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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190709021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-02
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1907
- Autor
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Riesaer G Tageblatt «nd Anzeiger (ElbtblM rm- Än-eigeft. Telegramm-Adrefs« 6 Fernsprechstelle Tageblatt Rt-,a. Nr. 2L für die Kömgl. Amtshcmptwannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. > 204. Montag, 2. September 1907, abends. 60. Jahrg. Da- Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend- mit Au-nahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unser« Träger stet in- Hau» 1 Mark SS Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalt«, 1 Mark VS Psg., durch den Brirsträger sret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» werden angenommen. Antigen-Annahm« sür Vie Nummer de» Ausgabetage- bi» vormittag S Uhr ohne Bewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: i. D. Edwin PlaSnick in Gröba-Riesa. ... . . ...-77^-------------------, Der Unterzeichnete ist vom 1. bi- 25. September beurlaubt und wird während dieser Lett durch Herrn Regierungs-Assessor vr. Wolf vertreten. Großenhain, am 31. August 1907. vr. Uhlema««, Amt-Hauptmann. Auf Blatt 137 de- hiesigen Handelsregisters, die Firma August Schneider in Riesa betr., ist heute eingetragen worden, daß die Prokura de- Johan« Hermauu Schmau» erlösche« ist. Riesa, de« 2. September 1907. ' Königliches Amtsgericht. Da- SoukurSVerfahre« über den Nachlaß de« Zahlmeister-Aspiranten Kurt Max Lauge tu Riesa wird nach Abhaltung de- Schlußtermin« hierdurch aufgehoben. . Riesa, den 31. August 1907. Königliches Amtsgericht. L 5/07. Dienstag, de» 10. September d. IS., Bormittag 1« Uhr werden im Kammer» gebäude an der Maxstraße verschiedene alte eiserne Geräte, alte Baumaterialien und 274 ttx Lumpen gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert. Die Be dingungen werden vor der Versteigerung bekannt gegeben. Königliche Sarntsonverwaltuug Riesa. * Herr Stephan GruSZkjyuStt, bisher Installateur in Waldheim, ist al« Ga«. meister für da« Gaswerk der Gemeinde Gröba in Pflicht genommen worden. Gröba, am 31. August 1907. Der Gemetndevorstnud. für daS „Riesaer Tageblatt" erbitten wir un« bi- spätestens vormittag- v Uhr de« jeweiligen Ausgabetage«. Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 2. September 1907. —* Die Erinnerungsfeier an den Sedantag ging auch in unserer Stadt nicht gänzlich spurlos vorüber. Gestern früh legte eine Abordnung der vereinigten Militär vereine am Kriegerdenkstetne auf dem Poppitzer Platze einen Lorbeerkranz mit Schleife nieder, wobei Kam. Bors. Richter da- Andenken der Helden durch entsprechende Worte ehrte. Auch von privater Seite war am Denkstein ein großer Srikakranz niedergelegt worden. Die Abord nung der vereinigten Milttärvereine besuchte alsdann den Gottesdienst, in dem Herr Pfarrer Friedrich mit Bezug nahme auf den Sedantag predigte. Heute wurden in den Bürgerschulen gelegentlich de« Unterrichte« in den Klaffen den Schülern die Ereignisse jener Zettepoche vor Augen geführt. Die öffentlichen Gebäude der Stadt hatten Flaggenschmuck angelegt. — Im hiesigen Realprogym- nasium wurde der Sedantag durch ein Schauturnen be gangen, das in allgemeinen Freiübungen, volkstümlichen Wetturnen und Wettspielen bestand. Al« Zuschauer hatten sich die Lehrer der Anstalt, die Eltern der Schüler und Freunde der Schule «ingefunden. Am Schluffe überreichte Herr Turnlehrer Knauth unter Hinweis auf den vater- ländischen Gedenktag den Siegern im Wettkampfe Eichen- kränze und Bücher al« Siegeszeichen. Die von den fügend- lichsn Turnern erreichten Höchstleistungen waren folgende: 1'. Weithochspringen —- 1,30:2,60 m, 2. Stabhochspringen «--- 2,50 w, 3. Kugelstoßen » 10,30 m, 4. 75 m Laus — 10V, Sek. —* Bei der Sparkasse zu Riesa wurden im Monat August 1907 1724 Einzahlungen im Betrage von 131531 M. 2 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 618 Rück zahlungen im Betrage von 80392 M. 83 Pf. Neue Ein lagebücher wurden 172 Stück ausgestellt. Kassiert wurden 116 Bücher. Die Gesamteinnahme betrug 155909 M. 54 Pfg. und die Gesamtausgabe 140333 M. 51 Pf. —* Der Bezirksmissionsverein Riesa und Umgegend feierte am gestrigen Sonntage sein Jahres- fest In Heyd a. Die Festpredigt im Gottesdienste (nachm. 