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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.11.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161129016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916112901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916112901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-11
- Tag1916-11-29
- Monat1916-11
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.11.1916
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»wet Drittel Bulgaren, besuch! wiro. wertvolle kulturelle Arbeit leistete und in der letzten Zeit besonder» starken Zuspruch von der bulgarischen Bevölkerung gesunde» batte. Der Schaden «st durch Bersichcrung nur teilweise g«. deckt. lW. T. B.» Mars regiert dle Stunde! Bon Staatssekretär a. D. Gras v. Posad»«»t,»W«hner. Als der «riea ausbrach, zunächst gegen zwet grobe europäische Militärmächte und gegen dle grüßte Seemacht -er Welt, waren wohl nur Wenige in der Lage, sich ein Bild davon zu machen, welches Mab an Menschenkraft, welche Geldmittel, welche Masse an Stoff notwendig sein würden, um unsere Kriegsmaschine in Gang zu erlialten, welche Wandlungen das ganze deutsche Wirtschaftsleben durchzu- mache» hätte infolge der Absperrung von der westlichen Hälfte der Erdkugel, und wie tief alle diese unvermeidlichen Anstrengungen und Aufwendungen in de» RcchtSkreiS und die privaten Verhältnisse jedes einzelnen eingreisen mühten. Biele harmlose Seelen schienen sogar zu glauben, wohl in Erinnerung an den Krieg von 187», wo wir uns nur mit einem Gegner zu messen hatten, dah eö sich mehr oder weniger um ein kurzes heroisches Zwischenspiel handle, welches nicht allzu tief ihren Lebensinhalt er schüttern würde, und nach dessen Schlub wir politisch, mili tärisch und wirtschaftlich neu gestärkt in den alten Gleisen sortfahren könnten. Erst allmählich ist d i e E r k e n n t n i S v o n der ent scheidenden Bedeutung dieses Krieges für das Dasein unseres ganzen Bolkcü und für das Leben eines jeden Deutschen tiefer in das Bewußtsein der Masse» gedrungen. Die Aiisorderuiige». die der Staat in unabwendbarer Notwendigkeit an jeden einzelnen Staatsbürger stelle» muh, haben schließlich auch die Leichtherzigsten von dem bittere» Ernst der Lage über zeugen müssen. Je mehr dieser Niesentampf zur Entschei dung drängt, desto gewaltiger sind naturgemäb die An strengungen, die z» fordern sind, und desto mehr wachsen die Opfer, die jeder einzelne zu bringen hat. Zum Frieden kommen wir nicht durch die Versicherung, daß unsere Feinde eigentlich schon besiegt seien. Gegner, die auch glauben oder behaupten, sür ihr Recht zu kämpfen, bewegt man nicht durch Gründe, dir Massen nicdcrzulegen, am aller wenigsten aber eine Welt von Feinden, die sich die Hand gereicht haben, um uns politisch und wirtschaftlich zu ver nichten. ES sind auch zu viele unter ihnen, die allen Anlaß habe», den Frieden sür sich zn fürchten. „Die Bestie brüllt nicht mel>r, sie knurrt nur noch,' sie hat aber noch die Pranke aus ihrem Opfer, und deshalb müssen alle Mittel in Be wegung gesetzt werden, um sie zu erschlagen." Sv schrieb kürzlich die einflußreiche „Times". Den Frieden, wie wir ihn ehrenhaftcrweise nur annchmen könne», ohne unsere Vergangenheit zu verleugnen und unscre Zukunft z» opfern, erreichen wir nur, wenn wir den G egncr mil i- tä risch und wirtschaftlich hierzu zwingen. Das mögen sich alle klar machen, die. durch