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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190902187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-02
- Tag1909-02-18
- Monat1909-02
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1909
- Autor
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Riesaer W Tageblatt ««d A«-rlS»V MebM «td Arychch. TAegramm^ldress«: FemfpnchstAl» ^rasblatt.«isL Nr.». für die König!» Amtshauptmarmschast Großenhain, das König!» Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesh sowie den Gemeinderat Gröba. n Donnerstag, 18. Fevrner 1S0S, «be«r>». «2. Jatzrg. DaS Rtejarr Tageblatt erscheint jede» Tag abend» mit «»»nähme der Sonn» und Festtage. Bierteljilhrlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark VS Psg., durch unsere TrSgrr srei in» Hau» I Mark SS Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg, durch den Briestrilger srri in« Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MouatSabonnement» «erden angenommen. Anzrigeu-Annahme sür di« Nummer de» Ausgabetage» bl» vormittag S Nhr ohne Gewahr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße VS. — Für die Redaktton verantwortlich! Edwin PlaSnick l« Riesa. Auf Blatt 404 de» hiesigen Handelsregisters, die Firma Paul Mttzbach in Riesa ietr, ist heule eingetragen worden: Die Firma ist erloschen. Riesa, den 16. Februar 1909. Köutgltches «mIS-ertcht. Freibank Poppitz. Freitag, den 19. Februar von 12—1 Uhr soll das Fleisch eine- Schweines, pro V, 35 Pf, verkauft werden. Der «emetuöevorstaud. Der für dse diesjährigen Schießübungen erforderliche Bedarf von Hölzer« für den Feldartillerie-Schießplatz Zeithain (Bahnstation Röderau) und für den Infanterie-Schieß platz Hatdehäuser (Bahnstation Wülknitz) soll öffentlich verdungen werden. Postmäßig verschlossene Angebote mit der Aufschrift „Angebot ans Hölzer" stud portofrei an die unterzeichnete Kommandantur bi» zum BerdingungStermine einzureichen. Der BerdtngungStermin findet am 11. März d. I. vormittag» 11 Uhr im Ge schäftszimmer der Kommandantur im Barackenlager Zeithain bei Röderau statt. Bedingungen können gegen Einsendung von 50 Pfennigen in 10 Pf.-Brtefmarker» bezogen werden. Zuschlag»frist: 30 Lage. Kommandantur des TrupptuübuugSplatze» Aetthatn. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 18. Februar 1909. —* Im hiesigen Krankenhause wurde gestern ein junger Mann au» Graupzig, namens Zschaltg, aus genommen, der beim Bedienen der Häckselmaschine mit der rechten Hand in da» Getriebe geraten war. Die Messer hatten die Haut der Hand fast völlig abgeschält. —* Ein Sonderzug mit 320 böhmischen Aus wanderern passierte gestern die Station Riesa. Der Zug kam von Dresden und wurde nach Leipzig weiter geleitet. —* DaS Zschiedrichsche Operetten-Snsemble wird Sonn- abend in Höpfner» Hotel die wohlbekannte Operette „Der Ztgeunerbaron" zur Ausführung bringen. Theater- freunde und Freunde guter Operettenmusik feien auch hier durch auf die Vorstellung aufmerksam gemacht. Die Operette hat überall großen Anklang gefunden. Ein höchst genuß reicher Abend steht somit wieder bevor. —bl. Obzwar vorgestern abend ungünstige» Wetter? herrschte und auch an diesem Abend mehrere Veranstaltungen im hiesigen Orte abgehallen wurden, konnte die Gesell schaft „Fi de lila»" auf