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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190303135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19030313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19030313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-03
- Tag1903-03-13
- Monat1903-03
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1903
- Autor
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Riesaer W Tageblatt ««d Anfelger MM» n) Aychn). .,.777.^,. Amtsblatt , der Königl. AmtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts Md des Stadkaths zu Riesa. ' SS Freitag, IS. März 1903, adendS. 56. Jahrg. »M »tesaer Tageblatt «scheütt jede» Ta« Abend« mit Ausnahme der Sonn. nnd Festtage. BiertetjLhrlichrr BezngSprei» bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart SO Psg., durch unicre Trager WM w« Hau« I M-n* 6S Psg., bei Abholung Schalter der kaiserl. Postanstallen 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger frei in» HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnemmt» werden angenommen. Anxeigeu-Aunahmr für dir Rümmer de» Ausgabetage« bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und vertag mm Langer t winterlich in Riesa. — Geschäst-stelle: »astantenstrabr SS. — Für di« Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Im Interesse der beteiligten Kreise, insbesondere auch zur Verhütung strafrechtlicher Bersolgung, wird hiermit besonder« »och daraus hingewiesen, daß da« Königliche Ministerium de« Inner» unter« 12. Februar lausende» Jahre« eine Verordnung über dl« „Vaumeister- prüfmige« und de» vaumeistertitel" erlast«« hat, wonach zur Führung de« Tttrl« „Vax- xretßter" sortan nur berechtigt ist, wer di« Prüfung nach dieser Verordnung bez. nach der Verordnung vom 14. Januar 1812 oder di« Abschlußprüfung bei einer Deutsche» technische« Hochschale (erste staatliche Hanptprüfnng oder Diplomprüfung) im Hochbausache b,standen oder diese Berechtigung durch ausdrückliche Verleihung de« Königlichen Ministerium« de« Innern erlangt hat. Anderen Personen ist die Führung de« Titel« „Baumeister- vo« 1. April lausende» Jahre« ab zur Vermeidung der in K 36V Ilster 8 de« Strafgesetzbuch«« angedrohte» Strafe untersagt. Königliche Amtshanptmannschast Großenhain, am 10. März isos. 667 r. 2r Uhlemarm. H. Auf Blatt 144 de« hiesigen Handelsregister«, die Firma Hübler L Co. in Mesa betreffend, ist heute eingetragen worden, daß der Kaufmann Herr Edmund Gxftav Gellert ia Riesa i« di« Gesellschaft «ingetreten, die BrrtretungSbeschränkong der Frau Arum Laue» verehel. vo« Wilxcka geb. Hübler in Flöha weggefallen und die Prokura Edmrmd Gustav Gellert - erloschen ist. Riesa, am 13. März 1903. König!. Amtsgericht. Konkursverfahren. Da« Lonkurlverfahreo über da« Verwögen de« Fahrradhändler« Gustav Louis Thiele- «au« in Gröba wird nach Abhaltung de« Schlußiermtne« hierduich aufgehoben. Riesa, dm 13. März 1903. Königliche- Amtsgericht. Freibank Riesa. Morgen Gouuabend, de« 14. März dfS. Jhrs„ von vormittap» »/,» Uhr ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthofr da» Fleisch eine- Rindes in rohem uns da- -Meter Schweine in gekochtem Zustande zum Preis« von 4V Psg. pro '/, kg zum Berkaus. Riesa, dm 13. Mär, 1903. Die Direktion