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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.06.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070605018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907060501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907060501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-05
- Monat1907-06
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.06.1907
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verugrgrMn Är n «ftll»- am Laa« vordrr inackirllt» nur mU !a»r bonoraronl».--.. UMlbttät: unvrrlanlltr D »nu» w«rd«n ma>t «mldtwaort. L»lr,r«mm>»drrkt«: Hachelch««» »»,«»««. txuivt,EN»KE MaAmkk.»«. Gegründet 1856 Lodosk L vo. I llosliskonnitvn 8r Llgz. ä. RvNixs v. Sackson. Vre1rlll8-Vsvso. k> w:el rerk.iu k: vi-o»«I<m, Kst»»rlct 2. Nnreigen-tarlf. Unnnkme v,n «»küntzl,>,«,«, bi« »achmitlaar s Ubr, Lpnn- mi>» AcicrlnsS «ur Vlanentttnü: ns vo» N dis «/, I Udr Die i iva»i»e Knind^kll« «c« 8 Eiloen) s Pta. pamillciinachnchlk» so Ps« : Äe- «Msan-kiac» auf dcr VilvaNciis 8ci>c so Via: die Sivalüae 8eile auf Termite so ivia : als iLiuaeiaudr Livaltme ckeile von Dresdner Aui- traaacbern?S Pia^ vo» auSioSNioe» I MI. 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E-rM — von 10 1)18 500 Uark. — KrUnällehvi- llinrsluntorriekt gratis. k-l!l>!illl!.H«' Luast-Lslsa ° Lmil Liedlsr h kragor Ztrssss Träger Ktraseo ^ »süiiMz-N Leseiienlle ß 8Olrv^Sr*Lrüi*1s« orbrrtten clen rcieli illustrierten Kiie/.ial-Katirloi- Über klilriodrs xs^'on Kinsvminn^ von 50 I'lx. ^-7- lioiido r»M8lmät. —^7^ lsrl WettckseSiueks Ltsblisremevt Rr.154. S-itgtl: Ai'MLti'Sne 11. 8»nntliM mir r«n II—t llbr xeössml. Hifsijche Qukrtreidcreie». Vlnineiikmso, Kirche»- u. Pastornlkonfere»z, Boacnschlibeiigescllschnft, GellchtSvechciMiiilaen. „Komcnisch". Mutinnkiliche Witterung: Vielfach l,eite iter, wärmer. Mittwoch, S.Innii;)^7. Höfisches Spiel und nationales Pflichtgefühl. Mit dem Rücktritt des Grase» Kuno von Moltke von seinem Posten als Kommandant von Berlin ist die leidige «Affäre", über die seit einigen ^agcn in geheimnisvollen Andeutungen berichtet wird, anscheinend noch nicht abgetan. Der Vorgang an sich wäre herzlich Vcdcntungslvö, wenn er nicht, und augenscheinlich nicht ohne Grund, mit Ge rüchten und Verdächtigungen in Verbindung gebracht würde, die bis in die Kreise dcr nächsten Umgebung deS Kaisers hinausrcichen. Sv ist wieder einmal hämischer Skandalsucht Tor und Tür geöffnet, und mag ein gerichtliches Verfahren gegen den Herausgeber der „Zu kunft", daö nach dcr endgültigen Ablehnung der össcnt- lichen Klage nur im Wege dcr Privattlage möglich wäre, eingcleitct werden oder nicht, die Angelegenheit wird so bald nicht zur Ruhe komme», und leicht erscheint es möglich, datz vo» Len persönlichen Auseinandersetzungen und öffentlichen Erörterungen, die zu erwarten stehe», auch dcr politische Hintergrund einigermaßen erhellt wird, der den zunächst beteiligten Persönlichkeiten als Folie und der weiteren Entwicklung des Vorfalles als wirksamste Reklame dient. Ob und wie das geschieht, must abgcwartct werden,- es wäre müßig, gegenwärtig haltlose Kombina tionen ansznbaucn und ein Urteil abzugcben, ehe noch der Tatbestand einigermaßen zuverlässig sestgestcllt und aufgeklärt ist. Diese nach Recht und Billigkeit »nd noch mehr in Rücksicht hoher vaterländischer Interessen gebotene Zurück haltung darf aber von einer allgemeinen Betrachtung ge- wisser Erscheinungen, die unserem öffentlichen Leben an» haften, nicht abhaltcn. Mas zunächst die schwerwiegende und kritiklos, ja gierig aufgcgriffcne Bchauptnug betrifft, daß der um den früheren Wiener Botschafter Fürsten Philipp Eulenbnrg versammelte Kreis von Höflingen, Diplomaten, Militärs usw., die sogenannte Lieb en de rg er Tafelrunde, sich die Gunst des Kaisers in ebenso verwerflicher wie ungenierter Weise zu nutze ge- macht haben soll, um so von unverantwortlicher Seite Ein flüsse aus politische Persönlichkeiten und Dinge geltend zu machen, so wird man gerade diesen Teil dcr Anschuldigun gen mit besonderer Vorsicht und Mißtrauen ausznnehmcn haben. An sich ist cs jedenfalls ein starkes Unterfangen, die Vorstellung erwecken zu wollen, daß in dcr Person des Herrn von Tschirschky und Bögcndvrsf eine Kreatur deS Grasen Eulenbnrg bczw. ein Vertrauensmann deS Grafen zur Wahrnehmung dcr auswärtigen Geschäfte des Reiches bestellt worden sei, und zwar gegen den Wil len des Reichskanzlers, der Herrn von Mühlberg für diesen Posten bestimmt gehabt habe. Für eine Nation, deren auswärtige Interessen ein Mcnschenaltcr hindurch von der starken, ehrlichen Hand eines BiSmarck geschützt und gefördert wurden, wäre cs ein Schimpf, eine Beleidi gung sondcrgleichcn. wenn für die Besetzung eines Postens, wie ihn nach dem Tode des F-rcihcrrn von Nichthosen Herr von Tschirschky inne hat, andere als sachliche Gründe maß gebend sein sollten. Wenn irgendwo, kommt es hier auk den Mann an und was er leistet und nicht auf Rang und Stand und sonstige Nebcnrncksichte». „Daß wir von Schwierigkeiten und Gefahren rings umgeben sind, weiß niemand bester als ich," so erklärte der Kanzler deS Reiches in seiner letzten großen Rede über die internatio nalen Beziehungen. Und in einer solchen Zeit sollten hüstschc Intrigen es dahin bringen können, daß in ein so wichtiges, verantwortungsvolles Amt ein Mann berufen wird, der dieser Stelle nicht gewachsen ist, der wegen seiner unzureichenden Kenntnisse und Fähigkeiten im Vergleich zu seinen ausländischen Kollegen, denen gegenüber er die Interessen des Deutschen Reiches zu vertreten hat, von vornherein benachteiligt wäre? Solche Behaup tungen aufstellen, heißt auch zugleich die Pflichttreue des Kaisers und seines ersten Ratgebers verdäch tigen. Fürst Bülow, in der Bismarckschen Schul« aufgvwachsen, ist auch darin ein treuer Schüler seines Meisters, -aß er Abstammung und gosellschastlichen oder höfischen Einfluß, wenn es sich um Vergebung ver antwortlicher Posten handelt, sehr gering einschätzt. Misten und Tüchtigkeit, Fleiß und Zuverlässigkeit dagegen sehr hoch. Mit gründlichster Gowistcnhastigkeit ist er »u Werke gegangen bei «der Brusung des H«rrn von Stengel in die «rl«di«tr Stelle deS Freiherr« von Tbielemann, bei der Mahl eines neuen Leiters sttr die Kolonialvevwaltung. Und er sollt« nicht so verfahren sein bei der Vergebung deS OtaatssekretarlatS im Auswärtigen Amte? Der Kaiser vollends hat so zahlreiche Proben seiner Menschenkenntnis, seiner scharfen Bcvbacht»ngS«gabc und auch Proben rück sichtslosen Durchgreifens gegeben, daß auch von dieser Seite her Bemühungen und Machenschaften, wie sic dem Enlcnbnrgische» Kreise in Verbindung mit der Person des Herrn von Tschirschky unterstellt werden, sicherlich alles andere als Entgegenkommen und Unterstützung gesunden hätte». Aber auch aus einem anderen Grunde müssen die in Rede stehenden Verdächtigungen selbst verdächtig erscheinen. Da soll in Licbenbcrg der Plan ersonnen sein, an die Stelle des jetzigen Reichskanzlers einen anderen zu setzen, «der sich «vornehmlich mit der inneren Politik, mit dem Kampfe gegen die Sozialdemokratie zu beschäftigen Hütte, und dem Fürsten Bülow die Lei tung der auAwärtigcn Politik, die doch sein ureigenstes, in dreißigjähriger rastloser Arbeit anSgebautcs Gebiet ist. kurzerhand zu entziehen. Ein solcher Schritt müßte unbedingt ein tiefes Mißverständnis, ein unheilbares Zer würfnis zwischen dem Kaiser und feinem ersten Ratgeber zur Voraussetzung haben. Davon ist aber nicht das Ge ringste besannt geworden. DaS Verhältnis zwischen Kaiser und Kanzler ist vielleicht nicht immer ganz ungetrübt, aber ebenso sicher von schwereren Erschütterungen frei gewesen, und cs hat nach de» NcichStagswahlen und nach der außer ordentlich geschickten, in aller «Welt wohltuend und aner kennend vermerkten Stellungnahme der «deutschen Negie rung zur Frage der Begrenzung der Rüstungen an Herz lichkeit und Beständigkeit augenscheinlich noch gewonnen. Auch hier fehlt also eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Glaubwürdigkeit jenes Gerüchtes, und wenn der erwähnte Plan des Fürsten Eulcnburg jemals bestanden hat, so wäre sein« Ansführ"ng wohl an dem Unwillen der großen M e h rh e i t «d e r Nation gescheitert, die nachdem man ihr viel zu früh eine» «BiSmarck genommen hatte, znm zweiten Male grundlos eines bewährten Staatsmannes sich nicht hätte berauben lassen. ES ist wahr haftig nicht zu viel gesagt, daß im Frühjahr und Sommer des vorigen Jahres, als der Fürst Bülow am S. April im Reichstage einen OhiimachtSansall gehabt hatte, Millionen deutsche Patrioten um das Leben des Mannes gebangt haben, in dessen Händen lsie die Geschicke des Vaterlandes wohl behütet wußten. In noch höherem Grade hat sich Fürst Bülow seitdem als Meister dcr StaatSkunst erwiesen: ein Versuch, ihn in kritischer, ja gefahrdrohender Zeit auS seiner Stelle zu drängen, hätte kaum Aussicht aus Erfolg gehabt. Immerhin — die Möglichkeit erscheint nicht aus geschlossen, daß im Kreise dcr so eigenartig zusammen gesetzten Liebcnbcrgschcn Tafelrunde solche und ähnliche Pläne tatsächlich ansgchcckt worden sind: man hat ja dafür historische Beispiele ähnlicher Art. Die Stimmung dcr nationalen össentltchen Meinung pflegt bei den Berech nungen einer derartigen ManlwnrsSarbcit der Regel nach nicht richtig bewertet zu werden, La die exklusiven Teil nehmer solcher Zirkel zumeist die wahre Volksmeinung gar nicht kennen. DaS eine aber ist unter allen Umständen sicher: Erfolg haben die Machenschaften nicht gehabt, weder in der Person des Herrn von Tschirschky noch sonstwie, und daß »unmebr mit der ganzen „Runde" überhaupt reiner Tisch gemacht worden ist, darf sich dcr Reichs kanzler Fürst Bülow als einen nencn, bemerkenswerten Erfolg seiner nationalen Politik und seines persönlichen Einflusses buchen. Noch viel peinlicher als die behaupteten politischen Quertreibereien macht sich der Eindruck geltend, den die Anschttldignngcn persönlicher Natur gegen Mitglieder dcr Eulenburgsche» Tafelrunde Hervorrufen. Selbstverständ lich entziehen sich diese Dinge der öffentlichen Erörterung, aber cs muß doch betont werden, daß auch in diesem Falle wieder dcr Angriff, der politische Ziele verfolgt oder Per sonen ans der nächsten Umgebung des Kaisers und damit zugleich diesen selbst bloßstellen will, von Vorkommnissen, die das Privatleben der Beteiligten betressen, seinen Ans gang nimmt. Für eine gewisse publizistische Richtung ist diese Verquickung privater Denunziationen mit politischen Treibereien stehendes System geworden, «in System, das schon früher sich bewährt hat, aber erst in den sogenannten Kolonialskandalen der letzten Jahre in seiner vollen Leistungsfähigkeit erkannt worden ist. Man wird auch in Zukunft solchen Wühlereien gegenüber so gut wie machtlos sein, solange nicht stärker, als cS leider neuerdings -er Fall gewesen ist, in den dem politischen und überhaupt -cm öffentlichen Leben «mhestchenden Kreisen die Erkenntnis dnrchdringt, daß wie die Amtsführung so auch die Lebens führung makellos sein muß, und mehr als bisher Ver ständnis für das sich cinstcllt, was man vielleicht am kürze sten mit dem Worte „Gemcinsinn" bezeichnen kann. Mer an hervorragender Stellung steht, er sei Offizier oder Beamter, er sei ein Herrscher über Nationen oder ein Führer und Fürst im Reiche dcr Arbeit, übernimmj mit der Last seiner verantwortungsvollen Aufgaben auch weit gehende Verpflichtungen persönlicher und privater Natur. Von ihm darf und muß verlangt werden, daß er auch die äußeren Umstände, durch die sein Wollen und Wirken vor bildlich werden soll, keinen Augenblick außer acht läßt. Im Interesse dcr höheren Werte, die dabei auf dem Spiele stehen, kann nur dem dringenden Wunsche Anödrnck ge geben werden, daß eS den Herren von Moltke und Fürst Eulenbnrg gelingen möge, auf gerichtlichem Wege völlige Klarheit über die von ihnen behauptete Grundlosigkeit dcr gegen sic erhobenen persönlichen Beschuldigungen hcr- zustellcn. Neueste Drahtmeldunsten vom 4 J>mi. Znr Brannschwciger Rcgentcnfragc. V r a n n s ch w c i g. In der heutigen Sitzung des Landtags kam Abgeordneter Kreiodireltvr Krügcr- Wvlscnbütlel auf die Erkläruna zurück, die Staatsminister v. Otto in der Sitzung vom 28. Mai abgegeben hatte, in der er in Erwiderung auf das der Negierung eben erteilte Bertrauenüvvtum n. a. einzelnen Beamten des Herzog tums Pflichtverletzung vvrgeworfen hatte. Diese Erklä rung habe in den Kreise» der Staatsbeamten peinlich be rührt, zumal keine dringende Notwendigkeit Vorgelegen habe, eine solche Erklärung vor dcr Oeffentlichkeit abzu- acbcn und sie zu einer Sache des Staates zu machen, wo doch die Negierung als Obcranfsichtsbchördc aus Grund des Zivilbcamtcngesctzcs hätte cinsclireiten können. Die Beamten wüßten wohl, daß sic die Politik des Staates zu befolgen batten, dem sic dienten, sic seien aber keine Heloten, denen die freie Meinungsäußerung verwehrt sei. Auch er habe die vom Staatsministcr gemeinte Petition an den Herzog von Cumberland unterschrieben, in der der Herzog gebeten würde, im Interesse der Wiederherstellung des Friedens im Lande Braunschweig formell auf Han nover zu verzichten, und identifiziere sich mit den Unter zeichnern dcr Eingabe. Eine solche Handlung, wie sie den Beamten als Pflichtverletzung vvrgeworfen werde, sei mit Rücksicht ans die im Landtage gepflogenen Berhandlungen seit dcr Thrvncrlcdigung und der vom Negierungstische wiederholt abgegebenen Erklärungen wohl vereinbar mit den Pflichten der Staatsbeamten. Dcr Staatsministcr möge, um keinen Mißton in die J-cststimmnng hincinkom- mcn zn lasse», einige beruhigende Worte sprechen. Staats ministcr v. Otto erklärte, er sei nicht in dcr Lage, von dem, was er gesagt habe, ein Wort oder anch nur einen Buch staben znrückzunchmcn. Es sei einzig und allein Sache der Regierung, in den Gang der politischen Ereignisse ein zngrcifcn, wenn sie es für nötig halte. Bezeichnend sei, daß man der Regierung den Wortlaut dcr Eingabe au den Herzog von Enmbcrland nicht zur Kenntnis gebracht habe. Dem Abgeordneten Krüger als Beamten gebe er zur Erwägung anheim, was wohl in einem Nachbarstaat«: geschehen würde, wenn die Beamten etwa in derselben Weise ihren politischen Gefühlen freien Lauf lassen wür den. Dcr Abgeordnete Krüger würde sich da wohl sagen müssen, wir sind hier noch sehr gnädig abgckommcn. Hier aus wurde der Landtag aus nächsten Donnerstag vor mittag 10 Uhr vertagt. Osnabrück. iPriv.-Tel.) Nach einer Gmnndcncr Meldung des „OSnabrncker Tagcbl." wird dcr Herzog von Enmbcrland gegen die vollzogene N eg c n t s ch a f t s- mahl in seinem und seiner Nachkommen Namen aber mals staatsrechtlichen Protest cinlcgen. Enlenbnrger Tafelrunde. Berlin. iPriv.-Tel.) Der „Lok.-Anz." schreibt an scheinend offiziös: „Seit einiger Zeit gefällt sich ein Teil der Presse darin, in mehr oder minder versteckter Weite von einer Kamarilla zu reden, deren Beseitigung Anfang Mai geglückt sein soll. Es hieße den Eharakter und die Selbständigkeit des Urteils unseres Kaisers völlig verkenne», wen» man seinen Hof für einen geeigneten Boden für po litische Intrigen halten wollte. Unser Kaiser besitzt be kaniitermaßen einen großen Kreis von Vertrauten, deren Ansichten über Tagcsfrngen aller Art er, wie es lein gutes Recht ist, neben dcr Ansicht der vcrantivortlichen Minister vvn Zeit zn Zeit zu hören pflegt. Silier daraus auf eine unverantwortliche Ncbenrcgicruiig schließen können nur solche Leute, die von der Persönlichkeit und dem starten Willen des Monarchen keine Ahnung haben. Wir werden infolgedessen von diesen Quertreibereien, deren Zweck zn durchsichtig ist, nach wie vor keine Notiz nehmen." — Das „B. T." berichtet: „Schon seit ungefähr vierzehn Tagen war cs bekannt, daß zn den in Ungnade gefallenen Mit gliedern dcr „E u l e n b u r g sch c n Tafelrunde" auch der Generalleutnant Graf Wilhelm v. Hohenau, Flügel adjutant des Kaisers, gehört. Da dcr Name des General leutnants jetzt von anderer Seite in Verbindung mit dieser Affäre genannt wird, wollen wir mittcilcn, daß Gras Hohenau bereits am 6. Mai ausgchört hat, beim Kaiser Dienst zu tun. und daß er sofort durch den Oberst Frei herr» v. Marschall ersetzt wurde. Am Tage vorher hatte her Kronprinz dem Kaiser die Nummer der „Zukunst" übergeben, die er selber von ehemaligen Regimentskame. s Mt» "S s I « > ev ) M «s- s i s- 2. s >o - L »r -LZ' ! , --- 'S--.
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