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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19241209025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924120902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924120902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-12
- Tag1924-12-09
- Monat1924-12
- Jahr1924
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KS. Jahrgang. Sl« AbenS-Ausgabe Dienstag, ». Dezember 1924 Gegründet 1838 DradlanIchrM: Nackrtchl«, Dr«»»««. A»n»tpr»ch»r-Samm»tnummer: SS S41. Nur >ür NachlgktprLch«: SO 011. kV, . v. I. i, D«j»md«r !»«« d«, Utgl.»w«,matl,»r Juft,Uuni trii Lou» I^o Sotdmart, LlkgUgS^WLVUllt P»tN>»,,uA!-pr. >ttrMonatD«»emo«r «Satdmark <kiuzrlr»»«»r ll»u«»ldplr»»i,. D>e Anzeigen werden noch «Soldmarli berechn«! , die einipaUlg» 1 > mm breite 3«»« D Psa.. iur auawitrt, «dPtg ffamitienonzeigen und SieUengeiuche ohne ÄK)6lH6lt" 4?l"Is". NadatI tu Pt., auberhold Pia die it» mm dre i« Reblamezett» Id» Ptq., auherhold M Pia. offerienqebükr IN Pta Au»w. AutlrSa» gegen Vorausvezadi. Nachdruck nur in» d»utt>ch»r SueUenonoobe ..Lresdne, No«t,r"> um»,o. enverianale Schn.Mucke werden nichi autdewokrt. Lchriitleilmiq und jiauplgetchottsslclle: WartenIUohe 3S 40 Druck u. Verlag von Utrpich L «rtchardt m Dresden. PoINchcck-Konto 1OSS Dresden. -^usust Dossier Flügel u Pianos AmO« Wtt kl> > - »»Ulm. 1il»l»»I»ll»>l'. IMMM?«M> XunslsplsI-flUgsl unci Pianos in köekslei' Vollenclun§. sie vensinigsn ansrl^annls lonseNönkisil mit unvsrtvUslIIesisr LolicNILt Bürgerbloä oder große Koalition? Volkspartei für eine Zusammenfassung -er Rechtsparteien und -es Zentrums. Ein Zusammengehen von Sozialdemokratie und Deulscher Dolksparlei wird für unmöglich erklär!. 4S3 Abgeordnete. Das letzte Ergebnis des Statistischen Rcichsamles. ID u r ch A u n k i p r u ch.i Berlin. 9. Dez. Nack den weitere« Berechnungen des Statistischen Rcichsamtcs dürste sich der zukünftige Reichstag «ns 19» Abgeordneten zusammcnsetzcn. Davon ent» fqllen aus die sozialdemokratische Partei Deutschlands 181. aus die Den t sch n a«i o n a l e Boiköpartei tN». aus das Zentrum 89. die Kommunisten <3. die Deutsche BolkS» partes St, die Nationalsozialisten 11, die Demokraten 82, die Bayrische Bolkspartci 19. die Wirtschaftspaktes 17, aus oen Landbund 8 und aus die Deutsch-Hannoveraner 1 Abge ordnete. Dieses Ergebnis kann als endgültiaes vorläufiges Ergebnis der Berechnungen angesehen werden. lW. T. B.) Rücktritt -es Kabinetts vielleicht am 2. Januar. Berlin, 9. Dez. Die Neichsrcgicrung wird morgen nach Rückkehr des Reichskanzlers Marx zu einer Kabinetts- sitzung zusamnicnlrcten. um sich mit der durch die Neu wählen geschossenen Lage zu befasse». Möglicherweise wird das Kabinett schon in dieser Sitzung beschließen, z« einem noch näher zn bestimmenden Zeitpunkte zu demissionieren, und zwar wird der 2. Januar als der dafür in Aussicht ge nommene Termin genannt. Ta der Reichstag erst am S. Januar seine erste Plenarsitzung abhalteu wird, wird das Kabinett mit der Wetterführung der Geschäfte bis auf weiteres vom Reichspräsidenten beauftragt werden. Die Vorstände der meisten Parteien werden im Laufe dieser Woche in Berlin ziisainmcntrctcn. um zur Regie- rungssrage Stellung zu