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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190405010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19040501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19040501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-01
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1904
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ts st euer beträgt: Steuersatz bet et«W, «snkommen über von 6. 8. ! Pslent-Hlitter. ^iM-l gzelieii.! I L.-Lvtr.. M»»ll,.Stk.44 I WW I UW U UW W « », Telephon 4333. Vaden: Markt, v»! In Klass« Nutze froh der Jugend Stunden, Koste von dem raschen Glück! Ist der Augenblick entschwunden. Nimmer kehrt er dir zurück. Bald erbraust des Winters Wüten, Ach! der Sommer geht vorbei; — Willst du Rosen, willst du Blüten, Pflücke sie im gold'nen Mail Nr. 220. 98. Jahrgau g 560 600 700 800 950 1100 1250 1400 1600 1900 2200 2500 2 800 3100 3400 3 700 4000 4 300 4800 5300 5800 6300 6800 7300 7800 8300 8800 9 400 10000 11000 400 btS 500 600 700 800 950 1100 1250 1400 1600 1900 2 200 2500 2 800 3100 3 400 3 700 4000 4 300 4800 5300 5800 6300 6800 7 300 7 800 8 300 8800 9400 10000 1 2 3 4 7 10 13 16 20 26 36 46 56 67 78 90 105 120 140 160 180 200 221 242 263 285 307 330 354 380 Hm Mai. Was willst du noch säumend warten? 'S ist ja drauhen Sonnenschein! Blumenduft im ganzen Garten! Nachtigallenschlag im Lain! Sieh, ein Blütenmeer »rschillert. Alle» knospet, grünt und sproßt; Kuckuck jubelt, Lerche trillert Wett hinaus die Frühltngspost. Lab auch du dein bänglich Zagen I Freue dich der neuen Pracht! Laß daS Wort uns endlich sagen, DaS uns beide glücklich macht. Hör' das Klingen ringS und Singen l Stimm' auch du von Herzen ein! Jetzt, wo alle Knospen springen, Liebe mich und werde mein! MemtiMg von pekWimm jM All«i.eiprlgei' klrmsi'ell-^illlMIlii' ^sx üsiltikl, 1. Mat Leipziger Rngelegenbeiten. * Leipzig, 1. Mai. wie gewinnt man in -er Lotterie? Schon längst hatten wir uns vorgenommen, dieser Frage im Interesse unserer geschätzten Leser näher zu treten. Wir wollten uns aber erst vergewissern, ob wirk- lich die Neigung zum Gewinnen in der Lotterie so all gemein verbreitet ist, wie man gewöhnlich annimmt. Des halb richteten wir an 1000 notorische Lotteriespieler die Anfrage: Warum spielen Sie in der Lotterie? Wir er warteten natürlich die Antwort: Weil ich etwas gewinnen will. An dieses Geständnis gedachten wir sodann weitere Fragen zu knüpfen, um endlich das Geheimnis heraus zulocken, wie man in der Lotterie gewinnt. Aber es kam wider alles Erwarten ganz anders. 913 von den 1000 antworteten fast gleichlautend: Weil wir als gute sächsische Staatsbürger es für unsere Pflicht halten, dieses Staats- institut, das man Lotterie nennt, zu unterstützen. Ein eigentümlicher Zufall hatte cs also gefügt, daß wir gerade an die 913 Spieler geraten waren, welchen jede Absicht, zu gewinnen, fern lag. Die übrigen 87 antworteten ziem- lich kurz und bündig, das ginge uns doch nichts an. Wir wandten uns deshalb an andere 1000 Lotteriespieler, die als besonders talentvoll und geschickt in dieser Branche gelten. Diesmal gingen wir ohne Umschweife auf das Ziel los: „Sagen Sie mal, mein Kudester, Sie haben doch schon öfter in der Lotterie gewonnen, wie machen Sie das eigentlich?" 