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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.10.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001028012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900102801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900102801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-28
- Monat1900-10
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.10.1900
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Allerlei für die Frauenwelt. Nerkfpruch: Und Lu fragest, was wir fallen- Immer auch daZ Gute wollen, Uns den Edelsten vereinen, ÄaS wir sind, auch immer scheinen. G. Keil. Leichtgläubigkeit der Men schen. Die nicht abzukcugnende Tatsache, daß die Atenschcn zehnmal eher zu einem Kur pfuscher gehen, als zu einem erprobte» Arzt, fordert das Urtheil aller Denkenden heraus, lind wen» auch durch das Gesetz so manche be kannt gewordene Schädigung an Leid und Ge sundheit des Einen oder Anderen bestraft wird, so giebt es doch tausend Halle derart, welche unqesiihnt bleiben. Und wie die Kur pfuscherei noch heute in vollster Blüthe steht, so stand sie eS auch schon vor Jahrzehnten, »nie uns ein artiges Geschichtchen darüber be richtet und uns zugleich de» Beweis giebt. als was für Mensche» diejenigen von den Kur pfuschern angesehen werde», welche ihnen ihr gutes Geld zubringe». Ein berühmter hol ländischer Arzt, welcher i» London viele Jahre prattizirt hatte, ging daselbst über einen freien Platz und sah dort einen großen Menschenschwarm, welcher verlangend sich »ach irgend etwas bemühte. Näher tretend, fiel den, Arzte ein schöner, mit vier Pferden be spannter Blage» in die Augen, in dem ein 'Quacksalber sah. der mit reich gallonirlcii Dienern cinherfuhc und seine Universal- medizin an das nur so ihn umdrängende Bolt verlauste. Ter Arzt erluudigtc tun »ach der Wohnung des gesuchte» Mannes und suchte ihn aus. Der Quacksalber wurde etwas ver legen, denn er und der Arzt waren sich nicht mehr fremd. „Wo habe ich Sie nur schon ge sehen waren die ersten Worte des Arztes nach der Begrüßung, „doch kann ich mich nicht besinnen, wo und wann V" — „Sie tauschen sich nicht," erwiderte der Eharlatan, „denn ich war lange Jahre Bedienter bei der Lady Water, welche Sie als Hausarzt besuchten." „Ja, wie ist cs denn möglich, dah Sie ohne alle Vorbildung und Fachtenninisse als Ar,! prat- tizircn konnten und sich, wie ich wobl anncd men muß, ei» so grohcs Vermögen erwarben " Mir als Arzt hat cs nicht glücken wollen und doch übe ich die Arzneilunst schon über 40 Jahre aus und, wie ich glauben darf, nicht ganz ohne Ruhm!" „Ehe ich Ihnen auf ihre berechtigten Fragen eine Antwort gebe, er lauben Sie mir, Ihnen zuvor eine höfliche Frage vorlegc» zu dürfen. Sie wohnen auf einer der lebhaftesten Strahen Londons: wie- viel Menschen gehen dortselbst täglich an Ihrem Hause vorüber 7" — „Darauf ist sehr schwer antworten, doch meine ich, es können wohl immer tausend sein " — „lind was glauben Sie,Herr Doktor.wieviel von diese» tausend Menschen wohl ihatsächlich gesunden