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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190704083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-08
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1907
- Autor
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80. Montag, 8. April 1907, abends. 60. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends mit Ausnahme der Sann- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Pfg., durch unsere Träger stet in» HauS 1 Mark SV Pfg„ bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark SV Pfg„ durch den Briefträger frei inS HauS 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzeigeu-Auuahme für die Nummer deS Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. . Der Sladlrat z« Radeburg, sowie die Herren SemeivdevorftSade und Guts vorsteher im amtshauplmauuschaftltcheu Bezirke Grotzeuhain werden mit Bezug, »ahme aus ß 14 der Verordnung vom 4. April 1879 — Gesetzblatt Sette 160 ff. —, die Aufbringung de- Bedarfs für die katholische« Kirchen und Schule« der Erbs laude -st. betr^ hiermit veranlaßt, spätesten» bi» znm SS. April 1SV7 über die in ihren Orten bez. ihrem Bezirke wohnhaften oder ansässigen, über 14 Jahre alten Katholiken, welche eigne« Einkommen haben, einschließlich der nach 8 8 des Ein- tommensteuergesetze« vom 24. Juli 1900 für ihre Person beitragspflichtigen katholischen Ehefrauen, nach Brandkataster-Rr., Name, Stand und Einkommensteuersatz unter Be nutzung des auf Sette 172 des Gesetzblattes vom Jahre 1879 enthaltenen Schemas ein Verzeichnis anher einzureichen. Hierbei ist 8 12 Absatz 1 und 2 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900, sowie noch Folgendes besonders zu berücksichtigen. Bet Grundstücksbesitzern, die nicht am Orte bez. im Bezirke wohnen, ist statt des EtnkommeasteuersatzeS die Summe der auf ihren Grundstücken daselbst ruhende« Steuer- Einheiten anzugeben. Bei solchen Personen, deren Einkommen nach 8 12 des vorgenannten Gesetzes zur Einkommensteuer nicht herangezogen wird, ist anmerkungSweise zu erwähnen, daß da« Einkommen derselben nicht über 400 M. beträgt. Wenn in dem betreffenden Orte bez. Bezirke Katholiken sich nicht aufhalten, so ist Fehlschei» einzuretchen. Großenhain» am 4. April 1907. 400k L. Königliche AmtShauptmauvschaft. Die Laudreute« auf den Termin Ende März und die BraudverficheruugS- beilrüge auf den 1. Termin dieses Jahres, letztere nach 1 Pfg. für die Gebäudeeinheit, sind bi« ZUM 1«. April dieses Jahres, die Gemeindeaulage« auf den 1. Termin nach einem Dritten des Jahresbetrags sind bis zum 2«. April dieses Jahres an unsere Steuerkaffe abzuführen. Der Rat der Stadt Mesa, am 28. März 1907. R. Die Schulvorstände im amtShauptmannschastlichen Bezirke Großenhain werden hiermit veranlaßt, über die in ihrem Schulbezirke zu Ostern diese» Jahre» in da» schulpflichtige Atter getretenen blinden Kinder bis zum 15. Mai 1907 eine Liste anher etnzureichen und dabei mit anzugeben, ob diese Kinder zur Aufnahm» in die Blindenanstalt angemeldet worden find. Sind dergleichen Kinder nicht vorhanden, so ist solche» durch Fehlschein anzuzeigen, Großenhain, am 6. April 1907. 439 » L. Königliche vezirksschuliuspektio«. für da- „Messer Tageblatt" erbitten wir uns bi» spätesten» tzormtttag» s Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 8. April 1907. —* Zum ersten Male zur Schule gingen heute die Kinder in den Dörfern de» Bezirks, während für die Riesaer Abc-Schützen dieser in den kleinen Kinderherzen so ungemein wichtige Gang schon vor den Osterfetertagen erfolgte. Diese haben schon „zwei ganze Schultage" hinter sich und fangen an, sich in dem Schulzimmer bald heimisch zu fühlen, während die heute zur Schule gehenden Kinder noch mit einer gewissen Scheu die Lehranstalt betteten, die sie acht Jahre aufnehmen soll. Aber nicht lange dauert», dann ist die Scheu und daS