349 antworteten mit der wenig sinnreichen, aber zutreffenden Gegenfrage: „Das möchten Sie wohl gern wissen?" Die übrigen 651 begnügten sich mit einem vielsagenden Lächeln, nur einer gab uns gleichzeitig den guten Rat: „Gehen Sie doch mal nach dem Ziehungssaale, sehen Sie sich die Sache an und passen Sie gut auf, wie es gemacht wird!" Das haben wir mit Treu und Redlichkeit getan, und sind nun in der glücklichen Lage, unseren Lesern darüber berichten und eine zuverlässige Anleitung zum Gewinnen geben zu können; denn wir haben auf gepaßt wie die sprichwörtlichen Heftelmacher. Auf einem Podium standen zwei große durchsichtige Trommeln, in der einen die Losnummern, in der andern die Gewinne. Die so rührenden Waisenknaben, welche nach einer ver breiteten Sage die Gewinne ziehen, bemerkten wir nicht, vermutlich waren sie schon alle von glücklichen Gewinnern adoptiert worden oder inzwischen zu wackeren Männern herangewachsen, die nun mit bewundernswerter Schnellig keit, Ruhe und Sicherheit im Laden Fortunas walteten. Da eben werden die Trommeln gedreht. Die vollere ent hält die Lose, die sich noch nach Vereinigung mit einem Ge winne sehnen. Wie das durcheinander quirlt! Die Hanb, die ihnen zur Flucht in die Öffentlichkeit verhelfen will, öffnet eine Klappe. Und nun ereignete sich etwas, das von größtem Einflüsse auf den weiteren Gang des ZiehungSgeschäfteS zu fein schien: Dieselbe Hand, oder doch sicher ihre Schwester, ergriff einen Fächer (einen blauen papiernen mit Blumen!) und bewegte ihn mehr mals hin und her, erst schneller, dann immer langsamer. Ich stieß meine Nachbarin an und warf ihr einen be deutungsvollen Blick zu. „Das ist bloß wegen des Staubes", meinte sie; ich glaube aber ganz deutlich be merkt zu haben, daß der Mann mit dem Fächer sehr feier lich aussah und bie Lippen bewegte. Wahrscheinlich murmelte er eine Zauberformel — doch da hatte er ja fchon ein Los entrollt. „Een und neunzig Tausend zwee Hundert zwee und dreißig!" Er gab es seinem Nachbar, der daS laut bestätigte. Da tönte cs „Zich!" von der an dern Seite und nochmals „Zich!" Und so ging es viel- leicht zehnmal hintereinander. „Was sagen die da?" wandte ich mich an einen sehr klug ausschenden Nachbar. „Zich! Das heißt gezogen, mit dem Gelds raus, wie die Leute gewöhnlich sagen." Wieder war ich dem Geheim nis einen bedeutungsvollen Schritt näher gekommen. „Zich! Dreitausend! Zich! Fünfhundert! Zich! Zehn tausend!" Nunwußtc ich Bescheid. Die Sache mit dem Gewinnen ist ja so einfach! U, ist nur auf zweierlei zu achten, ersten» muh das Los, da« man spielt, au« der Lostrommel genommen und verlesen werden, und »weiten» muß gleichzeitig die dazu gewünschte Geivinnzahl der anderen Trommel entnommen werden. Ist das ein- mal geschehen, so hat man eben gewonnen. Wir hoffen durch die Entdeckung unsere« eigenen nach den: Tatorte entsandten Orkginal-Spszutl-Korrespondentin unseren Lesern, soweit ste gern einmal in der Lotterie gewinnen wollen, einen Dienst erwiesen zu Haden. * Einkommensteuer. Jetzt wird es wohl kaum ein Haue, mehr in Leipzig geben, in das die bekannten blau grünen Brtcsletn, so man Steuerzettel nennt, nicht hinein- geflattert wären. Mancher wird' ilber die „Hoch '-achtung, die ihm die Sinschätzungskommisston