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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 31.10.1908
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-10-31
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19081031021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1908103102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1908103102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-10
- Tag1908-10-31
- Monat1908-10
- Jahr1908
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Nr. 299. Z. Ausnabr. Au« ke 100 000 tägll Sonnabend 31. Oktober 1908. DresdnerNeuesteNachrichnte I Its-Ists- Unabhängige Tageszeitung. Ihn-est-» pie eintrat-tsc- Kolonelzene lostet itlr Dtesses mit-soweit g Pf» im tun-»O tu VI» litt das Ausland Oc 11, gkhcltenfao ww. Du skoelspalttqeßettmnczeile its-Dresden qu Umgebung I MI» for aus«-eins Mc MI. Bei Wieder holungen und Jahtedumföyco Ruban auch Tale Chitin aktiiibren To W. Jan-mir von quomäns werden nat geset gzpkuucbezatxluag ausgenommen. Ni- dqs Erim-sum as dem-nimm Time-I and Vläoen wird nickt qukannekt Tele pkspnnchcflnmabe sonsnfemien unzulässig. Unsre Dresdaek und auswärtigenAnnahme-stellen. sowie fämtltmesanoncem Expcdmpnen im Jus und Anstand nehmen Jus-me sa Originals-teue- nnd steh-neu in- Diese Mem-se Sonnabendsffkähausgabe umfasst mit m loicckigcn t.Sonuabeud-Assoqnbe zusammen üsseithh Rom-m siehe Seiten 29 und M. Unterhaltung-Ihren und Frauenzcimpg Settca 17 und Is. Brit-stolzen Seite sä. gikztzckäiåachrcchim Seite 87. Staude-amtliche Nachrichten Scitc . Die üvkswollknde Pkcffk Die »Du-stum- VolkszcktunM ist in du« Lage, aus Ehe-two folgendes zu berichmu « Die «Ch«.-:nntmr Vollsstimme« veröffentlicht heute ein geheimes sit-knien im- voni Ministerium des Inneren ausgeht. wahrscheinlich Dobentbats Unterschrist trägt nnd an die Amtshauptiente ge richtet ist. Der Eingang des Zittnlard bat folgenden Wort sent- ,Qingescch-ts der ebenso systematischen als strapa wsen hebe. die zahlreiche Zeitungen des Landes tu der Wahlrechtdsrage betreiben. erscheint ed dringend nötig, dqu der Presse bis zur Verabschie dung der Wassirechtsvoriage eine größere Aufmerk samkeit gewidmet nnd daß durch die Wanst-säuer sowie mit allen sonst sur Verssignwg stehenden legi timen Mitteln den saischen Vorstellungen der übel wollenden Presse krisstig entgegengetreten werde. Die Regierung hat zu erwarten- daß die Atmo btåtter in diesem Sinne das Ihre tun werden« Die Regierung hat acht Leitsäbe formuliert, inl deren Sinn sie die Bearbeitung der Presse wünscht. Tet- ~Jrcibergcr Lin-zeiget« vom W. Oktober hat die Gedanken der Leitsäve ded Zusatqu das vom 21. dotiert ist, bereits in einem Wahlrechtdartitel «Ge spräch über das Wahlrecht« verwertet Wenn sich das bestätigt, lo will die Regierung sualio du«-cis die Amtsblütier die wobibegriindete Ab zneignng von neun Zehntcln der fächsisklien Zeitungen gegen das Wahlrechtstomoromiß kurieren. Zu denen, die den »falicl)cn Darftellungen in der übeltvollenden Preise« zugeftinnnt und iie recht deutlich als richtig be zeichnet haben, gehören aber aanz conservative Leute- und »Wal)rt)eit« findet die Regierung in ihrem Sinne salfo nur noch in den Blättern der Mebnertsdvlizs Gruppe Von den leaitirnen Mitteln, den falfchen Daruellnngen entgegenzutreten kennen wir nur seines. nämlich die Riil)tsigitelluna. So darf Inan alio gespannt sein« wie die Jaiichen Daritcllungen der siibclwollenden Presse-' nun von Amts wegen »be ;"richtigt« werden- Eine Probe findet sich heute schon im .Freidergek Anzeiger«, einem der Amtsbtätitlfen Ein Gespräch libek das Wahlrecht Redende