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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190910237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19091023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19091023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Rückseite Werbebeilage nicht verfilmt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-23
- Monat1909-10
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1909
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Vermischtes. Gtn« Kanon«, dt« nicht entladen werden kann. Der Wohlfahrtschen Glockengießerei in Lauingen otogen vor einig« Zttt au« Oesterreich Geschütz» »um Ein- schmelzen zu. E« zeigte sich, daß «in Rohr »och geladen war, und ein Oberseuerwerker wurde zur Untersuchung und Entladung hubeigerufen. Allein dieser erklärte, daß er die Kanone nicht entladen dürfe, wetl sie Privateigentum sei. Daraus ordnet«, wie dir Franks. Zig. berichtet, da« Bezirksamt an, daß die Kanone wieder nach Oesterreich zurückzultesern sei. Di, Bahn verweigerte aber die lieber- nahm« de« Transporte« wegen der dauttt verbundenen Gefahr. Der Empfänge, wollt« nun die Entladung selbst vornehmen lassen und erklärt« au«drückltch, daß er side Haftung übernehme, aber die Erlaubni« dazu wurde untere sagt, wehl aber wurde ihm aufgetragen, da« Geschütz sorg- sättig bewachen zu lassen. Da« verursacht ihm Kosten, und es ist noch gor nicht abzusehen, wa« au« der Sache werden soll. Ein Bürgermeister wider Willen. Der Be- zirkSauSjchuß in Weimar hatte sich jüngst mit einem eigen artigen Fall zu beschäftigen. In Lotscheq bei Blanken- Hain wär der Landwirt Kirrt Lau« zum Bürgermeister gewählt wordeN, obwohl er selbst davon nicht« wissen wollte. Tie Wähler waren nicht etwa seine Freunde, son dern seine Feinde, die sich durch die Wahl dafür rächen wollten, daß er von dem Recht der Kritik an den Ge meindeeinrichtungen Gebrauch machte. Seins Widersacher erklärten: „Mr stehen zusammen und wählen Tich; gel ten tust Du dann aber erst recht nichts." Ter Bürger meister wider Mllen bat den Bezirksausschuß, Würde und Bürde wieder von ihm zu nehmen, da man ihn nur gewählt habe, um ihm das Leben sauer zu machen. Ter Bezirksausschuß hatte ein Einsehen und gab dem Gesuche, statt, zugleich richtete er an die ebenso schlauen wie rach süchtigen Lotschener die väterliche Ermahnung, solche Scherze in Zukunft bei einer so ernsten Sache zu unter lassen. Ta sie ihren Zweck erreicht haben, werden sie nun wohl Vernunft annehmen. Ein militärischer Hungermarsch. Man schreibt aus London: Eine auf strengste Enthaltsamkeit 'eingeschworene Truppe, die sich aus Mitgliedern von Temperen;- und Antirauchgesellschaften zusammensetzt, be findet sich seit Montag ans einem Uebungsmarsch in der Ebene von Salisbury. Die Leute tragen Chakiuniformcn, sind mit Gewehr und Seitengewehr bewaffnet und mit hundertsünfzio Patronen ausgerüstet. Nachts schlafen sie in Zelten, kochen ihre einzige Tagesmahlzeit, die eine überaus magere Kost darstellt, selbst ab und haben sich eidlich verpflichtet, diese frugale Kost in keinem Falle durch Annahme von Gaben zu verlassen, die ihnen die mildherzigen Schönen der Gegend etwa zukommen lassen sollten. Tie Uebuna qualifiziert sich eben als ein Hunger marsch, dec als solcher mit unerbitterlicher Disziplin dürchgeführt wird. Tie sonderbare Truppe besteht durch gehends aus Offizieren des Royal North Lancashire- Regiments, die aus der Zahl der sich freiwillig Mel