Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191302038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-02
- Tag1913-02-03
- Monat1913-02
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1913
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Riesaer W Tageblatt «nd Anzvigrv MrblM «ud Nyrtzey. relegramm.Adr.fl« ß!^ 61Femstnechstell« r-, »latt Ri k» Rr.LL für die König!. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 27. Montag, 3. Februar 1V1S, abends. 66. Jahrg. DaS Sttesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Cann- und Festtage. NlertelMrlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Niesa I Mark 50 Pfg., durch unsere Triiger irri tnS HauS l Mark 65 Psg., bei Abholung an, Cchaller der kaiserl. Posiauslaiten I Mark 65 Pfg., durch den BrieftrNger frei inS Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS iverden angenommen. »uzrigen-Annahme jiir die A'vmmcr des AnSgabclagcS bis vointtttag 9 Uhr ohne v'euabr. Preis liir die klelngespaltenc 43 rnm breite KorpuSzeile 18 Psg. tLokalpreiS 12 Pfg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle; Goethesirabr 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Niesa. > ----------------------- Auf dem Schießplatz Gohrisch (Artillerieschießplatz) nördlich und südlich des Wülknitzer Weges werden am 6. Februar in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags, und am 7. Februar diese» Jahres in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags Scharfschießen mit Geschützen abgehalten. Die Sperrung dieses Schießplatzes und seines Gefahrenbereiches wird an jedem Schießtage so bewirkt, daß sie */, Stunde vor Beginn des Schießens durchgeführt ist. Die Mühlberger Straße und der Wülknitzer Weg werden gesperrt. Die Wege des Platze» sind bei geöffneten Schlagbäumen und durch Hochklappen un sichtbar gemachten Warnungstafeln ohne Aufenthalt zu passieren. Unter Hinweis auf die amtshauptmannschaftliche Bekanntmachung vom 9. Mai 1912, Nr. 295 k v, abgedruckt in Nr. 1V8 des Riesaer Amtsblattes, wird die» mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Uebertretungen nach 8 366"> bez. 368° deS Reichsstraf gesetzbuchs bestraft werden. Die Ortspolizeibehörden werden veranlaßt, den OrtSeinwohnern von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. Großenhain, am 31. Januar 1913. 0. Königliche Amtshauptmauvschaft. knWlW tim hiihkm MWllle in 8liiba. Mehrfach geäußeriem Wunsche nachzukommett, ist bei genügender Beteiligung die Lnnivkäung einer koksnvn Vollswwvkulv Güi» MSsIvkvn geplant, Ostern 1913 beginnend mit 1. u. 2. Schuljahr. Diese beiden Schuljahre, sowie später ?. u. 4., sollen gemischte Klaffen (Knaben u. Mädchen) werden, Knaben zur Vorbereitung für da« Realprogymnasium dienen. Beide Abteilungen, die höhere und mittlere, können auch Kinder au» den benachbarten Dörfern besuchen. In die mittlere Volksschule, in welcher Gelegenheit geboten ist zum Unterrichte in der französischen Sprache und Stenographie (je 2 Stunden 25 Pfg.), können Ostern 1913 Schüler und Schülerinnen in alle Klaffen ausgenommen werden, für die höhere zunächst nur in die beiden ersten Schuljahre. Zu weiteren Auskünften ist der Unterzeichnete gern bereit. Gröba, den 29. Januar 1913. Börner, Schuldir. Zit AMliW der schchWM Wer I» 8Mt> findet Freitag, den 7. Februar, nachmittags von 2-5 Uhr in der Expedition der Schule statt. Beizubringen ist für alle Kinder der Impfschein, für auSWürtSgeborene außerdem noch die Geburtsurkunde mit Tausbescheiaigung oder Familienbuch. Kinder, die nach dem 30. Juni 1913 daS 6. Lebensjahr vollenden, können Ostern 1913 nicht ausgenommen werden. Die Anmeldung hat nur durch Erwachsene zu geschehen. Gröba, den 29. Jan. 1913. Der Schnldirektor. Börner. Oertttchrs «nd Sächsisches. Riesa, 3. Februar 1913. —* Beim Revidieren der Herberge zur Heimat wurde von der hiesigen Polizei der Knecht Jürgen Friedrich Bünning, der von der Staatsanwaltschaft Rostock wegen Diebstahls steckbrieflich gesucht wurde, festgenommen. —* Die für Sonntag, den 2. Februar 1913 angesetzte Platzmusik auf dem Albertplatze mußte des starken Windes wegen ausfallen. —* Gestern hielt der Bezirk Mittelelbe von der Sächsischen Fechtschule seine BezirkSversammlung im Hotel Gesellschaftshaus ab. Vertreten