Menschenverstand haben.'" — „Icki glaube nicht fehl zu greife», wenn ich die Ansicht aus- spreche, dah es nicht mehr als hundert sind." — „Sie habe» vollständig Recht, und nun haben Sic auch üieAntwort auf Ihre erste Fluge Diese hundert, Herr Doktor, smd Ihre Kun den, die anderen sind die meinen!" Der Doktor lachte und entfernte sich, den Mann als einen menschentundigen Beurtheiler an sehend. Und heute Das sachgemäße Uriheil deS CharlatanS von einst paßt heute noch eben so genau auf die Menschen, und doch wäre es Zeit an einer Aenderung. vedwig Matthe». Sie Mutter ruftt zzjuui Kedächinih u-r »>,l. Hoheit Pnn, Albert von Lochien ) Ihr Schmerzenskind warst Du! Wie manche Nackt Hat sie a» Deinem Bettchen einst gewacht! Nie lieh sie warte», zittert durch die Lust Das Kinderstimmchen mall: „Die Mutter ruft!" Sie ging dahin! In bangem Sehnsuchtsschmerz Verzehrte sich das weiche Kindesherz: Im Traum allein, wie sanfter Lilien Dust. Erschien sie, seufzt er still: „D i e M u t t e r ruft!" Wie sollt' er zaudern, dringt wie Sphärensang Der Mutter Ton zu ihm mit lindem Klang: „O komm' z» mir! Nicht trenne uns die Kluft Von Zeit und Ewigkeit: Die Mutte, ruft!" Und sieh', des Schicksalseiigcl zückt das Schwert, Tie Mutter iit deS Lebens Opfer wcrth! Die jnnge Blvthe siel! Doch i» die Gruft Fällt hehr ein Sonnenstrahl: „D ie Mutter ruft!" L-titLIe. ScrHt-Nupvrl. Silben-rrättssel. AuS folgenden Silben as. a, ol. an. al, brück, bel, da, bar, der. eu. cha, cu. ce. ernst, san, frcd, ge. gar», geh. Hab. Hel. im, in, lan, lc. le, li. li, ler. mor, o. rha, ri. ra, rie. tel, te, un. ;a sind 11 Worte zu bilden, deren Anfangsbuchstaben. von oben nach unten, und deren Endbuchstaben, von unken nach oben gelesen, ergeben zwei bekannte Over», l. Sächsischer Knrort, 2, Euroväiicdes König reich 3. Iniel s. ArzncigewächS. 5 Knaben name, 6. Biblische Perlon, 7. Pflanze. 8 Biblischer König. 9. Schlachlcnort. lo. Sonntag, ll. Biblische Perton. 12 Person aus einer Oper von Roisini. 13. Soldaten- gattung. 11. Knabenname. Zritz und Karl «Lchartt. Rättzscl. Aus nachstehende» Sviichwörtcrn ist se ein Wort heranszunekmen und daraus ein neues Sprichwort zu Hilden. 1. Wie der Herr, si der Knecht 2. Tie Zeit ist Geld. 3. Arbeit in des Bürgers Zierde. 4. Wie die Alten siingc», so zwitschern die Jungen. 5. Der Apfel tällt nicht weit vom Stamme. 6. Die glltz: Thal hgt ihren Lohn in sich. Min» Anim M«. LAT Sonntag, den Oktober. Des Nächsten Ehre. Original-Roman von Hildegard v. Hippel. igorNe^,»!,.) Nachdruck v«rbo!itt,> . ' ->„Wer tan» das sein "" fragte Meindorf nachdenklich. „I, sie wirb sich schon Milden ! — Toppolinsky kennt sie nicht, folglich teiuic ich sie auch nicht!" meinte Tornow gemüthsruhis. „Der Strautz war mit vielem Geschmack gebunden !" Um so besser, dann lann ich ihn morgen der Krahn zum Gevurtsiag schenken, der ist doch morgen 2" „Freilich," bestätigte Weinbor'.. »ToppolmSly!" rief Tornow. Der brave Pole steckte den Kopf durch die Thür. „Der Herr Leutnant befehlen woh! seine drei Mari retour „Freilich, alte Seele, heraus damit l" Der Bursche