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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.12.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041229027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904122902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904122902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-29
- Monat1904-12
- Jahr1904
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Dick- Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit- als Abend-Ausgabe zugestellt, während eS die Post^Abonnenten am Morgen m einer Gejamtansgnb: erhalten. SerugsgeMr: «lett'Itlbrii« w» »r,«»»» b«> tüali» uvelmaliger tiutragum durch unlrrr »ol«, (»»<»»« und «»»»«»». an Sonn- und Monta««» nur «inmav »MI.ooHs. durch auSivLnilie 5kom - uilMonan » M« de». » Mk so Dt. Brl «lnmattaer ZuInNnno durch dt» DoIi»Mt. «vhntBktttllar»,'. iiu Aus land mU knilvrechendein .«juichlaar. « »«druck aller Arlttel u. Ortainal Wiiteilun-rn nur init deutlicher Ouellenanaab« <„Dre»d. SkaLr.") euLM«. Rachtrüaliche Souurar- anldrüche dlelben unberüSstchliat: «uverlanate Manullrtvte werden nicht auldewakr!. releirawm.Rdraik«: «»chetchte« »re»»««. 18äk Verlag r»orr Ziepscii L Relcliavdt. Mreigen-tanl. LnüüLme von il»kündt»ungi» »id nachmittaod 3 Ukr. Lun» und ükierta,» nur Marienskrad« l-« von >1 die l/,i Ukir Die t waltiae Grund ieile <ca. s Silben! u» Pi« . A»- kündizunge» aui der Lrwaticite .-»ur LS Li».: die Lioaltiar Zeile aui Der! teile ca Psz. als Linse üudt Leüe «o Pf, s» Nummern nach Sou», und Zelerlnrc» i wal!i,c ILrundreür sc, L'».. cmi Brivatteite «o . uwiliige jjeile aui Terlieite und a!« ciuiseiandl sc, Dt». Auswurtt-e Lut- lwse nur acsen Lv.üuSdejälilU!,». tvelcrdlLtter werden «M t»Di'L- drrechnet. SernivreLanichlutz: Amt 1 Sir. U und Nr. Md-G. lei k'/Hi k»t «r.Svo. Aititl . Reionnbewegung in Rußland. Neueste Drcihtberickste. Hosnachrichten, Lehirrbeiolduug. Gedenktage lÜ95. I Miliichgerictst. Wie denken Sie über das Klavier? I Tottnelstag,29.Le;ember1UV4. Zur Reformbewettnng in Rußland. In der gestrigen Veriamnilung des Moskauer Gon vernements-rsemstwo waren die Galerien noch dichter des Mi vori von Verben sei. hinzuaefügt worden seien. Sodann wurde eine Erklärung einer Gruppe von Scmstwo-Abgcordnetcii uerlesen, wonach sie, tief erregt durch die Bekanntmachung der Negie rung über die Semstwo-Versammlungcn, nicht die nötige sicuhe ... . „ tzung wurde daher auf uMestimiute Zeit vertagt. — Die dem Pro tokoll in der vorgestrigen Semstwo-Sitzüiig cingcfügte Er klärung der abweichenden Meinung von Ist Abge ordneten lautet: „Wir sinden es unmöglich,, die oorgeschlagcuc Adresse an den Kaiser zu unterzeichne». Zusammen mit der groben Masse des russischen Volkes glauben wir sesr .au dos uralte Prinzip der Selbstherrschaft des Kaisers und verwerfen unbedingt jeden Versuch der Schmälerung und Be schränkung derselben, da wir in ihr den Grundpfeiler des rus sischen Siaatslebens erblicken. Air glauben sest, das; die selbst herrliche Gewalt den rechten Weg finden wird zur Durchführung von gereiften, den Bolksbedürfnisse» entsprechenden Reformen, ohne zu einem radikalen Bruch der bestehenden Staatsordnung die Zuflucht zu nehmen. Gegenwärtig, da Rußland in einen schweren