durch ihre Ver anlagung bewiesen, gar sehr erstaunt sein, mancher nimmt den Steuerzettel hin wie der Orientale das Fatum, still und ergeben — und alle müssenschliehlich zahlen, wenn ste mcht Bekanntschaft mit jenen Männern machen wollen, welche Marken mit sich führen, die in Senfs Universal katalog sicherlich nicht verzeichnet stehen. La in diesem Jahre der Süprozenttge Steuerzuschlag wegfällt und da für ein neuer, allerdings höherer Einkommensteuer tarif in Kraft tritt, so wollen wir ihn zu Nutz und Frommen aller, die ihre Steuern bezahlen oder gegen die Einschätzung reklamieren wollen, hier mitteilen. Die strsße in Leutzsch bi« zu dem am Schützenhof vorheifüheeode» Leutzscher Wege in Leipzig- Freia ea eben sollen werden: 1) die Fahrstraße von der Sachsenbrücke bi» zur Bismarck- drücke im König Albertpark: 2) d» Straßen der laueren Stadt für den Verkehr mit GeschäftSmotorwagen, vorbehalt lich weiterer Entschließung bei eintretrndrn Unzuträglichkeiten. * XntShefchlüffe. Der Rat genehmigte heute die für da» Sommrrhalbiahr abgeänderten Fahr- und Dienstpläne der Leipziger elektrischen Straßenbahnen. — Ferner stimmte der Rat dem Berkaus» des im Schlachthofe ge wonnenen Kleischm « hle«zu den vorgeschlagenen Bedingungen zu und genehmigte unter Vorbehalt der Zustimmung der Stadtverordneten die Masterung der Hardenbergstraßr zwischen Süd- und Hochstraße. — Antragsgemäß vergeben wurden folgende städtische Arbeiten: der Umbau der Rohr schleuse in ver Liudenstraß« in L.-Linvenau; der Umbau der Iahnstraße in L.-Plagwitz; die Fußwegbrrstelluug an der Nord-, Oft- und Südseite des neuen Rathauses, sowie in der Lotter- und Mqrkgrafrnstraße; die As phaltierung des RathauSplatzes und der Burgstraße bis zur Schulstraße, sowie die Fußwegregelung und Neupstasteruug in der Marktstraß« in L.-Neustadt. Die dtesfährivn Impftermine werden im amtlichen Teile der vorliegenden Nummer vom Rate bekannt gemacht, worauf auch an dieser Stelle aufmerksam gemacht sei. * Deutscher Buchgrwerbevereiu. Wie alljährlich zu Kantate, so wird auch heute, Sonntag, zu Beginn der Buchhändlermesse, im Deutschen Buchgewerbehaus die Ostermeh- und Jahresausstellung eröffnet, die eine Uebersicht über diejenigen wichtigeren Neuerscheinungen bietet, die im letzten Jahre im deutschen Buch-, Kunst-, Landkarten- und Musikalienhandel erschienen sind. Etwa 6000 Bücher sind in den beiden Ausstellungssälen des ersten Obergeschosses auf Tischen ausgelegt, während an den Wänden Kunstblätter aller Art, sowie Land- und Schulkarten angebracht sind. Innerhalb der genannten Ausstellung ist auch ein Teil derjenigen Musterbibliothek zur Schau gebracht, die in dem Lesesaale des Deutschen Repräsentatwnshauses auf der Weltausstellung in St. Louis aufgestellt wird. Die Firma F. Volckmar in Leipzig hat im Einverständnis mit dem Deutschen Buch- gewerbeverein die Zusammenstellung der Musterbiblio thek unternommen und in kürzester Zeit, sowie unter er heblichen Opfern an Zeit und Geld eine derartige Samm lung der besten deutschen Bücher zusammengebracht, so daß ihr wohl die vollste Anerkennung aller Besucher der Weltausstellung zuteil werden wird. Neben dec Oster- meß- und Jahresausstellung sind im dritten Obergeschoß des Buchgewerbehauses noch verschiedene Sonderaus- stellungen