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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190505299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-29
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1905
- Autor
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Mgemm FnwfprechsteG ISS L8. Jahr«. Montag, SS. Mai 1S0S, ateadS Kirschen-Verpachtunq Der Gemetndedorftand Gröba, am 25. Mat 1905. Nr. Nr. Dienstag, de« so. Mit Ivos vormittags 11 Uhr im Großeschen Gasthofe in Gröba meistbietend verpachtet werden. Pachtbedtngungen Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Adrnd« mit Ausnahme der Sonn« und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition tu Riesa 1 Mark LO Pfg., durch unsere Träge, frei ins Hau« 1 Maik Sb Pfg , bei Abholung am Schalter der latferl. Postanftaltrn 1 Mart Sb Pfg, durch den Briefträger frei ins Hau« 2 Mark 7 Pfg. Auch Monatsabonnements «erden angenoinmen. Anzeigen-Annahme für di« Nummer de» Ausgabetag«» bis vormittag» 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag vrn Langer L Ninterltch in Riesa. — Eeschäftstzclle: Goethe-Straße S». — Kür die Redaetton verantwortlich: tzrrmann Schmidt in Ri,«a. zu liegenden Grundstücke ein aufregender, so erreichten die beiden „Künstler" noch «in übriges, als sie auch ein vielleicht 7—10jährige« Kind auS der obersten Dachluke nach sich zogen und selbiges auf dem Laufbrette zur Ansicht stellten. Dies veranlaßte natürlich großes Mißfallen, daS sich bei dem folgenden gefährlichen Abstieg noch steigerte. — Zur Erzielung einer erweiterten Sonntagsruhe für ihr Personal geht die ReichSpostverwaltung auf das wieder holte Drängen im Reichstage mit dem Plane um, die Paketbestellung an Sonn- und Feiertagen aufzuheben. Zu nächst soll versuchsweise im Bezirke der Oberpostdirektion Berlin an den Sonn- und Feiertagen eine Bestellung von Paketen — abgesehen vom Weihnächte-, Oster- und Pfingst- verkehr und den durch Eilboten zu bestellenden Paketen — vom 18. Juni ab nicht mehr stattfinden. — Bei Aufgabe von Gepäck nach dem Ostseebadeorte Swinemünde ist den Reisenden zu empfehlen, genau die Station (Swinemünde oder Swinemünde Bad) zu be zeichnen, nach der das Gepäck befördert werden solll Mehr fach vorgekommene Klagen über Verschleppung oder zu späte? Eintreffen von Gepäck sind auf die ungenauen Stations angaben seilens der Absender zurückzuführen. — WaS die Presse zu tun und zu lassen hat, wissen andere Leute immer bester als die Journalisten und Ver leger selbst, das ist eine alte Tatsache, die oft genug neu betätigt wird. Der Geh. pr. Obermedizinalrat Dr. Kirchner vom Kultusministerium hat sich gemüßigt gesehen, wie die „Bost. Ztg." schreibt, sich darüber zu beklagen, daß in der Presse jeder einzelne Fall von Genickstarre vermerkt wird. — Saaten st and im! Königreich Sachsen. Tie Witterung war von Mitte bis gegen das Ende d«S April kühl und regnerisch Im Gebirge fiele»« am 18. und 19. April nochmals nicht unerhebliche Schnee- mengen. Gegen das Ende des April klärte sich das Wetter auf und eS war bis zum 10. Mai mit wenigen Unterbrechungen heiter und warm. Tie Niederschläge waren während dieser Zeit im allgemeinen zu gering, so daß die Früchte bereits hier und da unter Mangel an Feuchtigkeit zu leiden begannen. Tie sehr erwünsch ten reichlichen Niederschläge traten am 12. und 13. Mat ein; sie haben die weitere Entwicklung