Pecfonens August, Stetizeh Oe de r, Lelfrcy Schubumchermeifter Anieriem Es wird da gegen die Großftädte und ihre Wahlrechtswiinfche Stimmung gemacht und voll fröhlicher Zuversicht hören die Kleinftiidter, daß sie caö größte Interesse am Konwrouiiß haben. Charak teriiiiich ist die Freude des Schuhmacherö Knieriem stibet feine Plnkatfticnnien als Gewerbetammers vwählen Er ruft: »Das hätte ich doch nicht sitt» möglich gehalten. daß man auch folche kleine qute wie mich berücksichtigt-« «Der Schreiber dieses Artikels hat offenbar eine ich-« Sachsen. Redaktkou und paaptgecchsstöstelle Indinandstrust c- Jetnsptechekk Redaktlon Nr. W. Erz-edition Re. GU. Verlag M Ein drohender Städtcfcljaden. Zu dem Lichtbestenerungsplun der Reichsregles rann. dessen geradezu unnlaubtiebe Einzelheiten mir isot kurzem beleuchtet haben. werden und heute von berufener Seite die folgenden Lindiålirungenuibers mittelt. die - io diintt uns - von allen, ie m der iAdnseiir gegen den drohenden Städtcichaden stehen narti Mönlitliteit uitsaenutzt werden idllterr. Ein Ken- Iner der Verhältnisse uliu schreibt unt-: 1 - Unter den Steuern, mit deren Hilfe die Reichs- Ireqierunn die diieitliösiiinnzresoriu durchzuführen ne dentt, wird auch eine Gott« nnd Elektrtzltäislteuer se- Inunnn und nachdem nun-nebe- oisidiell besonnt ist. in welcher Form und sehe dte Steuer sur Erhebung LFei inngen foll, tit es an der Zeit. uui dte schweren e denten hinzuweisen, denen die Steuer vom Stunds ,punttc der kleinen Städte begegnet Es ist allgemein bekannt, das dte kleinen Städte unter der modernen Entwicklung, hervorgerufen» namentlich durch die Gefiaitnnq der Verkehr-verhält nisse. durch die Zentraliintion von Industrie und Pan-; del. zum Teil auch durch die Gefeti ebung der letzten Jahrzehnte, in eine außerordentltig schwierige tunc geraten find. Die Einwohner-kahl stagniert oder nein zurück. die Erwerbsuerliiiitniste find äußerst schwierig und werden erschwert durch drückend hohe Komm-inni lusten. Aominsunalfteuerzufehläge von 200 bis MPros gut der staatlichen Steuern bilden bei preußiieleeu tödten die Regel, und oft erlieben sie sich über deie Sätie hin-ins in schwindelnde· höhe. ) Im gefunden Selditerbaitnnkxdtkiebe sind die klei inen Stil ic, die in ihren Seibivernmiiunqdkdrvern iiriiber wesentlich nur die Erledigung der niederge lbrachten Vermltunadoilichten tannten, in den lebten IJailren dnran gegangen, loweit ed in ihrem Macht zdereich inq, die Uriakden iilr den Niederaang der klei nen Städte zu beseitigen, nnd bei ihrer Arbeit sind sie nnteritiivi worden von einer Neide aufstrebende-r Jn duiiriezweine. die durch Unternedinnnndneiit und. rast losed Aufwärtsstreben ans techniichem Gebiete wesent lich dazu heimtragen da eu. daß die Verwaltungen lleiner Städte sich er Lsinng von Iluinaben zuwei en konnten, die iriiiiek nur den großen Stadten tufieien nnd die in ihrer ilnanzieilenzscdentung nn ihren Zielen nnd Erfolgen weit binnii seiten ilber den her gebrachten Zeitraum eines oder weniger Eintssahrr. s In einer großen Zahl kleiner Sisdie sind in den ledten Lake-en Gab- oder Eicttrizitätawerke geichaiien worden. d e nicht nur das Leben in der Kleinstadt an genehmer machen und deshalb zu einer verminderter- Abwanderung der Bevölkerung nach den Großsiitdten beitragen tollen, iondern die in erster Linie dazu bes stimmi sind, die nahezu verloren nennnaene Kon kurrenzfiibigkeit des Gewerbeikeibenden und hand xvärkterg der kleinen Stadt wiederherzustellen und zu .t« r en. - Deshalb besitzen iene Werke eine volkswirtschaft liche und foziale Bedeutung slir unser ganzes Volks wefen, die um lo