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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190709255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-25
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1907
- Autor
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Riesaer D Tageblatt und Anzeiger (LlbeblaN UN- Anzeiger). Lelegramm-Adress« »H IFernsprechstello «TagodSatt-.Rissa. Nr. 2L für die Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 224. Mittwoch, 25. September 1997, abends. 60. Jahrg?" DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abmdS mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung In der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Träger stet ins HauS 1 Mark 65 Psg, bet Abholung am Schalter, der laiserl. Postansialten I Mark 65 Psg., durch den Briefträger ftet ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigeu-Annahme sür die Nummer des Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethesiraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Verpachtung. Die auf dem bet Forberge zwischen den Grenzsteinen Nr. 56 und 66 der Vereinung gelegenen fiskalischen Elbuferareal anstehende Weidennutzung ist sofort zu verpachten. Angebote bis 15. Oktober 67 an da- Pionier-Bataillon Nr. 22 Riesa, woselbst auch die Bedingungen einzusehen find. « M für da- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bir spätesten» vormittag- A Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 25. September 1907. —* Nichtamtlicher Bericht über die öffentliche Sitzung der Stadtverordneten am Dienstag, den 24. September. Anwesend waren dreizehn Stadtverordnete, außerdem Herr Bürgermeister Dr. Dehne und Herr Stadt- rat Ayrer. Die Sitzung währte von 6 bis 8 Uhr. ES wurde folgendes verhandelt und beschlossen: 1. berichtete der Vorsitzende, Herr Oberamtsrichter Heldner, über das Ergebnis der am 13. September d. I. stattgefundenen unvermuteten Revisionen bei der Steuer einnahme und bei der Kasse des RatSoollzieherS. Die Revisionen sind vom Kafsenrevtsor Eckert auSgeführt worden, welcher mitteilt, daß er zu wesentlichen Ausstellungen keinen Anlaß gefunden hat. Bet der Steueretnnahme wurde ein barer Bettag von 3527,90 Mark vorgefunden. Nach dem Vergleich mit den Büchern stellte sich eine Differenz von 20 Mark heraus, um welchen Betrag die obige Summe hätte größer sein müssen. ES hat sich jedoch ergeben, daß dieser Bettag vorher an die Stadtkasse irrtümlich zuviel gezahlt worden ist. Bet der RatSvollzieherSkaffe wurde ein Ueberschuß von 6 Pfg. feftgestellt. DaS Kollegium nahm von dem Ergebnis der Revisionen Kenntnis. 2. wurde dem RatSbeschluß betgetreten, nach welchem ein Bettag bi» zu 100 Mark zur Bestreitung der durch die am 27. und 28. September in Riesa abzuhaltenden Hauptversammlung des Vereins sächsischer Realschullehrer entstehenden Kosten bewilligt werden soll. DaS diesbezüg liche Gesuch hatte der Vorsitzende deS Ortsausschusses, Herr Professor Dr. Göhl, an die Kollegien gerichtet. 3. teilte der Vorsitzende mit, daß der bisherige städtische Sttaßenwärter F. E. Schramm am 11. September vom Stadtrat in Pegau als WtrtschaftSinspektor gewählt worden ist und um seine Entlassung bittet. Der Rat hat in die Entlassung gewilligt und beschlossen, die Stelle eines SträtzenwärterS mit 950 Mark Gehalt und 50 Mark Be- kleidungSgeld auSzuschretben, welchem Beschlüsse das Kolle gium beitritt. 4. Eine längere Debatte entspann sich über den RatS- beschluß, betreffend die Nachverwtlligung von 4500 Mark und 50 Mark für die Zwecke de« Schlachthofes. Aus den Akten teilte der Vorsitzende mit, daß für Feuerungsmaterial 8000 Mark im HauShaltplan eingestellt, bi» jetzt aber bereits für 10380 Mark angeliefert worden sind. Es ist nun damit zu rechnen, daß sich der JahreSbedars auf ins gesamt 12500 Mark belaufen kann, weshalb sich die Nach- verwilligung von 4500 Mark nötig mache. Für Calcium und Kohlensäure werden 50 Mark nachgefordert. Der ver mehrte Bedarf für FeuerungSmaterial wird darauf zurück geführt, daß viel mehr Schlachtungen als vorige» Jahr stattgefunden hätten, wa» sich daraus ersehen lasse, daß an Schlacht- und Schaugebühren 2000 Mark bis 31. August mehr vereinnahmt worden seien. Andererseits trage die Kohlenpreiserhöhung die Schuld und ferner der Umstand, daß die Ueberwetsung vom Jahre 1906 auf 1907 nicht korrekt