der Pflanzen sehr begünstigt. Am! 7. Mai sind die Fluren 'in den Bezirken 62, 73 und 80 (Amtshauptmannschaften GrimMa, Rochlitz und Chemnitz) durch einen wolkenbruchartigen Regen z, T. sehr beschädigt worden. Der 62. Bezirk wurde außerdem von Hagelschlag betroffen. AM 10. Mai hiat es hier und da stark gereift. Tie Wintersaaten wurden infolge des kalten Wetters im April in der Entwickelung etwas gehemmt. Namentlich war der Roggen auch infolge der sich bemerkbar machenden Trockenheit im Mai besonders auf leichteren Böden in seinem Bestände etwas dünn ge worden. Nach den ergiebige,» Niederschlägen am 12. und 13. Mai haben sich die spärlichen Mntersaaten erholt, sodaß ihr Stand im allgemeinen als ein guter zu be zeichnen ist. Wegen Auswinterung hat vom Roggen nur in einem Bezirke und von» Weizen in fünf Bezirken 1—10 Proz. der Anbaufläche umgepflügt werden müssen. Tie Sommersaaten sind fast 'überall gut und Messe, Oskar, Wustlich-Mühle, Bruchgasse 4; Medel, Franz, Fahrrad- und Maschinenbauanstalt in Gröba, Strchlaerstr. 27; 244: Sewald, Paul, Hafenschänke in Gröba, Georg- Platz 8; 247: Schlegel, Hermann, Möbelfabrik, Hauptstr. 83. Der seitherige Anschluß Nr. 101 ist auf Georg Zander, Steinindustrie und Kunststeinfabrikation, Göthestr. 65 über gegangen, während der Anschluß 122, Gotthilf Baumbach, in Wegfall gekommen ist. Ferner hat der Sprechbereich des hiesigen Fernsprechnetzes durch Einbeziehung des Ortes 246: Holzmann, Paul, Malermeister, Schulstr. 4; 245: 199: OerMcheS und Sächsisches. Riesa, 29. Mai 1905. — Am Sonnabend nachmittag gegen 4 Uhr fiel, als -er sich auf den oberhalb des Stadlparks befestigten Flößen zu schaffen »nachte, der 7 Jahre alte Sohn des Feldstraße 4 wohnhaften Hammerarbeiters Skaletz in die Elbe, wurde vom Strome mit fortgenommen und ertrank. Gestern nach mittag ist die Leiche des Verunglückten unterhalb Kreinttz gelandet worden. — Mag der Vorfall zur Warnung dienen! Wenn man das Herumtreiben der Kinder an der Elbe be obachtet, muß es aber fast Wunder nehmen, daß nicht noch mehr Unglücksfälle vorkommen. Der Erwachsene aber, der sich herbetläßt die Kinder zu warnen, wird nicht selten von diesen in häßlicher Weise verhöhnt. —* An daS hiesige Orts-Fernsprechnetz haben Anschluß erhalten: Nr. Nr. Nr. Die diesjährigen Kirschennutzungen in der Alleestraße, in der Rosenstraße, in der werden im Termin bekannt gegeben. Oschatzerstraße und in der Straße nach dem Exerzierplätze in Gröba sollen ««d A«r»tg»r Mktlßtt ntz Altzchtt) Amtsblatt der König!. Amtshauptmmmschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrath» zu Riesa. 'N 5! -ti Die Presse, so meinte er, sollte die Aufmerksamkeit lieber auf andere Dinge lenken. Herr Kirchner machte seine Aus führungen mit Ermächtigung des pr. Kultusministers. Ob auch seine angezogene Bemerkung das Placet des Kultus ministers hat oder ob es sich um ein privates Sentiment des Herrn Kirchner handelt, läßt sich nicht entscheiden. Festzustellen aber ist, daß dieses Sentiment im schroffen Gegensätze zu der Tatsache steht, daß das Kultusministerium und in Uebereinstimmung mit ihm die Medizinalpolizet dafür Sorge trägt, daß Erkrankungen und Todesfälle an Genickstarre bekannt werden. Ein Blick z. B. in das „Ministerialblatt für Medizinal-Angel." beweist dies, ab gesehen von den fortlaufenden Nachrichten der Medizinal polizei. Und an dieser Hebung tun die Behörden