veranstaltet, die sicher das Interesse aller Be sucher finden werden. Da sind zunächst diejenigen Origi- nalradierungen und Originalholzschnitte, die aus dem von der Zeitschrift für bildende Künste (Verlag E. A. Seemann, Leipzig) ausgeschriebenen Wettbewerb hervor- gegangen sind. Dann folgt eine Ausstellung von japa nischen Kunstblättern, sowie Schablonen, ferner eine solche von.Kleistermarmorpapieren, die von Heinrich Ochmann in Leipzig angefertigt sind und in ihrer Verwendbarkeit an Büchern aller Art gezeigt werden. Für die während der Buchhändlermesse in Leipzig anwesenden Buchhändler dürfte aber die letzte Ausstellung von besonderem Inter esse sein. Es sind dies die Tafeln mit Nachbildungen der ersten Lieferung des Breviarium Grimani, das im Ver- läge von I. Sijthoff in Leiden und Karl W. Hiersemann in Leipzig erschienen ist. Das ganze Werk umfaßt zwölf Lieferungen und kostet 2400 Die Nachbildungen sind ganz hervorragende Leistungen der Reproduktionstechnik, vor allem die farbigen Tafeln, die auch jede Einzelheit des Originals mit einer solchen Treue wiedergeben, daß ein Unterschied zwischen Original und Nachbildung kaum möglich ist. Die Verlagsfirmcn, sowie die Kunstanstalt Albert Frisch in Berlin haben sich mit der Reproduktion des Breviarium Grimani ein Verdienst erworben, das nickt hoch genug geschäht werden kann. In der ständigen buchgewerblichen Ausstellung sind mehrere neue Maschinen aufgestellt, darunter die Lanston Monotype- Setzmaschine, die im Betrieb zu sehen ist. G Freie Aerztewahl. Ueber die Wirkung der vielum strittenen freien Aerztewahl in der Praxis liegen jetzt auch aus München Erfahrungen vor, wo feit dem 1. Januar d. I. bei allen Krankenkassen, mit Ausnahme der Bahn- und Postkrankenkasse, die freie Arztwahl eingeführt ist. Wie die „Münchn. Allg. Ztg." meldet, ist trotz der denkbar un günstigsten Verhältnisse, wie Ueberganasstadium, Influenza- Epidemie usw. eine erhebliche pekuniäre Belastung der ein zelnen Kassen nicht eingetreten. Noch günstiger wird sich da« Verhältnis naturgemäß im Sommer gestalten. Das Kaffenpublikum ist, schreibt das Münchner Blatt, wie aus vielen Aeußerungen zu entnehmen, sehr zufrieden und froh, daß die früheren leidigen Zustände ein Ende gefunden haben. Es darf wohl erwartet werden, daß nunmehr auch di« vor genannten staatlichen Kaffen, bei denen das ZwanaS-Arzt- System bis jetzt in krassester Form besteht, ohne Rücksicht auf die anderen Interessen als diejenigen ihrer Mitglieder, den selben die Wohltat der freien Arztwahl, die schon in ver schiedenen Generalversammlungen gefordert wurde, zuteil werden lassen." * Der Berein der Werkstütte für Arbeitslose, der seit 1886 in unserer Stadt besteht, vertritt den Grundsatz, daß Arbeit gewährung die wirtschaftlich richtigste Unterstützung für Be dürftige ist. Er beschäftigt auf seinem Werkplatze (Hospital- stratze 9) mittellose Durchreisende, altere, kränkliche Männer, die ihren Beruf nicht dauernd verrichten können, und sonstige Arbeitslose mit Zerkleinern von Holz und bewahrt sie dadurch vor der Notwendigkeit, zu betteln oder Hülfe vom Armenamle zu beanspruchen. Im vergangenen Geschäftsjahre haben auf der Werksiättc 5578 Personen an 12 354 Tagen Arbeit gesunden und insgesamt einen Lohn von 14 507,80 «L