gewesen sei. Der Rat hat beschlossen, die Nach- verwilligungen zu genehmigen. In der Debatte hierüber ergriff zunächst Herr Stadtv. Ketzer da» Wort, welcher aus- führte, daß die Differenz von 4500 Mark lediglich in der Ueberwetsung vom Vorjahre liege. Bei der Aufnahme der Bestände sei nicht mit der nötigen Sorgfalt vorgegangen worden. Hierzu käme die Mehrleistung. Von Herrn stellv. Vors. Schönherr wird erwidert, daß die Mehrleistung doch nicht so bedeutend sei, daß die Differenz dadurch erklärt würde. Der Kohlenbedarf habe 1905 7531 Mark, 1906 7900 Mark betragen. Wenn 2000 Mark mehr an Schau gebühren eingenommen seien, so wäre das bet 38000 Mark JahreSetnnahme der neunzehnte Teil und dieser könnte also nicht die große Differenz herbetgesührt haben. Be züglich der höheren Kohlenpretse bemerkte er, daß die Ab schlüsse für Kohlen bereit- am Jahresanfang stattgefunden hätten, also zu einer Zett, da von einer Erhöhung der Kohlenpreise noch nichts zu merken war. Sollte man sich bet den Ueberweisungen verrechnet haben, so seien 3—400 Mark schon viel, aber sich um mehrere tausend Mark zu verrechnen, sei gar nicht möglich. Redner hält e» für nötig, vor Nachverwtlligung nähere Auskunft zu erbitten. Herr Stadtv. Wolf teilt noch mit, daß man bei der künstlichen Eisfabrikation mit einem Verlust von 15-—1600 Mark zu rechnen haben werde, denn eS sei 1906 für 3400 Mark, in diesem Jahre aber nur für 1700 Mark EiS erzeugt worden. Den vermehrten Kohlenverbrauch glaubt er auf die Mehrschlachtung von Schweinen zurückführen zu müssen. Nach einigen wetteren Bemerkungen beschließt das Kolle gium, die Vorlage an den Rat zurückzuverweisen mit der Bitte, um wettere Aufklärung des Sachverhalte». 5. lag vom Rate der anderweit« Beschluß vor, zur Verbesserung der eisernen Notleitern an den Kasernen an der Friedrich August-Straße 400 Mark zu verwilligen. Die Angelegenheit hat das Kollegium bekanntlich bereits beschäftigt und Herr Bürgermeister Dr. Dehne legte die Gründe dar, die den Rat zu abermaligem Beschluß auf Aenderung der Notleitern bewogen haben. Der Rat ver spreche sich von einer nochmaligen Verhandlung mit der Militärbehörde keinen Erfolg und um dem Verlangen der Militärbehörde gerecht zu werden, wolle man Podeste an den Fenstern anbringen und dadurch ein besseres Besteigen der Leitern erzielen. Die Kostenanschläge belaufen sich auf 152—368 Mark. Herr Stadtv. Langenfeld hielt die Aen derung an den Leitern nicht für nötig. An der Kaserne am Friedhof habe man überhaupt keine Leitern, sondern Seile, und am Lazarett und in Zeithain seien die Not leitern noch ungünstiger angebracht. Wenn eS dort ginge, so müßten doch die Leitern an der 32er Kaserne wohl auch gut sein. Bet der nach einigen weiteren Bemerkungen er folgten Abstimmung hierüber zeigte fichS, daß ein großer Teil mit der Abänderung nicht einverstanden war, wenn schließlich auch der RatSbeschluß Annahme fand. Sechs Stimmen waren dagegen, dem RatSbeschlusse wurde also mit sieben Stimmen betgetreten. 6. kam der RatSbeschluß, betreffend die Errichtung von zwei ständigen Lehrerstellen für die städtischen Schulen zur Beratung. Herr Schuldirektor Dietzel hat unter au»- führlicher Begründung um Errichtung einer ständigen Lehrerstelle für Ostern 1908 gebeten mit der Erwägung, was Ostern 1909, 1910 und 1911 geschehen solle. Die jetzigen Klaffen 5a und 5b zählen zusammen 83 Kinder, die Ostern 1908 nicht in einer Klasse untergebracht werden könnten. ES müßte also eine gemischte Parallelklasse 5 gebildet werden und da mache sich di« Anstellung einer ständigen Lehrkraft erforderlich. Ferner sei aber für diese Klasse kein Lehrzimmer vorhanden und er bittet gleichzeitig um Beschaffung eines solchen. Der Direktor der Mädchen schule, Herr Dr. Schöne, teilt mit, daß Herr Haack der Knaben schule zum Turnen zu überweisen sei, wodurch sich an der Mädchenschule di« Anstellung einer neuen Fach-Lehrkraft nötig mache. Der Schulausschuß beschloß vorzuschlagen, an der Knabenschule eine neue ständige Lehrerstelle zu be gründen und an der Mädchenschule eine Fachlehrerin für Turnen und Handarbeit anzustellen. Der Rat hat in diesem Sinne Beschluß gefaßt. Der Herr Bürgermeister bemerkt in Begründung des Beschlusses, daß die neue Schulordnung eine Erhöhung der Stunden in den Knaben klassen und eine gewisse Verminderung der Pfltchtstunden der Lehrer bringen