nehmen. In der nächsten Woche dürsten dann die Fraktionen des Reichstages zusainincn- trcten. Es handelt sich jetzt um die Frage: Bürgcrbloik oder grosie Koalition? Die demokratische und die sozialdemokratische Presse tritt sclbstucrständlich für die grosie Koalition mit Ein schlusi der Sozialdemokraten ein. Sie entnimmt dem Er gebnis der Wahle» einen Wicdcraussiicg der republikanischen Parteien. Auch das Z c u I r » >» s v r a a n. die „Germania", ist ihrer ganzen bisherigen Haltung entsprechend für die grosie Koalition. Sic sagt, der bisherige Kurs müsse wcilcr- gcführt werden: die Person dcS Reichskanzlers Marx gebe auch für die Folgezeit die beste Garantie dafür, dasi den Not wendigkeiten eines vernünftig orientierten deutschen Lebens willens genügt werde. Die Entschcidnng liegt bei der Volks partei. Bon einem Wiedcrauslcbcn der grosie» Koalition kann nur die Rede sei» wenn sich die Deutsche Volkspartci daran beteiligt. Ucber die Anssassung der Bolkspartci erfährt der „Lokal-Anzeiger": Für die Neubildung der Reichsregierniig sind nach dem zahlcnmäsiigen Ergebnis der Wahl zwei Möglichkeiten vorhanden, nämlich eine bürger liche Regierung von den Deulschnativnalen bis zum Zen trum oder die grosie Koalition von der Deutschen Volks- partci bis zur Sozialdemokratie. Vom Standpunkt der praktischen Politik aus gesehen, scheidet jedoch die zweite Möglichkeit letz» unter allen Um ständen aus, denn nach der ganzen Art. in der der Wahl kampf von den unter der Parole schwarz-rot-gold zusammen- gesasiien Gruppen gegen die Deutsche Volkspartci geführt worden ist. und angesichts der sehr bedeutenden Genen ätze, die zwischen der Volkspartci und der Sozialdemokratie in einigen demnächst zu bearbeitenden Fragen, z. B. den Steucrangelegenhciten bestehen, kann kür die Deutsche Bolkspartci jetzt ein neues Zusammcnachcn mit der Sozial demokratie unmöglich in Frage kommen. In führenden Kreisen der Volkspartei ist man daher der Ansicht, dasi in erster Linie die Bildung einer bürger lichen Regierung aus der Basis, die vor der Netchslags- auflösung vergeblich angcstrcbt wurde, setzt erneut versucht werden muh. Man beton« in der Volkspartci t» diesem Zu sammenhang mit besonderem Nachdruck, dasi es jetzt vor allem bi« Sache der D c u t i ch n a t i o » a l e n kein werde, eine solche Negierung auch praktisch zu ermöglichen, das heißt, dasi die Drutlchnationalcn bei der Ausstellung ihrer Forderungen und Programmpuntte vor allem die schwierige Lage des Zentrums berücksichtigen müssten. Dies ist nach der Meinung der Volkspartei um so wichtiger, als bei einem evtl erneuten Scheiter» der bürgerlichen Regier»!,a und angesichts der Unmöglichkeit der grosie» Koalition wieder nur eine bürgerliche Miiiderhcitsrcgicrnng übrig bleiben würbe, die dann aus einer relativ noch schwächeren Basis als cS die bis herige war, stände. Einen solch unmöglichen Znsland könne heute niemand verantworte««. Die .Krcuz-Ztg." schreibt: Die D e u t s ch n a t i o » a l c n werden die Entwicklung der Tinge a b z u w a r t e n haben. Sie sind so stark, dasi ihre Opposition ebenso wirkungsvoll, wenn nicht wirkungsvoller für die weitere Entwicklung unse rer politischen Verhältnisse sei» kann, als eine Beteiligung an der Negierung, die