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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060601010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906060101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906060101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-01
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1906
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Ichließt ab: «ersich.-Bestand ca. 121 Millionen Mark. V«rut.-Sur«»u I» 0rv»ö»»: lost»»» Kaorgon-^llso 33 (eig. Haus). -ü-crit) x)i« erraam»»9^kssloer I» 1261» ^Is^ttincläl/c.16. «rächst clior kliookc. Neueste Asäjlcaticm UliiTiiljTa ä rurvftkLmptunx ckss kl! !! 7 lleuüsbsn;. riasoko D mit Apparat LIK. 4,50. krospvkt xrstis. krowptor Vsrsancl Ä » E»en«n»Ie1«pot; ^ 8 LüM. llolapMeLe Vresäev v. killuitr. -i kvLvuselürmv III «mpllelilt v. L. ?vt8e!cks. Ai!8l!i'Msl' Sttssse 17, LlÄ.^? Ml? Ll»,'«a«I- DieAbrüstungssraae. Königsreise, Straßenbahnen, Städtische Schule», Fremdenverkehrsverein, ?lrmee- Mutmaßl. Witterung: l VVllAkl. veränd. Arbeitslosenversicherung, Neuer österr. Ministerpräsident. Deutscher Künstlerbnnd. Lehrertag. Kühl, veränderlich.! ^ Die Mrlistimgsfrage. Zu den großen politischen und sozialen Problemen, an denen die lebende Generation sich versucht, ge hört die Frage einer Einschränkung der Kriegsrüstungen der Großmächte und weiters,in die Herstellung des „ewigen" Friedens. Etwa seit einem Menschenalter haben sich Privatpersonen und Vereine, ihren Humani tären Grundsätzen und Zielen entsprechend, in den Dienst solcher Bestrebungen gestellt, und der Erfolg ihres öffentlichen Auftretens und Wirkens müßte in dem Maße lvachsen, als Handel und Verkehr von Jahr zu Jahr in größerem Umfange die Völker einander näher führten und den Gedanken einer bewaffneten Auseinandersetzung zwischen den so vielfach und eng durch geschäftliche oder gar freundschaftliche Beziehungen verbundenen Nationen immer weniger glaubhaft erscheinen ließen. Auch die mit der Intensität der wirtschaftlichen Tätig- keit und des Erwcrbsdranges wachsende Wertschätzung des Individuums, des Menschenlebens an und für sich trug dazu bei, eine tunlichst vollständige Ausschaltung der Kriegsmög lichkeiten, eine Erschwerung der Vorbedingungen, eine Verminde rung der Mittel für die Kriegsführung immer weiteren Kreisen wünschenswert erscheinen zu lassen. Aber erst in den letzten Jahren hat die antimilitaristische Bewegung — ein Stück von ihr ist die Abrüstungsfrage — den bisherigen rein theoretischen Charakter und damit ihr Scheindasein verloren und hat nunmehr in politische Körperschaften Ein gang gefunden, die sich mit den Aufgaben des praktischen Lebens befassen und zur Mitarbeit an Gesetzgebung und Ver waltung berufen sind. So kann es, zumal die Möglichkeit besteht, daß eine zweite Friedenskonferenz im Haag zu stände kommt, nicht wunder- nehmen, daß jüngst in verschiedenen Staaten die parlamentarischen Körperschaften, der MrüstunMrage nähergetreten sind oder nähertreten werden. Das englische Parlament, das seit Januar dieses Jahres aus zwei ganz verschieden gearteten Gliedern sich zusammensetzt, ist vorangegangen. Vor einigen Wochen wurde im englischen Unterhauje eine Resolution des Liberalen Vivian angenommen, in der die Regierung aufge fordert wurde, wirksame Schritte zu unternehmen, um die Aus gaben für die Rüstungen zu