de» Krieg in der behaglichen Gewohnheit ihres Daseins gestört, un geduldig nach dem Zeiger der Zeit blicken. Sie mögen sich vorstellcn, was geschehen würde, wen» eö uns nicht gelänge, den Sieg zu erringe», welche Folgen hieraus für jeden einzelnen erwachsen müßten. Sic mögen nicht daran zweifeln, daß ein besiegtes Deutschland Gut und Blut jedes einzelnen gefährden, daß Prüfungen über unser Vaterland kommen würden, wie sie an Elend und Greuel nur die trübsten Blätter unserer Geschichte aus- weisen. Die Starken und die Schwachen, die HoffnungS» reichen und die Besorgten, die Wohlhabenden und die Armen, sie fahren alle in einem Boote und müssen deshalb alle ihre letzte Kraft a n st r e n g e n . um sich du r ch den fürchterlichen Strudel h i n d u r ch z u - arbeiten, wenn sie nicht untergeben wolle». Es gibt keinen anderen Weg zum Frieden und zur Erhaltung des Vaterlandes! Jeder einzelne hat die Pflicht, sich zu prüfen, was er nach seinen äußeren Verhältnissen, nach feiner wirt schaftlichen Kraft, nach seinen körperlichen und geistigen Fähigkeiten leiste» kan», nm seine Heimat in dieser Stunde -er Entscheidung zu stützen und zu ichütze». Je länger der Kampf dauert, je erbitterter um die Entscheidung gekämpft wird, desto mehr müssen Leben und Rechtskreis deü einzelnen znrücktrcten hinter der großen unsterblichen Persönlichkeit des ganzen Volkes. Alle Be griffe und Verhältnisse des Friedens wiegen federleicht gegenüber dieser einen unteilbaren, nnverineidllchen Auf gabe des Krieges. Die Persönlichkeit des Einzelnen vew licrt in dem Maße an eigenem Recht und an eigener Be deutung, in welchem die Gesamtheit des Volles zu immer höheren Leistungen aufgcrusen werden muß. Krieg ist ein harter Lehrmeister. Er prüft den Menschen aus Herz und Nieren. Er bringt große, opferfreudige, selbstlose Menschen ans Tageslicht, und er ruft die Schwachen ans, ihr ewiges eigenes Ich zu vergessen und sich dienstbar z» machen der großen Not der Zeit. Eine mehr als zweitausendjähistge Geschichte, die Arbeit non ungezählten Geschlechtern, alle Werte unseres Wirt schaftslebens und unseres Eigentums, die freie, unserem Stammcswesen entsprechende würdige Entwicklung unseres Volkes, der ungeschmälerte Bestand unseres Vaterlandes, kurz, alles, was dem Menschen wert ist und ihm das Leben begehrenswert macht, steht aus dem Spiel! Wer wäre da lau genug, »m einen Augenblick zn zögern in der Er füllung dessen, was das Land von ihm erwartet, das seine Vorfahren ihm schufen, in dem er geboren wurde und das er unversehrt, stark und glücklich feinen Kindern hinter- lallen will? Mars regiert die Stunde! Die neuesten Meldungen lauten: Der deutsche Großhandel nnd die Zivildicnstpslicht. d. Berlin, 28. Nov. lEig. Drahtmeld.j Am st», d. Ni. tritt tn Berlin das Präsidium des Zentralver- bandcS des deutschen Großhandels zusammen, um zur Frage der Zivildienstpfltcht Stellung zu nehmen. Aus dem „Reichsanzcigcr". Berlin, 28. Nov.j Der „Reichsanzeigcr" cüthält eine Bekanntmachung, betr. Aenderung und Ergänzung der Etchordnung. (W. T. B.j Die kulturellen Pläne der Türkei. K. Berlin. 