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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190708285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-28
- Monat1907-08
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1907
- Autor
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und Anzeiger (Llbtblatt Md Atytlger). LÄegramm-Adress« 6 Fernsprechstelle .Tagsblatt-.Rt-sa. Nr. 20. für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. > 266 Mittwoch, 28 August 1667, abends. 6V. Jahrg. Da» Riesa« Tageblatt «scheint jede» Tag abend» mit Ausnahme d« Sonn, und Festtage. Vierteljährlich« Bezugspreis bet Abholung in d« Expedition in Riesa 1 Mari 50 Psg., durch unsere Träg« srri in» Hau» I Mart SS Psg., bet Abholung am Schalter d« kaiserl. Postanstalten 1 Mark SV Psg., durch den Briesträg« stet ins Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigen-Annahm« sür di« Nummer deS Ausgabetages bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schm idt in Riesa. , ,.z -ssss» ,>>-»>.-1..... »»> > , - ...... Petkuser- und Pirnaer Saatroggen, tadellos gereinigt und trieurt, hat abzugeben Königl. Remoutedepot Kalkreuth. Freibank Glaubttz. Morgen Donnerstag von nachmittag 6 Uhr ab wird gepökeltes Schweinefleisch, Pfund 40 Pfg., verkauft. Der Gemeiudevorstaud. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 28. August 1907. —* Nichtamtlicher Bericht über die am gestrigen Diens tag abend von 6 Uhr ab stattgefundene öffentliche Sitzung des Ttadtverordneten-KollegiumS. Anwesend waren 14 Mitglieder und als Vertreter deS Rates wohnten die Herren Gtadtrat Ayrer und Stadtrat Bretschneider der Sitzung bei. In reichlich einstündtger Verhandlung wurde unter Vorsitz deS Herrn Oberamtsrichter Heldner die acht Punkte umfassende Tagesordnung wie folgt erledigt: 1. RatSbeschluß, betreffend den Vortrag von im Jahre 1906 bet der Stadtkaffe nicht zur Verwendung gebrachter Beträge auf neue (1907 er) Rechnung. Laut Abschluß der Hauptkaffenrechnung für 1906 sind eine größere Reihe von eingestellten Beträgen nicht aufgebraucht worden. Der Vor sitzende verlas die einzelnen Beträge, e« befinden sich da- runter 350 M. für AuSweißarbeiten im Rathause, 6070 M. für Verbesserung der Ruffenwohnungen, 2500 M. für Repa raturarbeiten in der Brauerei, 3000 M. für Ausweiß- arbeiten der Kaserne 1/68, 1500 M. deSgl. der Kaserne 32, reichlich 2000 M. für StraßenauSbefferung, ferner Beträge für Pissoire, Goethestratze, Parktreppe rc. rc. Die genauen Ziffern der Beträge und ihre Verwendung hier wteder- zugeben, ist nicht möglich, da dies« bet dem Vortrag am Berichterstattettische schwer verständlich blieben. Der Rat hat beschlossen, die nicht verbrauchten Beträge auf neue Rechnung vorzutragen. Da« Kollegium trat diesem Be schlüsse einstimmig bei. 2. Ratsbeschluß, betreffend die Erhöhung der GehaltS- bezüge für den Krankenpfleger Schmidt. Letzterer hat unter ausführlicher Begründung ein Gesuch um Gehaltserhöhung an den Rat gerichtet, daS dieser auch nach Vorschlag deS KrankenhauSauSschufleS genehmigt hat. Der Rat hat be schlossen, dem Gesuchsteller 10 M. Zulage vom 1. Januar 1908 ab zu gewähren. Schmidt bezieht jetzt monatlich 45 M. Gehalt bet völlig freier Station. Der Beitritt zum RatSbeschlusse erfolgte einstimmig ohne Debatte. S. RatSbeschluß, betreffend den Einbau von