Krieg verwickelt ist. halten wir die Versuche, eine ra dikale Staatsresorm anzuregen. besonders unzeitgemäß. Ganz Rußland muß sich zujaminenschareu um den Dhron, ihm zu helfe», dos Land auS der schwierigen Lage zu sichren. Einen solchen Augenblick zur Durchführung einer radikalen Staats resorm zu benutzen, hieße die inncreu Wirren zuspitzen, durch die das Land ohnehin genug leidet. Die Petersburger Blätter heben die wichtige Rolle hervor, die der kaiserliche Erlaß dem M i n i st c r ko m i t e e Mteilt. Er machte es zum leitenden Mittelpunkte der Regie rung. das die Tätigkeit der einzelnen Rcgierungszwcigc in Neber- einstimmung bringen soll. Das bisherige Hehlen eines solchen Mittelpunktes war sehr- fühlbar, da die Ressorts nicht nur nicht znsammengingen, sondern oft einander in den Weg traten. Das Ministerkomitee in seiner neuen Rolle könne zur Ausrottung des asten Nebels viel beitragen. Aus dem Inneren Rußlands wird dauernd von der Zu nahme der Reformbcwegung berichtet, die auch ibre Gegenwirkungen zeigt. Sn Wilna sind die ( etäugnissc völlig überfüllt. Dabei demonstrierten die Bürger direkt gegen die Verordnungen der Behörden. Die Stadlverordnetcn-Versamm- lung von Saratow beabsichtigte, für den Minister des Innern eine Sympathieadresse abzusendcn. in welcher sie sich den Be schlüssen des Magistrats von Moskau ciittchiießt. Als der Gou verneur davon erfuhr, entsetzte er den Bürgermeister von Sara tow seines Amtes, worauf die gesamte Bürgerschaft dem Bürger meister zu Ehren ein Festessen veranstaltete. Neueste Drahtmeldimqcn vom 28. Dezbr. Aus Deutsch-Südwcstafrika. Windhuk. Am Ttzvb » s gestorben: Reiter Hermann Dimke, früher Feldartillerie-Regiiiieiit 5<>. Reiter Ernst Schufte, früher Jni -Regt- 41. 2m Gefecht bei Koes gefallen: Reiter Philipp Gröninger. früher Feldart.-Regt. IT Im Gesteht bei »mv.-Neat. 112, Sergeant Schulz, nulier Ins -)ue offizier Wendelin Frank, fiüher Dragonei-Regt. 14. Zum rnssisch-tavanischen Krieg Petersburg. Die Gerüchte von Mißbräuchen beim Roten Kreuz finden Bestätigung durch die in Moskauer Blättern erschienene Aufforderung des UnlermchnngsrichterS, der die Personen, die in den letzten vier Jahren für die näher aufge- fübrten Wohstätigkeiiscinstallen Spenden dargebracht haben, er sucht, Zeit und Summe niitrntctlen. Diest Angabe» seien er forderlich für die eingeleitete Untersuchung über Mißbräuche beim Moskauer Komitee des Roten Kreuzes, genannt „Christliche Hilfe". London. Dem „Dnil» Telegraph" wird über Tsingtau gemeldet: Die linte Flanke der rn I fischen Armee ist vorgeschoben, Ihre Front ist 65 Kilometer lang. Cs wird offiziell ciusgeipiocben. daß die rnlsische Annee Anfang Februar MlkM Mann stark fein wird. Mit Hilfe der Armee vonWiadi- wosrvk soll dann der Versuch gemacht werden, die Japaner z» unisgsscn. Die in Mulden eiittressendcn Verstärkungen kommen meist aus den westlichen Grenzbezirken. Die Garde wird im Januar erwartet. London. Ter» „Standard" wird aus Tokio gemeldet: Admiral Togo wird mit dem Grus der Flotte »ach den javanischen Gewässern znrücklehreir und dem Kaiser wahrscheinlich persönlich Bericht erstatten. L o » do n. Wie dem „Standard" aus Tokio vom 27. ge meldet wird, äußert die japanische Presse Erregung über daS