Le» städt. Echlachthofe». Meist««. Oertliches «nd Sächfisches. Riesa, 13 März 1903. — Heute mittag wollte sich am Eisenbahn-Uebergangr au der Riesa. Paufitzerchaustee rin Mann — Einwohner eine« Rachbardorfr« — von einem Eiseubahnzug überfahrm losten. Vie Mumrr der Maschine warfen den Unglücklichen indeß zur Sette, wobei er aber so verletzt wurde, daß die Überführung in da« hiesige Krankenhaus erfolge» mußte. — Richt befriedigt von dann«» gezogen wird «in „armer Reisender" sein, der in der Scheune eine« Gute« auf einem Rachbardorfr Unterschlupf gesucht und gefunden hatte und sich, al« er sich zufällig entdeckt sah, tief im Stroh versteckte, vo» den hrrbeigerusenm Knechten rc. aber samt seinem Reisrpäckchrn bald auSgegrabm und sestgrhaltrn wurde. Der Bursche fing nun so jämmerlich an zu klagen und zu heulen, daß er nicht nur da- mitleidige Herz der herbrigrrilten Herrin und Töchter de« Gutkhose« — der Gutsherr war abwesend — rührte, sondern auch die anwesenden Knechte und Mägde fühlten fich zur Mit- letdSbezeugnng u»d Tröstung bewegt. Di« sorgsame HauSsra« säumte nicht, dem armen Burschen ein paar belegte Bemmen zu recht za mache» um ihm dieselbe« auf di« W-nderschoft mit zugeben, auch die Knechte waren behilflich ihm di« beim Ver stecken im Stroh etwas drrangiert gewordene Garderobe mit in Ordnung zu bringen, wobei denselben die Kleidungsstücke etwas eigen, tüwlich bekannt vorkamen, ohne daß man indeß zu einem schlimmen Mißtrauen Veranlassung zu haben glaubte. Der .arme Reisende" zog bald wohlgesprist und getränkt unter den besten Segenswünschen deS freundlichen Personal« deS GutShoseS von dannen. At« nun aber dr« Abend« der eine der Knechte «inen AuSgaug unternehmen wollte, mußte er die unliebsame Entdeckung machen, daß sei» Rock verschwunden war und als bald fand auch der andere, daß seine Hose fehlte, während ein dritter seinen hübschen Turngurt vergeblich suchte. Kein Zweifel: der „arme Reisende", dem man einige Stunden vorher so behilflich beim Reinige» der Sache» gewesen war und den «an mit den freundlichsten Wünsche« für die Weiterreise ent lasten, hatte di« Kleidungsstück« gestohlen und war in denselben davongrgangeu. Der Bursche hatte nun zwar bezeichnender Weise ein AuSweiSpapier zurückgelastrn, indeß hegt man den s:hr berechtigte» Zweifel, daß dasselbe richtig ist — «»ist de»u auch trotz dä Schriftstücke« »och nicht gelungen de» Ma»» festzuuehmru. — Die Hauptverwaltung der pre»ßische» Staatsschulden »acht erneut daraus aufmerksam, daß falsche Zin« sch ei ne von Schuldverschreibungen der preußische» 8'/, proze»tige» Staatsanleihe» vo» 1888 und 1890 umlaufe«. Ersatz wird »icht gewährt. Da« Publikum kann fich vor Verlusten dadurch schütze», daß e« di« Annahme von Ziu«schei»e» im Privatvrrkehr ablehnt. — Allenthalben i» unsere» Vaterland« wird gegrn dir beabsichtigt« Zulassung der Jesuiten mobil grmacht. Folgende Meldungen vo» Protests,rsammlungr» liege» wieder vor: Eine große, vom Evangelische» Buude rivberufeue Ver sammlung i» Zwlcka» beschloß «ine gegru die Aufhebung dr« § 2 dr« Jrsuiteugrsetze« gerichtet« Resolution, in der e« unter andere« heißt: „Mit der Beseitigung diese« Paragraph« würde da« evangelische Bali da« Lrrtrauen z» einer gedeihlichen Lei« tung der RrichSgeschäste verlieren. Durch die Arbeit der Jesu