würde. Herr Stadtv. Schönherr er klärt, daß man mit dem nachgewiesenen Bedürfnisse ein verstanden sein muß. Der Rat habe sich aber nur mit einem Teile des Gesuchs beschäftigt, nämlich nicht mit der Beschaffung von neuen UnterrichtSräumen. Um den Schul-An- oder -Umbau sei nicht herumzukommen und so müsse man sich damit beschäftigen, «ine Ansicht, der auch der Vorsitzende beipflichtet. Hierzu erklärt der Herr Bürger meister, daß dem Schulausschuß bereit« ein Projekt zur Beratung vorliege, ob mit einem Anbau auszukommen sei. Herrn Stadtv. Schönherr wird auf seine Anfrage, ob die Einrichtung der gemischten Klassen dauernd ist, vom Bür germeister die Aufklärung, daß das eine vorübergehende Einrichtung sein würde. Dem RatSbeschluß wurde sodann einstimmig betgetreten. 7. Auf ein Gesuch um Erlaß von BesttzveränderungS- abgaben hatte der Rat beschlossen, das Gesuch zu geneh migen. ES handelt sich um Abgaben, die durch Uebergang des Grundstückes aus dem Besitze des Mannes in den der Frau entstanden sind. Dem RatSbeschlusse beizutteten kannte sich aber daS Kollegium nicht entschließen, eS be schloß vielmehr, äuf Antrag deS Herrn Stadtv. Nitzsche, erst nähere Erörterungen über MietSerttag deS Grund stücks und sonstige nähere Verhältnisse vom Rate zu er bitten und verwies zu diesem Zwecke die Vorlage an den Rat zurück. 8. Unter geschäftlichen Mitteilungen lag vor, daß von Vornahme einer Aenderung an der Schuluhr abzusehen gewesen ist. Mn hiesiger Uhrmacher hatte, wie seinerzeit mitgeteilt, dem Rate angezeigt, daß es sich empfehlen würde, die Fangkästen in dem darunter liegenden Zimmer aufzustellen, also das Uhrsetl durch die Decke zu leiten. Derselbe hat auch angegeben, daß die Uhr nur 23 Stunden gehe. Ein anderer Sachverständiger hat nun erklärt, daß die Uhr 28 Stunden ginge und daß die Fangkästen zweck mäßig unter der Uhr angebracht würden, nicht durch die Decke. Die Gewichte seien nicht so schwer, daß man be fürchten müsse, sie könnten die Decke durchschlagen. Die Fangkästen sind nach Angabe deS letzteren hergestellt wor den und von einer Aenderung der Uhr wird abgesehen. — Eine weitere Mitteilung betraf das Gesuch des Kreises 7 deS Deutschen Schwimmverbandes um Einstellung eines Jahresbeitrages in den Haushaltplan zugunsten deS Ver bandes. Der Rat hat beschlossen, von einer Unterstützung abzusehen. Der Herr Bürgermeister erklärte, daß dieser Beschluß nicht aus Animosität gegen das Schwimmen ent- standen sei, sondern aus der Erwägung heraus, daß man, um daS Schwimmen zu pflegen, nicht daS Geld nach aus wärts zu schicken brauche, eS vielmehr zum gleichen Zwecke viel besser hier verwenden könnte. — Die letzte Mitteilung betraf die Einladung des Turnvereins zu seinem Stiftungs feste am vergangenen Sonntage, von der der Herr Vor sitzende erst nachträglich Kenntnis geben konnte, da die Einladung erst am 20. d. M. eingegangen sei. 9. stand auf der Tagesordnung die umfangreiche Bauordnung, die denn diesmal auch zur Verabschiedung kam, nachdem sie schon einigemale von der Tagesordnung abgesetzt worden war. Die einzelnen Paragraphen fanden (unter aufklärenden Bemerkungen, wo solche gewünscht wurden) Zustimmung und damit die ganze Bauordnung, die erst von einem besonderen Ausschuß, dann vom Bau ausschuß, schließlich vom Rate beraten worden war, die Zustimmung des Stadtverordnetenkollegiums. Nur zu dem Z 32 wurde ein Abänderungsantrag gestellt und zum Be- schluß erhoben. Der öffentlichen folgte eine nichtöffentliche Sitzung. —* Am Sonntag hielt der hiesige Turnverein sein Schauturnen ab. Eine stattliche Schar Turner traten zur turnerischen Arbeit an. Die Freiübungen und daS Geräteturnen wurden gut ausgeführt. DaS von einigen Turnern vorgeführte Werfen mit dem Schleuderball sowie die Turnspiele (Barlauf und Wanderball) zeigten, wie vielseitig ein Turnbetrieb sein kann. Flottes Spiel und gut« Ordnung zeichneten diese Darbietungen aus. Im Kürturnen aber kamen so recht die Jugendkraft und der männliche Mut zur Erscheinung. Denn schwierige und gut geturnte Uebungen wurden vorgeführt. Das ganze Turnen, dem viele Zuschauer mit großem Interesse folgten, bekundete aber, daß sich die turnerische Leitung des Vereins in guten Händen befindet und daß im Verein ein reger Turnbetrieb herrscht. Möchte unsre Jugend sich immer Aas gute Usdeek-Wer.
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