Verhalten der neutralen Mächte gegenüber der bal tischen Flotte. Das Blatt „Koknniin" sagt, Rußland sei für die Ermöglichung der Fahrt der baltischen Flotte nicht nur Frankreich, sondern auch Spanien. Holland, England. Dänemark und anderen Mächten ;» Dank verpflichtet. Die Javaner könnten aber auch dankbar sein für das Verhalten der Mächte, welche Japan gegen über z» gleichem Dienst verpflichtet sei» würden, wenn Japan es für notwendig erachten sollte, eine Flotte nach dem Westen zu senden. Tokio. Die Militärbehörde veröffentlicht Verlustlisten. wonach, wahrschcinlich bei Port Arthur, R Tili ziere gefallen und 65 verwundet und st Offiziere und 65 Mann beim Lpezialdienst iimgekonimeir sind. Zelt. Ort und Rebriiirmstäirde werden nicht angegeben. Man vermutet, daß wieder ein Kreuzer aus eine Mure gelaufen und gcjnnken oder havariert ist. Petersburg. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß seit den letzten Tagen hier Verhandlungen wegen Ausgabe einer neuen russischen Anleihe gerührt werden. Die Ver handlungen solle» einen glatten Verlaus nehmen: man g'anbt, daß ein baldiger Abschluß zu erwarten ist. S osia. Heute nacht kam es in der Sobranj« bei Be ratung des Budgets zu stürmischen Szenen. altz die Opposition die Voticrung des geheimen Fonds um jeden Prcis verhiudern wollte. Nach Ausschließung eines oppositionellen De- vutierteu gelang cs der Regierungsmehrheit, die Abstimmung durchzu-ühren. N e w v o r k. Alle hier jetzt eiulausenden Dampfer sind durch Nebel und Hagelwetter ausgehalten worden. Nach ve, schieden«» Richtungen ist die telegraphische Verbindung dursi, Schnee» ölie und Regengüsse unterbrochen, besonder., zwischen Rewtwvk und Chicago. Von Chicago bewegt sich l-c... aturm nach Osten zu. Aus den Börsen waren die Mrireilunac Stettin. Die über den englischen Dampfer „Daybrcak" verhängte Quaramäue wurde gestern von der Polizei aufgehoben, da die Untersuchung der toten Natten keine Pcstgesahr ergab. Ma r'N z. Bei dem Brande eines Gebäudes in der Boni- sazius-Straße verbrannte der achtjährige Stiefsohn der Besitzerin. Ein von ihr entlassener Lienstkuecht wurde unter dem Berdachte der Brandstiftung verhaftet. Wien. Die „N. Ir. Pr." meldet: Ministerpräsident v. Körb er ist heute vormittag vom Kaiser cmpsangen worden und hat aus GesundhcitSriicksichien seine Demission er beten. Die Audienz dauerte über eine Stunde. Paris. Der ehemalige Großkanzler der Ehren legion General Fevrier hat au alle Generale, die das Groß- krcnz der Ehrenlegion besitzen oder Großossizier der Ehrenlegion sind, die Aufforderung gerichtet, eine Eingabe an den jetzigen Großkonzler der Ebrenlegion zu unterzeichnen, die darum er sucht. daß alle in die Denunziationsangelegenheit verwickelten Offiziere aus der Liste der Ehrenlegion flestrichen werden. Die Petition trägt schon .zahlreiche Unterschriften. Lissabon. Die D e p u t i e r t e n ko m m e r ist auf gelöst worden. Die Neuwahlen sinden im Februar statt. Tie Cortes treten am st. Mai zusammen. London. Ein Llovd-Telegramm aus Punta Arenas meldet: Der auf der Fahrt von Seattle nach Hamburg befindliche deutsche Dampfer „Abydos" ift in der Osorno-Bucht gestrandet. Dre Lage des Schiffes ist gefährlich. Hilfe ist abgesandt. Der Vorderteil des