iten wird da« religiös-sittliche Volksleben, die deutsche Bildung, die freie Wtffcnschaft geschädigt, da» Baud, da« die Katholiken mit dem deutsche« Vaterland« verbindet, gelockert, der konfessio nelle Friede und di« innere Einheit de« Reiche« untergraben." Nach der Versammlung traten dem Evangelische» Bund« 200 neue Mitglieder b,i. — Eine in Thum im Erzgebirge obge- halten« Protestversammlung sandte an die sächsische Staat-rrgie- rung eine sür die Jntakthaltung dr« Jesultrngrsetze« eiutrrtende Petition. — In Kirchberg hat am 8. d. M. eine Volksver sammlung gegen die Aushebung de» Jrsuit«»ges«tzrS Protest br- schloffen, im weiteren aber der ReichStagSkandidatur dr« Grase» HoeoSbroech begeistert zugrstimmt. — Auch vo» auswärts kommen fortgesetzt Protestnachrichten. I« Greiz richtete der Landtag sür da« Fürstentum Reuß ä. L. mit allen gegrn drei Stimmen da» Ersucht» au di« Regierung, im BundeSrate gegen die Aushebung des in redestehendeu Paragraphen zu stimmen. RegiervngSpräfidrut v. Meding «klärte, die Regierung hege Bedenken, bevor ein Beschluß d«S BundrSratr« vorlirge, über ihre Stellung schon fitzt öffentliche Auskunft zu geben, sie werde fich aber in dieser F ag« ganz nach den Intentionen de« Fürst- regrntrn richten. (Nach allen, wa« man von dem Regenten weiß, wird derselbe nicht in der Gefolgschaft de« Herrn v. Bülow zu finde« sein ) — Dir Matr'kularbriträge, die im Jahre 1903 zur Deckung der Gesamtausgabe im Reichl haushalt ausrubringrn find, betragen insgesamt 568856134 M., gegen 580619392 M. im Vorjahre, sie habe» sich also um 14783558 M. im neuen Haushaltsjahr verringert. Aus da« Königreich Sachsen fallen iw Jahr, 1903 42 286 259 M., also über eine Million (1040 007 M.) weniger al« im Vorjahre, wo Sachsen 43 326 266 M. zu leisten hatte. —* Um einem rascheren Ausgleich zwischen Angebot und Nachsrage herbeizusührev, ist eine Zentrale der Sachsen- st istung in Dresden Löbtau Liodeoflr. 36 errichtet worden, sür den persönliche» Verkehr geöffnet Wochentag« nachmittag« von 2—3'/, Uhr, Montag« von 12—2 Uhr und Sonntag« vormittag« von 11—1 Uhr. Stellungsuchende ehemalige Sol- datrn, sür die eine Geschäftsstelle der Stiftung schwer zu erreichen ist, können fich persönlich oder schriftlich unter Vorlegung bez. Einsen, düng ihrer Militärpaplere und sonstigen Zeuguiffr direkt an diese Zentrale wende«. Bei dieser Gelegenheit mache» wir die Ar beitgeber auf die vermittelung-tätigkeit der Sachs,ustistuug aus« nrur'aufmrikfam, durch die sie völlig kostenlos zu an militärisch« Zucht gewöhnten Arbeitskräften gelange» können. Geschäft», stellen brfinden fich an jedem S!tz «iner AmtShauptmannschast «nd iu allen Garnisonen. Ja Riesa Altmarkt 7 bei Herrn Kaufmann Kießling. — Den Titel „Baumeister" darf nach der Verordnung des Königl. Ministerium vom 12. Februar dieses Jahres, die Baumeisterprüfung und den Baumeistertitel betreffend, vom 1. April ab nur führen, wer 1. die Prüfung vor einer der durch dieses Gesetz bestimmten Prüfungskommission oder 2. die Prüfung nach der Verordnung vom 14. Januar 1842 oder 3. die Abschlußprüfung bei einer deutschen Hoch schule (Diplomprüfung) im Hochbaufach bestanden oder 4. diese Berechtigung durch ausdrückliche Verleihung deS Königl. Ministeriums des Innern erlangt hat. Die unbe ¬ fugte