zwei neuen Gasmessern im Stadtkrankenhause. ES hat sich herauS- gestellt, daß ein etwas hoher Verbrauch vott Gas im Stadt krankenhause zu konstatieren gewesen ist. Herr Stadtv. Ketzer, dem die Sache zur gutachtlichen Aeußerung vorge legen hat, hat sich dahin ausgesprochen, daß möglicherweise die Bedienung des Motors nicht ganz sachgemäß ist, doch könnte der hohe Gasverbrauch auch andere Ursachen haben. Man ging erst mit der Absicht um, einen besonderen Gas zähler für den Motor aufzustellen, doch ist man dann auf ein andere» Projett zugekommen. Man will eine Trennung zwischen Krastga« und Kochga» Herstellen und zu diesem Zwecke für da« Hauptgebäude einen 30 flammigen Zähler und sür die Küche mit Plättraum einen 10 flammigen Zähler aufstellen. Die Kosten sind auf 186 M. berechnet worden. Nach Gehör uud Vorschlag des Krankenhau«. auSschufleS hat der Rat beschlossen, zwei neu« Gasmesser aufzustellen, um den Verbrauch getrennt berechnen zu können. Herr Stadtv. Nöthlich hält die Aufstellung eines doppelten Gaszählers nicht für nötig und sagt, wenn man seinem Vorschlag vom vorigen Jahre, einen Einheitspreis für GaS festzusetzen, gefolgt wäre, würde die Aufstellung zweier Zähler nicht nötig sein. Ihm entgegnet Herr stellv. Bors. Schönherr, daß di« zwei Zähler auch nötig wären, wenn Einheitspreis für Sa» bestehen würde, um eben fest, stellen zu können, von welcher Seite der hohe Gasverbrauch im Stadtkrankenhause herrührt. Den Standpunkt de» Rat,» erläutert« noch Herr Stadtrat Ayrer, worauf da» Kollegium einstimmig dem RatSbeschlusse bettrat. 4. RatSbeschluß auf ein Gesuch um Ermäßigung de« Wafferzinse». Herr Wild- und Geflügelhändler Bürger hat dem Rate unter der Mitteilung, daß er seiner bestehenden Wtldhandlung noch den Verkauf von lebenden Fischen an- gliedern will, da» Gesuch unterbreitet, ihm da» Wasser hierzu zu einem ermäßigten Preise abzulassen. Der Rat hat das Gesuch genehmigt und beschlossen, dem Gesuchsteller daS Wasser für 10 Pf. pro Kubtkm. zu überlassen. Bet Beratung dieses Punktes wünschte Herr Stadtv. Ketzer eine bestimmte tarifmäßige Festlegung de« WafferpreiseS, damit nicht nötig sei, ständig Beschluß zu fassen. Nach Mitteilung des Herrn Stadttat Ayrer besteht diese Festlegung bereits und zwar für Bauwasser und für Wasser zu gewerblichen Zwecken. Der Preis ist auf 15 Pf. pro Kubikmeter festgesetzt. Wetter erfolgten keine Einwendungen deS Kollegiums gegen den RatSbeschluß, der einstimmige Annahme sand. 5. RatSbeschluß, betreffend die Vornahme von Repa- raturarbeiten in den städtischen Kasernen und Verwilligung der veranschlagten Kosten. Die hierfür im HauShaltplan eingestellten Mittel (6000 M.) sind nahezu aufgebraucht, besonders mußte ein großer Betrag für die Neudielung von 28 Stuben aufgewendet werben. GS macht sich aber noch der Umbau des KrümperwagenschuppenS, der mit 640 M. veranschlagt ist, und daS AuSweißen dreier Ställe, daS 1038 M. Kosten verursachen dürfte, nötig, sowie schließlich eine auf 400 M. geschätzte Veränderung der Not leitern an den Kasernen. Der Rat hat nach dem Bor- schlage des GarntsonauSschufleS beschlossen, die Arbeiten auszuführen und die Kosten zu verwilligen. Nach einer Erläuterung de» RatSbeschlusse« durch Herrn Stadttat Bret schneider frägt Herr Stadtv. Nöthlich, ob nicht etwa unter den zu Punkt 1 aufgeführten