Delete Search...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.11.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-11-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151124014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915112401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915112401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-11
- Tag1915-11-24
- Monat1915-11
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.11.1915
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
«v. Jahrgang. A» 32«. Mittwoch, 24 November ISIS. "^llchEtrlich li> Dr«»d«ib,tmelim>»,er ZutriGimi <an Sonn, und Mom,,,n mir «imna» ».8» M, I DI« cinivaitlge Zell« (eiwo 8 Silben» SN Ps.. VoriugspiiiUe und An,ei,en In Nummern noch ü » """ w b«n Vororte» ».so M. Bei einmalige, Zustellung durch die Post » M. (ohne Bestellgeld). I <tllgLIZr.il ^)I.LtsC. und Fricrtagen laulTarls. — AuowLrlig« Aufträge nur gegen Bo,au»dejahIung. — Bel«gdla> Nachdnick nur mit deutliche, QueUtnangad« <,D,«»dner Nachr.") »ulälstg. - Unverlangte Schrlililllcke werden nicht ouibewahrt. Sonn- «ele^ialiloVI. svvvvv Mann italienische Gesamtverluste Völlige Srgebuklosigrelt der italienischen Ssseukve. - Die weitere Besetzung des SanLMr: Prljepolle eingenommen - Diplomaten- llncht aus Serbien und Montenegro. - Sie vergeblichen blnschilchterungsversuche des Bierverbandes gegenüber Griechenland. Vesterreichisch'vngarischer Kriegsbericht. Wie». Amtlich wird verlantbart den 23. November: Russischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Die grobe» Kämpfe um den Äörzer Brückenkopf ««d am Rande der Hochfläche von Doberdo dauern fort. Mehrere Angriffe starker feindlicher Kräfte auf die Pod- gora wurden blutig abgeschlagen. Auch bei Pcvma und VSlavtja hielten sich unsere Trnppc» gegen aste Stürme, vielfach fand der Kampf auch nacht» kein Ende. Die Be schießung der Stadt Görz in der Zeit vom 18. bis 21. Ro- »ember hat wieder erhebliche Berlustc an Menschenleben n«d bedeutende Schäden verursacht. 28 Zivilpersonen wur de« getötet, 80 verwundet, IS Gebäude vollkommen zerstört, 2K0 stark, 60V leicht beschädigt. Gestern warfen die Ita liener abermals einige hundert schwere Bomben in die Stadt. Ans der Hochfläche von Dobcrdo gelang «ö dem Feinde. vnsere Front südwestlich des Monte Sau Mi chele »»rübergehend bis am den Westrand von San Mar tin» znrückzn-rängen. Sin Nachtangriff ungarischer und kSrntnerischcr Truppen brachte die ursprüngliche Stellung «nieder vollständig in unseren Best st. Mehrere Stürme der Italiener östlich Selz stießen ans das steirische Ansanterie-Regimcnt „Graf Beck" Nr. <7. bas seine Stcll- »nge» -melmal durch Feuer, ein drittes Mal im Hand gemenge fest behauptete. Nördlich des Görzer Brücken« kvpseS wiederholte« sich die üblichen Vorstöße des Feindes mit dem gewohnte» Mißerfolge. Zwei unserer Flieger »arfe» aus Arsiero Bomben ab. Fn letzter Zeit suchen die — allgemein zugänglichen — Vreßberichte der italienischen'Obersten Heeresleitung aus fallend vial über Erfolge zu sagen. Demgegenüber sei heute, ei» halbes Jahr nach der Kriegserklärung unseres einstigen vnndesgenosse«, mit aller Deutlichkeit sestgcstellt. daß wir die z« Beginn des Krieges gewählte Verteidigungs front allenthalben. am Isonzo nun schon in der vierten Schlacht, siegreich behaupteten. Seit Be ginn der Kämpfe im Südwesten vermochte der Feind sich nicht einmal jene« Zielen z« näher», die er im ersten An läufe zu erreichen hoffte: wohl aber hat ihn der Krieg an Toten und Verwundeten bereits eine halbe Million Männer gekostet. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die au der obere« Driua kämpfenden K. u. K. Trnp, pe« griffen die »onteuegriuische« Stellungen ans de« Kozora-Sattel «nd nordöstlich da»,« an. Eine österreichisch» »««arische Kolonne ist in Prisepolse «iugerückt. Die KLmpse i« Amsel selbe nehmen eiueu günstige« Fort gang. Unsere t« Ibar-Tal« »»»dringende» Streit- käste stehe» « Kilometer nördlich »o» Mitromista. deutsche Tr»»»«» einen halbe« Tagemarsch nördlich »o« Prtsti» a l« Sumpfe. Die Bulgare» bringe» über die Zegovac- Pluni«» »or. Der Stellvertreter deS Chefs des Generalftabs: IW. T. v.s ». SSser, Feld«arschall-Le«t»a»t. Pri> «polst ltegt t« Samtschakgedtet am Vt« nordwestlich »«« Ssoni-a. Krirgrstnanren. Die Frage der Bestreitung der ungeheuren Kricgskostc« nimmt zusehends eine Gestalt an. die Zwetsel daran entstehen läßt, ob eine so bergehohe finanzielle Be lastung aller kriegführenden Staate» ins Unendliche «eitergehen kann, ohne eine allgemeine Erschöpfung -erbeizuführen. Es kommt also vor allem darauf an. welche Staaten dank ihrer besonderen organisatorischen Fähigkeiten und wirtschaftlichen LebenSbedlngungen imstande sind, so lang« durchzuhalten, baß sie selbst noch über einen an gemessene» finanziellen Rückhalt verfügen, wenn ihre Gegner bereit» am Ende ihrer Geldkraft angelangt sind. Deutschland und Oesterreich-Ungarn haben nach dieser Rich tung zweifellos die besten Aussichten. Gewiß kostet der Weltkrieg auch diesen beiden Staaten viel« Milliarden, aber e» sind auch wirksame Gegengewichte vorhanden, die de« Druck der Mtlliardenlasten erheblich abschwächen und über die unsere Gegner zu ihrem sich stet» fühlbarer »ackcnden Schaden nicht verfügen. In Deutschland betrug das Ergebnis der bisherigen drei Kriegsanleihen Milliarden Mark, in Oesterreich - Ungarn 13 Milliarden Kronen — rund 1l Milliarde» Mark, ins gesamt also 3ü>/2 Milliarden Mark, und diese gewaltigen Summen, denen das Vvrstcüilngsvermöge» kaum noch zu folgen vermag — mir haben den Begriff für grvste Zahlen im .Kriege verlernt, sagte unser Reichsschatzsckrctär Dr. velfferich in seiner letzten Rcichstagsrcdc — sind gewisser- masten im Handumdrehen non der Bevölkerung in beiden Reichen selbst aufgebracht worden. Eine so glatte Unter bringung der drei Kriegsanleihen im eigenen Lande er möglichte sich neben dem einmütigen patriotischen Lpsersinn des Bvlles insbesondere dadurch, dast säst der gesamte Kriegsbedarf im I»lande selbst gedeckt und daher das im England bat sich am ärgsten verrechnet, da es sich mit der grundsätzlichen Uebernahmc der finanziellen Hilse- verpslichtung für seine Verbündeten belastete, was daraus schliche» lässt, dast man in London anfänglich nur mit einer kurze» Kricgsdaucr rechnete. Tie englischen Kriegskostcn betrugen sür das erste Kriegsjnhr monatlich lftlitt Millionen Mark, schwollen dann ln den Monaten August bis Oktober llilö bereits ans 2>ivft Millionen Marl monatlich an und werden neuerdings aus 3ft2ft Millionen monatlich geschützi. Tie Gesamtsumme bis Ende Oktober beträgt 2ft Milliarden b>>i> Millionen Mark. Tnzu kommen die riesige Kapital abwanderung ins Ausland durch die Bezahlung der Krtegs- licscriingen. die zuneliinendc Schwächung des ausländischen Zinscnstrvmcs. der für das britische Volkseinkommen wegen Wege der Anleihe ausgebrachtc Geld znm weitaus grössten Teile daheim blieb. Ein weiterer groster Vorteil erwuchs uns durch die von keinem unserer Feinde vvrausgcschenc. ja von uns selbst nicht einmal geahnte Energie, mit der sich bei uns alle Kreise den durch den Krieg geschlissenen neuen Verhältnissen anpassten. Durch Vereinfachung der gesamten Lebensgewohnheiten, durch die Scheu vor einem die Gefühle aller Patrioten verletzenden Luxus, durch den in jeden Haushalt hineingctragenen Ernst wurden und werden