erhalten. Da da» städtische Areal, auf dem sich der Werkplatz befindet, in nächster Zeit zu anderen Zwecken verwendet werden wird, hat der Verein eine neue Arbeitsstätte auf dem Grund stück Arndt st r. 51 eingerichtet, die als eine Filiale des Hauptwerkplatzes dienen soll. Ohne irgend welche Kosten zu haben, kann man die LiebeStängkeit des Berein» fördern, wenn man das für den Haushalt nötige Brennholz von der Werkstätte bezieht. Di« kleinste Bestellung wirb ge wissenhaft ausgeführt. * Die militärische Plptzmufik wird heute vom Lrom- peterkorps des L. Ulaueuregiments Nr. 18 vor der Woh nung deS kommandierenden Generals, Hotel Kaiferhos, und am Donnerstag, den ö. Mai d. I. vom Musikkorps deS 8. Infanterieregiment« „Prinz Johann Georg" Nr. 107 vor der Wohnung des Stadtkommandanten aus- geführt werden. Beginn: 11 Uhr 30 Minuten vor mittags. * Der Liberale Bereiu veranstaltet am Dienstag, den 8. Mai, im Hotel de Pologne eine Mitgliederver- fammlung, in welcher Herr Rechtsanwalt Martin I über die Beschlüsse de« Landtags, die Wahlrechtsvorlage betreffend, referieren wird. Der Zutritt ist Gästen gern gestattet. * Achtung beim Beschreiben von Geldrolleu. Nach reichsgenchtlrchem Erkenntnis gelten die Auf schriften auf Geldrollen als beweiserhebliche Privaturkunden. Die falsche Signierung kann daher als Urkundenfälschung angesehen und strafrechtlich verfolgt werden, wenn sie wissentlich erfolgt ist. * Der SamariterkursuS für Dame« beginnt Dienstag, den 3. Mai, abends */z8 bis 9 Uhr, im Vortragssaale der Rettungsgesellfchaft „Samariterverein zu Leipzig", und wird Ende Mai beendet sein. Anmeldungen werden noch entgegengenommen in der Geschäftsstelle des Vereins, Nikolaikirchhof 2. * Jubiläum. Gestern feierte Herr Friedrich Creutz - mann, Fraiser in der Baubeschläge- und Holzwaren, fabrik von Grunert L Lehmann, Bayersche Straße 77, sein 25 jähriges Arbeitsjubiläum. Von den Chefs der Firma, sowie seinen Arbeitskollegen wurde der Jubilar herzlichst beglückwünscht und reich beschenkt. Im Asyl für männliche Obdachlose haben in der Zett vom 23. bis 30. April 1904 vorgesprochen 184 Personen, wovon 130 ausgenommen und 4 zurückgewiesen wurden. ft Unfälle. Am Johannisplatze kam ein Bureauvorstand aus Dresden beim Abspringen von einem im Gange befind lichen Straßenbahnwagen zu Falle und erlitt derartige Ver letzungen, daß er in ärztliche Behandlung genommen werden mußte. — Am Auaustusplatze kam es Nachmittag zu einem Zusammenstöße zwischen einem Lastwagen und einem Straßen bahnwagen. Es wurde eine Fensterscheibe des Motorwagens zertrümmert, während die Insassen mit einem Schrecken davonkamen. — Im' Grimmaischen Steinwege wurde ein Straßenbahnschienenräumer von einem Postgeschirr um gefahren, kam aber mit geringen Verletzungen davon. Untverfitätsstr., ftädt. Kaufhaus. Laben: «ar«, «»»«.»...