28. Nov. sEig. Drahtmeld.j Eine scchs- gltederige Abordnung der Deutsch-Türkischen Bereinigung Konstantinopels weilt augenblicklich in Berlin. Sie ver folgt weniger politische als kulturpolitische Ziele. Es han delt sich tn erster Reihe um die Pläne sür das in Kvn- stantinopel zu erbauende Deutsche Haus, sodann um ernste politische Erörterungen. Das Mitglied dieser Abordnung Dr. Nasim-Bei, Mitbegründer und Mitleiter des Komitees „Einheit und Fortschritt" sagte einem Mitarbeiter der .Lloff. Ztg." u. a.: Der Weg zur Beherrschung der Zukunft geht durch die Schule. Soll unser Bündnis mit Deutschland für alle Zeiten gefestigt bleiben, so müssen die Deutschen in einem Jahrzehnt bei uns nachzuholcn suchen, was die Franzosen in einem Jahrhundert ztelbewußt erstrebt haben. Der Krieg erst hat die ganze Uebcrlcgcnhett der deutschen wissenschaftlichen Methoden über die seiner Nebenbuhler sür jedes unbefangene Auge offen- bart. Eine solche Umstellung und Anpassung der wissen schaftlichen Theorie tn die praktischen Erfordernisse -es Le- bens hat nur Deutschland in vorbildlicher Weise zuwege gebracht. Was wir hier sehen und erleben, das ist in Stahl und Panzer gegossene Wissenschaft. Deshalb wollen wir für unsere Heranwachsende Jugend planmäßig die deutsche Sprache mit möglichster Beschleunig»»»« zu crwcr- ben suchen, damit sic -ic deutschen Arbeitsmethoden erlernt, um sie weiterhin für den Ausbau der neuen Türket «m Frieden nutzbar zu machen. Den Deutschen kann nur ein Bündnis mit einer täglich erstarkenden Türket erwünscht sein. Eine konstitutionell schwache Partei ist für die Dauer kein vollbürttger Verbündeter. Ihr müßt unL daher im wohlverstandenen Jnterelle stark machen, uniere Sorul- politik hat bereit- einen bemerkenswerten Anlauf genom men. Wir schicken Schüler von 14 bis 17 Jahren in erheb licher Zahl lvorerst 200j in deutsche Mittelschulen, iusbeson- bere in Realschulei,, damit unsere Jugend von Kindesbeine» auf sich die deutsche Sprache und die deutschen Btl- dungsmethoden aneignet. Das türkische Unterrichtsmini sterium hat etwa 10» Hochschüler aus seine Kosten nach Deutschland geschickt, die sich hier Spezialstudien hinaeben sollen. Das Deutsch-Türkische Komitee entsandte ein wei teres Hundert in deutsche Mittelschulen. Enver Pascha geht mit dem Plane um, nach und nach 2»»» bis 8UV» solcher türkischer. Schüler in die deutschen Mittelschulen zu entsenden, damit sie sich in deutsche Art und deutsches Wesen einfühlen. Unsere jetzige Abordnung ist in erster Ltnte darauf bedacht, ein beschleunigtes Tempo in unsere sch ü l p v l i t i s ch e n Bestrebun gen zi, bringen. Das türkische Kriegsminislerium wird demnächst etwa ff»» junge Leute zur militärische» Aus bildung a» die Berbündcten entsende». Die türkische Schul politik schlug für eine durchgreifende Eindeutschung der Türkei zwei Wege ein: Zunächst wurden deutsche Pro fessoren an die Universität in Konstantinopel in erheblicher Anzahl berufen, sodann deutsche Berwaltungsbeaiiile i» hervorragenden Stellungen den einzelnen Ministerien zu» geteilt. Die Früchte dieser Eindcutichungsart reisen nnü indessen zu langsam Hera». Deshalb wollen wir jetzt unsere Jugend in möglichst großer Anzahl i» Deutschland heran- bilden lassen, damit sie deutschen Geist einnimen und nach der Türkei verpflanzen. Wir haben keine Zeit zu ver liere«. Jede Minute ist kostbar. Unscre Primarschulen nehmen unerhörte Dimensionen an. Im Bilaict Kon- stantinvpel allein sind von 4»»»» Schülern 22»»» weibliche, so daß der Besuch der Mädchen den der Knaben übertrisst. An unserer Universität studieren eine große Anzahl Frauen. Auch nach Deutschland haben wir studierende Frauen mit Stipendien an die Universitäten geschickt. Das neue türkische Gesetz hat die allgemeine