3 Uhr) hielt Herr Pfarrer Seidel au« Naundorf b. Oschatz über Joh. 4, 35—38 mit dem Thema: „Das Feld ist weiß zur Ernte". — Die Losung für die Heidenmisston: 1) Hebet die Augen auf, die Ernte zu sehen; 2) leget mit Hand an, die Ernte einzubringen. Der Ktrchenchor sang unter Leitung de« Herrn Kantor Kunze da« „Preis und Anbetung sei unserm Gott!" von Christ. Hetnr. Rinck. Die Kollekte für die Zwecke der Heidenmission ergab den Betrag von 55 M. 55 Pf. — Die unmittelbar sich an den Gottes dienst anschließende Nachoersammlung im Saale de« Gast hofe« eröffnete nach abermaligem Gesang de« Kirchenchores der Vorsitzende Herr Pfarrer Lr. Venz, Weida, mit einer Ansprache, in der er dem Herrn Festpredtger und dem Ktrchenoorstand zu Heyda und allen, die jeder an seinem TeU zum Gelingen de- Feste» betgetragen, den Dank de» Verein- auisprach und über da» letzte BereinSjahr Bericht erstattete. Sodann ergriff Herr Pfarrer Hoffmann, Nieder- eber-bach, da» Wort und wie« in 3 Bildern au« dem Mission», gebiet 1) in China, 2) in Uganda und 3) in Deutsch-Ost- asrtka (Station Madschame), die er anschaulich bi« in« einzelne anLführte, nach, daß die MtsstonSarbeit im Grunde Erntearbeit ist. Den Ertrag einer Tellersammlung — 28 M. 22 Pf. — bestimmte die Versammlung auf Mr SV sfg. Vorschlag de« Herrn Vorsitzenden für den Kirchbau in Madschame. Möchte auch von dieser Veranstaltung Segen für da« so überau« wichtige Werk der Hetdenmtsston au«» gehen. — E« wird dazu noch bemerkt, daß Liebesgaben für die Mission jederzeit in der Pfarramtsexpedition an genommen werden. —* Die im Riesaer KreiSverband zusammengeschloffenen ev.-luth. Männer, und JünglingSveretne von Großenhain, Riesa, Oschatz, Strehla, Gröba uyd Cavertitz hielten am gestrigen Sonntag in Diesbar ihr Jahre« fest ab. Zahlreich halten sich die Mitglieder au« den einzelnen Vereinen etngefunden. Die Großen hainer halten den Festort per Fußmarsch erreicht, während sür die übrigen eine angenehme Dampferfahrt aus der Elbe die Einleitung de« Feste« bildete. Nach anderthalb stündiger Fahrt, ein Genuß bet dem schönen Wetter, nur wenig von Regenspritzern getrübt, langten sie in DieSbar an, begrüßt mit den Klängen de« BundeSliedeS, auSgeführt vom Posaunenchor de« bereit« eingetroffenen Großenhainer Vereins. Gemeinsam wurde dann die Wanderung durch den herrlichen Golkwald angetreten und bei der BiSmarck- hütte zu einem Gottesdienst Rast gehalten. Milten unter hohen Bäumen war eine Kanzel errichtet worden, die nach einleitendem Gesang Herr Pfarrer Sachse au« Sörne witz betrat. Eine andächtige Gemeinde lauschte dem Redner, der seiner Predigt da« Bibelwort 2. Mose«, Kapitel 17, V. 15: „Und Mose baute einen Altar und hieß ihn: Der Herr mein Panier" zugrunde legte. Die herrliche WaldeS- pracht stimmte zur Andacht und die gehaltvolle Predigt drang in die Herzen der Versammelten. Der Posaunen- chor blieS: „Lobe den Herren" und mit Gebet und Segen endete der Gottesdienst. Die Teilnehmer marschierten zurück nach dem Gasthof „Zum Roß", in dessen Saale dann ein FamtMnabend stattfand, der aus Ansprachen, deklamatorischen Vorträgen, Vorträgen der vereinigten Posaunenchöre der beteiligten Vereine und gemeinsamen Gesängen bestand. Der Saal war bi« auf den letzten Platz gefüllt. Unter den Ehrengästen befanden sich die Herren BundeSpfleger Zacharias-Dresden, Pfarrer Reben tisch von Zadel, zu dessen Kirchspiel DieSbar gehört, Pfarrer Handmann au« Röderau und eine Anzahl weiterer Geist licher. Die Hauptrede de« Familienabends hielt Herr Pfarrer Handmann. Hochbefriedigt von dem schönen Ver lauf de« KreiSfesteS trennten sich die Teilnehmer nach 7 Uhr und begaben sich, die Großenhainer wieder zu Fuß, die übrigen per Dampfschiff, nach der Heimat zurück. —* Ein aufregender Vorfall ereignete sich gestern abend nach 7 Uhr in Gröba. Um die angegebene Zeit legte sich der am Aufgang zur Brücke rechts stehende starke hölzerne Mast um, der die elektrische Starkstromleitung trägt, und fiel quer über die Straße. Er war über dem Erdboden glatt abgebrochen. Dem Umfallen ging ein