denden ausgewählt worden sind. Oberst Melville über wacht den Sanitätsdienst, wägend als Führer Haupt mann Body figuriert, der die Uniform eines Unter gebenen trägt. Tie auf den Mann entfallende Tages ration ist wie folgt bemessen: IVi Pfund frisches Fleisch oder 1 Pfund Konservenfleisch oder geräuchertes Fleisch, 1»/i Pfund Brot oder 1 Pfund Biskuit oder Mehl, 1 Unze Salz, VseUnzc Pfeffer, 1 Unze Tee, Vs Pfund frisches Ge müse oder 4 Unzen Konservengemüse, 1 Pfund sonstige Konserven und 2 Unzen Zucker. Die Truppe marschiert morgens um neun Uhr ab und legt täglich 23 bis "25 Kilometer zurück. Nachmittags wird das Lager bezogen, abgekocht und um sechs Uhr die einzige Mahlzeit ein genommen. Ter Gesundheitszustand der Leute ist der denkbar beste. Nur ein Mann erkrankte, wetl er unvor sichtigerweise giftige Beeren des Dollkrautes gegessen. Allabendlich werden die Füße der Leute von Sanitäts mannschaften untersucht. Tas Kriegsministerium erhält fortlaufenden Bericht über das Ergebnis des UebnngS- marsches der tabak- und alkoholfeindlichen Royal North Lancajhires. , x BankschWind'ler in Potsdam. Einem um fangreichen Schwindelünternehmen ist man in Potsdam auf die Spur gekommen. Zwei Herren, die sich Gebrüder Weber nannten, und angeblich aus Köln a. Rhein stamm ten, liehen in Potsdam eine Nationale Spar-, Kredit- und Hypothekenbank handelsgerichtlich eintragen. Sie traten sehr sicher auf und verbreiteten in Potsdamer Dreisen das Gerücht, daß es sich bei der neugegründeten Bank um ein Unternehmen allergrößten Stiles handele und das ihnen große Kapitalien zur Verfügung ständen. Daraufhin bezogen sie von den Adlerwerkcn zwei Auto mobile und von einer Potsdamer Schreibmaschinenfirma vierzig Schreibmaschinen, die sie nicht bezahlten. Bon einer Baumeisterswitwe kauften sie ein Haus in der Burggrafenstraße zu Potsdam. Der Vertrag sollte gestern -abgeschlossen werden. Vorher erfolgte jedoch die Verhaf tung dec Brüder durch die Potsdamer Kriminalpolizei. * Der geplante Vogesendürchstich. Während der Schwarzwald schon mehrfach von Schienenwegen durchquert ist, besteht über di« Vogesen hinweg erst seit lvenigen Jahren eine elektrische Bergbahnverbindung, die noch nicht einmal vollständigen Anschluß bietet. Da durch wird den Reisenden, welche diese erhebliche Ab kürzung des Weges von Wien-Stuttgart nach Paris uno umgekehrt benutzen und zugleich einen Einblick in die großartige Bogesen-Gebirg-welt mitnehmen möchten, diese Absicht oort sehr erschwert. Und dann wird der Betrieb der elektrischen Bahnen auch nur während der wenigen Reisemonate deS JahceS auscechterhalten. -Nach den letz ten Meldungen scheint eS aber nun doch ernst zu werden mit der Durchquerung und Erschließung deS Gebirge- durch eine regelrechte Bahn. Nicht weniger als zehn Linie» find in Vorschlag gebracht Ntorden, und erst 1« diese« Lämmer war wieder der preußische Eisenbahn minister von Breitenbach persönlich im WaSgau, um sich an Ort und Stelle über die besten Durchstich-Möglichkeiten zu orientieren. — An der neuesten Nummer von „Welt und HauS" (Heft 4) berichtet Prof. Ä. Pohlig-Bonn, einer der besten Vogesenkenner, in ruhig sachlicher Abwägung über die verschiedenen Vorschläge, die zur Durchquerung gemocht worden sind, um sich schließlich für eine, da« Herz der Gebirges durchschnetdende und so die große Bahnlinie Men, München, Freiburg, Paris ziemlich gerad linig schließend« Verbindung Kolmar-Münster-Gerardmer zu entscheiden. Ter interessante Artikel ist