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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190106211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-21
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1901
- Autor
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Riesaer D Tageblatt ««dl A«r»rg»r Wkhl«t «d Zbyrißll). ^.777^. Amtsölatt *rr* «r Pntzl. UmWmiptmannschast Großenhain, des KSnigl. ÄmtSgerichtS «nd des Stadtrach» zu Riesa. I- IE Freitag, St. Juni 1901, AdendS. 54. Jahr,. Aiesarr Tageblatt erscheint jeden Lag Abend« mit Ausnahme der Sonn» und Festtage, vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung w der Expedition in Riesa 1 Mark SV Pf., durch unser» Träger »rei in« Hau« 1 Marl SS Pf., bei Abholung am Schalter der katserl. Popanstaltm 1 Marl SV Ps., durch den Brkrstttlgrr frei in« Hau« s Mark 7 Ps. Auch MonatSabonuemurt« werden angenomm«. Anzeigen-Anuahme für die Nummer de« Audgabetage« bi« vormittag » Uhr oh», Gewähr. Druck «nd Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Raftanienstraß« VS. — Mir di« Redaktion vermttworttich: Herman» Schmidt «u Riesa. Im BersteigerungSlokal hier kommt Donnerstag, de« 27. Juni 1901, . Borm. 11 Uhr «in Kasteurrgal gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 21. Juni 1901. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Mittwoch, de« 26. J««i 1961, Vor«. 11 Uhr kommen im Gasthofe zur „Linde" in Neuwelda — al» BersteigerungSort — 1 Separator, 1 Garbenbinder, 3 Grasmäher und 1 Trieur (Radenreiniger) gegen sofortige Bezahlung zur Gerstel,«, ung. Rlesa, 20. Junl 1901. Der Ser.-Vollzieher des König!. Amtsgerichts. Bekanntmachung. Zum Pfarrneubau Glaubitz soll — dle Genehmigung der h. Behörde vorausgesetzt — der Grm»«eÄao an de« Mindrstsordrrnden vergeben «erden. Derselbe wlrd vermutlich ans felsigen Untergrund treffen. Angebote bi» S4. Juni d. I. nach«. S Uhr schriftlich an da» Pfarramt in Glaubltz etnzureichen. Auswahl unter den Bewerbern Vorbehalten. Glaubitz, den 16. Junl 1901. Der Ktrche«»orsta«d. Post Langenberg, Sachse». B. Einenkel, ?. ««zeige« fiir da» »Riesaer Ta»Matt* erbitte» uns bi» spätesten» Wormittag» 0 Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. OertlicheS und Sächsisches. Rlesa, 21. Juni 1901. — Se. Majestät der König hat auS Anlaß de» Ablebens deS Herrn Justizministers Dr. Schurig Se. Excrllenz den Herrn Staatsmlnister Dr. v. Seydewttz mit der interimistischen Verwaltung deS Justizministeriums beauftragt. —)l( Morgen früh 4 Uhr tritt die Sonne in das Zeichen des Krebses und der Sommer beginnt seipe .Regentschaft. Auf das Herrlichste mit Blumenpracht und Rosenduft geschnrückt, wird ihn die weite Erde empfangen". Wogende, volle Getreidefelder, deren Aehren bereits zu schwellen beginnen, warten seiner reifenden Wärme. Ter Frühling hat seine Pflicht in überraschender Weise erfüllt. Es ist eine Freude, ein Lust sowohl für den Städter, wie für den Landmann, die weiten Feldflächen in ihrem üppigen Wachsthum vor sich ausgebreitet zu sehen. — Wie man dem „B. A." schreibt, würde sächsischen Militärkapellen in Zukunft da» Konzrrtiren außerhalb des GarnisonplatzeS nur in beschränktem Maße gestattet. Bestätigung der Nachricht bleibt abzuwarten. — Im letztverflossenen Jahre