nichtoerbrauchten Beträgen solche sind, die zu diesen Arbeiten mit verwendet werden könnten, also nicht erst nachverwtlltgt zu werden brauchten. DaS war nach Mitteilung deS Vorsitzenden nicht der Fall. Herr Stadtv. Wolf stellt die Frage, wie eS komme, daß die Voranschläge stets überschritten würden. Ihm wird Aufklärung von Herrn Stadtrat Bretschneider, welcher sagt, daß sich bei den großen Gebäuden nie vorher auSrechnen läßt, welche Summe im folgenden Jahre auSzugeben sein wird. Der Abputz z. B. an der Kaserne ließ sich nicht verschieben. ES seien 6000 M. eingestellt in der Hoffnung, damit auszukommen, aber was gemacht werden muß zur Erhaltung des Gebäudes, lasse sich nicht aufschteben. Wenn für ein Gebäude von einer Million Wert nur 6000 M. für Erneuerungen eingestellt würden, so sei da« nicht zu viel, da» sei ein sehr geringer Prozentsatz, wie jeder HauS- besitzer zugeben müsse. Für gute Ausführung der Repa- raturen trat Herr Stadtv. Schneider ein, welcher weiter ebenfalls der Meinung war, daß sich die Reparaturen und beten Kostenhöhe nicht vorhersehen lassen. LS sei not wendig, daß alles ordentlich gemacht werde, um dann längere Zett Ruhe zu haben. Herr Stadtv. Zäncker ist der Meinung, daß eS wohl vorher festzustellen wäre, was gemacht werden müsse. Um kleine Gummen könnten die im HauShalt plan eingestellten Beträge wohl differieren, nicht aber um große. Ausführlich erläutert Herr Stadtrat Bretschneider, daß der Abputz der Ställe sich nicht weiter habe Hinhalten lassen und die Mittel hierzu seien von den Kollegien auch ver- willigt worden, sodaß man die Arbeiten habe ausführen lassen. Die Frage bezüglich der Veränderung an den Not leitern an der Kaserne brachte Herr Stadtv. Langenfeld ins Rollen, welcher die Notwendigkeit einer Veränderung be streitet. Am Lazarett wäre die Leiter noch weiter ab vom Fen- ster. Herr Stadtrat Bretschneider erläutert, daß der Stadt schon mehreremale aufgegeben worden sei, die Notleitern zu ändern. Man hätte sollen die Leitern drehen, wa« über 1000 M. gekostet haben würde. Deshalb will man einen Podest am Dachfensterstock anbringen, sodaß man mit dem dritten Teile wegkommen würde. Der Ansicht des Herrn Langenfeld war auch Herr Stadtv. Zäncker, welcher an führte, daß auch in den Baracken die Leitern nicht anders angebracht seien, al» an der Riesaer Kaserne. Wenn eS dort gut wäre, so müßte e» auch hier gut sein. Wenn ein Podest am Dachfensterstock angebracht würde, dann würde um diesen auch eine Barriere nötig sein, um etwaige» Abstürzen unmöglich zu machen. Nach einigen weiteren Bemerkungen wurde der Beschluß über die Ver änderung an den Notleitern ausgesetzt, dem RatSbeschlusse über Verwilligung von 640 M. für den Umbau des KrümperwagenschuppenS und 1038 M. für AuSweißen dreier Ställe aber einstimmig beigetreten. 6. RatSbeschluß, den Verkauf der in der Flur Kalbitz gelegenen, zum hiesigen Rittergute gehörigen Wiese bett. Dem Rate war die Mitteilung zugegangen, daß sich für die in Flur Kalbitz gelegene sogenannte Streitwiese di« GutSherrschaft des Rittergutes Jahnishausen interessiere. Er hat darauf die Wiese zum Preise von 2200 M. pro Acker dem Rittergute Jahnishausen, da« bekanntlich im Besitze Er. Majestät des Königs ist, zum Kauf angeboten. Unterm 6. August d. I. ist nun dem Rate die Mitteilung geworden, daß' Se. Majestät der