mit einer Anzahl prächtiger vogesenbtlder und auch mit einer OrientlerungSkarte auSgestatte^. — Interessenten erhal ten da- Hest in jeder Buchhandlung oder direkt vom Verlag „Welt und Haus", Leipzig, Weststr. L, gegen Einsendung von 20 Pfg. Ter unhöflich« „Kaiser der Sahara". Ter „Kaiser der Sahara" JacqueS Lebaudy läßt wieder etwas vor sich hören. Er kündigt an, Laß er seine in 'Frank reich gelegenen Besitztümer -verkaufen will, und zwar wünscht er ats Käufer nur Ausländer, mit Ausnahme von Engländern, Amerikanern und Deutschen. (!) Er wünscht da«, um, wie ec sagt, der wohlbekannten „französischen Raubgier" zu entgehen. Dieser unhöfliche Ausdruck trägt Herrn Lebaudy natürlich Spott und Ver achtung ein. Man sollte den armen Narren lieber un- beachtet lassen. Sein Wunsch bleibt ohnehin platonisch, da seine Besitztümer von einem Notar amtlich verwaltet werden und somit der Verfügung „Jacques l." entzogen sind. CK. DaS Theater für ein Drama. Gewöhnlich werden Dramen für die Theater geschrieben; beim Ruy Blas von Victor Hugo ereignete sich jedoch das Gegen teil: zur Aufführung dieses Dramas wurde ein neues Theater eigens begründet. Als Hugo den vollendeten Ruy Blas dem Direktor Bedel der Comedie einreichte, geriet der gute Direktor in große Verlegenheit: das Stück eines Revolutionärs... er erinnerte sich des Hernani-Skan- dalS, kurz er wüßte nicht, was beginnen, denn Victor Hugo? Stück abzulehnen wäre ein neuer Skandal ge wesen. Dedel eilte zum Ministerpräsidentien und trug Guizot den Fall vor. Guizot war nicht weniger der- legen: er eilt zu König Louis Philippe. Ter gute Bürger- könig, der allen Aufregungen abhold war, wurde sehr unruhig: was sollte man wohl tun? „Man muß «in der Comedie Francais gleichwertig«- Theater finden", sagte Guizot, „und da! eS keines gibt, muß eines ge gründet werden." Ter Bürgerkönig starrte seinen Mi nister kopfschüttelnd an. Nun enthüllte Guizot seinen Plan: der leerstehende Theatcrsaal Bentadour sollte zu diesem Zwecke als besonderes Theater neu eröffnet wer- den. Uno so geschah es, man gründete für Victor Hugo das Theatre Italien; der Journalist Toly wurde zum Direktor ernannt, und am 8. November 1838 ging in dem neuen Theater Ruy Blas zum ersten Mal in Szene. CK. Amerikanische Zollplackereien. Ueber die skrupellose Art und Weise, mit der die amerikanischen Zollbeamten die Reisenden behandeln, macht der Pro- gresso italo americano allerlei interessante Enthüllungen. Ecst kürzlich begann ein Beamter, nachdem er die Süs ser aufs genaueste revidiert hatte, die Büste einer Tarne abzutasten, weil er die Einschmugglung von Diamanten argwöhnte. Tie Antwort war eine kräftige Ohrfeige; die Dance wurde verhaftet. Später stellte sich heraus, daß sie die Gattin eines Richters des obersten Bundes- Gerichtshofes war. Einer anderen Dame zog ein Be amter «ine goldene Uhr so energisch aus der Daille, daß der Stoff zerriß. Die Untersuchung ergab, daß die Uhr amerikanischen Ursprungs war. Eine dritte Dame wurde gezwungen, im Zollzimmer ihre Stiefel auszuzkehen, da man ebenfalls Diamantenschmuggel vermutete. Als die Nachforschung fruchtlos blieb, wollte d:r Beamte die ganze Kleidung abtasten; die Empörung der Zeugen wurde so groß, daß er schließlich innehalten mußte, denn man zeigte Lust, dien Zollbeamten zu lynchen. Diese Zoll schindereien sind unangenehmer als der Zoll selber. Literarische». Bei der Redaktion «inqcgangen: » Sächsisches Waffergesetz vom 12. März 1S0S nebst Ausführungs-Verordnung vom 21. September 19VS. Mit einer Einleitung, kurzen Erläuterungen und ausführlichem Sachregister von RegterungSbaumeister G. Ferchland, Zivil- tngenieur. Preis gebunden Mk. 3.