Schulpflicht für bedde Geschlechter eingesiihrt, aber wir gehen nur vorsichtig tgstend schrittweise vor, um ererbte Gewohnheiten und religiöse Ueberlieseriinge» nicht schroff z» verletze». Der letzte jungtürkische Kongreß hnt beschlossen, daß der neue türkische Staat auf der Grundlage des westlichen Bildniigs und Erziehungssvstems ausgebnut werden soll. Infolge dieses Kvngreßbeschlusies sind wir nach Berlin abgeordnet worden, um unsere schulpoUtische» Pläne der Verwirk- lichung entgegenzusührcii. Was Deutschland uns jetzt »u geistigen Vorschüssen leistet, das macht sich mli der Zeit reichlich bezahlt. Die Aufbahrung der Leiche Kaiser Franz Josephs in der Hosbnrgkapelle. Wien, 28. Nov. Nach der heute früh crsolgteii Ei» scgnung der Leiche des Kaisers Franz Joseph wurde dem Publikum Einlaß in die Hofburgkapcllc gewährt, um vom toten Kaiser Abschied zn nehmen. Die Kirche zeigte tiefen Tranerschmuck. Vor dein Hochaltar er hebt sich auf einem mächtigen Stnfenbau der schwarze, mit Gvldzicrat geschmückte und auf einem Goldbrokalteppich ruhende Sarg. Unterhalb des Ausbaues liegen Kränze der nächsten Familienangehörigen. Auch an den Wänden sind zahlreiche Kränze aneinandergereiht. Der Andrang der Menge ist ungemein groß. In tiefem, ehrerbietigem Schweigen ziehen die Scharen in tiefer Ergriffenheit an der Bahre vorbei, uin dem toten Herrscher den letzten Gruß zu entbieten. Auch morgen nnd Donnerstag vormittag wird das Publikum in die Hosbnrgkapelle zngeiassen. iWTB » Der russische Admiral Kerber beim König von England. London, 22. Nov. Der König hnt den russischen A dmiral K erber in Audienz empfangen. iW. T. V.j Eine Friedensanfrage im englischen Unlerhausc. I>. Haag, 28. Nov. lEig. Drahtmeld.j Im englischen Parlament fragte der Sozialist S n v w d c n, ob nicht die Zeit gekommen sei, FriedenSverhandlungen anziisange». Seitdem der Kanzler öffentlich erklärt habe, daß Deutsch land nur einen Verteidigungskrieg führe und nur die Sicherstellung von DcutschlandsUnabhängigkcit und Eiitwick lung verlangt, und da Deutschland ebenfalls das besetzte Ge biet im Westen sreigcben werde und die anderen Gebiete Gegenstand von Unterhandlungen sein könnten, stehe nichts im Wege, die Unterhandlungen nnzufangen. Minister Vonar Law erklärte, er könne dies nicht tun und sagte, daß der Kanzler die von Snvwde» erwähnten Erklärungen keineswegs abgegeben, sondern immer unter der Voraus setzung von Deutschlands Sieg gcsprvchen habe, weshalb jede Erörterung sür einen britis ch e n M i n i - st e r a » s g c s ch l v s s c n ist. Die Verwendung von Negern durch England. London, 22. Nov. lUnterhauS.j Vonar Law sagte ans eine Anfrage, er stehe mit den verschiedene» Kolonial Verwaltungen in Verbindung über die Finge, ob cs wün schenswert sei, die Arbeitskraft der Neger zn verwenden. Man berate mit früheren Gouverneure» und anderen Leute», die Erfahrungen mit setzt in England befindliche» eingeborenen Raffen hätten. H a u st v n fragte, ob die Far bigen sich nicht sür viel weniger Geld siir die Armee an- wcrbcn lassen würden, als Arbciterbataillone. Vonar Law erwiderte, alles dies werde setzt vom Kolvnialamtc und Kriegsnmtc erivvgen. iW. T. V.s Die griechischen Reservisten gegen den Vicrvcrbaud. b. Amsterdam, 28. Nov. lEig. Drahtmeld.j Der Athener Berichterstatter des „Dailn Telegraph" meldet besondere Maßnahmen der griechischen Mllttürpartci, nm die Reservisten znm Widerstand gegen die Aus