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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191212272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19121227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19121227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-12
- Tag1912-12-27
- Monat1912-12
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1912
- Autor
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger <Lldeb!M mü> Adriger). Telegramm-Adress« ßW Len>sprrchstrll» Ta,.d - » Rt sa Nr.«' für bke König!. Amtshauptmarmschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 300. Freitag, 27. Dezember 1012, abends. «s. Jabrg. TaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends ,iu> S»lsnai»ie ter Cann- »md sitsnagc. Vierlelj«brlicher VexuMreiö Lei Abholung In der Expedition in Riesa I Mark 50 Psa., durch unsere TrSoer irrt inS HanS I Mark 65 Psg., lei ALHolung an, Schalter der kaiserl. Posianslalten I Mark 65 Psg., durch den Briestrüger srct inS Hans 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonneuients werden angenommen. Anzeigru-Annahmr ilir die Anmmer dcS Ausgabetages liS bormiltag v lihr ebne Eruk-Hr. Preis Mr die lleingelpaltene 43 mm breite jlvrpuSzcile 18 Psg, (LokalpreiS 12 Psg.) stcltranbcnder und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. 8 olationSdruck und Verlag von Langer L WiriterlIch iu Niesa. — Eesü kislSsielle: G o e t h e st r a si c 5V. — Fiir die Redaktion neranlwortlich: ?l rthnr Hkihnel in 9iie > a. Kontag, den S«. dieses Monats, vormittags 11 Uhr, wird im Sitzungssaals der unterzeichneten Amtshauptmannschaft öffentliche Bezirksausschuß-Sitzung abgehalten. Großenhain, am 19. Dezember 1912. 174 V königliche Amtshauplmanvschaft. Da« Ergebnis der am 8. Dezember 1912 stattgesundenen SemeinderatSwahl wird hiermit wie folgt bekannt gegeben: ES sind gewählt worden u) als Gemeinderalsmikglie-er auf die Zelt vom 1. Januar 1913 bi« 31. Dezember 1918: Herr Gutsbesitzer Max KrauSpe aus der I Klasse - Bäckermeister Emil Reubert - - II. - - Oberpostschaffner Hermann Hanke - - HI. - - Expedient Karl Schmidt » - IV. - b) als Ersatzmänner auf die Zeit vom 1. Januar 1913 bis 31. Dezember 1918: Herr Schneidermeister Hermann Heyde au» der I. Klasse - Kaufmann Alfred Otto - - II. . - Schmiedemeister Paul Schöne - - III. - -> Lagerhalter Otto Hannes - - IV. . o) als Ersatzmann auf die Zelt vom 1. Januar 1913 bi« 31. Dezember 1914: Herr Verbandsbeamter Ernst Burkhard an« der IV. Klaffe. Gröba, am 23. Dezember 1912. Der Gemeindevorstand. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 28. Dezember ds. IS., von vorm. r/»9 Uhr an gelangt auf der Freibank da» Fletsch eines Rindes zum Preise von 50 Psg. pro */, zum Verkauf. Riesa, 27. Dezember 1912. Die Direktion de» stöbt. Schlachthofe». Oertliches und SSchfisches. Riesa, 27. Dezember 1912. —* Seine Majestät der König reisen Sonnabend, den 28. Dezember 1912, mit Sonderzug von DreSden-N. nach Nickritz und werden in Riesa vorm. 8 Uhr 24 Min. Eintreffen und 8 Uhr 24'/, Minuten wieder abfahren. Die Rückreise erfolgt Sonnabend, den 28. Dezember 1912, mit Sonderzug, Ankunft in Riesa nachm. 4 Uhr 40*/. Minuten, Abfahrt 4 Uhr 41 Minuten. — Der König hat anläßlich des Weihnachlsfeste« 31 Strafgefangenen au» Gnade die Freiheit geschenkt. —* Vorüber sind dieFesttage, verrauscht und verklungen der Festjubel, ausgelöscht die Kerzen, die so hell vom Christbaume strahlten und Freunde spendeten. Die Freude eine» weißen Weihnachten war uns diesmal leider nicht beschieden. Statt EiSbah«, Rodelfahren, Schlittengeläut und munterem Schneeflockenspisl gab e» abnorm temperierte märzlaue Luft, und die vom Christkind mit neuen Kostümen, Pelzschmuck usw. bedachten Glücklichen, die ihre WeihnachtS- geschenke während der Feiertage stolz zur Schau trugen, mußten froh sein, daß ihnen die Regengeister leinen Possen spielten. Am Abend des ersten Feiertages, wie auch gestern abend, mußte übrigen» der Regenschirm doch -in Tätigkeit treten und der heutige dritte Feiertag vollends war trübe und regnerisch. Die sonnigen und warmen Tagesstunden de» 1. und 2. Feiertages werden, sicherlich viele zu einem Spaziergang benutzt haben, während man sich abend» bei den mannigfachen Veranstaltungen Zerstreuung