—. Verlag L. Heinrich, DreSden-N. — Der in Sachsen auf dem Gebiete des Wasser- recht« herrschenden Unsicherheit hat da« am 1. Januar 1910 in Kraft Ivetende Wassergesitz nicht in jeder Beziehung ein Ende gemacht. Denn da» Gesetz greift in da« geltende, aber ungeschriebene und darum eben »«sichere Privat- wafferrecht nur soweit ein, al» e» da» Gemeinwohl erfordert Dadurch bekommt der Unkundig« mit dem G«setze«text und auch mit der sehr knapp autgefallenen AuSführungS-Berord- nung etwa« Unvollkommene« in die Hand. Er bedarf noch «ine» Wegweiser«, der ihn über die Grenzen der Gel tung der neuen Ordnung und — soweit da« bet der Ligen- art der Materie möglich ist, objektiv — über da« jen seits dieser Grenze liegend« ntchtkodifizterte Recht unterrichtet Die Ausgabe dürste da» Verständnis und den Gebrauch de« Gesetzt» außerordentlich erleichtern und allen Irtteres- srnten, Bau- und verwaltungsbeamten, Ingenieuren und Architekten Rechtsanwälten, TriebwerkSbesttzern, Rittergut«, besitz ein, Industriellen, Landwirten, Bauunternehmern zu empfehlen sein. — «etterprofinoie der K. S. Lande«wetterwarte für den SS. Oktober: Lebhefte südliche Winde, heiler, Temperatur ioentfi fitänderl, dorwtefiknd trocken. Neueste Nachrichten und Telegramme vom SS Oktober Ivos. X Dresden. König Friedrich August wird den Reichskanzler v. Bethmann Hollweg in Schloß Pillnitz am SV. Oktober in Audienz empfangen. )( Kobnrg. Da« Gefamtresultat der gestrigen Reichstagsstichwahl ist folgende«: Quarck (Nat.) 6646, Zietsch LLoz.) 7060 Stimmen. Aietsch ist somit gewählt. )( Halle: Tie Zahl der streikenden Bergarbeiter der Mannsfelder Gewerkschaft stieg bis gestern abend auf 8453. Abgesehen von einigen Verhaftungen wurde die Ruhe nicht gestört. — Mühlheim: 200600 Mark wur- den von dem Rentier BinghauS zu wohltätigen Zwecken und für evangelische Anstalten vermacht. — Köln: Auf dem Kleinen Rhein bei Lieserich stießen infolge Nebel» der Güterdampser „Badenia II" und der Dampfer „In dustrie II" zusammen. Tie „Industrie II" sank; ihre Be satzung wurde gerettet. Tie „Badenia ll" ist beschädigt. — Tie in letzter Zeit auf der Köln-Mühlheimer Bahn strecke sich mehrenden Ouecksilberdiebstähle aus Schienen kontakten führten die Kriminalpolizei zur Verhaftung dreier Streckenarbeiter aus Ehrenfeld. Tie Verhafteten sind überführt, für 600 Mark Quecksilber gestohlen zu haben Auch die großen Bronzediebstähle der jüngsten Zeit werden ihnen zur Last gelegt. — Hamburg: Ein 33 jähriger Kaufmann und eine 23 jährige Frau wur den verhaftet, weil in ihrer Wohnung sadistische Orgien gefeiert wurden, an denen auch 13 jährige Mädchen teil- nahmen. Weitere Verhaftungen sollen bevorstehen. rr Wien. Tie hiesige spanische Botschaft bezeichnet alle Meldungen von außerordentlichen Maßnahmen, dise in Madrid angeblich zum Schutze des Königs getroffen wor den sind, sotvie die Meldung, daß der König in seinem PalaiS daS Leben eines Gefangenen führe, als bös willige Erfindung. ES sei in den letzten Lägen absolut nicht» vocgesallen, was derartige außerordentliche Maß nahmen notwendig gemacht hätte. rr Budapest. Im hiesigen Postamt 41 wurde ein Postsack, enthaltend sechs Beutel mih Goldstücken, im Wer!