höher zu bewerten ist« als die Er haltung einer gefunden, leistungsfähigen Bevölkerung fär- tlleinftadt fiit das Staatswesen unentbehrlich ev . eini. Wenn ferner viele kleine Städte in neuerer Zeit die fiik die Bolfsaefundbeit io überaus wichtige sen trale Wassernerforqunq lbejer Stadtqediete dnrchslibren konnten, fo war das bei d n bescheidenen Verhältnissen der kleinen Städte in den meisten cFällen nur möglich, well beim qletchnettigen Bau ein Gas- oder Elek ttizitätgwerked die Stadtqemeinde sich die in der Kom bination des Wafierwetksdctricbes mit dem Betriebe des Gas- oder Elektkizitiitscverkeg liegenden Vorteile nutzbar machen konnte. Die Vorteile find darin zu erblicken, daß beide Werte durch dqgfelde technische Pec. fonal bedient werden ldnnen, daß illr den Betrieb des s- Mesdeu und sonnen moaqiuch sc Il» pro Quem-l l.sd Mi. treibt-ach duns- untke Vkoolnstcllalea monmlich It Vi» pro Quarte-l Los Mk. frei Haus. Mit der Beilage Zum-tm- lieacfsts oder mit der Beilage »Das-met Hausen-e Lytäuek te lb Pf, pro Most-n mehr. ssubezug m Demut-Land and den deutschen sit-muten- Isdz A sul .Jlluslt.Neu-kte' monasL 79«6f.. pro Quart. THE Mk. « s ohne Mast-. Beil-me . AS · · « 208 , du cekstrnelspllagsrsi Ists A sm.stlnsn.Neues-e«monau.l.iidk!«r.. ver-Quan- 4.60 Or. Lass. s shaesllustr. Beil-: e . US . . · MS . Nach dem suolonds ver Kreuze. or· Wochel Mk. Ein-L Nimm-. 10 Pf. Wasserwerks die billige, beauctn und einfach zu be dieneitde Motorkrafi zur Verfügung steht, wahren-d anderseits die itn Wasserwerk beniitigte Energie den Konsum des Gas- und Elektrizitätewerkri steigert uttd dadurch zur leithierett Erzielung einer Rentabilität der ieoieren Werte beiträgt Fiir dett tiettner der kleinstiidtifthen Verhältnisse kann-ed keinem Zweifel unterliegen, dafz selbst bei größter Einfachheit und Zwectmiisiigkeit der Anlage und denkbar ötonontischen Organisation des Betriebes eine Rentabilität des Gas- ttttd Elcltrizitlitonterkes nur erzielt werden kann, wenn der Preis siir Gas oder Elektriziirit steh aus einer Oiihe halt, die eine Ent witliuna des Konsums ermöglicht Es gibt in dieser Beziehung eine Grenze, die nirht überschritten werden dars. Der Gaspreid in der kleinen Stadt ist heute bereits 33 bid 66 Proz. höher wie in der Grostftadh und wenn trotzdem der Konsum der kleinen Werte sich er freulich entwickelt bat, so ist dies wohl der beste Beweis fiir die wirtschaftliche Notwendigkeit derartiger Werke auch in der kleinen Stadi. Eine weitere Erhöhung der Gast-reist- oder des Preises für elektrischen Strom infolge Einführung der Reichs-steuer erscheint aber ausgeschlossen, weil der Preis alsdann die Konkurrenz tnti andern Lichts und Kraftattellen nicht mehr bestehen kann. Die notwendige Folge würde sein, dafz die nor handetten Anlagen für den Stadtsäckel keine lieber irhiisse mehr abgeben, nnd daß die fiir die ileiuettStiidie und siir unsre aufstrebende Industrie gleicherfreultthe Entwicklung der letzten Jahre uiit einem Schlage ans hliren müßte- Vom Standpunkte der kleinen Stadt kann auch reicht zugegeben werden, daß es angängig ifr, wen-n ist-d oder elektrischer Strom uur so weit zur Steuer herangezogen werden, ais sie zu Belenthtttngdzwecten dienen. Auch eine derartig besihrantte Steuer wtrd oout gleichen Erfolge begleitet sein. denn der ttonsum siir Koth- und Kraft-zweite geniigt nithi, ttnt die Hielt itadilititt eines Werke-s herbeizufiihretts der Schwer-- Junnki ded Konsums liegt in der Beleuchtung, und swenn diese infolge der Steuer eingeschränkt wird, dann iwird ed für die kleine Stadt uttmbglrch, eine Licht: tentrate sitt iehafsen. Und das bedeutet