noch immer austerordentlich hohe Summen erspart, die. wenn eS wieder nottut. abermals dem Vaterlande dienstbar gemacht werden können. Ferner müssen wir die zahlreichen Erfindungen berücksichtigen, durch die unsere Chemie uns in die Lage versetzt hat, den Kampf mit dem durch den Krieg bedingten Mangel an Rohstoffen siegreich zu bestehen und uns in vielen unentbehrlichen Dingen — es seien hier nur Stickstoff und Salpeter genannt — vom Auslande unabhängig zu machen. ES sind viele Mil liarden, die aus solche Weise im Lande bleiben und das Bolksvermögen dauernd vermehren. Rechnet man das der nmsangrcichen ausländischen Kapitalsanlagc ungemein wichtig ist. die einschneidende» Schwierigkeiten sür die Schissahrt und der langsame, aber sichere Verlust der führen den Stellung des Londoner Geldmarktes, die von Newyork an sich gerissen wird. Wenn diese Verhältnisse noch lange andauern, so must mit der Notwendigkeit eines Natur gesetzes in nicht zu langer Frist der Augenblick eintrcten. wo auch die gewaltige Finanzkrast Englands vor der Er schöpfung steht. Die einsichtigen Lords des Oberhauses haben aus diese drohende Gefahr schon ossen hingewiesen, und die englische Negierung selbst hat ihre Besorgnis da durch zu erkennen gegeben, dast sic in Paris und Petersburg „eine andere Art der Finanzierung", soll heistcn, Loslüsung von ihrer finanziellen Untcrslützungsverpflichtung, durch zudrücken versuchte. Die Verbündeten wollten sich aber auf leine Schonung der Londoner Geldsäckc einlassen und sollen ihrer Verstimmung über das britische Ansinnen unverhohlen Ausdruck gegeben haben. Geschieht ihnen schon recht, diesen britischen Krämern! Wir kbnnen's abwarten und haben die Gewißheit, dast der weitere Verlauf der Ereignisse je alles zusammen, erwägt man, welche unabsehbare Stärkung unserer Finanzkrast sich daraus im ganzen ergibt, so be greift man ohne weiteres, auf wie festen Firsten die deutsche und die österreichisch-ungarische Finanzgebarung trotz aller Opfer stehen, die von ihnen durch den Krieg gefordert werden. Auch unser neuer Verbündeter Bulgarien, dessen Staatsschuld durch den jetzigen Krieg auf 1200 Millionen Mark angcschwollen sein dürfte, ist durch die günstige Ent wicklung seines Staatshaushalts, seiner Banken und seines Handels unter Köntzi Ferdinands umsichtiger Regierung in keiner Weise in seiner zuverlässigen finanziellen Lage bedroht, und wird selbstverständlich da. wo es etwa für de» Augenblick fehlen sollte, von unS mit allem Nachdruck unterstützt werden. Die türkischen Finanzen sind natür lich noch nicht so fest begründet, weil der türkische Staat sich in einem großen allgemeinen Verwandlungsprozest be findet. Doch auch die türkische Kinanzvcrwaltung ist bis her allen durch den Krieg an sic gestellten Anforderungen völlig gerecht geworden und weist, dast sic an uns in etwaigen Schwierigkeiten einen festen Rückhalt finden wird. Wie steht cs nun mit dem uorvus rsrum im Bier verband aus? Die bis jetzt ausgelaufenen russischen Kriegsschulden lasten bei der Geheimniskrämerei, deren sich Herr Bark befleißigt, nur eine ungefähre Schätzung zu. Man kann etwa annchmen, dast sich die bisher von Rußland auf alle möglichen Arten zusammcngebrachten Beträge auf 2-1 bis 2» Milliarden Mark belaufen. Wie sehr eS tm übrigen mit den Finanzen im Zarenreiche hapert, beweisen zwei Tatsachen: einmal dast Herr Bark den Notenlauf derartig hat erhöhen müssen, daß nur noch eine Golddeckung von IS vom Hundert vorhanden ist, und zum andern, daß die russischen Sparkassen gezwungen worben sind, einen erheblichen Teil ihrer Barbestände au den Staat abzultesern, nm dafür entwertetes Papiergeld in den Kauf zu nehmen. Dazu der Mangel