufgeschlagen und hat dadurch dm sofortigen Tod gefunden. Er wurde als Lettin an das Ufer und zunächst in eine nahe Behausung gebracht, st-- dann aber in die Leichenhalle überführt. Da der Verstorbene dem Trunk ergeben war, so ist zu vermuthen, daß er die Thar in der Trunkenheit ausgeführt hat. — Zwischen dm beiden Brücken ist das ElbeiS bereit» seit gestern so fest geworden, daß man ohne Gefahr von einem User zum anderen verkehre« kann.
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