-»»lii», 1« » W Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Vergnügungen. * EirkuS Wulff (Kristall-Palast). Heut«, Sonntag, finden zwei grotzc Vorstellungen, nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr, statt, in denen die große Pracht-AusstattungS-Panto- miine „Es war ein Tvaum" zur Aufführung gelangt. Nach mittags zahlen Kinder unter zehn Jahren auf allen Plätzen (außer Galerie) nur halbe Preise. Vorverkauf Modenhaus Aug. Pölich und ab 11 Uhr an der Kaffe des EirkuS. Monrao abend findet der Ehrenabend für Frau Direktor Maude Wulff statt. Derselbe ist selbstverständlich mit einem Eliteprogramm verbunden. * Kristall Palast Theater. Von heute ab bis zum ersten September beginnen die Sonntagsvorstellungen nachmittags 4 Uhr und «wends 8 Uhr. Die heutige Nach mittagsvorstellung fällt wegen der großen technischen Vor bereitungen für das heutige erste Auftreten des „Moto- girls" aus. In der um 8 Uhr beginnenden Galavorstellung treten sämtliche neuengagierten Künftlerspezialitäten wie aucb das „Morogirl" zum ersten Male auf. Im Parterre saale konzertiert von 148 Uhr ab die Kapelle des Karabinierregiments aus Borna unter persönlicher Leitung des Stabstrompeters Herrn Peterlein. * Leipziger Sänger. Heute, Sonntag, abends 8 Uhr ver anstalten die Leipziger Sänger (Bischoff, Klein usw.) im Theaters aale des Kristall-Palastes wiederum eins ihrer humoristischen Konzerte. DaS Programm weist auch diesmal in der Mehrzahl hochkomische und sehr inter essante Nummern auf, so daß den Besuchern ein recht genuß reicher Abend bevorstehen dürfte. Billetts sind an der Tages kasse des Kristall-Palastes zu haben. * Morgen, Montag, abend 11 Uhr findet im Blauen Saale des Kristall-Palastes das Tanzkränzchen der Sektionen Leipzig und Cirkus Ed. Wulff der Internationalen Artistcngenoffenschaft statt. An demselben werden sich außer den Genossenschaftsmitgliedern und deren Angehörigen sämtliche zur Zeit in den hiesigen VariSteS wie auch im Cirkus Wulff engagierten Artisten, an deren Spitze Herr und Frau Direktor Wulff mit Familie, beteiligen. Billetts zu diesem Kränzchen sind zum Preise von 1 -4k an der Tageskasse deS Kristall-Palastes zu haben. * Im Zoologischen Garten ist Leute „billiger Sonntag". Die Direktion braucht nur dieses Stichwort fallen zu lasten, der Himmel ein freundliches Gesicht zu zeigen, und Tausende von Personen werden die Gelegenheit benutzen, um dem herr lichen Zoologischen Garten einen Besuch zu machen. — Nach mittags und abends konzertiert die treffliche Kapelle der 107er unter Leitung ihres Dirigenten Herrn Karl Giltsch. Das Nachmittagskonzert wird bei günstiger Witterung nn Garren abgehalten. Der große Wasserfall rauscht wieder majestätisch von der Berganlage in die Tiefe, und es ist Freunden vom Bergsteigen Gelegenheit geboten, für die Ferienrerse nach den Alpen sich bereits in Leipzig tüchtig darin zu üben. — Die für 1904 gelösten Dauerkarten des Zoologischen Gartens haben bis 31. März 1905 Gültigkeit. ES wird damit einem allge mein ausgesprochenen Wunsche entgegengekommen und eine Anregung geboten, noch zu abonnieren. Für die kommenvcn Sommermonate ist für viel Abwechselung gesorgt. So kommt in einiger Zeit noch eine große Völkertruppe, und zwar Mar quardts rühmlichst bekannte afrikanische Schaustellung „Die Tunescn". Ferner sind mit namhaften Kapellen uffv. Abschlüsse gemacht worden, also ist für Unterhaltung in jeder Weise bestens gesorgt. * Billiger Sonntag im Leipziger Palmengarten! Diese Kunde dürfte am heutigen Sonntage für Tausende Veran lassung sein, die jetzt herrlich prangenden Anlagen unseres PalmengartenS aufzusucheu. Der Konzcrtpar k mit seinen mit frischem Grün geschmückten alten Baumriesen bietet jetzt fchon