sind in Sachsen acht neue Kirchen vollendet und geweiht worden, nämlich zu Neundorf (Ephorie Annaberg), Bräunsdorf (Ephorie Chemnitz II), in der königlichen Landesanstalt Sachsen burg (Ephorie Chemnitz II), die Garnisonkirche zu Dresden, in Krummenhennersdorf (Ephorie Freiberg), in Leipzig- Connewitz und Leipzig-Sellerhausen, in Börnichen (Epho rie Marienberg). Nach vollendetem Umbau oder Voll endung größerer Erneuerungsärbeiten wurden wieder ge weiht oder doch feierlich wieder in Gebrauch genommen: die Kreuzkirche zu Dresden, die Kirchen zu Hosterwitz (Ephorie Dresden II), Leutzsch und Markranstädt (Ephorie Leipzig II), die Kirche der königlichen Landesanstalt Hoch weitzschen und die Kirchen zu Seifersdorf und Sitten (Ephorie Leisnig), die zu Grünhainichen (Ephorie Marien berg), Kiebitz, Liebschütz, Schmannewitz und Schmvrkau (Ephorie Oschatz), Ottendorf (Ephorie Pirna), Beutha (Ephorie Schneeberg), Chursdorf (Ephorie Werdau), Vie lau (Ephorie Zwickau), Hochkirch, Mittel und Neugersdorf (Oberlausitz). Auch zur Ausstattung und Ausschmück ung von Kirchen ist wieder viel gethan worden. Ferner sind im Ganzen 31 Kirchen, nämlich 6 städtische und 25 ländliche und ein als Kirche dienender Raum heizbar gemacht worden; 3 städtische und 2 ländliche Kirchen er hielten Niederdruck-Dampfheizung, 1 städtische und 1 länd liche Luftheizung, die übrigen 2 städtischen und 22 länd lichen Kirchen, sowie der als Kirche dienende Raum Ofen heizung. — Eine recht unangenehm« Urbrrraschung hat dle aus Gegenseitigkeit gegründele, jetzt in Liquidation befindliche Leders-, JnvaliditatS- und Unfallversicherungs-Gesellschaft „Prometheus- in Berlin, der bekanntlich seit einiger Zett der Geschäftsbetrieb in Sachsen untersagt ist, ihren Versicherten bereitet. Sie fordert nämlich Angesicht» de» bedeutenden Fehlbetrag», der in der Lebensversicherung 243 352 Mk. 68 Psg., in der Unfallver sicherung 597 943 Mk. 37 Psg. beträgt, von den gegen Unfall versicherten nicht weniger wie den dreißigfachen Betrag der aus das Rechnungsjahr 1900 entfallenden Prämie. Dabei weist der Rechenschaftsbericht für 1900 nach, daß z. B. im Unfall bet 8000 M. Piämien-Einnahme nur 4000 M. Schüben be zahlt wurden. Welch eine Mißwirtschaft muß da vorgewaltet haben. Jeder, der z. B. mit 50 M. JohreSprämie gegen Un fall versichert ist, soll jetzt 1500 M. Rachschuß leisten. Wer den Nachschub bi» zum 25. Juni d. I. nicht bezahlt, ist mit sofortiger Klage bedroht. Angesichts der offenbaren Mißwlrth- chaft weigern sich viele der Betroffenen, den Nachschuß zu be fahlen. Die Gesellschaft, welche schon viele Versicherte wegen nicht bezahlter Prämien und Zuschlagsprämien verklagt hat, ist bet dem königlichen Amtsgericht Dresden bisher mit ihren Klagen abgewiesen worden. Das Gericht hat die Einreden der Beklagten, daß sie die Verträge der Gesellschaft wegen Jrrthum» bezw. Betrugs ansechten, für beachtlich erklärt. Nach den Sta tuten der Gesellschaft sind die Prozesse gegen sächsische Ver sicherte in Dresden zu führen. Angesichts dieses Umstandes hoffen nun auch viele Versicherte die große Ausgabe für Nach schußprämien umgehen zu können und e» sollen geeignete Schritte unternommen werden. — Auf dem jetzt in Dresden stattgehabten VerbandS- tage sächsischer