aus lauter Kompromisse» zusammen gesetzt ist und im „Wciterwursteln" das Ziel ihres Daseins erblickt. — An anderer Stelle erörtert die „Krciiz-Ztg." die Wirkung des Wahlergebnisses aus Preußen und be merkt: Wen» je der Wahlerwille gesprochen hat, dann ist es diesmal der Fall gewesen, denn diesmal ist der Deutsche» Vvlkspartei ein Halt! zugcrufcn worden. Wir können uns nicht vorstcUen, dasi Dr. Strcscman» und Dr. vvm Campe nach dem Volksspruch vvm 7. Dezember weiter wagen werden, dem System Severing die Existenz zu ermöglichen. Versagt aber, wie wir bestimmt erwarten, die Deutsche Vvlkspartei jetzt endlich die Gesolgschast. dann musi das Kabinett Brau» zurücktreten, und damit ist das gerichtete System Severing auch besiegt: denn Sozialdemokratie, Demokratie und Zen trum verfügen günstigstenfalls nur über 222 von IIS Sitzen. ES wäre denkbar, dasi sich die drei Parteien mit der Wirt schaft S p a r I e i lt> Mandate! verständigen und sic als ge heimen oder vfsencn Teilhaber in die Koalilion auslichme». Bei der Betriebsamkeit der Wirtschaftspartci die nur zn gern politische Geschäfte macht und eine feine Nase für Konjunktiir- geivinnc hat. liegt diese Möglichkeit sogar sehr nahe. Es fragt sich aber, ob das Zentrum diese parlamentarische Farce, die keine lange Tauer haben kann, mitmachcn wird, denn die Opposition gegen das Kabinett Braun und das System Sevc- ring wird vom ersten Tage an nicht nur mit Schärfe, sonder» mit Ungestüm einsctzen. Die hessischen Wahlen. Berlin, 9. Dez. DaS hessische Ergebnis ist: Deutsch- nationale 5 sls, Bolkspartci 8 sllls. Bancrnbnnd 9 sll», Zen trum 11 st8s. Nationalsozialisten > sls. Demokraten 8 iSj, Sozialdemokraten 28 i28s. Kommunisten 1 s2s. Die ungeheuren Kosten -es Wahlkampfes. 28 Millionen Reichsmark unnütz vertan! lEigner Deal, Ibertcht der „Dresdner Nachrichten".) Berlin. 9. Dez. Die allgemeine politische Anssassung ist die, daß die ungeheuren Kosten des Wahlkampfes lman schätz« sic auf l 8 bis 2» Millionen M a r kj unnütz ver tan sind. Die Gewinne der Linken werde» nicht hinrcichen, nm die Reichslcitung entschieden «mzulenkcn. Die Schwierig keiten werden sofort beginnen, wenn die Deutsche Bolkspartci erneut ihre Forderung stellen wird nach Einbeziehung der D c u t s ch n a t i o n a t c n in die Reichs- regicrung. Das, diese Forderung kommen wird, erschein« un bestreitbar. da die Führer der Bolkspartci entschlossen sind, sich auch setzt noch an die Versprechungen zu halten, die sic bei Annahme des Dawcs-GntachtenS den Dcutschnationalen ge geben haben. Die falsche Rechnung -er Pariser Presse. tEtgner Drahlbcrtchi der „Dresdner N a ch r t ch I e »".> Paris, 9. Dez. Tie Pariser Frühprcsse. die den Reichs- tagswahlen in Deutschland den breitesten Raum widmet, stellt einmütig fest, daß auch die Wahlen vom 7. Dezember kein klares Bild ergeben. Sicher sei nur, dasi die äusicrste Rechte und die äußerste Linke eine furchtbare Niederlage er litten hätten. Sämtliche übrigen Parteien Hütte» acwonnen. Die Sozialdemokraten seien allerdings am stärksten gewor den,- aber auch die Deutschnatioualcn hätten sich besser ge halten, als mau gedacht habe. Man habe damit gerechnet, daß die Dcutschnationalen eine Reihe von Sitzen verlieren würden. Für die