gleichzeitig die Unmöglichkeit der Schafstth einer zetttralett Wassewerforgung und einer Kraftatte e siir den schwer känutfenden tituliert-i -tresibendert und handwerker. Wenn somit durch die Steuer eine weitere Ent wickeluna in den kleinen Stadien ttnterbttnden wird ·o ftibrt anderseits in densenigen kleinen Stadien, die bereits entsprechende Werke besitzen, die Beeinträchti- Luna der Weiterentwirkelung der Werke nnd die echtniilerung des Gewinns durch die Steuer zu Kalautitätem die unter Umständen zu einer finanziel len Katastrophe des Genteitttvesens führen mit-sen Diese Ausführungen lassen klar ert«enltett, txafz die Gas- und Elektrizitätsstener siir die Bewohner der kleinen Stadie, die doch fast ausnahmslos dem Mittel stande oder dem Arbeiterstande angehören, ttnannehnn bar ist. Sie nimmt den kleinen Stiidtett und ihren ge werbtiitigen Bürgern die kbiiigtithtcit seglicher Weiter entwickelttng. Es ist unmöglich, daf; die fragliche Steuer in en kleinen Stadten ihre graste wirtschaft liche Ausgabe ldsen und gleichzeitig dent Neithe nnd der Stadt ais milcbende Kuh dient. Die Notwendigkeii der Erstisiiefznng neuer Steuer auellen ist im Intereer der Gefundung der Fing-ignor biiltnisse ded Reiches nicht zu verkennen, alier man muß protestieren ge ett eine Steuer, die sixh nnr gegen die Städte und die sttdustrie richtet, und die besonders die ohnehin aufs schwerste unt ihre Existenz kämpfen den kleinen Städte der Möglichkeit beraubt, ihren Bürgern die in der Schassnng dentraler Wasser-, Licht- und Kraftanlagen ruhenden, im modernen wirtschaft liråtten Leben unbedingt notwendigen Vorteile zu ge w ren. - Größtc Auflagc richtige Borsten-tun non dem stolzen Bittgergesilbb ldas unter der Ncbenrraierung in Sachsen gewachsen ist Osibsch ist dann der Dimveid aus den Liberalen Heitnen der nicht so leicht dem Schuhmacher Anteriem die vier Stimmen habe acben wollen. »Aber-U kündet der Lehrer, »dann-s haben lich die Konservativen nicht einaelassen.« Wie irddn denken sent sicher alle Schult macher in Freiherrn tote schön und rührend non den Konservativen. Wie schön, daß Derr Mel-nett will. daß scder Schuhmacher Sonntags sein hudn im Tot-se hat. Schließlich erklärt Hetzert »Wenn das alles wahr ist, da könnte ich mich mit einem solchen Getev schon mehr besteunden. Daß ich in einer Klasse mit unserm Nittergntdbesltter wähle, das diitte ich mir nicht träumen lassen.« Auch dieses Argument lst silr die Einschitvuna des sächsi schen Steuerzahler-Z und seines Intellettes bemerkens wert. Dann wird reichlich der rote Samiel zittert nnd den Leuten von der llnetntgteit der Liberalen ersahlt, dte tetn Der- siir die Meinstitdter halten« Langhnmmer und Merkes werden aeprieien tn Ton-i arten. dte den also Belobten höchst wahrscheinlich rechti unangenebm klingen. Es ist nicht gerade attacnebth vom heiligsten Eiter eine tomische Gloriole in Emp sang zu nehmen- Es wird da u. a. aesath .Langs stammer, einem Agitator l.Nanaes, giinnt die alte Garde der Liberalen seinen Etsolg nicht.« Schließlich sind alle aus dem geduldigen tilmtdbiatwaoier til-erzeugt Als Winblattmateriai ist der Artikel ledenlalld beachtlich Wir wollen ian nicht der Regierung in die Schuhe schieben. denn ed liegt uns fern. durch eine solche Autorannabtne die Regierung gu beleidigern ! Bestätigt sich aber die Nachricht von der Instruktion Hder stenierung« rote sie in dem sozialdemokratischen Platte angegeben wird. dann milsien die gerechten Kri »titer ded tiontoromlsies sich trauen. ob sie noch stn son sstitntionellen Staate leben oder lrn Feudalsiaah wo ed bekanntlich bei Strase ttlr Leib und Leben