Bäckerinnungen „Saxonia- wurde u. A. der Antrag des Bezirkes Reichenbach, beim BundrSrath vorstellig zu werden wegen Abänderung der Verordnung vom 4. März 1896 in der Weise, daß die vorgeschrirbene Ruhezeit von Gehilfen, sowie Lehrlingen unterbrochen werden kann zweck» Anrichtens (Brotteigmachens), mit dem Zusatzantrag angenommen, daß der Berbandstag von vornherein in dem Maximalarbeitstag eine schwere Belästigung deS BäckerstandeS erblickt und sich mit dem von dem Vorstand in Berlin gethanen diesbezüglichen Schritten in allen Fällen einverstanden erklärt. — Eine für Reisende sehr willkommene und den Verkehr nach der Sächsischen Schweiz wie auch nach Meißen fördernde Verkehrs-Erleichterung soll am 1. Juli in Kraft treten. ES werden nämlich Rückfahrkarten mit wuhlweiser Giltigkeit für EiseiHahn und Elbdampfschiffe ausgegeben und zwar in Dresden, Pirna, Schandau und Meißen. Die Verhandlungen, die über diese Berkehrserlelchterung zwischen der Staatsetsenbahn- und der Dampfschifffahrts-Verwaltung schon seit längerer Zeit schweb ten, sind zu einem befriedigenden Abschlüsse gelangt. — Tie Herstellung von Zehnmarkscheinen wird seit längerer Zeit in Handelskreisen angestrebt, um eine für den Verkehr wichtige und fehlende Zwischennummer zwi schen den Fünf- und Zwanzigmarh'cheinen zu besitzen; denn es sind weder Fünfmarkscheine noch Goldkronen in genügender Anzahl vorhanden. Es hat den Anschein, als ob einer kürzlich von zuständiger Stelle eingereichten Pe tition stattgegeben werden soll. Wie verlautet, sind näm lich bei den verschiedensten Bankinstituten Erkundigungen eingezogen, ob die Einführung von Zehnmarkscheinen für den Geschäftsverkehr von Vortheil wäre. Tie meisten Ban ken sprachen sich für die Ausgabe von Zehnmarkscheinen aus. Mit der Verausgabung hat es dann aber immer noch gute Wege, da die Reichsdruckerei, einschließlich der Vor arbeiten, über Jahr und Tag bis zur definitiven Herstell ung zu thun haben würde. Mutz doch jetzt auch der künst lerische Beirath gehört werden. — In den Kreisen der sächsischen Kirchenbeamten macht sich gegenwärtig eine starke Bewegung zu Gunsten der Einführung des bis zum Knie reichenden zweireihigen Gehrockes als Tienstkleid für alle evangelisch-lutherischen Kirchenbeamten beim Gottesdienste geltend. Tah in Bezug auf die Dienstkleidung der Kirchfenbeamten in Sach sen noch recht große Verschiedenheiten, ja zum Theil so gar nicht ganz würdige Zustände herrschen, hat eine vom Verein sächsischer Kirchenbeamter veranstaltete Enquete ergeben. Dieselbe war dadurch veranlaßt worden, daß man in Löbtau bei Dresden dem Kirchenbeamten zugemuthet hatte, nach! Art der Feldgendarmen in der Armee ein neu silbernes Schild um den Hals auf der Brust zu tragen, ein Zustand, der nicht mehr existtrt. Tie Umfrage erstreckte sich auf 129 Parvchien mit 251 angestellten Kirchenbeamten unter denen sich befinden 108 Kirchner-16 Küster, 7 Küster", (Famuli), 5 Unterkirchner, 2 Kalkanten, 106 Kirchendiener und Kirchenvögte, 7 Ceremonien- und Todtenbettmeister. In 177 Fällen ist den Kirchenbeamten eine Kleidung durch Kirchenvorstandstatut vorgeschrieben, während es in 68 Fällen nicht ist. Die Inhaber dieser Stellen tragen au» freiem Antriebe den dunklen Anzug. 