Demokraten habe man im allacmeinen ein besseres Ergebnis erwartet. Man weist aber daraus hin. dasi die Demokratische Partei von „sämtlichen zweifel haften Elementen gereinigt" t?s sei. und dasi für die Haltung der Demokratische» Partes bei den Verhandlungen, öle der Reichstags«,,iflüsung vorangingen, der „moralische Eindruck" l!t der Partei gestärkt sei. Das Zentrum habe sich, wie immer, in alter Stärke er halten. Bei dem deutschen Wahlsystem, das im Gegensatz z» dem englischen Wahlsystem die Strömungen der künftigen Entwicklung verwische, anstatt sie scharf herauszuarbeitcn. sei dies ein ziemlich befriedigendes Ergebnis. Durch den ge steigerten Einfluß der S o zi a l d c m o k r a t r n sei nicht viel mehr erzielt worden, als dasi die Fordern,,gen der Arbeiter besser betont worden seien. Durch die Stärke der Deutsch nationalen sei aber ein Gegengewicht gegen eine einseitige Linkspolitik gegeben. Man neige zu der Ansicht, das, eine Rcgierungsloalttion aus Zentrum, Demokraten und Volks partei mii Einschluß der Sozialdemokraten die meiste Aussicht habe. Polens Wirtschaftslage. Von Gras E. v. Zedtwitz. Als Grabski im Jahre l923 die Finanzsanierung Polens begann, erklärten seine Gegner immer wieder, daß die Aktion der Negierung ohne Hilfe vom Auslande früher oder später zusammcnbrechen bder aber eine Wirtschaftskrise hcrvorrusen müsse, wie sie Pole» noch nie gesehen habe. Das crstere hat sich nicht erfüllt, um so mehr aber das letztere, und je länger die polnische „Sanierungskrise" dauert, um so mehr zeigt sich, daß man auch diese ohne fremde Hilfe nicht wird überwinden können. Diese Krise ist. wie in allen Jnslationsländern, letzten Endes nlchtS anderes als eine Geldkrise, hervorgcrusen durch die völlig veränderten Geldvcrhültnisse der Jetztzeit. Während der Staat in der Jnslaiionöperiode immer uns überall nur Verluste hatte, arbeitete die Privatwirtschaft — nicht zuletzt aus Kosten des Staates — jahrelang -mit gutem Nutzen und erlangte eine starke, dominierende Stellung, die Handel und Industrie im polnischen Agrarstaate ln normalen Zeiten niemals Hütten erringen können. Doch die Gewinne verflüchtigten ebenso rasch, als sie gekommen waren, und als der Erfolg der Währungsstnbilisierung dann dem Staate seine volle Macht auch aus wirtschaftlichem Gebiet wicdergab. trat der Umschwung alsbald fühlbar in Erscheinung. Nun steht der Staat stark und gut fundiert da. während der ungeheure Geldmangel, die allgemeine Teuerung, Prvduktionö- und Ab satzschwierigkeiten der Privatwirtschaft einen schweren Exi stenzkampf ausgczwungen haben. Das polnische Statistische Reichsamt ha« errechnet, daß in den heute polnischen Gebieten in der Vorkriegszeit mehr als dreimal so viel Geld kursierte als setzt, und wenn der Banknvtenumlailf seit Herbst-923 auch langsam und vorsichtig vermehrt und auch der Dtaatskredit wieder neu geregelt wurde, io ist doch nicht zu verkennen, daß der Staat die jetzige Zeit benützen will, um Geld in seinen Kassen anzusnmmeln, nicht aber auSzulcihen. Die "redit- politik der neuen Bank Pvlski. die das staatliche Kreditwesen repräsentiert, hat sehr viel dazu beigctragen, daß die Zinsen in Polen immer weiter stiegen und allmählich phantastische Höhen erreichte». Wohl suchte die