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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190707053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-07
- Tag1907-07-05
- Monat1907-07
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1907
- Autor
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Riesaer W Tageblatt und Anzeiger (ElbedM und Anzeiger). Telegramm-Adresse: .Tageblatt», Rtesa. Amtsblatt Fernsprechstelle Nr. 20. für die Königl. Amtshcmptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. . 154. Freitag, S. Juli 1907, abends. 6V. Jahrg. Da- Riesa« Tageblatt erscheint jede« Lag abend- mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlich« Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Marl SO Psg., durch unsere Träger frei in- Hau- 1 Mart SS Psg., bet Abholung am Schatt« d« laiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger frei ins Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigeu-Auuahme für die Nummer des Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Herlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße S9. — Für die Redaktion »«antwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. . > -----------SSS-S! Montag, de« 8. J«N 1SO7, «ach«. S Ahr kommen im Restaurant zur Linde in Neuweida — als BersteigerungSort — 1 Kommode, 1 Bettstelle, 2 Ttrohsäcke und 8 Bettücher gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 4. Juli 1907. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 6. Juli dss. Ihrs., von vormittags 1/,S Uhr ab, gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthos das Fleisch zweier Rinder und zweier Schweine zum Preise von 40 Psg. pro V, Kg zum Verkauf. Riesa, am 3. Juli 1907. Die Direktion des stSdt. SchlachthofeS. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 5. Juli 1907. —):( Seine Majestät der König trifft heute abend mit Gonderzug wieder im Barackenlager de» Truppen übungsplätze» Zeithain ein, um der morgenden ReginzentS- befichtigung des 10. Infanterie-Regiment» Nr. 134 beizu- wohnen. Im Gefolge Seiner Majestät befinden sich Se. Exzellenz Generalleutnant von Altrock (diensttuender Ge neralleutnant), Oberst von Wtlucki und Major-von Eulitz (diensttuende Flügeladjutanten). Die Rückfahrt erfolgt morgen nach der Besichtigung im Automobil. Se. Exzellenz der Kriegsmintster mit Begleitung, und zwar Oberst von Seydewitz, Hauptmann von DambrowSky und Hauptmann von Zeschau, sind ebenfalls bet der Besichtigung zugegen. Die Herren vom KrtegSministertum treffen erst morgen früh ein und kehren unmittelbar nach der Besichtigung wieder zurück. Außerdem werden noch anwesend sein: der Kommandeur der 4. Division Nr. 40, Se. Exzellenz Ge- neralleutnav^M-xch.mit Hauptmann Jahn und der Kom mandeur der 8. Jvfanterie-Brigade Nr. 89, Generalmajor Müller mit Hauptmann Frhr. von Friesen. —):( Der Ritt der Kavallerie-Offiziere de» 19. Armeekorps ist gestern ohne Unfälle verlaufen.' ES beteiligten sich daran 20 Offiziere. DaS Abreiten der ein zelnen Herren begann gegen 1 Uhr morgens in Borna. Auf dem Ritt, der im Barackenlager Zeithain endete, mußte Meißen, Großenhain und Ortrand (Preußen) berührt werden. ES waren gegen 140 Kilometer Wegs zurückzu legen. Bereits nach 12 Uhr mittags trafen die Ersten im Lager ein. , —* Bei der Sparkasse zu Riesa wurden im Monat Juni 1907 1370 Einzahlungen im Betrage von 129 902 M. 65 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 711 Rückzahlungen im Betrage von 114104 M. 38 Pfg. Neue Etnlagebücher wurden 168 Stück ausgestellt. Kassiert wurden 131 Bücher. Die Gesamteinnahme betrug 152 594 M. 87 Pfg. und die Gesamtausgabe 129 082 M. 77 Pfg. —* Im Schöffengerichtsbericht der gestrigen Nummer muß eS in der vorletzten Zeile anstatt „Wider- beklagter" richtiger „der Beklagte" heißen. Die Berichtig- ung ist ja sehr unwesentlich, aber die Partei Z legt großen Wert darauf, daß sie erfolgt und so tun wir ihr gern den Gefallen. —* Einem hervorgetretenen Bedürfnis entsprechend und zur wetteren Erleichterung des BriefoerkehrS ist seit gestern am Restaurant Gartenschläger in unserem Nachbar ort Gröba ein Straßenbrieskasten größerer Form zur Aufstellung gelangt, dessen Leerungen werkStagS 5*/z, 10V,, 12 Uhr V : 4»/., 7Vt, 9 Uhr N. und an Sonn- und Feiertagen 5V„ 10V, Uhr V.; 1, 6 Uhr N. erfolgen. Hierbei sei noch darauf aufmerksam gemacht, daß von jetzt ab auch die um Postgebäude und am Restaurant Hafen- schänke in Gröba angebrachten Briefkästen an Werktagen ebenfalls 9 Uhr abends geleert werden. Hierdurch ist Ge legenheit geboten, daß die Briefe noch mit den Abendzügen ab Riesa Beförderung erhallen und in den näher gelegenen Orten bereits am nächsten Morgen zur Bestellung gelangen. — Zu besetzen: Die Kirchschulstelle.zu Gohlis. Kollator: Die oberste Schulbehörde. Einkommen neben freier Wohnung 1200 Mark vom Schul- und etwa 470 Mark vom Kirchendienst; .110 Mark für Fortbildungs- Unterricht und nach Befinden 120 Mark der Frau des« Lehrers für Nadelarbeitsunterricht. Gesuche sind bis zum 15. Juli an den K. Bezirksjchulinspektor in Oschatz zu -sichten * — Heute, Freitag, begann in Bautzen die Versamm lung desDächsischenGemeindetages, die morgen fortgesetzt wird. Heute hatten zu berichten Oberbürger meister Dr. Kaeubler aus Bautzen und Gemeindevvrstand Landtagsabgeordneter Rubelt aus! Deuben über das Sächsische Sparkassenwesen, sodann die Bürgermeister Dr. Dehne aus! Riesa und Dr. Eberle aus Nossen über die »»verhältnismäßige Belastung der Ortsärmenverbänd-e und die Mittel zu Aren gerechterer Ausgleichung. In der zweiten Hauptversammlung spricht Stadtrat Lampe aus Leipzig über die Bedeutung dies, Entwurfs des Sächsi schen Wassergesetzes für die Gemeinden. Ueber die Aende- rung der Satzungen erstatten Bericht Oberbürgermeister Dr. Schmid aus Plauen und Gemeindevvrstand Klein- Hempel ai^s Wilkau. Der Vorsitz liegt in den Händen des Oberbürgermeisters Dr. Beck aus Chemnitz. — Mit dem Ende des Jahres 1907 läuft' bekanntlich die Frist ab, für welche seinerzeit der Sächsische Landtag die Erhebung eines 25prozentigen Zuschlages zur sächsischen Staatseinkommensteuer be schlossen hat. In der Presse ist nun bereits mehrfach die Frage erörtert worden, ob es in Zukunft möglich sein wird, diesen 25 prvzentigen Steuerzuschlag in Wegfall zu bringen oder nicht. Auch in den Kreisen der Mitglieder der Zwei ten Kammer ist diese Frage schon vielfach erwogen worden, und es bestand hier wenig Geneigtheit, diesen Arschlag auch noch weiterhin zu bewilligen. Wie man dem „Pirn. Anz." jedoch aus Dresden aus zuverlässiger Quelle mit teilt, ist wenig