durchaus recht. Gerade die Gewißheit, daß alle Feststellungen über die Verbreitung der Genickstarre rückhaltlos veröffentlicht .1 - jx Üebertretbung Tür und Tor geöffnet sein. Nun aber liegt es im Wesen der amtlichen Berichterstattung, daß sie lang sam und schwerfällig arbeitet. Diesen Schaden macht die Presse durch ihre schleunigen Meldungen gut. Sie leistet damit der öffentlichen Gesundheitspflege einen namhaften Dienst, für den ihr die Mediztnalbehörden danken sollten. Aber um diesen Dank bekümmert sich die Presse blutwenig. Sie dient der Allgemeinheit, unbekümmert um schiefe Be merkungen eines leitenden Medizinalbeamten. Bon diesem freilich sollte man erwarten, daß er aus der Geschichte der Seuchenkunde wüßte, welchen schweren Schaden immer bei Epidemien daS System der Verschweigung gestiftet hat. — Für die Postpaketadressen kommt ein neues Formular zur Ausgabe. Den Wünschen der Geschäftswelt entsprechend befindet sich jetzt auf dem Abschnitt vorn unten ein Vermerk: Anbei .... Paket.... Bei der gleich zeitigen Versendung mehrerer Pakete auf eine Adresse konnte der Empfänger, der etwa die Pakete durch einen Dritten abholen ließ, auf Grund des Abschnittes bisher nicht fest stellen, wieviel Pakete er zu erhalten hat. Der Vordruck soll den Absender veranlassen, die Zahl der zu der Adresse gehörenden Pakete anzugeben. Auf der Rückseite findet gleichzeitig eine Aenderung der Bemerkungen unter der Ueberschrift „Zur Beachtung" statt. In der rechten Hälfte dieser Bemerkungen heißt eS jetzt: Bei portofreien Sen dungen ist der PortofreiheitSvermerk usw. auf die eigent liche Postpaketadreffe über den Vordruck für daS Postgewtcht zu setzen. Tambach (Hzgth. Gotha) eine Erweiterung erfahren. — Beim gestrigen Fußball-Wettspiel des „Riesaer Fußball-Club von 1903" gegen die kombinierte 2. Mannschaft des Dresdner Fußball-Clubs „Dresdensia" schlugen die Riesaer die Dresdner mit 6 : 1. Nach Beginn des Spiele» glaubte man, eS würde unentschieden ablaufen, da nach ungefähr 20 Minuten beiderseits noch kein einziges Goal gefallen war. Auf einmal faßten die Riesaer Mut und den Stürmet» gelang es, durch ihr gutes Zuspielen die feindlichen Reihen endlich zu durchbrechen und den 1. Ball in» Dresdner Tor zu senden. Daraufhin rafften sich auch die Dresdner auf und es gelang ihnen nach weiteren abgelaufenen 10 Minuten ihren 1. Ball ins Riesaer Tor zu schicken. DaS ließen sich aber die Blau weißen nicht nehmen und drangen mutig zum 2. Male durch die feindlichen Rethen und sandten ihren 2. Ball ins Tor der Schwarz-gelben. Nach Halbzeit (1. Hälfte) stand I werden, wirkt beruhigend. Würden die Behörden nach daS Spiel 2 : 1. Nach 10 Minuten langer Pause gingen Herrn Kirchners Rezept verfahren, so würde der Furcht und gleichmäßig aufgegangen und zeige,» nach den gegen das Ende der BerickMzeit eingetretenen Niederschlägen ein frisches Aussehen. Nur in wenigen Bezirken im Ge birge lassen sie sich wegen späterer Bestellung noch nicht beurteilen. Vom Raps sind, wie bereits in frü heren Berichten angegeben worden ist, nur wenig Be stände übriggeblieben, dw sich vielfach ein Umpflügen bis zu 80 bis 100 Prozent der Anbaufläche nottvendig machte, was jedoch nicht allein auf ungünstige Witte- rungseinflüsse im Winter, sondern auf solche im ver gangenen Herbste (Trockenheit) zurückzuführen ist. Ter noch anstehende Raps- dessen Stand als mittelmäßig bis gering