lieferung der Waffen zn organificrcii. Die Häuser der Athener Venizelisten sind danach über Nacht durch rote Kreise gekennzeichnet worden. In Larissa stürmten die Reservisten, mit Revolvern und Gewehren bewaffnet, feuernd durch die Straßen, wobei die Fenster der Venizelistenhäuser zertrümmert wurden. Gendarmerie und Polizei schienen machtlos. Ein Zug mit Waffen, der sür das Armeekorps, das sich jetzt auf dein Wege nach dem Pelo ponnes befindet, bestimmt war, wurde von den Reservisten angehaltcn, die dann mit den Waffen durch die Stadt zogen. Admiral Fonrnet wurde vom König Konstantin in Audienz empfangen. Später besuchte der Admiral ver schiedene griechische Kauflente der vcnizelistislhen Partei, um ihnen seinen Schutz zuzusagcn. Mvntag nachmittag hatte Fonrnet eine Konferenz mit dem Bürgermeister Athens. Der amtliche türkische Kriegsbericht. Konstantinopel, 28. Nov. Amtlicher Bericht des Gc- neralstabs vom 27. November. K a u k a s u s s r o n t: Aus dem rechten Flügel hatten wig: glückliche Zusammenstöße von Erkundungsnbteilungen. Auf den übrigen Fronten kein wichtiges Ereignis. Der Vizcgeneralissimus. iW. T. V.j Die schlechte Ernte in Kanada. ' Amsterdam, 28. Nov. Nach einem Telegramm aus Tor- ronto an die „Times" sind dieses Jahr nur »» 4 »8 7»» BushclS kanadischen Getreides für die Ausfuhr ver fügbar, gegen 264172VV» Bushcls im Vor jahre. iW.T.R.j Sertllches md Söchfisches. 29. November 1914: In Nordpolen südlich der Weichsel führen unser« Angriffe zu nennenswerten Erfolgen: t» Geschütze und 4800 Gefangene sind unsere Beute. — Kriegsauszeichnungen. Vaner, Oberleutnant und BattcriefÜhrer im Fnßart.-Regt. 1», Ritter des Verdienst ordens 2. Klaffe mit Schwertern, des AlbrcchtSordcnS 2. Klasse mit Schwertern nnd des Eisernen Kreuzes 2. Klasse, erhielt das Eiserne Kreuz 1. Klaffe,' — das Eiserne Kreuz 2. Klaffe erhielten: Lehrer Alfred Schurtg, Eins., Ge freiter im Gren.-Res.-Reat. 10»; — die Söhne der Frau Alma v«rw. Märurei geh. Wetgell in Bockwa: Soldat Frans Manuel, Jns.-Regt. 18». und Jäger Fritz Mänuel, Jüger-Vat. 12. — Jäger Hermann Reiß. Radsahrer-Bat. Nr. 4. 2. Radf.-Kvmp., Jäger 18, wurde -um Gefreiten be> fördert und mit der Friedrich-August-Medaille ausge zeichnet. - Aus dem Felde der Ehre gefalle«: Otto Nicht. Leut nant und Vatteriestthrer im Ers.-Feldart.-Negt. 4li, 2. Balt.. Ritter deü AlbrcchtSordcnS 2. Klaffe mit Schwertern und Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse; — Bureauasststent Arthur Nebe, Jäger tm Jäger-Vat. 12, 8. — Todesfall. Im Alter von 78 Jahren starb gestern Rittmeister a. T>. Kammerherr Horst v. Ein st edel aus Wolftitz. I-. Eine ReichoverteiluugosteUo sür Nährmrttel und Eier. Es hat sich das Bedürfnis ergeben, die Ver teilung von Hafer- und Gerstesabrikate». von Weizen, Graupen. Grieß, Teigware». Grünlcrii, Sago und dcrgl.. von Hülsensrüchlen lBuchwcizen. Hirscj, von Maisgrießen, sowie von Mischsabrikaten aus den genannten Nährmitteln, ganz besonders von Suppenwürfeln und losen Suppen, von Speisepulvcrn, vegetabilischen Fleischersatzmitteln und Kindernährmtiteln, nach einheitlichen Grundsätzen zu regeln. Zu diesem Zwecke ist vom KricgSernährungSamt in Berbindung mit der Ncichöverteilungsstelle sür Eier eine dem Leiter des KricgsernährungSamtes unmittelbar unlerstcUtc Verieiluiigsstelle eingerichtet, welche die Be zeichnung „N e i ch s v e r t e i l u n g s st e l l e für Nähr mittel und Eier" führt und ihren