Schisses und das Mittelschiff sitzt aus dem Felsen sest, das Heck schwimmt. Im Vorderschiff ist Wasser. London. Die Blätter melden aus Newyork, daß Whitelow Neid zum Botschafter in London auscrsehen sei. Der Wechsel wird rm März stattfinden. K onsta n t in o p c l. Die Meldung eines Wiener Blattes, daß der österreichisch-ungarische und der russische Botschafter ge droht haben, ihre Forderung bezüglich der Vermehrung der fremden Offiziere für ma kc d o n i s ch e G e n da rm e r i e durch eine Flottendemonstration zu unterstützen, entbehrt jeder Grund lage. Tie Pforte hat heute den Ententemächten eine hierauf be zügliche Antwortnote übergeben. verzieh!. In vcr>chiedneu Staaten, darunter Missouri, Nebraska. Form und Oklahoma, tobten Schneestürmc. Washington. Der Archäologe Professor Waldstein vo:: der Cambridge-Universität, der einen Plan für die Aus- g r a b n ng v o n H e r c u! a n u w. ausgeorbeltet hat, war gestern zusammen mit dem Staatssekretär Han im Weißen Hcruze zum Frsibstück geladen. Präsident Roo'evelr Hot sich hierbei Here erklärt, Obmann der amerikanischen Mil gl Oder des inrernotum nalen Komitees zu werden, das die Oberaufsicht über die Aus grabungen Rühren soll. St. Pani. Ter Bundesstaatsanwalt leitete auf Grund des A n t i tr u stg e se tz e s ciu Derlcchren gegen den Papixr- trust ein und beantragte, daß dem Angeklagten zur Pflicht ge macht werde, den Trust auszuheben. Melb 2 urn e. Der britische Oöerkommissar für Lm weltlichen Stillen Ozean bat mit Einwilligung des Königs von Tonga und der Eingedorenen-Hänptlinge die Kontrolle der ar- schäftlichen und finanziellen Verwaltung der Tonga-J n s e l n übernommen. Es ist unwahrscheinlich, daß die Inseln während der Lebenszeit des Königs von Tonga annektiert werden. LertlicheS und Sächsisches. Dresden. 28 Dezember. Gegenwart des Herrn Staatsministers der auswärtigen Au gclegcnheileii, v. Mctzick. den österreichisch-ungarischen Geiandteu Dr. Velics von LLszlösalva zur Entgegennahme seines neuen BeglaiivigungsschreibenL im ersten Stock des Residenzschlosses in feierlicher Audienz. Dem Herrn Gesandten erwies hierbei eine Paradcwache des Gardcrettcr-Regiments die militärischen Ehren. —* Gestern fand aus Jahnishausener Revier Königlich« Faoe statt, zu der sich der K önlg in Begleitung einiger Herren prüd 7 Uhr 37 Min. vom Neustädtcr Bahnhöfe aus nach Nickritz de- gab. Die Zusammenkunft zur Jagd iand an der Schäferei in Böhlen statt, wo sich folgende, mit E'nladunaen ausgezeichnet-: Herren aus der dortigen Umgebung eingesunden hatten: Die Kommandeure des 139. Jmcmwrie-RcaimcmlS und des 17. Ulanen- Regiments, Oberst v. Hennig und Oberstleutnant Freiherr von Miskau. ferner Oberstleutnant z. D. v. Schönberg aui Bornitz und Major z. D. Keil, die Amtshauptleute Lossow-Meißen, Di. Uhlemami-Großcnhaiii und v. Carlowitz-Ofchotz, Freiherr van Fritsch aus Seerhausen, Gutsbesitzer Täweritz-Prmiiitz, die Riu- meister Platzmann vom 18. Huiaren-Regiment und v. Pasc, v. Arnim und Freiherr o. Fritsch vom 17. Ulanen-Regiment. Das Jagdsrühstück.wurd« mittags im Gaithose zu Mehltheuer eingenou:- men. Nachmittags st Uhr 49 Min. kehrte der König von Nickritz aus nach Dresden zurück. —* Im Namen der Erben des verstorbenen König; Georg sind