verdächtige« Knistern voraus. Die Drähte, au» denen so- fort hohe Flammen schlugen, al« sie sich berührten, rissen unmittelbar darauf auch einen zweiten Mast um, der eben- falls über dem Erdboden abbrach und sich über die Straße legte. Ein besonderer Glückrumstand war hierbei, daß gerade in diesem Moment wenig Verkehr an der Unfall- stell« auf der sonst vielbegangenen Riesaer Straße herrschte, sonst hätte können ein Unglück von unberechenbarer Trag- wette entstehen. Menschen hätten ebenso durch die um- stürzenden Masten, wie durch die Drähte getötet werden können. Der Verkehr war natürlich gleich gehemmt. Ein pro Monat kostet diese Zeitung bei Abholung in der Geschäftsstelle; durch die Post frei in» Hau» SS Pfg.; bei Abholung an jedem Postschalter Deutschlands und durch die Austräger frei ins HauS: Mast, der zuletzt abgebrochene, lag glatt auf der Erde, während der andere in seinem unteren Teile auf die eiserne Straßenbarrtere zu liegen gekommen war und so in dieser Höhe den Weg völlig absperrte. Die Barriere hielt der gewaltigen Last stand, obwohl sie stark verbogen wurde. Gröbaer Feuerwehrleute wurden herzugeholt, die unter der Leitung des Herrn Brandmeisters Zimmer bei Fackel- beleuchtung da« Verkehrshindernis beseitigten. Drähte und Masten wurden zur Seite gelegt, dann aber auch ein dritter Mast, den die schweren Drähte noch umzuziehen drohten, mehrfach gestützt. Der Unfall hatte natürlich zur Folge, daß Gröba ohne elektrischen Strom war. Im Gast hofe war man ohne elektrisches Licht, ein Umstand, der bei dem gerade stattfindenden Erntefestballe vorerst einige Störung verursachte. Bald hatte man sich aber den ver- änderten Verhältnissen angepaßt. Bei Laternen- und Kerzenbeleuchtung, so wird erzählt, amüsierte man sich trefflich und gab sich fröhlich den Tanzfreuden hin. Auch dort, wo man bisher immer noch dem elektrischen Licht den Vorzug vor dem Ga« gab, mußte mau zu oft recht primitiver Beleuchtung zurückkehren. Im Hafen herrschte heute bet den elektrisch betriebenen Kränen halber Feiertag, denn sie konnten natürlich nicht in Betrieb gesetzt werden. Aber eifrig waren heute Arbeiter des Elektrizitätswerkes Riesa beschäftigt, die Kalamität zu beheben. ES wurde auf der Strecke, die infolge des Umbrechens der Masten zerstört war, an der linken Straßenseite eine provisorische Lelung eingelegt, sodaß wenigsten« vom Spätnachmittag ab für die Kräne Strom geliefert werden konnte. Daß die starken Masten umbrechen konnten, ist wohl darauf zurück- zuführen, daß sie im Lause der Zeit „verstockt" sind. Durch die Last, die besonder« der zuerst umgebrochene Mast zu tragen hatte, weil von ihm die Leitung über die Straße führte, wurde dann da« Brechen de« starken Mastes be schleunigt. —* Sein 30jährige« Dtenstjubiläum kann am morgenden 3. September ein Beamter am hiesigen Königlichen Amtsgericht, Herr Gerichtsdiener Eduard Bär - wald, begehen. —* Der Stammtisch zum Kreuz Nr. 77 zu Riesa hat beschlossen, Dienstag den 1. Oktober 1907 im Wettiner Hofe ein großes Konzert, bei dem die voll zählige Kapelle de« 3. Feldartillerie-RegimentS Nr. 32 und hervorragende Dresdner Konzertsänger mitwirken werden, zu veranstalten. Dem Konzert soll Ball folgen. —* Nächsten Sonntag, den 8. September, will der Ntederelbe-Turngau auf dem „Collm" ein Berg- fest abhalten. Gewiß ist der Collmberg früher schon ein Sammelplatz unserer Vorfahren gewesen, wo neben ernsten Beratungen sich männliche Kraft und Gewandheit im Ritter- spiele zeigte. Auch zu dem geplanten Bergfeste, das als ein Volksfest gedacht ist, und an dem daher jung und alt, Mann und Frau, Turner und Ntchtturner teilnehmen kann, wollen geübtere Turner im Springen, Tauklettern, Kugel schocken und dergl. Uebungen ihre Kraft messen. Lohnt dieser Versuch sich durch eine rege Beteiligung, so ist eine Wiederholung de« Bergfeste« — da« in gleicher Weise in vielen Gegenden Deutschlands schon regelmäßig abgehallen wird — in angemessenen Zeiträumen in« Auge gefaßt. Mag daher auch diese für die Stärkung und Erfrischung unserer Jugend berechnete Unternehmung von Erfolg be- gleitet sein und auch außerhalb der Turnvereine freund- liche Beachtung finden. nur SS N«.
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