beurteilt wird, wird vielfach von Glanzkäfern be- schiädigt. Tie Kartoffeln sind meist noch nicht auf gegangen und lassen sich deshalb noch nicht beurteilen. Ter Klee ist zum großen Teile umgepflügt worden. Nur in den Amtshauptmannschaftsbezirken Annaberg, Auerbach. Chemnitz und Marienberg war dies nicht, in den Amtshauptmannschjaftsbezirken Freiberg, Rochlitz, Flöha, Glauchau, Oelsnitz, Plauen u»»d Zwickau nur irr verhältnismäßig geringem Umfange erforderlich In deir übrigen Landesteilen ist von der Anbaufläche des Klee» vielfach bis zu 70—90 Prozent, vereinzelt noch mehr, umgepflügt worden. Tie Schädigung der Kleebestände ist ebenfalls nicht allein auf ungünstige Witterungseinslüsse iM Winter und zeitigem Frühijahr, sondern hauptsäch lich ans die große Trockenheit im vergangenen Jahr«, zurückzuführen. Ter übriggebliebene Klee steht nur irr wenigen Fällen gut. Im allgemeine»» ist er bei dünnem Bestände klein geblieben., Er vermag sich anscheinend von den -durch die Trockenheit im vergangenen Jahre verursachten ungünstigen Einflüssen nicht ganz zu er holen. Tas Wachstum ist gering auch bei günstigem Wet ter; z. T. wird dies auf zu geringe Bewurzelung, bezrv. auf Murzclkrankheiten zurückgeführt. Hier und da hat man mit der Berfütterung von Klee begonnen. Die wenigen Bestände werden bald aufgebraucht sein, und da die eingesäeten .Futterpflanzen keinen vollwertig«. Ersatz für den Klee zu bieten vermögen, steht, wie MA einigen Bezirken berichtet ivird, Futterknappheit'in Au», sicht, wo sie nicht bereits vorhanden ist. Tie Wiese» haben im allgemeinen gut angcsetzt. 'Die Bastel- . lungsarbeiten, die sich durch das ungünstige Dotter im April etwas' verzögert hatten, konnten im Mai gefördert werden, daß sie in der Hauptsache zum. Ab schlüsse gelangt sind. Nur im Gebirge ist man, noch MS beide Clubs energisch vor. Die Dresdner konnten aber gegen die beiden guten Hinterspteler und den guten Tor wächter nichts auSrichten. Die Mesaer waren den Dresd nern überlegen und konnten im 2. Teil noch 5 Bälle in» feindliche Tor senden — davon war einer unentschieden — sodaß den Sieg die Riesaer unter Jubelrufen des Publikums 'daoontragen konnten. Mit diesem Wettspiel, dem zahlreiche Zuschauer mit Interesse anwohnten, eröffnete der „Riesaer Fußball-Club von 1903" seine diesjährige Saison. — Man berichtet uns: Welcher Beliebtheit der Rabatt- Sparverein sich auch hier tn Riesa unter dem lausenden Publikum zu erfreuen hat, beweist, daß nach seinem halb- jährigen Bestehen schon 1000 gefüllte Rabatt-Sparbücher, nach Auszahlung des Rabatts, vernichtet werden konnten. Diese Bücher repräsentieren einen Wett von 5000 Mark, »der 100 000 Mark Umsatz, sie wurden heut« vormittag 10V. Uhr von einer auS den Vorstandsmitgliedern des Rabatt. Sparvereins hierzu besonders gewählten Kom misstön in feierlicher Weise der Riesa» Bank abgenommen, nach der Gasanstalt gebracht und Dort dem Feuer übergeben. Der Verein ist seit sememhMjähttgen Bestehen von 24 auf 65 Mitglieder gestiegen. — „Sehr hoch verstiegen" hatten sich am gestrigen Sonntag 2 Bewohner eines ziemlich hohen Hause» der Hauptstraße. .. Sie benutzten zu ihrer Morgenpromenade die Laufbretter des Daches betr. Hauses und bewegten sich idort mit »ahrer Seiltänzergewandthrit. War aber dieser Anblick schon für die Anwohner der nach der Albertstraße
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