Regier»»«? dieser Entwick lung durch scharfe Verordnungen cntgegcnzuwirlen. doch niemand kümmert sich darum, daß nur 21 v. H. Zinsen pro Jahr erlaubt sind. Im Oktober zahlte man 8 bis 7 v. H. pro Monat, im November schon das Doppelte, seist noch weit mehr. Diese Kreditteucrung mußte natürlich auch die Pro duktion und die Lebenshaltung entsprechend verteuern und endlich zu unhaltbaren Zuständen führen: beute üb^rstet-st sic polnische DurchschnittslebenShaltung die Wcltparltät bereits nicht unbedeutend, und die polnischen Warenpreise haben die Weltmarktpreise fast überall erreicht und in vielen Fällen überschritte». Dies mußte notwendig einen starke» Rü-^gang der Ausfuhr und die durch den allgemeine» Geldmangel ver ringerte Ausnahmefähigkeil des inneren Marktes eine »ort- schreitendc Absatzstockung zur Folge haben, die sich rasch ,urs alle Industriezweige ansbreitele und insbesondere in der Textil-, Eisen- und Maschincnindnstrie zeitweise zu cin^r völligen Stagnation führte. Wohl musitc sich die herrschende Wirtschaftskrise in den Industriezentren am stärksten aus wirken, also in Polnisch Oberschlesien, in den Gebieten von Nielltz-Viala, Lodz usiv. Wie sehr aber das ganze Land dar unter leidet, zeigt der Umstand, daß der polnischen Landwirt schaft erst vor kurzem sehr bedeutende Stcuerstundungcii be willigt werden mutzten. Tie herrschende Wirtschaftskrise und ihre Folgen haben den anfänglichen Enthusiasmus über die erfolgte Sanierung der Staatssinanzcn rasch gedämpft und zu scharfen Angriffen gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung geführt, die zwar die Staatsfinanzen saniert, zugleich aber der Privatwiriichist die Existenzmoglichk'stt entzogen und damit neue wirtschaft liche Verwirrung vorbereitet Hai. Immer deutlicher wird daraus hingewicscn, dasi die Wirtschaftskrise durch die War schauer Politik verursach« und durch zahllose unangebrachte Maßnahmen der Regierung nnnvtig verschärft wurde, die un- gegchtet aller Mahnungen und Warnungen nicht nur die Valutaänderung übereilt und zur Unzeit durchsührte, sondern auch allzulange versuchte, Polen mit seinen eigenen, unzu länglichen Mitteln zu helfen und bisher stets auf die Hilfe des Auslandes verzichtete, bis dieses an Polen kein Interesse mehr zeigte. So sagt die Opposition: sie vergißt aber, daß dieses Interesse schon seit langer Zeit recht gering war und die Erfolge der polnischen Wirtschaft in den letzten tünf Jahren gewiß nicht danach angetan waren, das Vertrauen des Auslandes zur wirtschaftlichen Zukunst Polens --- '-eben. Auch der günstige Bericht Hilton Boungs. den England als Finanzsachverständigen nach Warschau sandte, vermochte daran nichts zu ändern: die englische Anleihe blieb aus. und die polnische Negierung wartete weiter ab, bis sse auslän disches Geld ,.z» günstigen Bedingungen" erhalten könne. Dem britischen Beispiel folgten andere Länder, insbesondere Amerika, während Frankreich dafür sorgte, dasi die franzüli- chen Anleihen ausschließlich für RüstungSzwecke, und zwar grösstenteils in Frankreich selbst Berwstibung fanden. In den Vereinigten Staaten konnte nicht einmal der amerlk.i- nischc Gesandte in Warschau einiges Interesse für Pole»
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