verschafft haben wird. Hart und gebieterisch erklang nun heute wie der die Mahnung: „Genug des Feierns, der Tag der Ar beit trete in sein Rechts" Und wir sind wieder im grauen Alltag. Oder nicht? Nein, so soll eS nicht nicht sein. Der Klang der WeihnachtSglocken soll noch nachhallen über das Fest hinaus. Wa» der eine dem andern schenken konnte, . darauf kommtS am Ende wenig an. Wertvoller ist, was sich der Einzelne aus der Feiertagsstimmung hinüberrettet in den Werktag. — Möge der tiefe Gehalt de» Weih feste» wie alljährlich so auch Heuer der bleibende Wert von der Festzeit goldener Fülle sein. So sind auch dieses Fest trotz der fehlenden Winterschönheit in guter Erinnerung bleiben. —* Don der seit dem 22. oder 23. d». MtS. ver- mißten, Schützenstraße 33 hier wohnhaft gewesenen Pauline verw. Krackau fehlt noch immer jede Spur. Die Vermißte .st 56 Jahre alt, 1.65 bl» 1.68 Meter groß, von ziemlich, starker Statur, hat graumelierte» Haar und unvollständige Zähne. Beim Verlassen ihrer Wohnung ist sie vermutlich mit einem grün und gelb karrierten Kleid, kurzem grauen Jackett und Schuhen mit Gummiabsätzen bekleidet gewesen. Von etwaigen Wahrnehmungen über den Verbleib der Frau wolle man die Polizei in Kenntni» setzen. —* Dem Baumeister Sprehig in Lommatzsch ist am 24. Dezember abend« in der 7. Stunde in Großkagen bei Meißen ein Pferd mit Wagen von einem Unbekannten gestohlen worden. Da» Geschirr hatte aufsichtslos vor dem dortigen Gasthofe gestanden. Dem Diebe konnten Pferd und Wagen noch an demselben Abend in Lommatzsch von Zivilpersonen abgenommen werden. Leider gelang e» dem Spitzbuben, die Flucht zu ergreifen. Sr ist etwa 35 Jahre alt, 1.60 bi» 1.65 Meter groß, schmächtig, geht gebückt, hat schwarze» Schnürrbärtchen und ist mit schwär- zu Pelzmütze bekleidet. Sachdienliche Mitteilungen, di« zur Ergreifung oder zur Aufklärung über die Person des Un bekannten beitragen könnten, wolle man an die Gendarmerie oder Polizei gelangen lassen. —* Das Sächsische Städtebund-Theater gab am 1. Weihnachtsfeiertag im Hotel Höpfner eine Nachmittags- und eine Abendvorstellung. Nachmittags gelangte das Weihnachtsmärchen „Blondtlfchen,-oder im Zauberreich des Hulibraß" zur Aufführung. Da» Haupt- sächlich für die kleine Welt zugeschnittene Märchenspiel unterhielt die Besucher, deren Zahl zwar nicht allzu groß war, auf» angenehmste. Abend» ging vor ausverkauftem Hause die Gesangsposse „Kyritz-Pyritz" über die Bretter. Die Direktion bewies auch mit dieser Ausführung, daß sie allen Theaterfreunden, soweit sie Anspruch auf ein gute» Provinzstadt-Theater erheben, in vollkommenem Maße ge recht zu werden vermag. In dem ihr zur Verfügung stehenden Personal besitzt sie nicht zu unterschätzende Kräfte, die dem Gelingen der Ausführung einen vollen Erfolg sicherten. Der Effekt der Posse „Kyritz-Pyritz" ist weniger in dem Inhalte des Stückes selbst zu suchen; vielmehr ist eS der sprudelnde Humor, der durch die lustigen Kyritzer und sangeSbeflissenen Pyritzer auf ihrem Abstecher nach Berlin zum Ausdruck gelangt. Dadurch wurden die Zu schauer aus einer Lachsalve in die andere versetzt. Neben bei bot die originelle Kleidung, im Biedermeyerstil gehaltene Kostüme, einen erheiternden Anblick. Auch die Tanzeinlagen de» Backfischpärchen» wirkten sehr gut. In nicht geringe Bestürzung geriet die Regie nach Beendigung deS zweiten AufzugeS. Der Vorhang teilte sich beim Niedergehen plötzlich in zwei Teile, so daß an eine weitere Benutzung nicht mehr zu denken war. Der dadurch geschaffenen. Situation wußte jedoch Herr Direktor Senfs-Georgi ent schlossen Rechnung zu tragen, indem er einige mit Humor gewürzte Bemerkungen an das , Publikum richtete. Die Ausführung konnte ungestört zu Ende gebracht werden, wenn man dabei auch von den nötigen Umwandlungen der Szenerie unfreiwillig Zeuge sein mußte. —* Am 24. August d. I. verunglückte der Wagen rücker Wolf auf hiesigem Bahnhofs dadurch, daß er zwischen die Puffer zweier Wagen kam und durch Quetschung der Brust schwer verletzt wurde. Er fiel zwischen die Gleise und warf sich in seinem Schmerze hin und her. Im gleichen Augenblicke kam auf demselben Gleise eine Wagen gruppe nachgelaufen, und eS bestand die größte Gefahr, daß der Verletzte auch noch überfahren wurde. Dies er kennend, warf