beklemmende Gefühl über- wunden, meist schon, wenn sie die Hauptsache de» ersten Schultages, die Zuckerdüte, au» des Lehrers oder der Eltern Hand entgegenneh'men dürfen. Unwillkürlich denken die Eltern beim ersten Schulgang an ihre eigene Jugend zu rück; wa» an Leid und Freud, an Kämpfen und Hoffen ist seitdem vergangenen? Und ein heißer Wunsch ringt sich aus den Herzen der Eltern empor: Möchte mein Kind sich und der Welt zur Freude leben! Möchte e» ihm leichter dort werden, wo ich trotz heißer Bemühungen bitter enttäuscht wurde! Möchte es gedeihen an Leib und Seele! War wird au» allen den kleinen Leuten einmal . . . geworden sein ? — Unser Mitarbeiter, Herr Georg von Rohrscheid, gibt den angehenden Abc-Schützen folgende Mahnung mit auf den Weg: Die sorgenlose Jugend schied, DeS Lebens Ernst begann, Der Menschheit roter Faden zieht Durch euer Tun fortan. Denn unserS CrdenwallenS Frist, Ob groß sie oder klein, Wenn sie besonder« köstlich ist, Soll Müh und Arbeit sein. Drum, was klein Hänschen fleißig lernt, CrspartS dem großen Hans, Je weiter von dem Ziel entfernt Den Lauf danach begannS. Manch kleiner hat als großer Tor Noch scharf heran gemußt Und kratzt' betrübt sich Hinterm Ohr; „Ach, hält ich daS gewußt! DaS Lernen ward mir doch so leicht Dereinst im Kinderschuh — Fast spielend hätte ich erreicht Sorglos« AlterSruh I" Ja, Hans, zu spät kam deine Reu Drum, Kinder, merkt'- zuhauf, Und bauet fleißig, klug und treu Such euer Schicksal aus! —* Die diesjährige »ezirk»oersammlu«g der K. S. Milttärveretne de» BundeLbezttk» Großenhain wird am 12. Mat in Großenhain abgehalten. —* JahrmarktSfreuden zu genießen versagt sich auch in der Jetztzeit nicht gern jemand, wenn auch ein Abflauen deS JahrmarktStrubel» bet den Jahrmärkten so vieler Städte erkennbar geworden ist. Ihre Bedeutung wie früher haben die Märkte nicht Mehr, das ist feststehend, der Umsatz in Gebrauchsgegenständen, in Artikeln für die notwendigen Bedürfnisse de» Stadt- und besonders deS Landvolkes hat sehr nachgelassen. Aber eines hat noch nicht sehr nachgelassen: das ist der Jahrmarktstrubel und daS jahrmarktliche Leben auf de« Plätzen und Straßen, auf denen er sich abspielt. Für die jahrmarktlichen Ver gnügungen und die hunderterlei Nichtigkeiten, die der Men- schengetst extra für die Jahrmarktsbesucher ersonnen hat, ist noch Geld da und loser al» sonst sitzen die Nickel in der Tasche. TS wird noch manche» gekauft, das ungekauft geblieben wäre, wenn nicht eben gerade JahrmarktSstim- mung dazu verlockt und verleidet hätte. Und es wird eher dem Vergnügen ein Nickel geopfert, al» daS sonst der Fall sein mag. So ist'S zwar nicht mehr wie früher, als der VerS noch Geltung hatte: Jahrmarkt ist wieder in der Stadt, Ach welch ein lustig Treiben, Da darf bei allen in der Tat Kein Geld im Beutel bleiben! Nein! so drauflos wirtschaften nun die jetzigen Jahrmarkts besucher nicht mehr. Aber auf ihre Kosten kommen die Marktfiranten doch wohl, natürlich machen sie auch mehr Anstrengungen, die Nickel herauSzulocken, als daS früher der Fall war. GS muß jetzt dem Publikum schon etwas gute» geboten werden und dann kommt der Unternehmer schon noch auf seine Rechnung. DaS betrifft in erster Linie die Schaustellungen, die auf den bekannten Plätzen aufgestellt sind. Scherff - TränknerS kinematographische Vorführungen lockten durch ihre bekannte pompöse Auf- machung wiederum viele Hunderte heran, die sich die durchaus auf der Höhe der Zeit stehenden Darbietungen ansahen. Dabei wurden die daneben in unaufhörlichen Ringelreihen sich drehenden hölzernen Pferdchen auch nicht vernachlässigt und mancher, der seinen Leib einem Gaul nicht um die halbe Welt anvertrauen möchte, präsentierte sich unter lauten Orgelweisen al» flotter schneidiger Reiter. Auch da» KaSper- und Marionettentheater hatte viel Zu- spruch. Die Straße herauf vom Altmarkt nach dem Nlbert- platz ist die eigentliche