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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-11-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191511229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19151122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19151122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-11
- Tag1915-11-22
- Monat1915-11
- Jahr1915
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1915
- Autor
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Mcht von de« de» Arzte». M« «ntztesi« aem«l«s«« tt» «I« Hütte traa«, bevor Ihre Körper her «rde übergeh« Morden konnten. «na «reifte« bewegt hat»" Ingenieur, Slektrotechnt. «bett tst mtr «na meiste« nahe "gegangen. Ich habezwet Brüher t» Rußland verlöre«. AIS ich eS erfuhr, «ar ich wohl erschüttert,' aber etue« so nachhaltigen Eindruck, wie da» kleine Erlebnis, vo« dem tch erzähl« wtll< haben beide schmerzlichen Nachrichten nicht auf mich gemacht. Ich war einem Delegiert« der freiwillig« Kranken pflege »«geteilt. Eines Abend» lieb er mich rufen. „Da find zwei arme Leute au» Berlin, et« Vater, der seinen Sohn besuchen will? er hat auch -te Schwiegertochter mit. Der Bernumdete ltegt in M. voll« Sie die Leute noch heute abend btnbringen?" — „Gewiß, Herr Graf!" M. lag etwa vv Kilometer von der Grenz« und war eine kleine polnische Stadt. „Ich will gleich loSfahr«, sonst kommen wir zu spät an." Der Graf nickte. „In einer Stunde etwa: ich habe d« Leuten erst etwa» Warme» »« ess« gegeben. Nach einer Stunde stand tch mit meinem Wagen vor dem Hause de» Delegiert«. Er kam selbst mit -en Leuten, die ich führ« sollte. Wahrend die junge Ara« Len Alt« vor der Dür noch mit einem Schal versah, trat der Graf an mich heran. Kaum hörbar flüsterte er mir zu: „Der Ver wundete ist schon gestorben; eben erhielt ich davon telepho nisch Kenntnis. Kühr« Sie die Leute aber trotzdem hin." Ich nickte nur wortlos. „Schweig«!" Mit diesem Befehl trat der Graf vom Wag« zurück und reichte dem Alt« und sei ner Schwiegertochter, die schüchtern herangetreten waren, die Han- zum Abschied. Der Alte setzte sich zu mir nach vorn, die junge Krau nahm im Wagen Platz. Die Leute fuhr« »um erstenmal in einem Kraftwagen. Tch fuhr rasch. Die junge Krau beugte sich zum Alt« nach vo« und 'l V"*"' dir kalt? Der Alte verneinte ryrr köpf- „Ich fahre Ahn« wohl zu rcffch?" — „0 nein, mein Heber Herr, da komme ich ja früher zu meinem Jungen. Nun haben wir ihn schon ein Jahr draußen; er fehlte mir anfangs sehr; ich bin ein Schuhmacher, und er war mein Gehilfe. Bor vier Jahr« hat er geheiratet. Blutjung. Die hier. Sie ist een brave» Weib. Zwee Kinder hat fe schon, een Mädchen von drei Jahr« und een Jung«, Len kennt er noch nicht. Hihi, een janzer Junge! Wir wollten ihn mttbrtngen zum Zeigen, aber Mutter wollte nicht. Meine Aujuste iS nämlich ein wenig — malade, wie wir siebzig sagten. Da hat se beide Kinder bet sich behalten» und konnte ooch nicht mit von de Fahrt sein. Aber meine Schwiegertoch ter hat im Koffer, was mtr Mutter für -« großen Jungen mttgegeben hat." Die junge Frau sprach kein Wort. Sie machte die Freude, ihren Mann wiederzusehen, stumm. Sie mag 24 Jahre alt gewesen sein. Blond, blaß. Früher vielleicht ein Stubenmädchen oder eine Kellnerin oder dergleichen. Nach einer Pause begann der Alte wieder: „Glaub mtr, Mine, nur wenn er uns sieht, wird er schon jesund!" Und Labet drehte er sich mit heiterem Gesicht ein wenig seiner Schwiegertochter zu. „Welche Verwundung hat denn Ihr Sohn erhalten?" kragte ich. „Was stand in -er Depesche vom Lazarett, Mine?" fragt« wieder -er Alte seine Schwiegertochter. „Nttckenschutz." Und dann beugte sie sich weit zu mir vor und fragte ängstlich: „Ist -aS eine schwere Verletzung?" „Manchmal", mehr wollte ich nicht antworten. Wieder nach einer Pause: „Mine, haste die Photogra- phten von Le Kinder «ich vergessen?" — „Nein, Vater." „Da wir- er sie ja sehend Und dabei schloß der Alte vor Freude die Augen. — Wir waren am Ziel. Ich ging In die Kanzlei des Lazarett» und meldete, wen ich im Wag« habe. Ma« befahl mir, die beiden Leute in da» Zimmer zu rufen. Nachdem -er Alte mühsam seinen Sitz verlassen hatte, kramte er in seiner alten Geldbörse. Dann suchte er. mtr ein yünfmarkstück in die Hand zu drück«. Ich lehnte natürlich ab. „Aber, Sie haben un» doch zu uns«« Sohn geführt. Sie Haven un» doch eine große Freud« gemacht. Nicht wahr, Mine? - Bitte." ^Jch danke, ich habe Sie im Dienst gefahren." Ich wußte nicht» andere» z« sag«. Am liebst« hätte ich dem Alt« «och zehn Mark dazu gegeben. In der Kanzlet blieben die beide« vor dem Stabsarzt steh«. „Sie sind die Frau und der Vater de» Wilhelm H.?" Sie nickten. „Hm, hm, Sie können ihn jetzt nicht sehen — wir wür- L« ihn stören — aber morgen früh." „WaS macht er denn jetzt?" fragte der Alte. — „Er schläft." Und dabet biß sich der Arzt die Lippen. „Sie werden jetzt auch müde sein, alter Herr und Ihre Tochter auch!" Dann gab der Stabsarzt Anweisung, wo man beiden ein Nachtquartier bereiten sollte. Ich reichte den Leuten stumm die Hand »um Abschied. Mein Befehl ging dahin, noch nacht- zurückzukehren. Die Frau drückte mtr die Rechte. Ihr Blick sagte unendlichen Dank. Ihr Auge aber war trüb. Der Alte aber blickte sie ganz verklärt an und dann, al» er das Zimmer verließ, sagte er halblaut und selig: „Na, Mine, also morgen!" Julius Hirsch, Kriegsberichterstatter. Da» Ersatz-Bataillon de» Pionierbataillon» Nr. 22 sammelt ! für die im Felde stehenden , de» IS. Armeekorps. ES wird gebeten, freundlichst zugedachte Gaben und Geldspenden bi» Z 25. November an die Geschäftsstelle de» Ersatz-Bataillons Pionierbataillons Z Nr. 22 1« Nies« gelangen zu lassen. Besondere Wünsche der Spender werd« bei Verteilung der Gaben auf die ß Truppenteile nach Möglichkeit berücksichtigt. Die Sammlung erfolgt in Verbindung mit denen der Stadt- und Land- Z gemeind« de» Korpsbezirks. M Garnituren gebr. noch DI sehr st>tt erhalle« vsfie tterS-Nettleuge, besteh. * au» aut« Sätteln nebst Gurten, Bügeln und Stiemen, Zaumzeug, Packtaschen,Decken, Marschhalftern, 1 grotzr» vurscheustackzeug, 1 grotze« OffizierS-Packzeng f. Hand, Pferd, S neue Offiziers, Aeldkoffer, 1 Paar gebr. saft tm»e herrschaftliche «utschgeschtrre, Sammet«. echt fUberstlattiertea» Be schlag, IPaar gebr. kompl. Kutsch-Ltelengrschirre mit tveitzenlveschlagzuverkaufen. G. ftlemgle, Sattler« str. nnb Militär, Effekte«, Gnatdsnkwln. 3M WM»« Non Extrablättern, ZeitungS- AuSschnitten, Feldpostbriefen und wichtigen Schriftstücken ii» der MM eignet sich ganz besonder» unsere SocinrnvImApp« (Stück 1 Mark). Geschäftsstelle -es „Riesaer Tageblattes", Goettzrstr. 5S. „Ich litt seit 3 Jahren an gelbl. Ausschlag mit furchtbarem lülitlMm. Durch ein halbes Er AllkKbI'8 pütSllt-MairiNSl 8SlkÜ Hab ich das Uebel völlig beseitigt. H. S., Polt,.-Sers.« (In drei Stärken, L Et. 60 Pf., M. 1 — u. M. 1.50.) Dazu Lncvlrvvl» Orervo L 60 Pf., 85 Pf. rc.) In der Stadt apotheke, in d-n Drogerien A. B. Heunicke, D. Förster u. Parfümerie P. Blumen schein u. K. W. Thomas L Sohn. Ein starkes, gutes tckilM ist zu verkaufen "" « Gut Nr. 47 in Kreinitz. 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