König den Kauf der Wiese zu dem angebotenen Preise genehmigt hat. Der Rat hat sich mit dem Verkaufe einverstanden erklärt. Die Wiese ist 2 Hektar 15,1 Ar groß und jetzt an einen Grop- tttzer Einwohner zu einem Pachipreise von 310 M. ver- pachtet. Herr Stadtrat Bretschneider teilt mit, daß man schon vor Jahren bereit gewesen ist, die Wiese zu ver kaufen, weil sich nur schwer ein Pächter gefunden habe und weil auch der Zugang zur Wiese nicht günstig war. Der Vorsitzende teilt aus den Akten mit, daß der Pacht' vertrag mit dem jetzigen Pächter nach vierteljährlicher Kündigung gelöst werden kann. DaS Kollegium geneh migte auch seinerseits einstimmig den Kaufvertrag. 7. RatSbeschluß, betreffend den Verkauf von Gemeinde land an den Kohlenhändler Herrn Hantusch. Auf die Mitteilung des letzteren an den Rat, daß er nicht abge neigt sei, die städtische Parzelle 112 zu erwerben, hat der Rat beschlossen, die 218 Quadratmeter große Parzelle zum Preise von 8 M. pro Quadratmeter an den Genannten zu überlassen. Die Firma H. W- Seurig hat ein Aus- gangSrecht an der Parzelle, mit dessen gerichtlicher Ein tragung Herr Hantusch sich einverstanden erklärte, nur hält er 5—6 M. pro Quadratmeter für einen genügend hohen Preis. Der Rat blieb aber auf seinem Beschlüsse, 8 M. zu fordern, stehen, den Käufer zu zahlen sich bereit erklärt hat. Einstimmig trat das Kollegium dem RatSbeschlusse bei. 8. Besprechung über die Bauordnung. Der Vorsitzende teilt mit, daß er nicht ein« Beratung, sondern nur eine Besprechung darüber herbeiführen wolle, in welcher Weise di« Beratung der Bauordnung vor sich gehen sollte. Der Entwurf sei von einer besonderen Kommission, vom Bau- auSschuß und dann vom Stadtrat beraten worden und nun an daS Kollegium gekommen. Er bittet um Aus sprache darüber, ob man eine besondere Kommission mit der Beratung betrauen oder einfach den vorliegenden Be schlüssen en dloo zustimmen oder die Bauordnung Punkt für Punkt besprechen und Beschlußfassung herbeiführen wolle. DaS Kollegium einigte sich schließlich dahin, auf die Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen lediglich die Beratung der Bauordnung zu setzen und Punkt sür Punkt durchzunehmen. Nach Erledigung der Tagesordnung teilte der Vor sitzende noch den Eingang eines Schreibens des Sächsischen Schwimmeroerbande« mit, welcher bittet, zugunsten der Kasse de« Verbandes alljährlich einen wenn auch kleinen Betrag in den HauShaltplan einzustellen. Beschluß wurde nicht gefaßt, da ein gleiches Schreiben wahrscheinlich auch an den Rat gelangen wird. — Weiter sprach Herr Stadtv. Wolf den Wunsch aus, daß Schritte getan würden, auch in unserer Stadt den unbemittelten Schülern unentgelt lichen Schwimmunterricht zuteil werden zu lassen. Lehr kräfte würden leicht zu gewinnen sein, teil» aus den Kreisen der Lehrerschaft, teil» vom hiesigen Pionierbataillon. Er bittet, da e« für dieses Jahr zu spät sei, nächstes Jahr der Frage näherzutreten. — Schließlich macht Herr Stadtv. Zäncker noch darauf aufmerksam, daß die drei unterste» Treppenstufen der linken Seite der Parkfreitreppe sehr schadhaft seien und erneuert werden müßten. Die Er neuerung ließe sich aber nicht bis zu der geplanten völligen Erneuerung der Treppe, die erst in späterer Zett auSge- Aas gute Kiedeek - Aisr.
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