« voü 30 000 Krcmen gestohlen. )( Vern. Großes Aufsehen erregt die Verhaftung der Bankier« Domme und Naegeli. Sie erfolgte wegen Fälsch, ungen. Domme spielte bis vor kurzem eine große Rolle bei der Zentralbank und der Juternntionalen Eisenbahn- bank. Er soll durch seine Machenschaften bei der letzteren etwa eine Millien FrS. gewonnen haben. Naegeli war früher Direktor der Zentralbank. — DaS Gericht in Vevey verurteilte einen Reserveleutnant aus Dortmund, der einen schweizerischen Oberleutnant aus Bern in Montreux auf offener Straße «ine Ohrfeige versetzt hatte, zu 5 Monaten Gefängnis und 1000 FrS. Entschädigung an den Geohr- feigten. )( Pari-. Nach Blättermeldüngsn ans Melilla Wurde infolge andauernder Regengüsse das Lager eer Spanier bei Nador un' Seluan überschwemmt. Es heißt, daß die Rislente bei Sulk el Hab die Feindseligkeiten wis- dec ausgenommen haben. — In der Nähe von Sartron- Ville bei Paris ist gestern abend ein Lenkballon vom Typ Clement Bayard bei seiner ersten Versuchsfahrt an den Telegraphendrähten der Westbahnlinie hängen ge blieben. Ein gerade heransahrcnder Pcrsonenzug mußte auf freier Strecke halten. Der Ballon konnte erst nach einiger Zert befreit werden. — Der Bischof von Nancy Msgr. Turinas hat an die Orduungspartcien einen Auf- ruf gerichtet, der ihnen eine Richtschnur für die im näch sten Frühjahr stattfindenden allgemeinen Wahlen gibt. Es heißt darin, daß die Wähler aller Parteien sich zur Verteidigung der bürgerlichen und religiösen Freiheit vereinigen Und bei der Aufstellung von Kandidaten die Interessen der Religion, der Gesellschaft und Frank- reichs hoi,er stellen sollen als persönliche Fragen. )( Belfort. Der Kaiser von Rußland ist gestern 9 Uhr 25 Min. abends an der Grenzstation Petit-Croix eingetroffen, wo er von einer Abordnung im Namen des Präsidenten Falliöre« begrüßt wurde, die dem Kaiser im Zuge bi« nach Belfort das Geleit gab, wo die Ankunft um 10 Uhr 7 Min. erfolgte. Nachdem sich die Abordnung ver abschiedet hatte, setzte der Kaiser im Eonderzuge seine Fahrt nach Italien fort. )( Madrid. Sm Schluß de» gestrigen MinisterrateS wurde der Presse eine Note mitgeteilt, die besagt, die Re- gterung beabsichtige «ine umfassende Politik der Beruhigung und der Freiheit. Die Armee in Melilla werde diejenige materielle und moralische Unterstützung erhalten, die zur Erfüllung ihrer Aufgabe nötig sei. )( Athen. Der Kriegsminister gab bei der Einbring ung de« HeereSergünzungSgesetze« di« Erklärung ab, «r könne für die Armee eine Aktivreserve von 200 000 Mann schaffen und eine -weite Reserve von 88 000 Mann. Mit der Reserve der Nationalgarde in Stärke von 143000 Mann macht« die« zusammen 431000 Mann aus. X Taebri«. Hier zirkulieren alarmierende Gerüchte üb . Plünderungen in Ardebil. Postkarawanen und Tel«, graphrnverbindungen sind seit einer Woche unterbrochen. Die Vorbereitungen -um Feldzüge gegen Razim Khan schreiten infolge Geld- und Patronenmangel nur langsam fort. Au« Teheran find LOO persische Kosaken und 400 irreguläre Retter eingetroffen, die nach Ardebil zur Ent setzung de« belagerten Saddar Khan gesandt werden sollen. )( Rio de Janeiro. Infolge eine« großen Brande« auf der Höhe von Pernambuco ist da« deutsche Vollschiff »Posen- gesunken. Die 94 Mann der Besatzung sind von einem englischen Dampfer ausgenommen und hier an Land gesetzt worden. Luftschiffahrt. X Frankfurt. »Parsroal III- wollt« heut« vom Jla-Geländ, fein« große Heimfahrt nach Bitterfeld antreteu. Gestern hat da« Luftschiff in Franksurt seine letzte Fahrt ge macht.
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