vermindern. Gleichzektig aber legte ein anderes, gleichfalls der liberalen Partei angchörige? Mitglied des Hauses eine Resolution vor, in der erklärt wurde, das Haus verlasse sich darauf, daß die Negierung die Ober Hoheit Englands zur See aufrechterhalten werde. Der Staats sekretär des Auswärtigen Edward Grey stellte sich auf den Standpunkt der ersteren Resolution und erklärte, die natio nalen Ausgaben seien in den letzten Jahren erheblich gewachsen, es sei jedoch Aussicht vorhanden, sie um ein beträchtliches ver mindern zu können, ohne die Landessicherheit preiszugeben. Diese Erklärung ist selbstverständlich genau so unverbindlich, wie die andere, daß es nicht ausgeschlossen sei, daß England den ersten Schritt zur Herabminderung der Rüstungs - Ausgaben unter Bedingungen für den Frieden — wie Grey wörtlich sagte — unternehmen werde. Denn wohlweislich hat der englische Minister des Auswärtigen seine Bereitwilligkeit, im Sinne der Resolution Vivian zu handeln, abhängig gemacht von dem Verhalten der anderen Regierungen und den praktischen Maß nahmen, die sie unter dem Eindrücke der englischen Anregung treffen würden. Genau so belang- und ergebnislos ist die denselben Gegen stand behandelnde Debatte im englischen Oberhause ver laufen. Lord Fitzmaurice, der Unterstaatssekretär des Auswär tigen, hat lediglich erklärt, er schließe der Hoffnung sich an. daß sich eine Verminderung der Ausgaben für Kriegszwecke und Kriegsanlage» vornehmen lassen werde und daß die übrigen Mächte die Verhandlungen des englischen Parlaments über die AbrüstlingSfrage als eine Einladung aussassen möchten, der von der englischen Volksvertretung gegebenen Anregung Folge zu geben. Gleichzeitig aber haben der frühere Unterstaatssekretär des Auswärtigen Amtes Lord Sanderson und der frühere Minister des Auswärtigen Marquis of Lansdowne, ebenso der Geheim» siegelbewahrer Marquis os Nipon ohne jeden Vorbehalt erklärt, daß die englische Regiemng keine Einschränkung der Ausgaben bezw. der Rüstungen vornehmen dürfe, die geeignet sei, die Sicherheit des Reiches zu gefährden. Und die öffentliche Mei nung Englands ist überwiegend derselben Meinung; lautet doch das Urteil der „Daily NewS" über die Verhandlungen des Ober hauses: „Wenn die Nationen im Schiffbau wetteifern, ist eS Englands Pflicht, voranzugehen: wirddie Abrüstung an geregt, so sollen andere Nationen vorangehe n." Deutlicher und vollkommener kann die Hoffnung derer, die etwa diesen Debatten im englischen Parlamente irgend eine Bedeutung belgemeffen haben, wahrhaftig nicht zu schänden gemacht werden. Und es mag in diesem Zusammenhänge nur kurz daran erinnert werden, daß Großbritannien in den letzten 10 Jahren seine Aus gaben für militärische und maritime Zwecke um nahezu 620 Millio nen Mark gesteigert hat, d. h. um das Doppelte dessen, was in Deutschland und Frankreich zusammen die Mehrausgaben für Heer und Flotte betragen haben. Einmal an so hervorragender Stelle der Erörterung gewür digt. wird die Abrüstungssrage kaum so bald von der Tagesord nung verschwinden. JnFrunkreich hat die Sozinlisteuparici einen dahin lautenden Antrag für die soeben begonnene Tagung der Deputiertenkammer angekündigt. und der Finanzministcr PoincarS, der nunmehr eingestehen muß, daß das Budget für 1007 einen Fehlbetrag von 230 Millionen Francs aufweile» wird (davon allein 70 Millionen Mehrausgaben für Kriegszwecke !>, hat als eine der dringendsten Aufgaben der Negierung bezeichnet, daß Abstriche vorgenommen, Ersparnisse geinacht und Schulden getilgt werden müssen. In Frankreich wird also, noch weit mehr als in England, die wachsende Finanznot dem Vorschläge einer Beschrän kung des Kriegs- und Marinebndgets eine entgegenkommende Behandlung sichern, wenn auch die republikanische Mehrheit des Blocks mit der konservativ-klerikalen Minderheit dem Marine- minister Thomson beipflichten wird, der die französische Flotte der deutschen mindestens gleichwertig erhalten will, und über den Friedensapostel Senator Destournelles de Constant. der die Panzerschiffe für wertlos erklärt, zur Tagesordnung über gehen wird. Angesichts dieser Sachlage hat Deutschland vorläufig wirklich keinen Grund, irgendwie eine positive Stellung zur Abrüstnngs- frage einzunehmen. Im Herzen Europas gelegen, ringsum von waffenmächtigen und z. T. nicht gerade frenndnachbarlich gesinnten Völkern umgeben, können und müssen wir ruhig warten, bis die anderen mehr an der Peripherie befindlichen und darum weniger gefährdeten Staaten mit gutem Beispiel vorangehen. Ob diese sich aber in absehbarer Zeit dazu entschließen werden, dürfte um so zweifelhafter sei», als es fast unmöglich scheint, bet der Verschiedenheit der geographischen.Lage und des Schutz- bedürfnisses der einzelnen Staaten einen einheitlichen Maßstab für die Einschränkung der Rüstungen zu finden. Von wem und wie sollte die Kontrolle darüber ausgeübt wer den. ob auch der einzelne Staat die Abrüstung in dem Um fange tatsächlich vornimmt, wie nach dem Mehrheitsbeschlüsse der Mächte gefordert wird? Wo soll das lebensfähige, seiner Kraft sich bewußte Volk gefunden werden, das auf die Dauer solche Vorschriften als verbindlich anerkennt? Welche Regie rung wollte die Gewähr dafür übernehmen, daß sie >im stände sei, etwaigen nationalen Forderungen und Empfindsamkeiten, die sich mit den auf der Basis der Abrüstungsidee getroffenen Abmachungen nicht in Einklang bringen lassen, in jedem Falle wirksam zu begegnen? Man braucht diese Fragen nur aufzu werfen. um die unumstößliche Ueberzeuguua zu gewinnen, daß eine Abrüstung ohne Verzichtleistung auf politische Geltung und wirtschaftliche Zukunft nicht möglich ist. Und dazu kommt, daß die Voraussetzungen für einen solchen Gedanken in den verschiedenen Ländern durchaus verschieden artig sind. Es fehlt hier der Raum, diese Verhältnisse im einzelnen zu untersuchen: jedenfalls aber wäre von allen europäischen Großmächten, wie eine einfache Betrachtung ihrer geographischen Lage und ihrer politischen Nachbarschaft zeigt, Deutschland am allerwenigsten in der Lage, auf ein^ starke, auf «ine allen Koalitionsmöglichkelten und Eventualitäten gewachsene Wehrmacht zu verzichten. Das Wort des Fürsten Bismarck: „Die Hechte im europäischen Karpfen teiche hindern uns, Karpfen zu werden, indem sie uns ihre Stacheln in unseren beiden Flanken fühlen lassen" wird nach menschlichem Ermessen immer Geltung behalten. Rußland und Frankreich haben nur je eine, England sogar gar keine territoriale Grenz« zu verteidigen. Deutschland, mitten in Europa gelegen, hat mit mindestens drei Angriffssronten zu rechnen. Und sehr richtig hat Lord Fitzmaurice in jener ObcrhauS-Sitzung hervorgohobcn, daß die deutschen Staaten und Stämme zu dem System der machtvollen Rüstung erst übergegangen sind, nachdem und weil sie wiederholt die Schrecken feindlicher Uebcrmcicht undWillkür im eigenen Lande erfahren haben. Und einem politisch so eigentümlich gelegenen Lande, einem Volke, dessen einzige, allerdings ungemein wertvolle Sicherheit gegenüber diesen Gefahren in seiner größeren Volks vermehrung besteht, wollte man die Grenze seiner Wehrfähigkeit vorschreiben? Nicht England, das trotz der heiligsten Beteue rungen seiner Staatsmänner den ungerechtesten aller Kriege, den Angriffskrieg gegen die Burenstaaten, geführt hat, wohl aber Deutschland, das seit 35 Jahren mit aller Welt in Frieden lebt, darf den Anspruch erheben, daß seine Rüstungen lediglich zum Schutze der Ehre und des Besitzstandes des deutschen Volkes bestimmt sind. Die Mrüstnngsidce gehört eben dahin, wohin die Sorgen und Hoffnungen der Friedenskonferenz gehören: in ein Wölkenkuckucksheim, das mit menschlichen Dingen und Einrichtungen nichts zu tun hat. Den Krieg wird keine noch so glühende Schilderung von den Vorzügen des ewigen Friedens, keine noch so oft beschworene internationale Abmachung aus der Welt schaffen: jedes auf seine Eigenart und seine Vergangen heit stolze Volk wird zu ihm als dem letzten Mittel greisen, wenn es gilt, einen Schimpf zurückzuweiseu oder sich des Unter ganges zu erwehren! Neueste Trahtmeldnusteu vom 31. Mai. Koloniales. Berlin. (Priv.-Tel.l Wie aus Windhuk gemeldet wird, sind am 23. Mai im Gefecht westlich Springbüz gefallen: ein Sergeant und zwei Gesceite. Schmer verwundet ist Leutnaul Utrich v. Kalckreuth, geboren!). Januar 1881 zu Berlin, früher im Iufaiiteric-Negimcut Nr. 24 (Schuh rechte Ferse, Prellschuß linker F»ß>, sowie zwei Unteroffiziere, eru Gefreiter und 6 Reiter Leicht verwundet sind 2 Unteroffiziere, 2 Gesreite und ei» Reiter. Am 23. Mai wurden bei Takaiv leicht verwundet Bizcfeldwedel Alexander Eschberger, geboren 12. November 1870 zu Coswig, früher im Jusaiitcrie-Ncgiincut Nr. 142 (Streifschuß linke Hand) und ein Unteroffizier. Am 25. Mai wurde bei Nukais ein Ge freiter schwer verwundet, leicht verwundet Leutnant Georg Zollen- kopf, geboren am 14. Januar 188l in Zittau, früher im Sachs. Fußarlillerie-Regiliient Skr. 12 (Schuß iruker Unterarm), und drei teiler. Die österreichische Kabinettskrise. L w Wien. Wie die „N. Fr. Pr." meldet, verhandelt Freiherr v. Beck mit den Parteiführern. Schwierigkeiten Wersen nur von den Tschechen gemacht, die auf Erfüllung nationaler For derungen beziehen. Freiherr v. Beck soll entschlossen sein, das Kabinett nötigenfalls ohne die Tschechen zu bilden und diesen die Plätze frei zu halten. Die Verhandlungen sollen morgen abend beendet sein, da der Kaiser dringend wünscht, daß das neue Kabinett noch vor Pfingsten gebildet sei. Wien. Die christlich-soziale Vereinigung des Abgeordneten hauses beschloß, sich an der Kabinettsbildung zur Zeit nicht zu beteiligen und von jedem Ministerium rücksichtsloses Vor gehen gegenüber den Hebelgriffen Uiiaarns, sowie die Durchfüh rung der Wahlresorin zu fordern. Die Partei wird unter dieser Voraussetzung dem neuen Ministerium gegenüber eine abwartende Haltung einnehmen. Die Bermählungsfeier In Madrid. Madrid. Prinzessin Ena traf um 8 Uhr früh von El Pardo kommend hier ein und stieg zunächst im Marine- ministerinm ab. Das Wetter ist prächtig, cs ist aber sehr heiß. Die Stadt ist reich beflaggt. Der