224 Kirchenbeamte- tragen schwarzen Anzug, 166 davon Gehröcke. In 12. Fällen wird auch noch! der Frack getragen und in 6 der Paletot. 27 Kirchendiener bedienen sich noch der unbe quemen und unschönen Chalaune. In 9 Fällen findet man den Chorrock, in 13 die Bäffchen und ein Kirchen beamter läuft im Frack und mit Wisfchjen herum. Tche weiße Weste ist noch in zwei Gemeinden beim Kirchenbe amten im Dienste zu finden. 16 Parochien haben für ihre Kirchenbeamten noch das! Baret. Weiter findet Man in 39 Fällen als Kopfbedeckung Käppchen und vielfach den Cylinder. Trotz dieser Verschiedenheit ist nach dem Er gebnisse der Enquete unter den Kirchenbeamten deren Kleidung überall eine der Würde der Kirche entsprechende. Allgemein wird aber der Wunsch nach einer einheitlichen, möglichst einfachen und bequemen Kleidung der Kirchen beamten laut. Dem evangelisch-lutherischen LandesLon- sistorium soll eine entsprechende Petition zugehen. * Tiefenau. Am Mittwoch! kurz vor Feierabend er litt der 15 jährige Knecht Thomas auf hiesigem Ritter gut dadurch einen doppelten Bruch am rechten Unterarm, daß vor dem Mladen der Heubaum statt wie üblich nach hinten abgezogen wird, von der Seite abgeworfen wurde. Meißen. Beim hiesigen Stadtrath ist eine Ver änderung der Geschäftszeit an Sonnabenden eingeführt worden. Tie sämmtlichen Expeditionen im Rathhause und im Stadthause werden an Sonnabenden künftig von 8 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachjmittags ununterbrochen ge öffnet sein; nach 3 Uhr Nachmittags werden an Sonn abenden Amtsgeschäfte nicht mehr erledigt werden. Die Kassenstellen (Stadtkasse, Steuereinnahme 1 und 2, Schstl- usw. Kasse) nehmen Gellrer an und leisten Zahlungen an Sonnabenden nur bis 2 Uhr Nachmittags. Tie städtische Sparkasse bleibt auch an Sonnabenden von 8 bis 1 Uhr für das Publikum geöffnet. — Als gestern Vormittag in der zehnten Stunde der Maschinist Richard Schubärtch im Maschinensaale der Klinlicht'schen Buchpruckerei sich an der Dampfmaschine zu schaffen machte, stürzte er ohn mächtig um. Wenige Minuten später war er im «reife seiner bestürzten Arbeitsgenossen verschieden. Ein Herz schlag hatte, wie der sofort herbeigeeilte Arzt feststellte, dem Leben des 39 jähingen kräftigen Mannes ein MeS Ende bereitet. Dresden. Bor der V. Strafkammer de» hiesigen Land gericht» erschien gestern der 40 Jahre alte Rittergutsbesitzer Graf Walter Pückler aus Rogau bet Schweidnitz, um sich wegen öffentlicher Anreizung zu Gewaltthätigketten zu verantworten^ In dieser Sach« war be-eüS vor einiger Zeit Verhandlung an beraumt. Da der Angeklagte damals unentschuldigt auSbllrb, beantragte der Staatsanwalt, Haftbefehl zu erlassen. Vorgestern wurde Gras Pückler durch einen Beamten der hiesigen könig» licht« Staatsanwaltschaft auf seinem Rittergute Kleinschirma bei Glogau abgrholt und dem hiesigen Gerichte vorgeführt. Der 40 Jahre alte Angeklagte hat sich in Berlin bereit» viermal wegen gleichen Vergehe»» zu verantworten gehabt. Er wurde in sämmtlichen Verhandlungen frrigesprochen. Auf Veranlassung dr» hiesigen Resormverein« hielt Gras Pückler am 20. November v. I. in dem Tivoli'Saale hier einen Vortrag über „Juden- thum und deutsche» Volk." E» waren mindesten» 2000 Per-
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