JahrmarktSftraße. Wie da» düstet und welch' tausendfältig Stimmengewirr erfüllt die Lust zu der Zett, da der Trubel am größten ist. Der Würstchen duft durchzieht „aromatisch" die Atmosphäre, einen anderen Geruch bringen die massenhaft zum Verkauf gestellten Apfelsinen dazwischen. In den verlockendsten Anpreisungen sucht der und jener seine unübertrefflichen Neuheiten, noch nicht dagewesenen Zug- und Scherzartikel an den Mann — oder an die Frau — zu bringen, Ausschreier find tätig, mit Hilfe anscheinend unerschöpflicher Lungenkrast für ihr Unternehmen Reklame zu machen oder für ihre Waren Abnehmer zu finden. Ruhiger ist «» dann schon de» Bezirk» Riesa und vielen angrenzenden Ortschaften — Vottttionsdruck. — auf dem Albertplatze selbst, wenngleich dort durchaus nicht weniger Geld umgesetzt wird, al» wo anders. Mehr im Stile des treu-deutschen soliden Biedermannes schildert der Verkäufer die Vorzüge seiner Ware den Käufern, die sich an die Bude herangemacht haben. Und wohl in den meisten Fällen ist seine Redekunst von Erfolg, davon geben die vielen Päckchen und Pakete Kunde, die die Jahrmarkts besucher von hier mitnehmeu. Doch trägt hierzu daS Be dürfnis bei, da» sei nicht vergessen besonders zu betonen; daß dabet manchmal etwas mehr gekauft wird, als nötig wäre, sei den Firanten gegönnt. In ruhigeren Bahnen spielt fich der Kauf bet Topfwaren und Schuhwaren, die ebenfalls in der Nähe deS Albertplatze» au», und aufge stellt sind, ab. DaS ganze JahrmarktSgettiebe ist interessant und die Bilder wechseln wie in einem Kaleidoskop bi» der Abend auf die Stadt herniederfinkt und dann die Gasflammen oder die „eigenen Lichtanlagen" ihre Helle in den DerkaufSständen verbreiten. Dann flaut der Trubel ab. Wenn die Nacht fich niedersenkt — dann geht e» in die Stätten, wo Volkssängertruppen fich etabliert haben. Gestern sowohl wie heute war überall der Zuspruch groß, denn Publikum war genug da und man kann wohl an nehmen, daß viele deS Amüsement» wegen nach der Stadt gekommen sind. Im großen Ganzen sei konstatiert, daß dank de- Halbweg» günstigen Wetters recht reges Jahr- marktSleben herrschte, daß der Zuzug vom Lande sehr gut war und daß daher wohl ein leidlich befriedigende- Ge schäft so ziemlich in allen Artikeln gemacht worden ist. —* Heute morgen in der dritten Stunde brannte in Leutewitz die Scheune deS Bäckermeisters Scheibe bi» auf die Umfassungsmauern nieder. Außer Futtervorräten und WirtschaftSgegenständen kamen auch fünf Hühner und 10—12 Tauben in den Flammen um. GS wird Brand stiftung vermutet. Mit unheimlicher Schnelligkeit hatte daS Feuer, daS von zwei vom Tanze heimkehrenden Mäg den zuerst bemerkt wurde, den Dachstuhl und die in der Scheune aufgespeicherten Vorräte ergriffen und in kurzer Zett daS ganze Gebäude eingeäschert. Der trefflich organisierten OrtSfeuerwehr gelang e» im Vereine mit der hilfsbereit herbeigeeilten Boritzer Wehr, den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Der Materialschaden ist nicht unbedeutend. —Die 5. Strafkammer des Königl. Landgericht» Dresden verhandelte am 6. d. M. gegen den Handarbeiter, früheren Fleischergesellen Gustav Kurt Schneider aus Großenhain wegen wiederholten RückfallSdiebstahlS. Der mehrfach vorbestrafte Angeklagte verbüßt gegenwärtig eine 14 monatige Gefängnisstrafe, die ihm vor einiger Zeit wegen gleichen Verbrechen» zuerkannt worden ist. Schneider war zuletzt bei einem Fleischermeister in Mesa in Stellung. Ak» der junge Mann im vorigen Jahre bei dem Gasthost besitzer Trepte in Böhla diente, stahl er diesem 4 Tauben. Gegen Schneider war deshalb Anklage wegen Rückfall»- r» Stackt unck L»nck verdruttslsle Leitung. Riesaer O Tageblatt und Anzeiger iLlbtblatt Md AuMger). Telegramm-Adresse: FW I Femsprechstelle .Tageblatt-, Riesa. Nr. 20. für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba.
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