einen angenehmen Aufenthalt, zumal da in demselben einige für die Bcwirtsckaftung der Besucher wichtige und vor teilhafte Neuerungen getroffen worden sind. So dürfte fick 1 2 3 4 b 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Von da ab bis zu einem Einkommen von 100 000 steigen die Klassen um je 1000 und bei Einkommen von über 100 000 um je 2000 Die Steuersätze steigen bis zu 20 000 Einkommen (Klasse 38) um je 40 von da bis zu 34 000 Einkommen (Klasse 52) um je 45 von da bis zu 73 000 Einkommen (Klasse 91) um je 50 -F und von da bis zu 100 000 Einkommen (Klasse 118) um je 60 <^. Bei allen wetteren Steuer- klassen beträgt die Steuer fünf vom Hundert desjenigen Einkommens, mit welchem die vorausgehende Klasse endet. Für jedes nicht besonders zur Einkommensteuer veranlagte Familienglied, welches das 6., aber noch nicht daS 14. Lebensjahr vollendet hat, wird von dem steuer pflichtigen Einkommen des Familienhauptes, das es unterhält, sofern dieses Einkommen den Betrag von 3100 Mark nicht übersteigt, der Betrag von 50 in Abzug gebracht, mit der Maßgabe, daß bei Vorhandensein von drei oder mehr Familiengliedern dieser Art mindestens eine Ermäßigung der Steuer um eine Klasse stattfindet. Für Berechnung des Lebensalters ist der Zeitpunkt der Einschätzung (8 16, Absatz 4) maßgebend. — Dazu kommt aber bekanntlich jetzt noch die Ergänzung? st euer nach dem Gesetz vom 2. Juli 1902, die auf das nicht von der Grundsteuer betroffene Vermögen gelegt wird, sobald es den Betrag von 10 000 übersteigt. Der Steuersatz beginnt bei einem Vermögen zwischen 10 000 bis 12 000 Mark mit 5 Alles weitere ist aus dem 8 12 ff. des Ergänzungssteuergesetzcs zu ersehen. * Vom alten Rathausc. In der heutigen Plenarsitzung beschäftigte der Rat sich mit einem von Herrn Stadtbaurat Scharenberg auSßearbeiteten Projekte über die Aus- bessserungSarbelten an dem zu erhaltenden alten Rat hause und dem ehemaligen Börsengebäude. Der Rat erklärte sich einstimmig nm der Erhaltung des alten Rat hauses, das künftig in der Hauptsache zur Errichtung eines stadtgeschichtlichen Museums verwendet werden soll, grundsätzlich einverstanden und genehmigte das vorge legte Projekt, zu dem nunmehr die Zustimmung der Stadtverordneten eingeholt werden soll. Verkehr «tt «raftfahrzeu,e«. Vom Rate und der AmtShauptmannschaft Leipzig wird — unter Aufhebung der früheren — der Erlaß einer neuen Bekanntmachung, betreffend den Verkehr mit Kraftfahrzeugen beabsichtigt. Darnach sollen für diesen Verkehr gesverrt bleiben: 1) in der inneren Stadt die Grimmaifche Straße, die PeterSstraße vom Peterskirchhof bis zum Markt, da» Salz-, Schuh macher-, Böttcher-, Goldbahn-, Sporer- und Preußergäßchen; 2) die Fahrstraße im Johannapark; 3) die König Albert- Allee; 4) der Nonnenfahrweg; 5) der alte und der neue Linienfahrweg; 6) die Fahrstraße von der Friesenstraße in L.-Lindenau bis zum Leipzig-Leutzscher Fahrwege; 7) .amtliche Fahrwege im Roscntal mit Ausnahme der 'zum Straßenbahnbetrieb benutzten Wegestrecke; 8) der Fahrweg von der Marienbrücke bis zur Wettinbrückc in Möckern; 9) die Fahrstraße von Wahren nach dem Forsthaus Burgaue und die sich abzweigende sog. „Neue Ehrenberger Linie"; 10) der Weg von der Otto Schmiedt-
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