verboten war. Allerbttchstdero Maßnahmen, Taten und Absichten andere ali- tnit süßem Lob und in Devotion ersterbend zu besprechen. Die Regierung wollte doch die ,Freude am Staat« wieder ausetsteljen lassen? Und nennt seot so oumula übetwoilend und falsche-Tugend wer nicht-den Kom oromißwea mitaeben will. - Es gehört allgetnach eine starke Geduld und etn Riesenvertrauen zn den guten Absichten des Grasen Hohenthal dazu, wenn man über haupt noch ernstdast mitarbeiten wo doch Schweiß und Arbeit io vergeblich scheint- Und sind die, so die erste Reaierungsnorlaae noch sür das Annehnrbarste halten, auch Leute. dle salscheDarsteliungen bit-willig ver breiten? Dann wären wir zu der Faree gelangt, daß wir systematische Detser sind, weil wir eine immerhin noch mitgtlch erscheinend-: Regierungsvorlage schweren Herzens verteidigt dabent Nach Jahr nnd Tag geben die Arbeiten die keinen Ausweg schen. morgen wieder aus die Straße. Ver nilnfttne werden Dever geschulten, die das kommen sahen. Die Wahlrechtswahkheit ist nur bei Denn Mchncrt und feiner Verwandtschaft Und wenn die Amtsbtättcr so wettet arbeiten. wird gewiß alle Kritik Imp- Hetzcret net-stummen . . . « M Puyd um den Krknztum ;;. VIII-they wenn der Vers-ZCI ins Land kommt, die kißebstd e sing ihr senerrotes darben anziehen, als kwollten sie te Carmagnole tanzen; wenn unten ai·n Meeinnind an der Mosel die Kelter klappert nnd die Bdllerichllsse durch den Weinberg hallen, da wallsahrten die Dresdner wie einst vor Hunderten von Jahren zur tadt des Heiligen Benno, nach Meißen, hin. Aber nicht akt) Oeiligeni steht ihr Sinn, und wenn auchGeistiaes si-: ach· der alten Wetnstadt zieht, so ist es ein ganz andrer · eiit als der, so einst die Gläubigen hier bannte. Die eiszner selber aber, so stolz sie mit Recht auf ihren rächtigen Dom sind, wollen vom heiligen Benno sp· Ichtö mehr wissen, sie sind so gut protestantisch wie mir Feine Stadt in Sachsen, und auf dem alten Bischzxösitze esii Meißen wird heutedas Andenken des großen esors imators Martin Luther sestlieh begangen. Es ist ein fröhliches Fest, das uns das Walten der Geschichte raerade mitten in die Weinernte gelegt hat. Und als ein Irdhliches Fest soll es gefeiert werden, nicht im Geiste er Uiiduldsamtexl und engherziaen Beschränkung, der leider auch dem Protestanttzniiis zuweilen nicht fern igeblieben ist, sondern allein in der Erinnerung daran, ad an diesem Tage vor mehr als dreieinhalb Jahr hunderten ioieder einmal ein paar von den Geists-'B ichranten fielen, an deren immer neuer Ausriilitun sich Miste-natur leider beständig ein Teil der Menszheit Warum ich aber am heutigen Tage gerade nach ;Meißen wandert-» das bat feinen doppelten Grund, und zzivar einen doppelt geistigen. Erstens bat und die Nach sbarftadts in der ich übeisaupt gerne weile. in dieser iWoche den Wandel der eiten la recht linnfäilia oot Augen feiner Der Dom« der vor lechslmndert Jahren dort erianden ist, der einxt der Sitz eines großen und reichen Visiukns war, in ieier letzten Woche erst ward ervollendet Oder auch wieder vollendet Denn die eiden Weittlirine, die erst in untern Tagen wieder er richtet worden sind, waren angeblich bereits unter Bischof Thieino, der von IM9—l4ll,in Meigen«amtlerte, erbaut worden, sind aber lchon zwei Jahre nach txt-et eilendng durch einen Sinken herabgestürzt wor en. Der eine der Türme wurde zwar in späteren seiten iwieder aufgebaut» dann aber im Jahre 1547 durch den Blitz zerstört, worauf die Meißner bis heutigen Tages par-on abiahenl die Türme nochmals auszubauen, Erst in unsern Tagen lind sie nach den alten Plänen wieder auferstanden und