durch Delegierte waren die Verbände Meißen, Wilsdruff, Großenhain, Weinböhla, CoSwig, Cossebaude, Pieschen, Skassa, Wölkisch, Radeburg und Riesa. Als Vertreter der Etadtbehörde Riesa wohnte Herr Stadtrat Dr. Dietzel den Verhandlungen bei. Auch einige Herren vom Bezirk Niederelbe hatten sich ein gefunden. Die Beratungen betrafen hauptsächlich interne VereinSangelegenheiten, in deren Vordergrund die im Mai in Radeburg stattfindende Landeshauptversammlung stand. Nach Schluß der Versammlung fand gemütliche» Bei sammensein der hiesigen und auswärtigen Fechter im Hotel Höpfner statt. —* Da der Tewerbeve rein den für vergangene Woche in Aussicht genommenen RezitationS-Abend ver schieben mußte, bietet er nächsten Mittwoch einen großen Lichtbilder-Vortrag über .Alpenwanderung in Oberbayern und Nordtirol", mit besonderer Berücksichtigung de» Berchtesgadener- und Salzburger Lande» und der herr lichen Gebtrgseen. (140 künstlerisch kolorierte Lichtbilder.) Die außergewöhnlich schönen Lichtbilder de» Herrn Landgraf oom Erzgebirge stehen bei vielen noch in guter Erinnerung, daher dürften die Besucher auch an diesem Abend in ihren Erwartungen nicht getäuscht werden und der Besuch sehr zu empfehlen sein. —»Von der Elbe. Nachdem zu Ende der Vor woche von den Gesellschaften bereit» ein Teil der Mann schaften einberufen worden war, da man bei der anhaltend milden Witterung zu einer teilweisen Wiederaufnahme de» Betriebes schreiten wollte, machte erneut einsetzender Frost den hierauf hinzielenden Bemühungen wieder ein Ende. Die bereit» in Fahrt befindlichen Fahrzeuge mußten vor dem Eisgang auf» neue in den Häfen Schutz suchen. Bon langer Dauer ist auch die zweite Jrostpertode nicht gewesen; in den letzten Lagen der BerichtSwoche stellte sich wieder regnerische» Wetter ein, sodaß die zweite Eisdecke im Hafen nur eine mäßige Stärke erreicht haben dürfte. Die dies- malige Belegung de» HafenS ist, da zu Anfang der Woche noch verschiedene Schleppzüge heran gekommen waren, eine ungleich größere wie bet dem ersten Wtntersiand. Zu Ende der Vorwoche war e» möglich gewesen, die Lagen der Kähne zu wechseln, sodaß hierdurch in der BerichtSwoche Verhältnis- mäßig umfangreiche Ausladungen oorgenommen werden konnten. Zur Entlöschung kamen neben Stückgütern auch vereinzelte Getreidepartien. Der Eingang von Tal gütern war, soweit Getreide in Frage kommt, wieder sehr lebhaft; eS lagen zeitweilig 6 Fahrzeuge zugleich zur Beladung vor. Stückgüter für den Talverkehr kamen eben- fall», wenn auch nur vereinzelter, zur Ueberladung. Einst weilen wird an eine Wiederaufnahme der Schiffahrt noch nicht gedacht werden können, da im Gebiete der Oberelbe noch Frostwetter herrscht und infolgedessen noch ziemlich viel EtS geht. Der Frachtenmarkt hat infolge der erneuten Betriebsunterbrechung, vor allem aber mit Rück- ficht auf den voraussichtlich nicht zu umgehenden Streik des Maschinisten- und Heizerpersonals eine Befestigung er fahren. Eine weitere Steigerung der Frachtraten dürfte nicht auSbleiben, sofern die Verhandlungen weiterhin reful- tatloS bleiben sollten. — Der Landesausschuß de» National- liberalen Landesverein» für da» Königreich Sachsen soll am 23. Februar nach Chemnitz einberufen werden. Die diesjährige LandeSauSschußsitzung ist angesichts der politischen Lage in Reich und Land von besonderer Bedeutung. —* Fastnacht ist morgen, und der tolle Prinz Karneval nimmt wieder Abschied von unS. Ob das Wort Fastnacht mit Fasten zusammenhängt, also ein Hinweis ist auf die mit dem folgenden Tage beginnende Fastenzeit oder eigentlich FaSnacht heißt und von dem alten Zeitworte fasen gleich faseln oder lustig sein herkommt, darauf kommt eS sachlich nicht an. In der Praxis wird zur Fastnacht jedenfalls daS letztere geübt. Und e» ist alte Sitte, daß da die Wogen hoch gehen. Wohl jeder hat einmal etwas von den berühmten Fastnachtsspielen längst vergangener Jahrhunderte gehört. Hat doch kein Geringerer als der brave Nürnberger Schusterpoet Hans Sachs seine launige Muse in den Dienst dieser Sache gestellt. Die war aller dings rauh und derb, so sehr, daß man neuerding» geurteilt hat, bei den alten Fastnachtsspielen sei jede» Wort «ine Unfläterei, jeder Mktwtrkende ein Schwein gewesen. Aber zu verschiedenen Zetten war eben