einen zahlreichen Besuch des in den festlich geschmückten Räumen de» Hotel zum Stern gefeierten Kostümfeste», betitelt: „Auf Helgoland" zurück blicken. Um nach der Seefahrt auf der Düne von Helgo land aufzutauchen und sich daselbst zu amüsieren, mußten die Besucher vorerst durch den Meertunnel, welcher von Wilhelmrhafen nach Cuxhafen führte. Die Besucher de» Kostümfestes dürften mit den abwechslungsreichen Dar bietungen voll befriedigt gewesen sein und mit dem Bewußt sein, einige vergnügte Stunden verbracht zu haben, trennten sich die Besucher erst in den frühesten Morgenstunden. — Der Wasserstand der El b e hat wieder einen ziemlichen Tiefstand erreicht. Von den oberen Plätzen wird noch anhaltender Fall gemeldet. Nach den Angaben der Schiffer und zwar der alten, erfahrenen, sollen Februar- Hochwasser andere Hochwasser im Gefolge haben und e» teilte so ein elbefahrender Veteran dem „P. A." mit, daß wir ein Hochwasser bekämen, schlimmer als daS letzte. Möglich ist eS, namentlich wenn der Schnee, der im Ge birge reichlich vorhanden ist, mit Regen fvrtgeht. Aber man hat auch schon erlebt, daß Prophezeiungen nicht in Erfüllung gehen. Hoffen wir da» auch in diesem Falle. — Ueber sächsische Wahlrüstungen läßt sich die demokratische „Franks. Ztg." aus Dresden schreiben: Die Konservativen werden bei den nächsten Wahlen um ihre vorherrschende Machtstellung zu kämpfen haben. Eie besitzen so gewiegte Partetpolitiker, daß man davon überzeugt sein kann, daß sie die Situation schon bet der Schaffung de» Wahlrecht» richtig erfaßt haben. Bor zwei Jahrin ist diese Partei fast lässig in den Wahlkampf ge zogen. Einige hervorragende Führer waren auf Reisen, ihr Ansehen stand unter dem frischem Eindruck der von einem Parteimitglied« gegen sie gerichtete« Angriffe wegen der Nebenregierung, die Geschlossenheit der Partei war stark gelockert, die Stimmung im Lande bi» in gewisse höchste Kreise war ihr nicht günstig. E» wäre Torheit, sich zu verhehlen, daß diese Verhältnisse sich sehr wesentlich zu gunsten der Konservativen geändert haben. Die Partei ist innerlich geschloffen, hat ihre Organisation «»»gebaut, bessere Fühlung mit der Partetpreffe upd in einflußreichen Hof- und Beamtenkreisen auch in ihrer heutigen geistigen Struk- tue einen stärkeren Rückhalt al» vor Jahren. Außerdem ist für ste in manchen bürgerlichen Kreisen die Stimmung günstiger geworden seit dem neuen Wahlrecht. — Da» -kur Blatt kann Recht haben! Die Konservativen find bereit bemerkt dazu der konservative „Bogtl. Snz." — Der verheerende Brand, welcher kürzlich da» Amt»- gerichtigebäude-in Ebersbach zerstörte, hat da» Königliche Justizministerium veranlaßt, derFeuerstcherheit in den Gerichtsgebäuden des Lande« erhöhte Aufmerk samkeit zuzuwenden. So haben in verschiedenen Gericht». Häusern in jüngster Zeit unter Hinzuziehung von Sach verständige» eingehende Besichtigungen stattgefunden, und eS wurden dann wegen Abstellung aufgesundener Bean- standungen und wegen neuen Maßnahmen zur Erhöhung der Feuersicherheit in diesen Grundstücken durch die Gerichts vorstände Berichte an das Ministerium eiugegebsn. DaS Justizministerium hat sich daraufhin mit den Baubehörden in Verbindung gesetzt. Außerdem hat das König!. Justiz ministerium erklärt, daß «» grundsätzlich nicht» gegen Feuer wehrübungen an Gerichtsgebäuden einzuwenden hat. Die Folge hiervon werden besonder» in den Provinzialstädten in nächster Zeit große Hauptübungen und Löschmünöver ?an Gerichtsgebäuden sein. In den Großstädten Dresden, Leipzig und Chemnitz wenden die Leiter der Feuerwehren den öffentlichen Gebäuden fortgesetzt ohne besondere Auf forderung ihr Augenmerk zu, um beim Ausbrechen eine« Brande» durch ein schnelle» Eingreifen in sachgemäßer Weise an richtiger Stelle eine Katastrophe möglichst zu verhindern. Im übrigen existiert schon lange eine General verordnung der Staatsregierung, die den Kreishauptmann schaften und den Nachgeordnete« Stellen Revisionen der öffentlichen Gebäude zur Pflicht macht. Diese Verordnung ist neuerlich wieder in Erinnerung gebracht worden. "Wülknitz, 18. Februar. Ter Besitzer der am Sonn tag hier abgebrannten Stellmacher-Merkstatt ersucht, oie Notiz hierüber oahin zu berichtigen, daß nicht beabsich tigt gewesen sei, die Werkstatt in kurzer Zeit abzubrechen. 88 Dresden, 17. Februar. Interessante Enthüllungen au» dem Betriebe einer verkrachten Dresdner Bank entrollte ein Strafprozeß gegen den Direktor Wilhelm Alexander Helsing von der vor zwei Jahren verkrachten Kreditbank für Grundbesitz und Gewerbe, G. m. b. H. in Dresden, sowie gegen den damaligen ersten Kassierer Karl Richard-Alfred Wätzold au« Kattowitz. Beide hatten sich wegen Vergehens gegen die Konkursordnung und Bilanz verschleierung vor der 3. Strafkammer de» Dresdner Land- gericht« zu verantworten. Dresdner Hausbesitzer gründeten im Jahre 1877 die Spar- und Kreditbank sür Grundbesitz, Gesellschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, die nach 13 jäh rigem Bestehen im Jahre 1890 in eine „Kreditbank für Grundbesitz und Gewerbe", G. m. b. H., umgewandelt wurde, um auch den kleinen Gewerbetreibenden und Handwerkern Personaikrrdit «tnzuräumen. 70 Mitglieder zählt« die neue Genossenschaft, die ihre Anteile von je 1000 M. im Jahre 1904 nahezu voll eingezahlt hatten. Direktor Helstag, von Hause au» Gold- und Stlberarbeiter, war schon 1877 der Genossenschaft beigetreten. Anfang» war er Kontrolleur, 1891 wurde er Kassierer und 1897 Direktor. Dl« Bank diente dem Kreditbedürfniffe de« kleinen Manne», sie pro sperierte auch sehr gut. Aber die Sucht nach hohen Dtvi- denden verleitete auch die Direktion dieser Bank zu leicht- fertigem Kreditgeben. Nicht nur, daß auswärtig« Grund- stücke mit Geldern der kleinen Leute über alle Maßen hoch beltehen wurden, e» sollen nach de» Kassierer» Aussage auch faule Hypothekeugeschäfte gemacht und höchst zweifelhafte Wechselforderungin bilanziert worden sein und der ver- eidigte Bücherrevisor hat selbst festgestellt, daß seit 1901 tatsächlich faul« Wechselforderungen al» „gut" weitergeführt worden sind. Diese Machinationen kamen jedoch nicht zur pro Monat tostet diese Zeitung bei Abholung in der Geschäftsstelle; durch die Post frei in» Hau» »S Psg.; bei Abholung an jedem Postschalter Deutschlands und durch die Austräger frei in» Hau«: Kenntnis der sich au» Handwerkern, Kaufleuten und Ge werbetreibenden zusammensetzenden Genossenschafter. Sie waren vertrauensselig genug, den günstig lautenden Ge schäftsberichten der Direktion Glauben zu schenken. Die Bilanzen wurden „frisiert", indem die Ueberschüffe durch Hinzunahme au» dem Dispositionsfonds und Spezialreserve fonds künstlich vergrößert wurden. Schon 1901 stand die Bank vor dem Ruin, aber bis zum Jahre 1906 wurde der Zusammenbruch hinauSgeschoben. Immer wieder wurde« günstig lautende Geschäftsberichte veröffentlicht, bis schließ lich im Dezember 1906 der Konkurs nicht mehr zu ver meiden war. Der Direktor Helsing trat von seinem Posten zurück, der zweite Kassierer Goetze ergriff schleunigst die Flucht und ist noch bis heute nicht zurückgekehrt. Bei der Konkurseröffnung befanden sich die Bücher in heilloser Un ordnung. Nicht weniger als 40 Buchungen mußten nach getragen werden. In den Hypothekenkonten fehlten Jahr und Datum der Eintragung usw. und im Kassabuch I? fehlten 40 Blätter, während ein anderes Kassabuch ganz verschwunden war. DaS Gericht verurteilte den Direktor Helsing zu 1000 M. Geldstrafe oder 200 Tagen Gefängnis, den Kassierer Wätzold zu 300 M. Geldstrafe oder 60 Tagen Gefängnis. — Unter den Wahlrechtsdemonstranten, die aM 17. Dezember der Polizei am Altmarkt« gegenüber standen, befand sich auch der Metalldreher Bruno DombotS auS Großenhain. Er versuchte ebenfalls mit, in die Schloßstrabe einzudringen, um nach dem Schlosse zu ge langen. Obgleich daS Gericht anerkannte, daß D. nicht al» Anführer oder Rädelsführer betrachtet werden könne, wurde er dennoch zu der exemplarischen Strafe von 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Dresden, 18. Febr. Gestern besuchte Se. Majestät der König in Begleitung de» Kämmerer» v. Criegern und de« Flügeladjutanten Major v. Eulitz den der Glb- sandstein-Jndustrie-Aktiengesellschaft gehörigen Steinbruch Nr. 23 und 24 in Posta, um dem Schauspiel de» Fällen» einer Steinwand beizuwohnen. Leider war diese Wand schon vorher ausgebrochen und das Fällen des stehen gebliebenen Teiles gelang nicht. Der gefallene Teil ist aber ausgezeichnet gekommen »nd fand auch wie die ganze Einrichtung und Bruchtechnik die vollste Anerkennung Sr. Majestät. Se. Majestät hat verschiedene photographische Aufnahmen gemacht und sich über den Besuch und da» Gesehene sehr anerkennend ausgesprochen. — DaS Gebäude der LandeS-LymphbereitungSanstalt an der Bremer Straße ist nunmehr trotz der schlechten Witterung unter Dach ge bracht worden, so daß der innere Ausbau im Laufe de» Sommers vollendet werden kann. — Die Reparaturarbeiten an der Hilf» brücke sind derart gefördert, daß die Brücke nun wieder in vollkommen passierbarem Zustande ist. In folgedessen konnte auch der Fährverkehr nun wieder aus genommen werden. )-( Dresden, 18. Februar. Wie wir aus zuver lässiger Quelle erfahre», ist das Allgemeinbefinden Sr. Exzellenz LeS Herrn Staatsminisicr Dr. Grafen v. Hohen- tha! nno Bergen nach dem glücklichen Verlauf der gest rigen Operation ein zufriedenstellendes. — Die Prinzessin Johann Georg ist heute früh in Begleitung der Frau Oberhosmeisterin und der Hofdame Fräulein v. Schön- berg-Mothfchönbcrg sowie des Hofmarschalls von Man» Mdt-Ncibold nach Berlin abgereist, um die Ausstell ung für Volkskunst zu besuchen, deren Abteilung sür Sachsen unter dem Protektorat der Prinzessin steht. Mit tags 1 Uhr nimmt die Prinzessin an der Frühstückstafel beim Kvijer und der Kaiserin teil und trifft abends lrsie- der in Dresden ein. nur SS
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