Sitz in Berlin. Potsdamer Platz 8, Hai. Die kriegswirtschaftlichen Orga nisationen, die die eingaiigöerwühnten Nahrungsmittel be schaffen oder sie Gewerbetreibenden zur Verarbeitung zu weilen, sind angewiesen worden, vvm 1. Dezember 1016 ab sulche Waren nur mehr im Einverständnis oder nach An weisung der Neichövcrteiliingöstelle sür Nährmittel und Eier zur Verteilung zu bringen vder Gewerbetreibenden zur Weiterverarbeitung zuzuführen. Ter Ncichsverteilungs- stelte ist ferner der Auftrag erteilt wurde», die möglichste Herstellung von Tuppcnsabrikatcn und Kindcrnährmitteln zn betreiben und auch diese nach einheitlichen Grundsätzen zur Verteilung zu bringen. Die Verteilung wird die ReichSvertciluiigsstclle ans die Bundesstaaten nach einem bestimmten Verteilungsschlüssel vornehmen. - ill. I.j Zur Milchpreissrage schreibt uns die Lan de s f c t t st c l l e: Bereits im Monat August hatte die Lanöesfettstellc vmauögcsehen, daß mit Eintritt des Win ters die Milchzusnhr nach den Großstädten stark zurttckgehen würde und daß mit diesem Augenblicke die städtischen Ver mattungen vor die Frage gestellt werden würden, ob sie dnrch Erhöhung der Milchprcisc die Zufuhr von Milch er höhen könnten. Ta in dieser Sachlage die Gefahr lag, daß die Städte durch gegenseitiges Sichüberbieten die Milch preise steigern würden, so traf die Landcssettstcllc Maß nahmen, nm dem entgegenzuwirkcn. Eine einheitliche Höchstpreiöscstsetzung für Milch sür das ganze Land, wie sie neuerdings von manchen Seiten angeregt wird, konnte nicht in Frage kommen, da schon die verschicdcntlichcn Zusuhr- nnd Frachtkosten eine gleiche Prcisstcllung im ganzen Lande verbieten. ES wurde deshalb, um der ungemcsscnen Preissteigerung der Milch im Interesse der ohnehin schwer belasteten ärmeren Bevölkerung vorzubeugcn, bestimmt, daß leine Stadt oder Gemeinde den Milchprcis gegen den am l. September güliigcn Höchstpreis nm mehr als 4 Psg. steigern darf, ohne besondere Genehmigung der Landcs- fettstelle einzuholen. Diese Genehmigung zur Erhöhung nm über 4 Psg. ist durchweg abgclehnt worden mit einziger Ausnahme der Stadt Leipzig, welcher mit Rücksicht aus ihren starken itäglich 28ttc»» Liter bctragendenj Milchbczug aus Preußen, wo die Preise erheblich höher sind als in Sachsen, eine Erhöhung um » Psg. zugcstanden werden mußte. Ge rade gelegentlich der Prüfung der Leipziger Verhältnisse zeigte sich, daß der Milchpreis fast in ganz Deutschland be deutend höher ist als im Königreich Sachsen. Die Land wirte Sachsens haben infolgedessen das Bestreben, den Milch preis wenigstens nm etwas zu erhöhen und dadurch den anßci sächsischen Milchprciscn etwas anznnähern. Dieser Wunsch kann nach den cingezogcncn Gutachten wissenschaft licher Autoritäten über die Milchgcstchungskosten nicht un bedingt als unberechtigt erachtet werden. Besonders wenn man berücksichtigt, daß Sachsen keine eigentliche Milchvieh zucht hnt, sondern das Milchvieh aus anderen Teilen Deutschlands beständig neu zuzukaufen genötigt ist. Die Preise, die hierbei angelegt werden müssen, sind aber ganz außerordentlich in die Höhe gegangen und von etwa 6- bis 8»» Mark vor dem Kriege auf 16»» bis 2<A>» Mark für eine Kuh gestiegen. Bei derartigen Preisen ist eine Rentabilität selbst bei den im übrigen Deutschland gültigen hohen Milch preisen laum möglich, geschweige denn bei den viel geringe ren sächsischen Milchprcisen. Hierin liegt die Gefahr, daß die sächsischen