verschiedener Geschmack. Immerhin, der rücksichtslose Radauhumor von damal» hat für unser moderne» Empfinden etwas Abstoßende». Dafür gibt e» jetzt eine Menge anderer FastnachtSoergnügungen, und eine Hauptrolle spielt natürlich ein flotter Tanz. Die volkstümlichen FastnachtSumzüge mit Prinz Karneval und Pritschenmeister sind immer mehr au» der Mode gekommen. In Norddeutschland wird e» wohl nur noch in kleineren Kreisen und in geschloffenen Räumen betrieben. Hier und da auf dem Lande spukt noch da» sogenannte Fastnachts begraben. Nach vielem Schmau» und Tanz wird unter musikalischem Halloh vor dem Dorfe eine Branntweinflasche verscharrt. Anderwärts ist e» «in« grotesk aufgeputzte Puppe, die in ein Loch oder in» Wasser geworfen, zuweilen auch verbrannt wird, wahrscheinlich eine unbewußte Er innerung an heidnisch germanische Opferbräuche, bei denen der Kampf -wischen Winter und Frühling irgendwie symbolisch zum Ausdruck kam. Möglich, daß auch das FastnachtSge- bäck ursprünglich etwa» Heidnischer ist. Die FastNacht»- freude drang übrigen» bi» in die stillsten und strengsten Klöster; auch dort wollte man wenigstens einmal im Jahr« vergnügt sein. —88 Einen öffentlichen Au»schank von Milch tn eigen» errichteten Häuschen an Straßen und Plätzen mit lebhaftem Verkehr, wie man diesen heute in zahlreichen Städten Rheinland», Westfalen», Norddeutschland» und Schlesiens antrifft, kennen wir in unserem stark industriea- lisierten Lande leider noch nicht. Neuerdings wendet man jedoch dieser wichtigen volkswirtschaftlichen Frage besondere Aufmerksamkeit zu und eS ist geplant, in den sächsischen Industriestädten, namentlich in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Plauen Gesellschaften zur Errichtung von MilchschankhäuSchen tnS Leben zu rufen, deren Wirkungs kreis sich dann über ganz Sachsen ausdehnen soll. Wenn auch, namentlich in dem letzten Jahrzehnt, der Milchoerbrauch in den sächsischen Jndustriegrotzstädten merklich zugenommen hat, so konnte er doch bei weitem nicht an die Industrie groß- und Hauptstädte Süddeutschlands und an den Milch- konsum Hamburgs als einem HauptbevölkerungSzentrum NorddrutschlandS heran, wo fast der doppelte Milchverzehr auf den Kopf der Bevölkerung gegenüber dem im König reiche Sachsen stattfindet. Der jährliche Milchverbrauch auf den Kopf der Bevölkerung in Litern betrug für 1902 bezw. 1908 in Dresden 105,9, Plauen 93,2, Chemnitz 85,7, da gegen in Augsburg 178,7, Frankfurt a. M. 159,9, Frei burg 1. v. 181,1, Hamburg 137,5, Heidelberg 132,5, Lübeck 168,1, Mannheim 130,3, München 149, Nürnberg 139 und Stuttgart 156,7. Daraus geht hervor, daß die Hebung deS Milchverbrauches in den sächsischen Jndustriegrotzstädten recht sehr der Ausdehnung und Steigerung fähig sein dürfte. Der geringe Milchverzehr im Königreiche Sachsen ist ohne Zweifel dem Fehlen deS öffentlichen MilchauSschankS zur Last zu legen. Da zunächst die Gründung einer Landes organisation mit vielen Schwierigkeiten verbunden sein dürfte, so beabsichtigt man, vorläufig eine solche Gesellschaft zur Errichtung von MilchschankhäuSchen in Dresden und Leipzig in« Leben zu rufen, deren Wirkungskreis sich dann über ganz Sachsen auSdehuen soll. In Sachsen würde eS bei der Landwirtschaft an Bemühungen, gute Milch zu beschaffen, nicht fehlen. Der Milchpreis muß beim öffent lichen Berkaus so niedrig bemessen sein, daß er von etwaiger Konkurrenz nicht unterboten werden kann. —88 In Anwesenheit deS BerbandSsekretär» vom Verband der Landwirtschaftlichen Genossinslbciften und auf Anregung deS Vorsitzenden de» Jmkeroercins Sornzig, Be zirk Leipzig, Prokurist Holfert, ist jetzt eine Honig-Ber- wertungSgenossenschaft für da» Königreich Sachsen in« Leben gerufen worden. Die Leitung de« neuen Ver bände« übernehmen Lehrer Nebel-R a;iiS, Prokurist Holfert- Sornzig und Prokurist Wilhelm-Zäuertitz. E» ist «ine be- kannte Tatsache und auch die in letzter Zeit stattgefundenen großen HonigsälschungSprozefle haben r» wieder bewiesen, daß die Honigfälscher Tausende und Abertausende von Mark dem Publikum ou» den Taschen zu ziehen wissen, während der deutsche Imker nicht imstande ist, seinen edlen Honig zu annehmbaren Preisen an den Mann zu bringen. Die
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview