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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.12.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19071212010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907121201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907121201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-12
- Monat1907-12
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.12.1907
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52. J«hr,«ug. ^S S4L. Doinurrsta-, 12. Dezember 1957. LÄ'LNA: -LM I-LS'AI'W «,z »lnm«>I«»r 3»» Mu», »Irch M, 5p>» ,p.(od»,S-»«U»tN>>. dü M» >e»»t» »°» rM»t»N u vu„«dun, r.,1 ,«rh«r >u« «ß«>I»n «boidtLue« lat,» -r-zlt»» U»«u1» i-ßrlMe» pe,I«»«r mit ««» Kor,»>>>«u«,»d« iu«»ss«lu. N«hdru«nu> ,»»«,ut- 1,4« -.»>««». Mache.', »u. I-jst«. — ll« »klangt« Manulttipt» w«r», nicht austmoatzr«. relegramm-Adressc: Nachrichten DreStzt«. Fernsprecher: Nr. N und 2ttV«. ^egr:LrrrSs1 L8äv Druck und Verlag von Liepsch Le Reichardt in Dresden. Lodvek L vo. I klokllskerLNtsn 8r. Llrg. 6. Xüni^8 v. Lnekson. >llek-01loools<lsl «o. «0V. Linesivortcauk. Vr«<Ieii. 1Itr»rU2. > Auzelgen-rarts »nna-ui« »an Lnlün. rigunzin bl« nachm. S Uhr. Sonntag« nu, Ma>t«»slr»t« «8 »an ll b>« >/>! Uhr. Li- «inlpaltia, »runbi-tl- <ea. S Silben, Li Pt., tzamillen »Rachrlchie» N Pf.; eieichatte-L,.- zetaen ans der Pn»al< fett« Zeit« Ml P«.; dl- twellpalug« Zell, «nf »chetl« «0 Ps. In Mummirn »och 2«nn- und Kelertagen: dl« «inipamge I-Irunbi<tl« «Ü Pl , aus Pkioalseli« «0 V>, tzamiilennach- richten ble Ol undzei!« P>. — Lutwiirli,,- vlnsit仫 nur gege» Larauadtiohinng. — 2«te« «elegbloit kalte« w Piemit«,. Hauptgeschäftsstelle: Maric»stras;e 38,4V. UirlMr iinü flltglleiisiiA 6rü«ts Xusvabl M ^Uo Preis« A W» A'rlsÄnIvI, ^ 8o/!l«rer»nt Vviuvr ölajvstüL des « Sevotnai,««», gegenüber Vietorlatieu». K lectin. kWUMMii j rün »>iv ^» tsn üvii vioktungen, 6ssdsutel, Sebliuotcs, TrsnsportmsntsI etc. etc. H lLelniini'klt I-eiii>oIt. ik, D 7Ä ,rt sus äen vsäeutsiicli-tea «-Issbütlvv <1en In- uns ^uslsnäss ompkskleu in roiolilmlligsr äusvslil Kid! L LoKll. lab. »iedarä MI. ^ Kt ll. 1 «rntiprorlier 4277. IVaieentisusrtr. 18. A Llockaro» nock »ottk« Skulptur-oll 111 Drall»» Ullä LI»roior :: :: Sti1a»r«okt« LlSdol :: :: I^^ono» S«I»u»ktllllik»-ao8«llatLnN» :: 7 kra^er Ltrssse LsiEnkLsci M Lciiäfsr Fl«-rtt«rvr»ot «r. »l-vj. «». ««i-ilx« u. 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Die fremden Gesandtschaften in Peking verstärken angesichts der ernsten Unruhen in China ihre Wachen, Der Zar hat den General Stössel, gegen den gestern der Prozeß vor dem Kriegsgericht in Petersburg begann, als einen Betrüger bezeichnet. Die Königin-Witwe von Schweden ist erkrankt. Da» Eisenbahnunglück in Miala ist nach amt liche» Darstellung auf die überschnelle Fahrt des Schnellzugs durch die Weiche» des Bahnhofs Miala zurückzu- führen. Der deutsch« Schoner „Industrie" ist unweit Helgo land mit vier Mann seiner Besatzung gesunken. Die starke Rückwanderung aus Amerika hält an. I« Pennsylvanien sind infolge Hochwassers zahlreiche Städte überschwemmt. Gin unvermuteter Umschwung Hat sich tu »er SonrmisslonSberatung der Flottenvor - läge vollzogen. Wie schon an anderer Stelle ausführlich berichtet, betonte zwar der Staatssekretär von Tirpitz ver schiedenen Angriffen gegenüber sehr nachdrücklich, daß er „die volle militärische Verantwortung für die Vorlage der Ne gierung zu tragen" gewillt sei. gab aber anderseits zu, daß Sie wettergehenden Vorschläge der National liberalen» wie sie besonders -von Bassermann und Oriola vertreten werden, „zweifellos eine militärische Verbesserung" -er Flottengesetznvvelle bedeuteten. Gleich zeitig versprach er eine Erweiterung der Marincsorde- lungen in diesem Sinne bet den verbündeten Negierungen zu befürworten, falls es den Nationalliberalen gelingen tollte, einen entsprechenden Beschluß der Mehrheit deS Reichstags hcrbeiznführen. Es läßt sich nicht leugnen, datz 1,1er ein seltsamer Widerspruch im Verhalten des sonst so bewährten Admirals vorliegt: ans der einen Seite will er die volle Verantwortung für den Regierungsentwurf aus sich nehmen, aus der anderen gesteht er offen zu, daß die älte ren- hauptsächlich für das Nahgosecht konstruierten Schisse aus mehr als einem Grunde „in einer Schlachtschisslinie große Gchioächepunkte" sein würden, und erklärt sich In Konsequenz dawon bereit, seine Vorlage vom Reichs tage durch Festlegung eines schnellere» Ersatzes mindevwerttger Schisse „verbessern" zu lassen. Bis her war man «s — und besonders zu BiSmarckö Zeiten! — gewohnt, daß die Regierung in so einschneiden den Fragen von sich aus die Initiative ergriff, schon um ihrer Autorität willen, denn sie allein ist in der Lage, alle einschlägigen Faktoren zu tibersehen und sicher sostzustellen» was sie für Heer und Flotte unbedingt braucht. Gewiß kann auch Herr von Tirpitz nicht immer so. wie «r möchte, weil Erwägungen allgemein politischer und finanzieller Art i« seine Pläne mit rauher Hand störend hinctngreisen, aber wenn er eingestehen muß, daß in unserem Schlacht- schiffbestanüe ,-große Schwächepunkte" vorhanden sind, so versteht man wirklich nicht, weshalb die neue Vorlage nicht von vornherein auf dte Beseitigung solcher Schwächepunkte gedrungen hat, die im Falle eines Krieges leicht verhängnis voll werden könnten. Wir haben dem verdienten Staats sekretär von jeher größtes Vertrauen entgcgengobracht. weil er die flottenpoltttschen und martnetechntschen Wandlnn- guug der letzten Jahre immer richtig erkannt und darnach gehandelt hat, aber den sich jach widersprechenden Er klärungen tn der Budgctkommisston stehen wir mit einigem Befremde» gegenüber, ohne der Sache damit irgendwelche persönlich« Zuspitzung geben zu wollen, wie eS in einigen Blättern geschtoht. DaS -alten wir weder sachlich für gerecht, »och im Hinblick aus Sie Blockpolitik für taktisch richtig und ftimuren vollständig der „Deutschen TageS- »ettung" bet, wen» sie sine ir» »t »tuckio meint. Saß eine Verbesserung der Flvttcnvorlage — falls sie nötig und mög lich sein sollte — um so eher zu erreichen wäre, je weniger die ohnehin schwierige Lage noch durch den Ballast persön licher Angriffe «ns den Staatssekretär kompliziert würde. Daß die von den Nationalliberalen geforderte Ver besserung der neuen Flottenvorlage sachlich nötig ist, dafür sprechen außer dem Zugeständnis des Herrn von Tirpitz die einleuchtendsten Gründe. Der Abgeordnete Basscrmann hat neulich treffend ausgesührt, daß wir verpflichtet sind, wie dies auch beim Landbecr für die ganze Frage der Be waffnung gilt, unsere Seeleute nur aus erstklassi gen, tüchtigen Schiffen in den Kamps zu schicken. Kriegsschiffe sind aber Waffen und nicht etwa bloße Be förderungsmittel für die Kämpfenden: je besser» d. h. moder ner ibre Konstruktion und ihre Geschütz-Armierung, um so wirksamer sind sie. Datz unsere Schlachtslotte in jeder Beziehung auf der Höhe der Zeit stehe, scheint uns eine »m so dringlichere und berechtigtere Forderung zu sei», als sic an Zahl nur schwach ist und darin hinter den mut maßlichen Gegnern immer ganz wesentlich zurückbleibcn wird. Nicht in den schlechtesten Kreisen der deutschen Be völkerung ist deshalb von jeher der Befürchtung Ausdruck gegeben worden, dast einmal die Lebensdauer unserer Schisse weitaus zu lang bemessen (und deshalb abzukürzens sei, und anderseits das Vantcmvo ebenfalls zu langsam von statten ginge, was zur Folge habe, daß wir niemals eine wirklich kricgstüchtige Flotte von lsomogencr Bauart und Leistungsfähigkeit besitzen würden. Dieser Besorgnis hat in der mehrfach gilgezogeuen Kommissionssitzung sogar der Zcn- trnmsabgcordnetc Mtiller-F-nlda scharfen Ausdruck verliehen, indem er sagte, eS bandle sich in nächster Zeit darum, „eine wirkliche Flotte statt der bisherigen Flotte aus dem Papier" zu schaffen. Bezüglich des gesetzlichen Lebensalters der Schisse hat nun die neue Flottenvorlage einen Fortschritt geschaffen, indem sie das Lebensalter für Linienschiffe von 25 auf 20 Jaüre herabgesetzt wissen will. Ob diese Ver kürzung der Brauchbarkeitsfrist genügend ist, darüber läßt sich streiten, konnte doch der Staatssekretär auf England und Amerika Hinweisen, wo diese Frist aus nur 15 bis 17 Jahre normiert ist. Immerhin ist aber mit dem Ne- giernngsentwnrf auch bei uns ein Fortschritt zu verzeich nen. Leider hat die Vorlage in anderer Hinsicht versagt, und, um hier bessernde Hand anzulcgcn, hat die national- liberale Partei einen Vorschlag gemacht, -er im wesent lichen daraus hinansläust, die Linienschiffe der Kaiser- uii d W i t t c l s ba ch-K la sf c s o ra sch wie möglich durch moderne Neubauten zu ersetzen. Diese Schisse haben nämlich, wie ja auch Herr von Tir pitz zugegeben hat, schon jetzt kaum noch «inen aus reichenden Gesechtswert. was um so schwerer ins Ge wicht fällt, als di« Frage der Gleichartigkeit mit der außerordentlichen Steigerung der modernen Schisis- abmesiunge» und damit der Kampfkraft der Ltnienschissc noch weit brennender als bisher geworden ist. Der Haupt grund. wcöhalb die Kaiser» und Wittelöbach-Klasse bald möglichst zp ersehen sind, liegt in der ungenügenden Armierung dieser Schisse, die als schwerste Geschütze nur 2t Zentimeter-Geschütze führen (Herr von Tirpitz bezeich net«: die Installierung dieser Kanonen als „keine glückliche Maßiiahme"!f gegen die 28 Zentimetxr-Geschütze der Braun- schwcig- und Deutschland-Klasse, ganz zu schweigen von England. Frankreich und Amerika, die fast durchgehend 30 Zentimeter-Geschütze auf ihren Schlachtschiffen führen. Außerdem besitzen die «Schisse der veralteten Kaiser- und Wittelsbach-Klasse eine für moderne Anforderungen zu schwache und ungünstig placierte Panzerung. Darum: wenn sich mit Hilfe des vielgeplagtei, Herrn von Stengel und der Parteien die finanziellen Mittel für den raschen Ersatz dieser Schisse amfbringeu lassen sollten, so märe ein solch enormer Fortschritt auf dem Wege zu einer ausreichen den Schlagferttgkeit unserer Flotte mit Höchster Genugtuung zu begrüben. Dt« Nationalliberalen werden sicherlich, der freund lichen Aufforderung des Herrn von Tirpitz folgend, als bald ihre Forderungen zur Verbesserung der Flotten vorlage in Form eines Antrages an den Reichstag bringen. Wird er die Zustimmung der Mehrheit finden? Tic Konservativen als nationale Partei, die stets ohne Zaudern für den notwendigen AuSban unserer Wehrmacht zu Lande und zu Wasser eingetrcten ist, werben trotz mancher Bedenken wohl dafür zu haben fein. Ob die Freisinnigen, die Dritten im Blockbunde, erscheint vor läufig noch sehr zwciselhajt: sie wollen über die Vorlage der Negierung nicht hinansgehen. Wa« den Antiblock an langt, so ist seine Stellungnahme auch noch nicht ent schieden. Die Sozinlüemelraken natürlich lehnen, wie stets, alles rundweg ab. Die Herren vom Zen- trnmSbann dagegen werden gerade bei der Flottcnsrage ihr Verhalten lediglich von taktischen Zweckmäßigkeits- gründen bestimmen lassen: wie ihr Führer „Peter Spahn von der Waterkant" sind sie jetzt auf einmal alle slotten- srcundlich gesinnt, denn sie wollen bei dieser Ge legenheit vor allem den „ungerechten" Vorwnrs, als seien sie nicht unbedingt national verläßlich, Lügen strafen und sich anderseits durch Bewilli- gungssreudigkcit im Urteil einer ganz hohen Stelle rehabilitieren, und das alles mit dem geheimen Motiv: gegen Nülow. Ganz aussichtslos sind also die Chancen für den bevorstehenden nationalliberalen Ergänzungs antrag zur Flottcn-Novclle der Negierung nicht, zum mindesten aber sehr ungewiß, weil die finanzielle Deckungssrage wieder — und mit Recht — viel Kopf zerbrechen verursachen wird: die Politik des „mutigen" Draiiflosbcwilligeus findet heute bei keiner Partei mehr Anklang, sie hat abgewirtschaftet und das Reich in eine unhaltbare Lage gebracht. Tie Mehrkosten zur Deckung der nationalliberalen Vorschläge, die noch erst genauer Be rechnung an zuständiger Stelle bedürfen, dürften nicht un erheblich sein, selbst wenn man in Rechnung zieht. Laß im Falle der Annahme des Antrages dann die für de» Um bau der Kaiser-Klasse von der Negierung geforderten Mil lionen in logischer Kvnseguenz sortsallen würden. Tenn für Schisse, die als minderwertig nur eben noch aus- gebraucht und möglichst rasch ersetzt werden sollen, bedarf es keiner Answände mehr zu Modernisiernngsarbeitcii, die doch den Kampswert nur in ganz beschränktem Maße und für kurze Zeit zu erhöhen in der Lage sind. In der Kosten- srage liegen also auch hier die Hanptschwierigkeiten. Wann werden wir endlich im Reiche zu gesunden finanziellen Verhältnissen kommen? Es ist ein Jammer, daß klar er kannte nationale Notwendigkeiten seit Jahren schon fast immer an dieser gefährlichen Klippe zu scheitern drohen Neueste Drahtmel-ungen vom 11. Dezember. Deutscher Reichstag. Berlin. sPriv.-Tel.f Die erste Lesung des Ver ein s g e s e h - E n t w u r f e s wird fortgesetzt. Abg. Binde wald tResvrmp.s erblickt einen Fortschritt in vorliegen dem Entwurf im Wesentliche» nur für die Staaten mit ganz rückständigem Vereinsrecht. Zn der Gewährung des Rechts zur Teilnahme an politischen Vereinen an die Frauen sehe» er und seine Freunde durchaus keine Ver besserung. Die Fra» gehöre ins -.Haus! Ferner meinten sie auch, daß junge Leute, die »och etwas lernen müssen, ebenfalls nicht in pvlftische Versammlungen und Vereine gehören. In der Kommission werde daher für Einschal tung einer Altersgrenze zu sorgen sein. Für das Gros: Herzogtum Hessen würbe das Vereinsrecht Lurch diese!? Gesctz nicht verbessert, sondern verschlechtert. Weiter widerspricht Redner namentlich der Anzeigepslicht -und zu mal der 21stündigc» Frist. — Abg. Wetterlö tElsässer«: Der Entwurf bringt so viel Freiheiten, daß wir nie gedacht hätte», daß die verbündeten Regierungen, -so wie wir sie kennen, 10 etwas bringen könnten — abgesehen vom r? 7! Der Franz hat sich unartig gezeigt, deshalb soll der Richard und der Theodor Mßen — mit den Polen auch Masuren und Ermelcinder! Wir Elsässer waren 1870 noch nach 200 Jahren deutsch — aber Irland ist noch heute nicht moralisch annektiert. — Abg. v. -Schickcrt j-kons.) verlangt Sicherheiten, daß die staatStrcuen Litauer, Masuren und Wenden durch den 8 7 nicht belästigt werden. — Abgeord neter Spahn lZentr): Wenn gegen unseren Willen eine solche Inkonsequenz wie die des 8 7 in das Gesetz hinein- kvmmt, so wird uns das doch nicht hindern, an dem Gesetz und an seiner Verbesserung mftzuwirkeu. Es ist gerade ein reichsdeutscher Gedanke, der uns dazu veranlaßt. Denn wir wollen dazu mithelsen, daß auch Süddeutschen, die setzt vereinsrcchtlich besser gestellt sind, als die Norddeutschen, das Gesetz annehmbar wird. Die Sprachensrage müsse so geregelt werden, datz alle Teile der Bevölkerung gleichmäßig vor dem Gesetz be handelt iverden. Redner tritt der Behauptung entgegen, dag das Zentrum den Sozialdemokraten Heeresfvlge leiste. Es gehe auch nicht ans taktischen Gründen nach rechts oder nach links, sondern lasse sich nur durch sachliche Er wägungen leite». — Äbg. Eberling lnl.j: Die Frage des Prozessionswcsens, die das Zentrum in dieses Reich-c» gesetz hineinbringen zu willen scheine, gehöre nicht hinein. Prozessionen störten den Verkehr und störten in gemischt- konfessionellen Bezirken den konfessionellen Frieden. Auch die Frage der Kongregationen gehöre nicht in dieses Gesetz. Je entwickelter bei den Kongregationen und Orden die Ge- horsamstheorie sei, je eigenartiger ihre Vermögcnsgestal- luug. je mehr Ausländer sic zählen, je mehr bei ihnen der AuStrftt erschwert sei, um jo mehr besonder« Uebcr- wachungsbefngniffe müßten des Staate» ihnen -egen- Dresänoi NolLoiei Kkdr. kklwä, LaulLLöi 8tr. 79/81
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