Zustrom von aus- wärts ist gewaltig. Alle Züge bringen Massen von Menschen herbei. In der Menge bemerkt man zahlreiche Leute in den malerischen Kostümen aller Provinzen Spaniens. Truppen bilden Spalier auf der Feststraße. Aus allen Städten und Ortschaften treffen Telegramme der Behörden ein mit der Mitteilung, daß die dortigen Einwohner gleichfalls Feste feiern, daß überall Gottesdienste abgehalten, Illuminationen veranstaltet «nd Almosen verteilt werden. Madrid. Der König wurde vom Schlosse und die Prinzessin Ena vom Marineministerium aus in glän zcndem Zuge zur Kirche San Geronimo geleitet, bejubelt von einer riesigen Volksmenge. Der König erwartete die Prin zessin am Eingänge zur Kirche. Die Trauung wurde vor genommen vom Kardinal Sancha, Erzbischof von Toledo und Primas von Spanien. Als Diakon fungierte der Bischof von Nottingham. Zur Lage in Rustland. Petersburg. (Priv.-Tcl.) Im den Gouvernements Riäsan und Saratow sind heftige agrarische Unruhen ausgehrochen. London. (Priv.-Tel.s Der „Daily Telegraph" melden aus Petersburg, daß einige tausend Bauern das Gefängnis in der Stadt Kursk angriffen und die politischen Ge - sangenen gewaltsam befreiten. Die Gefangenen und die revolutionären Bauern marschierten sodann in geschlosse nen Reihen durch die Straßen der Stadt, indem sie rcvolulio näre Lieder sangen. Die Polizei wurde von der Bolksincug ' in die Flucht getrieben. Darauf wurden Kosaken herbeigcholi, und heftige Kämpfe fanden auf den Straßen statt. Die Kosaken blieben Sieger und fingen eine Anzahl der Gesanqenen wieder ein. Diese wurden wieder ins Gefängnis eingeliesert. Berlin. (Priv.-Tcl.s Nach dem Eintreffen im Schlosse nahm der Kaiser militärische Meldungen entgegen, darunter die des neuernamttcn Militäratlachös bei der japanischen Bot schaft, Oberst Akashi, des sächsischen Generalmajors Bosse (8^ Jnfanterie-Brigcides und des sächsischen Generalmajors Müller s89. Jnsanteric-Brigades, sowie des Obersten v. Deimling, er nannt zum Kommandeur der Schutzlruvpe in Südwestaftl'a, Letzterer wurde auch zur kaiserlichen Frühslückstajel geladen. — Der Kronprinz empfing beute nachmittag den sächsischen Gesandten Grasen Vitzthum v. Eckslädt. — Der Direktor im Auswärtigen Amte, Wirkt. Gcheimrat Dr. v. Körner, er hielt den russischen St. Nnnenordcn 1. Klasse und das Groß- kreuz des Ordens der italienischen Krone. — Der Bonner Pro fessor Geh. Negierungsrat Dr. Franz Büchel er und Geb. Mcdizinalrat Dr. Robert Koch wurden nach stattgehabter Wahl zu stimmberechtigten Rittern des Ordens kour Io mc'rii^ für Wissenschaften und Künste ernannt. —Prinz Heinrich ist mit der Vertretung des Kaisers bei der Krönungsfcier des Königs Haakon von Norwegen in Drontheim beauftragt worden. Berlin. (Priv -Tel.) Prinz Albrecht von Preußen wurde gestern abend bei den Festlichkeiten Im Madrider Königs palast ohnmächtig. Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern leistete ihm die erste Hilfe. B ra u n s ch,v cg. (Priv.-Tel.) Nach dem soeben dem Landtage zugegangcncn Lotterievertrage zwischen Preußen und Braunschweig Kört die braunschweigische Lotterie mit dem Jahre 10M auf. Braunschweig erhält dann in den ersten fünf Jahren eine feste Jahresrate von 475 000 Mark, später von 450000 Mark, ober, je nach dem Erträgnis der preuSffchcn Lotten«, steigend oder fallend.
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