von dem Testamentsvollstrecker mit dem Ehren- bürgcrbriefe der Stadt Dresden mehrere andere Adressen und Schriftstücke in teilweise kunstgewerblich wertvollen Umschläge« als Andenken an den Heimgegangenen König dem Rate überiausl worden. Dieser beschloß, die Schenkung für das Stadtmuseum anzunehmen. —" Der kommandierende General des 19. Armeekorps. Gene ral der Infanterie GrafVitztbumvon Eckstädt. wnd sich in de» nächsten Tagen nach Rom begeben, mn dem König Kunst und Wissenschaft. Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- rheater. Der Verfasser des dreiaktigen Lustspiels „Die große Leidenschaft", das morgen, Donnerstag, den 29. Dezember, im Schausvielhause zum ersten Male gegeben wird, Herr Dr. R. A u c r n h e i m e r, wird der hiesigen Erstaus führung seines Werkes beiwohnen. Wie denken Sie über das Klavier? „Das Klavier ist ein gelundhcitS- ichavtichec TurnapvaicU." Kaiser Wilhelm. Diese Frage hangt jetzt in der Luft. Sie schwebt über den Dingen, seit ein gewaltiger dieser Erde, der Kaiser des Deutschen Reiches, in einem lustia-ärgerlichcn Augenblicke das Klavier einen gesundheitsschädlichen Turnapparat" genannt hat. Man versteht, wohin das zielt. Die Pauker aller Zonen und Zungen, nicht so sehr das Klavier selbst, sollten sich getroffen fühlen. Die Nsen und Gertruden, die am Flügel sitzen, wenn „Er kommt", die „Einmal^vöchentlich-Vierhäildrgcn". die Potpourri-Dilettan ten, die artigen und unartigen Kinder, di« Papas Geburtstag in zweiunddreißig Takte zerhacken. Sie alle sollten freundlich und 'aiserlich-sürsorglich verwarnt werden: tSie werden Ihrer Ge- " ° könnte doch sein, daß das Klavier diese en Mid iibelgenommcn bat. Und . euer Illustrierte Extrablatt", ihm denn in aller Eile zehn warmherzige, sachverständige und bc- rühmte Anwälte ex ot't'a berufen, die je nach Eigenart ihre Aohlmeinung sagen ,ollten. Sie haben es getan und wir danken ihnen im Namen der unmündigen Klavier«. Professor am Wiener Konservatorium Sigmund Bach, rich: Ein Turner kann leicht durch einen falschen Fingersatz « Reck aus den Kops fallen und sich im Innern verletzen, was am ^ wirklich gesundheitsschädlich ist. — Ter Klavierspieler "ober ist Lei seinem Ueben nie jo auf den Kopf gefallen, um bei seinen falschesten Fingeriatzen im Innersten sich verletzt zu fühlen. Hosklaviermcicher Ludwig Böscndorfer: Mir hat das Klavierspielcn nicht geschadet. Professor Paul de Conne: Das Klavier ist der beste Freund des Menschen. Es gewährt ihm Trost und Linderung im Kummer. Ich nenne gerade das Klavier, weil es ein musika lisches Ganzes an sich vorstcllt. Eine Wohnung ohne Klavier ist für mich ein totes Haus. Professor Anton Door: T-as Klavier, ein Turnapparat! Vom Standpunkt des „Drill" ist jede Muskeltätigkeit ein Tuni- appamt. Aber das Entscheidende ist ja die Verstaiidestätigkeit, die Persönlichkeit, die sich geltend zu machen weiß: alles andere ist Beiwerk, und darüber zu reden oder gar zu urteilen, ebenso unnötig wie überflüssig! Ein Schlag ins sSpree-sWasser! Professor Julius Ep st e i n: Ich würde das Klavier hassen, tvenn nicht so viele unsterbliche Meister herrliche Werke für dieses sim Vergleiche zu Streich- und Blasinstrumenten kalte, gesaiigloscj Instrument komponiert hätten. Professor Hermann Grädener sagt u. a.: Wird aber aus Geigen nicht genug gekratzt? Keine Guarneri oder Stradivari läßt sich gegen derartige Veriiiigliinpsungen versichern: und würde man oadurch Grund erhalten, den edlen El-arakter der Geige zu beztveiseln ? Gewiß nicht — aber ans jedem Instru mente, es heiße wie immer, bedarf cs zur vollendeten Ausfüh. rung eines Meisters. Allerdings will ein solcher einen guten Zuhörer, dos soll heißen, einen wichen, der vor allem die Inten tionen, die Feinheiten deS Spiels verstehen, Mitempfinden kann. Und unter diesen gibt eS freilich gerade so verschiedene, wie unter den über den ganzen Erdball auSgeschüttct-n Spielern. Auch der Hörer soll, um sich dem Musikwerk ganz huigeben zu können, genügend vorbereitet sein. So oft wird die Geige, wegen der Fähigkeit, Töne lang« zu halten, und sogar anichwellen zu können, dem Klavier gcgenübergestellt — an sich aewitz mit Recht. Aber wozu überhaupt — «S ist ja zu begrüßen, wenn verschiedene Mi - ----- - - - ^ wenigslens. Und bei einer Komposition. welche für Klavier gedacht und cmpsundeu ist, reicht gewiß in unterer, bezüglich der Technik deS KlavierbaurS sowohl, als auch des Klavierspicls in jeder Weise so enorm vorgeschrittenen Zeit die Länge der Töne bei einer Cantilcnc vollkommen aus. W i r suchen daher immer wiederdaS Klavier aus und lassen lins dadurch, daß auch schlecht darauf gespielt und somit in solchem Falle dem Hörer wenig Musik daraus geboten wird, von unserer Liebe zu diciem reichen Vermittler musikalischer Gedanken, sie mögen lieblich, kühn, volltönend oder einfach singend sein, nickt abbringen und begrüben immer wieder die Meister, welche e» verstanden lxibcn, dieses Instrument auf solche Höhe zu bringen, und mit ihnen diejenigen, die so herrlich darauf zu singe» versieben. Theodor Lcschctitzky: Ich halte das Klavier für dos gesündeste Instrument noch dem Gesänge. Violine und Ccllv bedingen unnatürliche Stellungen. Anders beim Klavier, wo man mit dem Handgelenk spielt. Was das Wort vom „Turn- apparat" betrifft, kann das wohl nur als — Berliner Anschauung ig - . , . seine schönsten Gedanke» ausgesprochen hat, die herrlichsten Wort, gefunden hat. obwobl ihm das gesangreicke heutige Klavier nicht zur Verfügung stand — von Ehopin, Mendelssohn und Schu mann nicht zu reden, die Perlen gerade auf diesem Instrumente ausgestieut haben — ein solches Instrument ist wohl kem Turn- apparat. Es kommt nur darauf an, ob man spiest oder Lmkt. Die Turner turnen, aber sic fingen auch, wie ihre Gesang- vereine beweisen. Warum sollen die Klavierspieler, wenn sic ihre Technik brauchen, nicht turnen dürfen? Aber die Haupt- sache blerbt das Singe». Paradoxe zu züchten, ist leichter, als die Kunst in edlem, vornehmem Sinne ausüben. Dynamisck au^zuiiben. Es soll große Kriegshelden gegeben haben, die ge turnt haben und denen das Klavier Freude bereitete. Ich er innere nur an Moltke. Uebrigens Lat ein Vorfahr des DeutsO Kaisers. Friedrich der Große, die Flöte geliebt. OblvoU dr> fragten, welches das schrecklichste Instrument sei? Dt« Lnlwori lautete: die Flöte. Darauf sagte der andere. «S gibt «och Entsetz- sicheres — zwei Flöten. Trotzdem war Friedrich der Grp»e
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