oder gar keine Aussicht porhanden, daß der Zuschlag in Zukunft wegfällt. Die Anforderungen, die der gegenwärtig im Finanzministerium in Bearbeitung befindliche Staatshaushaltetat an die Steuerkraft des Lan des stellt, sind derartig hohe, daß man sichsauch in den Kreisen des Publikums' mit dem Gedjanken vertraut mache» muß, daß die Steuern auch für die nächsten Jahre in der bisherigen Höhe forterhoben werden. Unter den dem säch sischen Landtage zugehenden Vorlagen befindet sich eine Vorlage betr. die Neuregelung der Wohnung's'geldzuschüsse für die Staatsbeamten, eine Vorlage betjr. die Begründung von 100 neuen Richterstellen, eine Vorlage betr. die Rege lung der Beamtengehälter rc., wodurch Millionen ge braucht werden, die von den Mehrerträgnissen der sächsi schen Staatseisenbahnen nicht aufgebracht werden. — Der sächsische Eisenbahnrat trat gestern in Dresden zu einer kurzen Sommersitzung unter Vor sitz des Generaldirektors"»). Kirchbach zusammen. Es wur den Mitteilungen gemacht über die erfolgte Aufnahme des Artikels „Stroh" in den Rohstofftarif unds über die Ablehnung eines Antrags des Sächsischen Mühlenverban- des, betreffend die Ermäßigung der Getreidefrachten/ Was die Tarifierung von Weizen- und Roggenkleie nach Spe zialtarif III betrifft, so entschied sich der Eisenbahnradein stimmig für eine vom Unterausschuß der ständigen Tarif kommission vvrgeschklagene Fassung.^ Hierauf wurden ver schiedene, die Personentarifreform betreffende Fragen von der Generaldirektion beantwortet und schließlich fand eine Besprechung des Winterfahtrplans statt. — Ueber die Behandlung beschädigter Reichs münzen hat die ReichApostverwaltung ihren Kassen fol gendes mitgeteilt: Fede Härte beim Eintausch derartiger Münzen ist zu vermeiden. Gering beschädigtes Geld ist zum Nennwerte anzunehmen, und falls es nicht mehr um laufsfähig erscheint, durch Vermittlung der Oberpostkasse dem Münzmetalldepot dies Reiches, Berlin C. 19, Unter- wasserstraße 2/4 zuzuführen. Bestehen Zweifel über die Linlösbarkeit einer beschädigten Münze, so ist sie gegen Erteilpng einer Bescheinigung anzuhalten und durch Ver mittelung der Oberpostkasse dem Münzdepot zur Entschei dung über die Einlösung zu übersenden. Ferner wird da rauf aufmerksam gemacht, daß das"Münzmetalldepvt auf Wunsch des Eigentümers Bsr Münzen, die auszuscheiden sind, auftragsweise deren Verkauf übernimmt. Lichten see. Herr Gartenbauinspektor Braunbart au» Großenhain hielt am Mittwoch im hiesigen Gasthofe einen FrühobstoerwertungSkursus ab, an dem etwa 20 Frauen resp. Töchter teilnahmen. Abend» 7 Uhr war so» wohl der theoretische als auch praktische Unterricht beendet, und etwa 100 Rexgläser mit ihrem verlockenden Inhalt legten Zeugnis ab von dem Wett solcher Kurse. Dresden, 4. Juli. Wie daN,/Journal" mitteilt, hat die Freifrau von Eckardstein geborene Senger in PvÄs- dam der Königliche Gemäldegalette ein wertvolles Ge mälde vermacht, ein Kniestück, eine Gräfin Bose darstel lend, Johann Friedrich August Tischbeins (1750—1812), eines der anerkanntesten deutschen Bildnismaler des 18. Jahrhunderts. — Ein blutiger Zweikamps ist gestern mit tag in der Dresdner Heide zwischen dem Reserveleutnant Baron von 'P. und einem aktiven Offizier der Dresdner Garnison ausgefiochjten worden, von P. erhielt eine