an organisatori schem Sinn in Regierung und Verwaltung, sowie die Un fähigkeit der russischen Industrie — und das Bild der ungenügenden finanziellen Widerstandskraft Rußlands ist fertig. Frankreichs Kriegskosten betragen nach dem letzten Bericht RibotS bis jetzt rund 18)4 Milliarden Mark, die hauptsächlich durch Bankvorschüffe und Aufnahme von An leihen in England und Amerika aufgebracht wurden. Italien ist schon jetzt ganz auf dem toten Punkt an- gelangt, da es die aufgelaufenen 8200 Millionen Mark Kriegslasten nach dem kläglich gescheiterten Versuch einer inneren Anleihe nur durch eine Erhöhung seines Noten umlaufes zu decken vermocht hat und jetzt bereits dazu über geht. der notleidenden Bevölkerung durch eine empfindliche Anziehung der Steuerschraube den letzten Rest von „Kricgs- begelstcruna" auSzuvresten. länger, desto mehr die Ueberlcgcnheit Finanzkraft beweisen wird. unserer „Virschcwija Wjcöomviti" weist ebenso wie die andere» E Petersburger Blätter auf die Notmendigtcit hin, die Innere Anleihe zu unterstützen. Vis zum ! 5. November habe die Papiergeldausgabe bereits -Ml Mil- 1 lionen Rubel erreicht. Um eine neue Anleihe auözugcöen, ! müßten erst die früheren Anleihen fest im Publikum nnter,- ! gebracht sein, da ihre bisherige Festlegung bei den russi- ! scheu Banken die Tätigkeit der Banken bei den neuen Emissionen hemme. Dies seien die Gründe, weshalb cs > unmöglich sei, langfristige Anleihen zu machen. Die K a - ! pitalisten hätten F urcht vor einem frühen Friedens schlüsse und vor inneren Unruhen. Sic ließen sich nur von kapitalistischen Interessen und nicht vom Patriotis mus leiten. Die Zeitung fleht die Kapitalisten an, pa triotischer zu sein. k. „Wcstminstcr Gazette" bringt eine Ausstellung, ans der hcrvvrgcht, daß bei der zweiten cn gleichen Kriegsanleihe, die ein Ergebnis von 8M Millionen Pfund Sterling hatte, 357'/2 Millionen Pfund Sterling von den früheren Anleihen zur Umwandlung benützt wurden, demnach von den SftO Millionen Pfund Sterling noch nicht 50 Prozent in bar gezeichnet worden find. Amtlicher bulgarischer Kriegsbericht. Sofia. Amtlicher Bericht vom 2 l. N ov.: Die Kämpfe um Pristina gehen weiter. In der Gegend von Äiliani haben wir bis jetzt 7000 Mann gesangcngenommen, zwei Maschinengewehre, vier Geschütze erbeutet. Lut der übrigen Front keine Veränderung. <W. T. v.) Diplomatenflncht ans Serbien «nd Montenegro. Ir/. Mailänder Blättern zufolge wird das diplo matische KorpS beim serbischen und monte- negrinischenHofe auch Skutari in aller Kürze ver lassen, weil eine Bedrohung der Stadt bet Fortdauer der österreichischen Offensive gegen Montenegro nicht aus geschlossen sei. Das diplomatische Korps werde alSdann aus Einladung Essad Paschas nach dem sicheren Durazzo übcrsicdcln, wohin auch die montenegrinischen Behörden und Kassen übcrgcführt würben. Die Mailänder Banken nehmen bereits Zahlungsaufträge auf montenegrinische Plätze mit Ausnahme von Cettinje nicht mehr an. Die Lage der Bierverbaudstrnppe« in Serbien. b. „Daily Telegraph" meldet vom Sonntag aus Saloniki: Englische und französische Militär- und Marine- kreise halten die Lage der VierverbandStruppen in Serbien sür so gefährlich, daß kein Feldherr sich einer solchen Gefahr aussetzen würde. Ein Sachverständi- ger habe gesagt, die Truppen befänden sich in der Lage von Geiseln. Sin Hilferuf deS Obersten Basste. K/. Aus Florina wird gemeldet: Oberst Basste, der Führer der im Babunapast geschlagenen Serben, bat den König von Griechenland in einem Telegramm im Namen der Menschlichkeit, seinen geschlagenen und von -allem cntblösttcn Truppen wenigstens de» kurzes
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page