Landwirte von weiterem Zukavs absehen und die Milchprodlikiivn daher noch weiter zurückgeht. Zieht man diese Umstände in Rechnung, so wird man erkennen, daß auch vom wohlverstandenen Konsnmcntenstandpunkt ans eine unterschiedslose Bctämpsnng jeder Erhöhung der Milchpreise nicht zu rechtfertigen ist. — Wcizcngebück ohne Hefe. Wie wir erfahre», werden in der Versuchsbäckerei der NeichSgctreidcslellc nicht nur von sämtlichen Mehlen der ihr angeschloffcncn Mühlen Vackvrvben hcrgestellt, sondern cs werden auch zweckmäßige Mchlmischnngen und Backversahren auSprobiert. Herrn F. Nebelung, dem Leiter der Versuchsbäckerei der Rcichs- getrcidestelle. ist cs gelungen, durch besonderes Vackvcr- sahrcn Weizenmehlgebäcke ohne Hefe herzustellcn. Tic Ge- bäcke unterscheiden sich kaum weder in Form, Farbe und Geschmack von den sonst üblichen, und haben noch den Vor teil längeren Frischblcibcns als diejenigen mit Hese her gestellten. Das Nackvcrfahren ist daher von großer Wichtig keit. weil dnrch diese Erfindung bei allgemeiner Einführung erhebliche Mengen Rohstosse erspart nnd der menschlichen Ernährung ans einfache Art zugänglich gemacht werden könnten. Die Ncichsgetrcidcstclle stellt dieses sehr einfache Verfahren, welches ans einer N e 11 zü ch t u n g von N 0 ggcnsaner ans Weizen beruht, im Interesse dec Allgemeinheit kostenlos durch Nerössentlichnng in den Näckerfachzeitniigen zur Verfügung. lW. T. V.j — Bcstaiidscrhcbniig der Ernteslächen der Runkel-, Kohl-, Wasserriibeii. Möhre» «sw. Durch eine Verordnung des Ministeriums des Innern an das Statistische Landes amt ist dieses beauftragt, die Amtshanptmannichastcn und die Stadträtc der bczirtsfreien Städte nnzniveisen. mittels Ortelistcn die im Jahre 1»l» als Neben- vder Nnchfruchi angcbantcn Ernteflächen der Runkel-, Kohl-, Masse rrübcn nnd Möhren »nd deren Erträge von den Gciiieiiidcbchördeii zu erfragen. Zur Erleichte rung sür die Gemeindebehörden werde cs sich empfehlen, die Umfrage zugleich mit der ZAhIiing der Viehbestände am 1. Dezember vorzunehmen. — Preise für Hasclnußöl. Ter K r i e g s a u s s ch n ß f tt r O e l c u 11 d F e t t e läßt den bei weitem größten Teil des ihm zur Verfügung stehenden Ocles zur Marga rine h e r st e l l u n g verwenden, weil -ic Bevölkerung in don meisten Teilen Deutschlands Margarine noch nötiger braucht als Oele. Speiseöl kann durch den Kricgsaus- schuß deshalb zurzeit nur in solche Bezirke abgegeben wer den, deren Bevölkerung an die Verwendung von Rüböl und Leinöl statt anderen FetteS im Frieden besonders ge wöhnt ist. Soweit der KricgSausschiiß Ocl abgibt, berechnet er für das unter seine Aufsicht gestellte Oel den Kommunal- verbändcn 4,ff» Mk. für das Kilo. Dieser Preis steht genau im Verhältnis zu dem Margarinepreis und ergibt sich an dem Durchschnitt der Preise für inländische und den zur zeit sehr teuren ausländischen Oelsaaten, Oelen nnd Fette». Für die Klcinhandelsspannung bestehen zurzeit keine all gemeinen Bestimmungen. Der Kleinhandelspreis für da Kriegsausschußöl beträgt in der Regel ff bis 8M Mk. da Kilo. Daneben kommt anderes Oel verschiedener Art und Herkunft zum Preise bis zu 86 Mk. für das Kilo in den Handel. Dieses Ocl ist znm Teil aus Haselnüssen und anderen, dem freien Verkehr belassenen Früchten hergcstelli. »um Teil ist eS freilich vielleicht auch auf gesetzwidrig«» 8 ZS » »e Ls « 3. 8 L »A 3 G e» sa
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