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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190504276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-27
- Monat1905-04
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1905
- Autor
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L8 Jshr« DeoerSte«, S7. April ivvä, »drud« Beftellmge« Er von ^«rtpapi»«» (vadarvruLrwx vor» ^.rmlosvnZ«», Ls- aor ^nnaümv von klvlävrn mtt Vsrriosung über und über mit Blumen, hauptsächlich kosen, geziert waren. Der Kaiser in Marineuntform und die Kaiserin, die ganz in Weitz gekleidet war, sahen mit Generalleutnant von Scholl und dem Militärattache von Theltu« im ersten der für den Hof gestellten Wagen, im zweiten die Damen und Herren der Umgebungen, die SesellschaftSanzug trugen. Die Offiziere der deutschen Schiffe folgten in wetteren Wagen. Die Majestäten dankten in heiterster Laune für den Blumenregen, welcher über sie ntedergtng. Die Prin zen, sowie die Herren de» Gefolge« beteiligten sich besonder« lebhaft an der Rosenschlacht. Zur Lbendtafel an Bord der „Hohenzollern" beim Kaiserpaar waren geladen Fürst und Fürstin Trabia, Graf Tayca, Graf und Gräfin Magartna und Herr Witacker mit Gemahlin und Töchtern. Dir deut schen Schiffe hatten illuminiert. Die Kaiserschiffe „Hohen- zollern", Friedrich Karl" und „Sleipner" gingen heute früh nach Capri in See, wo die Ankunft am 28. April nach mittag« erfolgt. Kaiser Wilhelm wird laut „L.-A." nach den bi« zur Stunde feststehenden Dispositionen am 3. Mai in Venedig eintreffen. Da die Zusammenkunft der österreichischen und italienischen Minister de« Aeußeren bereit« am 28. diese« Monat« stattfindet, ist nicht wahrscheinlich, daß der Kaiser die beiden Herren in Venedig noch vorfindet und empfängt. Die „N. A. Z." schreibt: Nach an zuständiger Stelle eingeholten Erkundigungen ist die von der „Voss. Zeitung" am 23. April gebrachte Notiz, daß der Gouverneur von Samoa, Dr. Solf, nach Uebergabe der Geschäfte an den auf der Ausreise nach Apia befindlichen LegattonSrat Dr. Schnee nach Deutschland kommen und nicht wieder auf den Gouverneurposten zurückkehren werde, unzutreffend, wa« schon daraus hervorgeht, daß Dr. Schnee nicht abgereist, sondern nach wie vor in der Kolonialabteilung tätig ist. Die Ratifikationsurkunden über die von Preußen mit Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz und Lübeck ab geschloffenen Lotterieoerträge sind gestern im Auswärtigen Amte ausgetauscht worden. Nach den gegenwärtigen Bestimmungen wird Prinz Leopold von Preußen am Sonntag Peking verlassen und mr» vos Kttmtaxapior«, kkanädriako«, Utiev n»6 son- «tixeu ^ertpupi««, aur VerwItztkUlK vt» geckoo-SiLränkcLao wntar «xonsna Verschluss äsr Llistor, ror Tagesgeschichte. Deutsche« «eich. AuS Palermo wird berichtet: Der Kaiser, die Kaiserin, die Prinzen und daS Gefolge begaben sich zum vlumenkorso. Die angrenzenden Häuser waren mit Rosengirlanden geschmückt. Eine ungeheure Menschenmenge empfing die Majestäten mit begeisterten Zurufen und Hände klatschen. Die vornehmste Gesellschaft Palermos nahm an dem Korso in zahlreichen eleganten Equipagen teil, welche sich zur russischen Armee begeben. Der Besuch de« Prinzen ist sehr ruhig verlaufen. Offiziell hat er nur bet Hofe Be such abgestaltet. Der Prinz hat sich über seinen Aufenthatt dort sehr befriedigt au«gesprochen. Der deutsche Kriegerbund hat ein Schreibe» an die ihm angeschlossenen Kriegervereine erlassen, , in dem er sich dagegen auLsprtcht, daß Kriegeroeretür ge schlossen dem Deutschen Flottenveretn beitreten. Der Flotten verein werde mehr oder weniger al« politischer Verein an gesehen. Die Sache sei auch deshalb bedenklich, weil nicht alle bürgerlichen Parteien Anhänger de« Flottenverein« und seiner Ziele sind, während in den Kriegeroereinen allo bürgerlichen Parteien, also möglicherweise auch Gegner de« Flottenvereins vertreten sein können. Der Beschluß ist im Interesse der nicht parteipolitischen, sondern reinnationalen Bestrebungen deL FlottenöereinS zu bedauern. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht die Gesetze bett. Frieden«präsenzstärke de« deutschen Heere« und bett. Aen- derung der Wehrpflicht, die beide vom 15. April 1905 datiert sind. Die Konferenz der Rektoren der preußischen Hochschulen ist zum 12. Mai nach Berlin einberufen. Die Konferenz fall Uber die Fragen der Immatrikulation von Auslän dern und der Organisation der Studentenausschüsse be raten. Der brandenburgische Hauptverein des Evangelische« Bundes hat in Berlin auf seiner 1V. Generalversammlung Stellung gegen den Toleranzantrag deS Zentrums ge nommen. Zur Marokko-Angelegenheit wird der „Boss. Ztg." au« London gemeldet: Der Berichterstatter der „TimeL" in Tanger drahtet von vorgestern: Angesicht» der in der Kammer gefallenen Aeußerung, daß die deutsche Marokko- Politik von der Schlacht bei Mukden herrühre, sei er von maßgebender Seite verständigt worden, daß schon zu An fang November die deutsche Gesandtschaft in Tanger amtlich die Aufmerksamkeit des französischen Gesandten auf die Tatsache gelenkt hat, daß Deutschland hinsichtlich der eng lisch-französischen Abmachungen nicht zu Rate gezogen und „ES kann sein, ich will meinen Schwager nicht in Schutz nehmen, er besitzt ja auch ein leidenschaftliches, rasch aufbrausendes Temperament, und wie gesagt, ich kann nicht urteilen, weil ich eben die Sachlage nicht genau kenne." „WaS damals versäumt wurde, ist freilich nicht mehr nach- zuholen, aber wenn es in der Tat zu einer Versühnung zwischen den Brüdern kommt, dann wird auf beiden Sei ten so viel zu vergeben sein, daß alle Borwürfe schweigen müssen." Martin Ferstng nickte zustimmend, gegen diese Behaup- tung wußte er nichts einzuwenden. Sein Blick fiel in die- sem Moment auf den Leutnant Arnold, der eintrat und den Kriminalrat nicht zu achten schien. „Sie würden mich sehr verbinden, wenn Sie mit je- nem Herrn nicht über de» Zweck meine« Besuches reden wollten," sagte er leise, „er ist zwar der Sohn de» Prä sidenten von Arnold, und e» ist mir auch bekannt, daß der letztere Ihrer Familie seinen Schutz und Beistand an geboten hat, aber in Bezug auf Heimann dürfen wir keine Unterstützung von diesen Herren erwarten." In den Augen deS Hauptmann» blitzte e« zornig auf. „Ich weiß sehr genau, wa» Sie sagen wollen," erwiderte er, „ich kenne die Beziehungen, in denen der Herr dort zu dem berüchtigten Wucherer steht." „Nicht er allein, auch sein Vater!" „Der Präsident?" ries Eberstein so laut, daß Ferstng sich bewogen sah, ihm eine» warnenden Blick zuzuwerfen. „Da» wußte ich nicht." „Ein Zufall verriet es mir, ich sah den alten Herrn in da« Hau» Heimann» hineinaehen, übrigen» ist e« be kannt, daß der Präsident Schulden auf Schulden gehäuft hat. Und nun nochmal» Meinen Dank, vielleicht sehen Sie mich schon bald wieder." Der Hauptmann erwiderte den Handdruck und blickte sinnend dem Krimtnalrat nach, er bemerkte nicht, daß Eber hard von Arnold au feine Seite trat. LS7,1- Auf dem Zlkmentzofe. Roman von Ewald August König. 72 „So ruht Ihr Verdacht ans dem Verwalter?" fragte der Hauptmann überrascht. „Ich kann darüber jetzt noch nichts sagen, aber ich will Ihnen nicht verhehlen, daß ich bereit« Spuren entdeckt habe, die damals leider übersehen und nicht verfolgt wor den sind. Sie werden begreifen, daß ich mit der größten Vorsicht zu Werke gehen muß." „Ja, ja, ich begreife da»," unterbrach Eberstein ihn erregt, „ein nnbedachteS Wort kann den Verbrecher war- neu und Ihre Bemühungen bleiben alsdann fruchtlo». Wol len Sie die Durchsicht hier vornehmen?" „Hm, da» wäre nicht ratsam! ES würde vielleicht Auf sehen erregen, wenn ich öfter hierhrr käme und mich im Arbeitszimmer Ihre« Herrn Schwager» beschäftigte, da» nengiertge Dienstpersonal ist mit