am Montag feierlich em gewetht worden. Dabei konnten wir Dresdner uns daran erinnern, daß wir in Meißen eigentlich unsre Mutterstadt zu respektieren haben, eine Stadt, die lange nor Dresden bereits stirstiiche Residenz und ais Vischosdsiy und Mittelpunkt kirchlichen Lebens weit be rühmt in deutschen Landen war. Der Dom ztt Melken konnte einst die Scharen der Anditchtinen nicht sasen, die dorthin im alten Wunder-glauben walllabrteten, to wie heute die Pilgerziiae etwa zum Heiligen Rock von Trier oder nach Lourded gehen. Es wäre nun treilig weit gesefih wenn man sich diese ttiteste seit ledigli ais das instere Mitteiaiter vorstellen wollte, während doch eine gewisse und sogar sehr hohe Blüte der Kultur bereits unter den ersten Markgrafen von Messen erreicht worden war. Gleich toohl war es eine wunderliche Zeit. Fast unvermittelt machte sich die größte Robrtt neben dem zartelten Frauendienst breit. Das Handwerk erreichte eine Kunst fertigkeit. die wir bente noch voll Neid betrachten, ogne sie doch mit all untern Malchinen zu erreictfem Dank en aber waren die Lebensbed ngnngen so ein arb und pris mitin, daß wir und heute bei all unsrer Schwärmerei iiir die sogenannte gute alte Zeit wo l dafür bedanken würden, nntersolrben Verhältnissen zu leben. Aber wenn der Minneiiinaet Heinrich Franenlob, der Meißen feine Heimat nennt, wenn Markgraf Hein rich der Grlauchie ielbfi in den sattelten Tönen von der LiedeJlnah wenn wir dieie alten Minnelieder wieder einmal h·ren, Lo vergessen wir ganz die rauben Sitten jener Feit un fassen nnd, daß zum mindesten das Empfin nnasleben ener Taae unaetvviinlieh reich ge-« wesen fein muß. Freilich vernehmen wir von den alten Minneiiingern oft auch ganz andre Tone, nicht alle leden sie der edlen Frauen Minne in dem gleichen Sinne nach. wie es Heini-ist von Meißen tat, wenn er lingit Zel- iaae es wohl, au meinen Eid - Das in der ganzen eli nichts ist - Wad aiie Sotfe nnd alles Leid Minnk besser bannen mit süßer L it - Llld ein reines iranies, ieläes Weil-. - O, wie bog wohlgemut ein Mann - nß fein, wenn sie ihn lii eit an. Solch Spieael heiß· ich Leidverikeib. - Died Lodaedicht. dad um as Jahr two entstanden ist, würden lich nnlre Frauen gen-is anchåente aeru aelaiien lassen. Ader ie eigner kannten von jeder noch einen andern oraenbretder als denjenigen, den uns hier Heinrich graues-lob fo be getftert prrifh Schon ange vor arttn Luther hielten fie«es mit jene-n dein Reformator sugefchriedenen Spruche: Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr fein Leben lang. ein Szruelz der natürlich nur als Aufforderung zu frithlichetn edensaenufle nichtaber als Ermunterung zuin schrankenlofen ,Siehausleden« aufzufassen ift. Die Meißner bauten in alten Zeiten einen Wein. der - .od mit Recht oder Unrecht lage ich dahingeftellt noch khnetute von ihnen wa er gerühmt wird, obwohl Hirn An u mehr und mehr verschwindet und der eiskte eißner bald eine nicht mit Gold zu dezahiende aritiit sein wird. Ader mag nun der Wein, den wir« heute in Meißen trinken, vom Sgaaraedirae oder auch aus weiter gerne flammen, inaq et iliste Most oielleielg in der iut italienischer Sonne gereift fein oder in urgund, das ist schlie lieh Mel-erdacht Dem Befucher Meißens gilt er als ein echtes cißner Produkt, und auf alle Fälle ift die frdhiiche Stimmung, die er erzeuthf die etlminnna in die uns an schönen, sonnenhelien age.i die ganze Stadt versetzt, in ihrer Fröhlichkeit Ho echt tote ins-stich. Und weil auch der Reformator urtin Luther. ein der heutige Gedenttug gilt, ein im besten Sinne freier und fröhlichcr Mann gewesen ist, so dür fen wir heute da wir einmal von Meißen reden und da es gerade die Zeit der Mofisefte ift, seldit in unsrer alloholfeindlichen Zeit des fußen Weines kurz gedenken. Schon König David sang bekanntlich: »Der Wein erfreut des Menschen Herz· Und David war gen-ist« ein sronuner Mann, ovn dem ickz nicht mit Sicherheit he-· kaut-ten will, oh er den Goliai gessiagen Piittr. wenn ein Getränk lediglich Frntil oder onnnri oder auko Lemon Sqnash gewesen wäre. De ierner auch schon Jesus Sitath fragt: »Was ist Leben, wo sein Wein i ?