beförderte da- Thaterstüci aus der Hosentasche. „Ausgezeichnet," sagte Tornow befriedigt, „wieder etwas gespart! — Also morgen nimmst Du den Strauß aus der Waschschüssel und trägst ihn zur Frau Hauptmauu Kräh». Dort bestellst Du meine gehorsamsten Glückwünsche. — Hast D: mich verstanden „Zu Befehl, Herr Lcuinaut!" Der Bursche verschwand endgiltig. „Wen» sich die Amanda Krahn, huldreich wie sie ist, nur nicht herabläßt und sich mit dein Kerl unterhält! Meine ganze Quälerei mit sein... Hochdeutsch wäre vergeblich gewesen !" Meiudorf hatte das Sopha mit einem der bequemeren Herrcusessel vertauscht und vlicS den Rauch seiner Havana vor sich hin. Er lachie leise aus. „Albcecht, Du bist unglaublich frech!" „Ru: väterlich besorgt, Freddv! — UebrigenL, dir- Lache», — ich bade es Dir schon einmal gesagt, — ist Dein Hauptcharm! Es verblüff geradezu, reizi, zündet! Niemand vecmuihet hinter diesem maeurcn Pccgaineutgesicht, hinter dieser eisernen Stirn uno kapitalen Besihlrbavernase ein solch' weiche-.-, ru ,volles Lachen Ich glaube, selbst diese schöne Niobe, diele arm«: Lilienmadonna, erwachte, wenn Tu sie an lachtest! — Wie ist es denn übrigen» mit Krahn's — Dort ist za morgen große Geburis- tagSsöte! — Gehn wir hin I" Tornow legte seine Serviette zusammc». Als er keine Antwort bekam, drehte er sich mir und wiederholte, seine Frage. Der Bester saß tief in seinem Sessel zurückgelehnt. das .'paupt dem Lichte adgewaudt. „Wie den,- st' fragte er langsam. Tornow schüttelte den Kopf. „Sei doch nicht so geistesabwesend. Mensch! — Sb wir zu Krahn's gehen st' „Natürlich— wir. sind ja erngetaden." Tornow erhob sich, irant sein Bier ans und ging in das Nebenzimmer hinüber, Meindors hörte in». wi> alle Abende, den Flügel öffnen. Nach einer kurzen, suchmden Einlcilung ging er in Mozart s Zauvermelodiee > nb.n La gehörte zu der Eigenari X» jungen B'stpers ein innu-ttir-e.- Brtanungsocrmoge.. Menschen und Dingen gegenüber. Er wusste stets sofort, dies passt zu mir, dies nickst, uno handelte darnach. Diese Eigenart hatte ihn vor Manchem bewahrt und aus dem Gebiete der Musik zum Künstler gemacht. Mozari's zarte, geistige Klarheit hatte er in seltener Ver volltommnung erfaßt, und es war für den Kenner ein Genuß, ihn spielen zu hören. Mein vors sah ihn auch gern. Der seingeformte, ideale Kopf tauchte über deliisti.attei! Kerzenqlanz aus und über das bewegliche junge Gesicht glitt in rascher Reihenfolge da- Seelenleben der Melodien. Heule saß der Aelter: still im Nebenrauni, die erloschene Cigarre zwischen de-. Fingern. Er hatte das .Haupt in die Hand gestützt und starrte auf den tanzenden Lichistren, den das unsichere Licht der Siraßenlaterucn durch die gestickten Stores in bas behaglich-. Zimmer warf. Ab und zu suhr ein Stoß de- ungestümen Frühlingswindcs die stille Straße dinauf, riß an den rostigen, von Haus zu HauS gespannten Ketten und schleuderte die Laternen wild hin und her. Dann huschten die flackernven Lichter über ein blasses, ernstes Gesicht, daS mit einem Ausdruck tiefer Qual vor sich binstarrte, während im Nebenzimme rs Schelmenliedcr aus „Figaro s Hochzeit" ertlanacn. „Arbeitest Du schon wieder, Freddy rief der Vetter dazwischen.' „Ja, ich arbeite," antworteie es aus dem dunklen Zimmer zurück. . Ihr. die Ihr die Triebe des Herzens kennt," schlug Tornow an und summte leise begleiten o die Melodie mit. „Woran denn ries er fragend. Weindorf stand auf und trat an dar, Fenster. „An meinem Leben," murmelte ec finster. „Sprecht, ist cs Liebe, die hier so brenntträllerte cs lustig nebenan weiter. 3. Kapitel. Ulli, wie oft habe ich Dich schon daraus aufmerksam gemacht, daß sich Derlei nichr schickt!" sagte Frau von Motter, „Du hastunter teuren Umständen mit einem HerrnBetannl- schaft zu schließen, der Dir nicht vorgestellt ist 1' Illr lilervsilkrrmke! Mit nachweisbar überraschend schnellem Erfolge bcbandclt durch Lebens - Magnetismus alle Nervenkrankheiten, Krämpfe, Hysterie. Hypochondrie. Blasen-, Hals-, Magen-, Nieren--, Frauen- und Kinderkrankheiten, Migräne. Rheumatismus. Lähmungen, Bleichsucht :e. Langjährige praktische Er- iahrung. Zahlreiche AuerkeuiiuugS'chrciden zur Einsicht. Sprechzeit außer Freitag Wochentags von 2— 4 llbr Sonntcrns non 0—11 Ilvr gzenickie 4 Uhr Sonntags von 9—1l Uhr. Besuche auch auswärts.' LI. MasvetoMK, tsicrokitrastc 52, 1. gegenüber Earvlahaus. EsseLMs-LröLünulL. Einem geehrten Publikum hiermit die ergebenste Mitthciluug, daß ich in meinem Grundstücke Fttvsteirstrafze Nr*. 87 eine kVololiaiicklans, verbunden mir seiner l»ro!>1«8l«i!»o, eröffnet habe und zwar werden lediglich Weine aus der LltlMMiMton N'6inZi'088!irlNiIIl!nx von 7od. llekr. LAntneL zu Or>8losI-I»retsoo zum Verkauf und Ausschank gelangen. Hochachtungsvoll Oskan I»vtvi inrrni»; vrülll L KiiitentLL, krLL«rstr»ssv 20. empfehlen das llemte in «eidlirlien «smlsi'Iielle». lilml'8 Sclillillli'Slen-cxti'M. Präparate gesetzl. geschützt, Patent angem. Die daraus hergestellten Schildkrötcn-Suppen schniecken pikant und delikat, Ein Versuch überzeugt. In Dosen L M. 0,60 und M. 1,—. Käuflich in den Verkaufsstellen des SSrUtrsr VLLrsll-lliolritiils- Vorslns ra vrosäso. ! 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Säioiutllel»« HH aai <»a, selbst dis kür die kVInter- 8a!soa «inxegungsnon ^'eadotlea sind im kreise ksrabxssstrt, und vird die Bllksrtigiinx van Wüsclls ulld lölltonöckon nach vis vor bestens ausgolübrt. LuäoU?oppv, Li. 8. HokUskerrrat, koswirriostrasss 3. Lrollleuvlltvr! Ilie stivi n. elelitt. l-ielit. Kr. l-LKsr ros Uvudvtlvii. ^askäliraasvll von Ksr-, Umsf-. slsldi'. l.ie!it- oinl ilM-knlsgsli. Leritral-Heiznrrgelr. LavrUtr Grosze Kirchgasse »—S. ! Lederschnhwerk mit feiten und gelenkigen kUMUgs, ist das I»,!8t<- Mittel, die Fstszc gegen Kälte u. zugleich gegen lliäisc zu schützen. Tltt !IalL80l»loa: Stiefeletten für Kinder, mit Leder besohlt, v. 3>'s M. an. Stiefeletten für Damen, mit Leder besohlt, von 5 M. an. Stiefeletten für Herren, mir Leder bcjohit, von 6 M- an Für Herren. Damen und Kinder. ilillmlieil k. Herren. Pa ar von 2 M. 75 Pf. an. Galoschen für Damen u. 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