seinen Vermutungen sehr rasch fertig und wir können beide nicht wissen, ob der Ver brecher nicht hier seine Spione hat." „Sie habe« recht, daran dachte ich nicht. Ich müßte also die Bücher Ihnen zuschicke»?" „Und zwar durch einen durchan» zuverlässigen Voten, dessen Treue und Verschwiegenheit Sir erprobt haben." „Dann ist e» besser, ich bringe selbst Ihnen die Bü cher. Au» welchen Jahren..." „Au» den beiden Jahren vor dem Tode Franz Son nenburg« und au» dem Todesjahre, indem ja auch Ihr Schwager in den Besitz de» Ulmenhofe» kam." „Sehr wohl, Sie sollen diese Bücher heute noch er halte«. Ist Ihr Verdacht begründet und gelingt e» Ihnen, überzeugende Beweise sich zu verschaffen, so muß der Schul- dtg« ohne Grund und öttbarmrn dem Richter überliefert UW«, unh wegen der Erbrechte auf dem Ulmenhof wird dm» auch da» weitere sich finden." >. 'Marti» Ferstng hatte sich erhoben, er reichte dem Haupt- jWann btt Hgah. „Zchdamr Ihar«,' tagte et, „in meine» Vertrauen auf Ihre Ehrenhaftigkeit habe ich mich nicht getäuscht. Ich weiß nun auch, daß ich auf Ihre Unter- stützung rechnen darf, und das ist für mich von großem Wert." „Aber welchen Nutzen werden Ihre Bemühungen für Richard Sonnenburg haben?" fragte der Hauptmann, wäh rend sie da» Sommerhaus verliehen. „Ich glaube fest daran, daß er im aufwallenden Hasse den Schuß auf sei nen Bruder abgrfeuert hat, die Richter werden auf die Ursachen diese» Hasse» keine Rücksicht nehmen, somit steht zu erwarten, daß er sein Leben im Gefängnis beschließen wird. Allerding» würden die Erbrechte auf seinen Sohn übergehen, der, wie ich gehört habe, ein gänzlich unge bildeter Mensch sein soll." „Nicht doch, Herr Hauptmann, Georg Sonnenburg ist ein tüchtiger, ehrenfester Mensch, und noch jung genug, da», wa» ihm not tut, nachträglich zu erlernen. Ihr Herr Schwager wäre wohl verpflichtet gewesen, sich seiner an zunehmen und für seine Zukunft Sorge zu tragen, da» ist leider nicht geschehen, zudem hatte der Knabe auch mit schlimmen Vorurteilen zu kämpfen, die «« besiegen, seine Kräfte zu schwach war«." „Ihr Borwurf Hingt berechtigt," erwidert« Eberstein, „aber ich aebe Ihnen auch andererseits zu bedenken, wie sehr jene Verleumdungen und Verdächtigungen meinen Schwager gegen den Bruder erbittern mußten, der doch in seinen Augen der alleinige Schuldige war und e« auch heute noch ist. Daß diese Erbitterung sich auch auf den Sohn de» Verleumder» übertrug, kann man wohl begrei fen, überdie» ist auch von jener Seite wenig oder gar nicht» geschehen, meinen Schwager auf seine Pflichten auf- merkfam zu machen. So viel ich weiß, nahm ein Letter Eonnenburg» sich des Knaben an, und ich glaube mich zu erinnern, daß mein Schwager mir einmal sagte, der alte Herr habe jede Unterstützung abgelehnt." „Vielleicht nötigte ihm dazu die Form, t« der diese Unterstützung angeboten wurde?'' «ISAM Ssit. llsuMr. 82 1» 4«« San» LatLIar empLsirlt oioir HavidlNItK von vnrloti«, LMLtrrwx Lrer Um» »I« VoWlLUlllaUa uncl mir VtaTsuüarRLK vor» rar LrffksllMlK Iktuienäsr Rsoiunwxeo mit ruaä okns tüla^T-V»rTatlr, ' rmrr. na». U Tt g für die Freitag- ««d Sonnabeud-Nummer Bl. wolle ma» ««S Vst Kl Geschäftsstelle-es „Riesaer Tageblatt". „Messer Tageblatt" Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmannschaft Großenhain, der Kgl. und städtischen Behörden -u Riesa sowie deS Gemeinderates zu Gröba mit Unterhaltungsbeilage „Erzähler «« -er Elbe" für die Monate sr»L — ^«U«L »erden angenommen an den Postschaltern, von den Brief trägern, von den Austrägern d. Bl., sowie von der Geschäfts- stelle in Riesa, Kastaniensttatze 59; in Strehla von Herrn ' Ernst Thieme, Schlosser, Riesaer Straße 256. jeder Art finden im Riesaer Tageblatt in der Stadt sowohl wie auch in den Landbezirken, in allen Kreisen der Bevölkerung vorteilhafteste Verbreitung. 5». Die «rschSftöfteüe.
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