«, da ferner Christus selbst ani der Hochzeit zu Kann sich um e nen guten Wein stir die Hochzeitsgäste bemüht neigte so dürfen Lief alle, die ab und Zu ein Gläschen l; en, aus die Bi e berufen, die ihnen iese uns uldige Freude gern vergönnt. Vom alten Noah will i dabei gar nigiaredem denn dein bekam der Wein nicht under lich. fegen hat der Apostel Paulus wieder recht, wenn er agi: Sauset auch nicht viel Weines, daraus ein unordentiiched Leben ioigder. Dieses «oiei« wissen. iei er nicht alle Leute richtig adzuithiitzen und stirv diese ist es dann wirklich besser, sie trinken Lemon Squash oder auch mit der Gräsin im Wetteistudenten« reines klares Wasserleitittiag wasser. Denn daß die Miisziateitsbeweaung ihre durch aus zu billigenden Ziele hat, will ich beileibe nicht leug nen. Es ist vielmehr eine der schlinnnsten Seiten der oaenannten alten Zeit, daß sie vom Trinken nicht viel ieit, desto meet dagegen vom Sausen. Wie es damals eraing, das at Martin Luther in einer seiner Tisch reden geschildert, wenn er sagt: ~Wenn man im deut schen Lande gleich nicht so viel-Samt nnd Seide hatt« noch fo viel Wiir e gebrauchte, so wäre ed ohne Gcsa r, so wiite Deutschland auch viel reicher, denn es ist ein: Wir könnten der Gcrste auch wohl entraten nn list das Bier Wage-: trink-en; wiewohl die jungen Geie en schier ohne ice sonst keine Freude haben. Denn Spielen macht nicht fröhlich, so macht Buhlen auch nicht fröhliche Leute. Darum nehmen sie das Trinken für sich. Wie many ans dem fürstlichen Beilaaer zn Tot-nur nächst bewiesen hat, da man nicht zu Ganzen nnd Ball-en getrunken, sondern einer hat dem andern ganze halbe Stübithensssiandeln voll Bescheid tnn müssen Das haben fie genennet einen ELinien Trunk.« Der Rest-una tor hat gegen diese Le ensanssassnna oft nenng ge wettert, freilili ohne Ersoig. In dieser Hinsicht brauchen wir der sogenannten guten alten Zeit wahrlich keine Träne nachzuweinen, ohne nns des-halb etwa gänzlich Zu Lentond Sanale nnd Sinaleo zn bekehren, oder wie ie modernen Nesormgetrijnke sonst noch heißen mögen. Denn Io sehr und heute wieder emmal ein wirk licher Reformator nonnöten wäre, so viel Mißbrauch sytkd mit dem Wort Reform heute getrieben. Die Sehn- TIIY nach einer neuen Gestaltung des Lebens, die einst Akt sder Enge der Mönchstlnuse heraus sich zu der weltgeichlebtlichen Tat der dticforntation l)indnrcbrang, sie hängt'sich beichetden heute die drolligiten Reformmäntel chen um. Wir haben Reformnynmasien nnd Reform sinken. ln denen alles Salz des Lebens streng vom Ue cl txt. Wir haben Reformtletder und Refokmkori Bitt-, w r tragen Reformichnhe nnd Refokmhoscm sogar ekvrtnftkumpfbänder tso sagt man mir) 01l es geben, Nesormehen sind das Neuefte auf dem iratsumrkte, nnd das also glücklichcPaar findet sich bei« ersieh-rni lampe zufammen. Er raucht Reformzigarren und trinkt Resokmichnäpiex Sie aber knabbert vergnügltch an einem Reformatlonsbrötchenx Womit iet) heute schließe-in will, well sonst aus dem Reformattonstrenztnrm ein est-km kreuzturtn werden könnte-. links-sei Pom.
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