Führung des Baunreistertitels wird nach Para graph 360, 8 des Strafgesetzbuches mit Strafe belegt. — In der am 7. ds. Mts. stattgefundenen Aufsichts ratssitzung der Speicheret- und Speditions- Ai t i e n - G e s e l l s ch a f t in Riesa a. E. wurde beschlos sen, von dem nach entsprechenden Abschreibungen ver bleibenden Reingewinn in Höhe von 111656 Mk. 27 Psg. der am 31. März stattfindeuden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 7^2 Proz. vorzuschlagen. Die Direktion machte daraus aufmerksam, daß oieses er freuliche Resultat erzielt worden ist, obwohl durch den ungewöhnlich zeitig (Mitte November) eingetretenen star ken Frost und dadurch herbeigeführten Schluß der Elb- schiffahrt dem vergangenen Jahre ein großer Einnahme- Ausfall bereitet wurde. Das neue Geschäftsjahr hat sich in recht erfreulicher Weise augelassen. - Auf ein an das sächsische Ministerium des Kultus uud öffentlichen Unterrichts gerichtete Ersuchen des Vor standes des Buchhändler-Verbandes für das Königreich Sachsen, ihm anläßlich des bevorstehenden Osterschul- wechsels diejenigen an den sächsischen Volksschulen ein- geführteu Schulbücher namhaft machen zu wollen, welche von Ostern dieses Jahres ab nur noch in neuer Recht schreibung zum Gebrauch an den sächsischen Volksschulen zugelassen werden dürfen, hat das genannte Ministerium durch Verordnung vom 18. Februar eröffnet, 1. daß die Schrift: Regeln für die deutsche Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis (Dresden, Veblag von Alwin Huhle, 1002) an Stelle des laut Generalverordnuug vom 9. Ok tober 1880 vorgeschriebenen, in demselben Berlage er schienenen Regelbuchs vom Beginn des neuen Schuljahres 1903/04 zu treten habe, 2. daß von Ostern 1903 ab in den Schulen nur solche Lehr- und Lesebücher neu eingeführt werden dürften, die nach der neuen Rechtschreibung ge druckt seien, 3. daß für die bereits eingeführten und im Gebrauch befindlichen Schulbücher eine Uebergangsfrist von fünf Jahren (bis zum Schlüsse des Schuljahres 1907 bis 1908) gewährt sei. Ausgenommen seien die Lehr bücher für den ersten Schreib- und Leseunterricht (die Fibeln), welche nach Vornahme der erforderlichen Aende- rungen nur noch bis Ostern 1904 benutzt werden dürsten. "Großenhain, 12. März. Heute früh branut« die zum Frestute Kolkwitz gehörige, bei Strießen gelegene Gchweizerei dir vom Boxt und ein» Dreschersamilir bewohnt war, völlig nieder. Gerettet konnte fast nicht« werdrn. Mitverbmnnt sind dem Bogt gehörige 200 Mk, die dieser lür verkaufte Schweine tagkvorher rivgrvommen hatte. — Da« Ehrenzeichen für Treu« in der Aririt rrhirlirn Garteasrou Rothe sür 50jährigr und köchln Beirr für 40 jährige Dienstzeit aus Rittergut Zattewltz, sowie Zimmermann Stephan in Göltzscha, der 36 Jihrr bei« Bau meister Brrlschvrider daselbst arbeitet. — Einbrecher, die e» auf Gasthöfe abgesehen' haben, sind hier mehrfach an der Ar bitt gewesen. Einem Einbruch im „Büegergorten", wo di« Beute gering wir, folgte »in solcher im .GLStz-nhau»', wo den Dieben Eßwaren, Zigarre» und ca. 40 Mk. Geld in die Hände fielen. Hent« früh statteten Diebe dem „Roß" einen Besuch ab, wo sie jedoch gestört wurde» und fliehen mußten «ntrr Au« rücklaffang der bereit« zusammengepacktrn Bente.
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