Kugel in den Unterleib; er liegt lebensgefährlich "verletzt in der Diakonissenanstalt. — Mittwoch nachmittag wurde in der Nähe des Dolkewitzer Wasserwerkes der fünfjährige einzige Sohn des Straßenbahnschaffners Puhrecker von einem Straßenbahnwagen überfahren und sofort' getötet. — In dev chemischen Fabrik von Rudolf Weiß in Lvckwitz zer sprang heute die Zentrifuge. Die dabei herumgeschleuder ten Eisenteile verletzten den Besitzer schwer. Der Arbeiter Martin Gretzschel auS Zschechwitz wurde schwer durch Säu ren verbrüht. Er staro bald nach dem Unfall. — In Vor stadt Löbtau erlitt heute die Frau eines Kaufmannes durch unvorsichtige Handhabung einer Spitttuskanne, deren In halt in Brand geriet, schwere Brandwunden an Armen und Beinen —zs. Dresden, 5. Juli. Die 5. Strafkammer des hiesigen Kgl. Landgerichts verurteilte den 17 Jahre alten, trotz seines jugendlichen Alters schon mehrfach bestraften Dienstknecht Max Otto Bärwald au» Großkagen, zuletzt in Geißlitz bei Großenhain wohnhaft, wegen Diebstahls, Betrug» und Urkundenfälschung zu 4 Monaten Gefängnis. AIS Bärwald bei dem Gutsbesitzer Roßberg in Planitz diente, machte er dem dortigen Gemeindeoorstande gegen über von einer gefälschten Urkunde Gebrauch. Ferner stahl der Angeklagte der Gastwirtin Zimmermann in Eulitz aus dem Büffelt 20 Mark, ferner verübte Bärwald zum Schaden des Dreschers Löwe in Leutewitz bet Riesa einen Bettug und außerdem entwendete er einem Holzhändler in Eulitz zwei eichene Pfosten, sowie einem Gutsbesitzer in Perba zwei Meter Erlen-Rollen. — DaS Kgl. Schwurgericht er kannte gegen den Schloflergesellen Franz Procksch aus Wien nicht wegen versuchten Morde», sondern nur wegen gefähr licher Körperberletzung auf 6 Monate Gefängnis. Procksch hatte am ersten Osterfeiertage aus Eifersucht zwei Revolver schüsse auf die Prostituierte Bäurich abgegeben und dann die Waffe auf sich selbst gerichtet. Bei Beiden waren die Verletzungen nur leicht. Bautzen. Ein krasses Bild von Unsauberkeit, Fri volität und Gemeingefährlichkeit entrollte die am Montag vor dem hiesigen Landgericht stattgefundene Verhandlung gegen den Fleischer Minkwitz in Bischheim bei Kamenz wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgesetz und gegen die Gewerbeordnung. Der Angeklagte, dessen Ehefrau In haberin des GasthofeS mit Fleischerei in Bischheim ist, stand schon seit langer Zeit im Verdachte, daß er krankes und minderwertiges Vieh aufkaufe und dessen Fleisch roh oder zu Wurst verarbeitet an seine Kundschaft verkaufe. Jetzt wurde ihm nachgewiesen, daß er im September 1906 eine hochgradig tuberkulöse Kuh für 100 Mark in bereit» auS- geschlachtetem Zustande, ehe die tierärztliche Beschau statt gefunden hatte, gekauft und deren Fleisch al» bankwürdig roh oder als Wnrst in seinem Geschäft verkauft hatte. Bet einer im Januar 1907 vorgenommenen Revision wur den im Schlacht- und EiSraum de» Minkwitz schauderhafte und ekelerregende Zustände vorgefunden. ES lagen Wurst- fleisch und Därme zur Verwendung bereit, die verdorben waren und einen penetranten Gestank verbreiteten. In einem nicht deklarierten Nebenraum hing «in Stück gänzlich verdorbene« Fleisch, die Wurststellage im Schlachthause, Anzeigen Mer Art vorteilhafteste beste Verbreitung.
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