sich mit Mut und Entschlossenheit der Hilf», zugschaffner Hermann Göpel, wohnhaft in Strehla, auf dxn Verletzten zwischen die Gleise und hielt ihn so lange fest, bi» die Wage« zum Stillstand gebracht und beide unter den Wagen hervorgezogen werden konnten. Für diese mit eigener Lebensgefahr vollbrachte Tat wurde ihm von Sr. Maj. dem König die silberne Leb eji ir ret tun g «Medaille mit der Befugnis zum Tragen am weißen Bande verliehen. —* Am 23. Dezember ist in Oschatz ein „Stever-Greif"- Fahrrad gestohlen worden. In Verdacht kommt ein unbekannter etwa 22 bi« 23 Jahre alter Mann, 1.65 bi» 1.70 Meter groß, von mittlerer Statur und mit grauem Anzug und blauer Luftschtffermütze bekleidet. —* Am 22. Dezember kauft« ein« GutSbesitzerSehefrau au» Poppitz in einrm hiesigen Manufakturwarengeschäft Handtücher, Bettbezüge usw. ein, nahm dies« Waren aber nicht mit sich, sondern wollt« sie abholen lasten. Am nächsten Tage kam ei» etwa 13jährige« unbekannte« Schul- Mädchen in da« Geschäft, gab an, e» sei von der Gut«- besttzerSfrau geschickt und ließ sich die Waren auShän» di gen. Erst später stellte sich heraus, daß das Mädchen die Waren unberechtigter iv eise abgeholt hat und man vermutet, daß eS von Erwachsenen beauftragt gewesen ist. Da» Mädchen ist ziemlich groß und hat lange» Jackett und Kopftuch getragen. ES konnte noch nicht er- mittelt werden, weshalb man etwaige sachdienliche Mit teilungen an die Polizei gelangen lassen wolle. —* Wie un» mitgeteilt wird, sind jetzt bereit» im Freien blühende Schneeglöckchen anzutreffen. Man kann nur hoffen, daß solchem WeihnachtSivetter sich das Osterwetter würdig zur Seite" stellen möge und daß die nicht Recht behalten, die mahnen: „Grüne Weihnacht, weiße Ostern!- —* Einige wirklich genußreiche Stunden bot Musik- freunden da» WethnachtSkonzert der Pionier kapelle am I. Feiertage in der Elbterrasse. Herr Kgl. Musikmeister Himmler hatte ein gediegenes Programm auf gestellt, da» den uns au» früheren Jahren bekannten Kon zerten dieser Art ebenbürtig an die Seite gestellt werden kann, ja sie wohl in manchem Übertraf; brachte es doch einiges den Riesaer Konzertfreunden Neue. — Au» der überaus reichhaltigen Musikfolge sei nur hervorgehobe» die Große Fantasie a. d. Op. „Hänsel und Gretel" von Hnm- perdink, mit dem reizenden VolkSltedchen: „Ein Männlein steht im Walde . . .", daß Vorspiel zum 3. Akt des Musik- dramaS „AktL" von ManLu und daS recht exakt darge- bolene Konzertino für Clarinette-Solo von Weber. Herr Kgl. Musikmeister Himmler erfreute uns auch mit zwei eigenen Kompositionen, von denen die eine — Spring- teuferl — uns schon bekannt ist, während er uns in dem anheimelnden „Weih nach t»trau m", Fantasie für Streichquintett, sein neuestes von unfern alten, schönen WeihnachtSliedern durchwobenes Werk darbot. Auch ein neues Weihnachtstongemälde — „Unterm Christbaum" von Sabathil — erschien auf dem Plan und crwie» seine Existenzberechtigung in unfern Weihnachtskonzerten neben dem oft gehörten WeihnachtStongemälde von Ködel. DaS Publikum, da» allerdings — wie fast Immer in Riesa — nicht in der Zahl erschienen war, wie eS eigentlich bei einem solchen Konzert erwartet werden sollte,. kargte nicht mit seinem berechtigten Beifall. Alles in allem war dieser Abend dazu geeignet, einen wirklichen FriertagSgenuß zu bieten. —b— — Anfang Januar 1913 erscheint eine neue Nummer de» Po st blatte«, das eine Beilage zum ReichSanzeiger bildet, aber auch für sich bezogen werden kann. Im Post- blatt, da« im Reichspostamt zusammengestellt wird, sind die wichtigsten VersendungSbedingungen und Tarife für Postsendungen aller Art sowie für Telegramme enthalten. E« kann auch neben anderen, umfangreicheren Hilfsmitteln für den Verkehr mit der Post und Telegraphie (Postbttcher, Post- und Telegraphennachrichten für da» Publikum usw.) mit Vorteil benutzt werden, weil eS diese bi« auf die neueste Zeit ergänzt. Der Bezugspreis de» Postblatte» be- trägt für da» ganze Jahr 40 Pfg., für die einzelne Num mer 10 Pfg. Bestellungen werden von den Postanstalten entgegengenommen. -- Auf der Bergfahrt iin Schleppzuge erlitt in der Nacht zum Montag an der Rehbockinsel ein großer mit Weizen beladener Frachtkahn des Schiffseigner» Karl Meißner
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